Once Upon A Time In Hollywood
Schon lange schwirrte dieser Film auf meiner Festplatte herum. Ich wusste nicht mehr genau worum es ging oder gehen sollte ... irgendwann fiel mir zu Polanski und Tate ein, dass es ja die Tate-Morde gab. Spielt der Film in dem Zeitraum? Ich war mir nicht sicher.
Jedenfalls hatte ich mich bis zu dem Zeitpunkt schon tierisch gelangweilt. Ich hatte keine Ahnung, was Tarantino mir mit dem Film sagen wollte und war nach der ersten Stunde ernsthaft am überlegen einfach auszuschalten.
Es wirkte alles so belanglos, im Stil teils inkonsistent. Der Film wirkt teilweise so langatmig, dass ich Schwierigkeiten hätte 5 Minuten zu füllen, um zu beschreiben was in der ersten Stunde passiert. Und es bleibt mir auch keine Erinnerung an besondere Dialoge hängen wie in manch anderen Tarantino-Filmen (Kill Bill 2, Inglourious Basterds, Pulp Fiction, Django Unchained.....). Vielleicht falsche Erwartungshaltung?
Tate besucht eine Party in der Playboy Mansion? Tate guckt ihren eigenen Film im Kino und freut sich über die Reaktion der Besucher? Was interressierts? Nein es wird sogar fast schon bitter, dass Tarantino die Geschichte - wie in Inglourious Basterds - abändert ... und sie damit eigentlich völlig irrelevant wird.
Ich bin glatt enttäuscht, dass ich ihr beim Autofahren oder beim Kinofilm gucken zuschaue und sie dann am Ende nicht mal anständig stirbt.
Gewiss, Brad Pitt spielt seine Rolle stark und die besten Momente im Film sind jene, bei denen er auf der Spahn-Ransch auftaucht, sowie das etwas durchgeknallte Ende.
Dalton's Werdegang ist stellenweise amüsant bzw. unterhaltsam, aber teilweise auch öde. Die Diskussion mit Schwarz, die Dreharbeiten zu Lancer ... es zieht sich.
In manchen Momenten hat man beinahe das Gefühl, dass Tarantino 161 Minuten Füllmaterial zusammengeschnitten hat, um möglichst viele Fuß-Szenen auf die Leinwand zu bringen. Wie viele Füße gab es wohl bei der angedachten 4-Stunden-Schnittfassung?
Naja, der Film fängt den 70ger-Spirit gekonnt ein, sorgt für schöne Szenerien und Bilder und hat sich den Oscar fürs Szenenbild verdient.
Aber abgesehen davon, hab ich mich schon länger nicht mehr so sehr bei einem hochgelobten Film gelangweilt. "The Irishmen" und "Drive" würden mir da noch einfallen.
Es wirkte teilweise so, als bräuchte man eine engere Verbindung zum Hollywood der 70ger Jahre oder zur Manson-Family. Ich fühl mich jetzt fast schon zu jung.
4 von 10 Punkten (gut gemacht, aber über weite Strecken langweilig)