K-Pax
Unverständlich, wie der Film so lange an mir vorbei ziehen konnte. Aus einer recht einfachen Idee wird eine wunderbare Geschichte entwickelt und Spaceys herausragendes Spiel in den Mittelpunkt gestellt, dass auch so manch langsamere Szene locker tragen kann.
Auch die Nebencharaktere sind phantastisch besetzt, gut herausgearbeitet und verleihen dem Film eine glaubhafte psychologische Tiefe. (wusste gar nicht, dass Saul Williams auch noch schauspielerin kann). Etwas weniger Kitsch am Ende wäre vielleicht schön gewesen.
8/10
The Fountain
Auf jeden Fall ein ziemlich abefahrener Film. Was man nicht alles lesen musste, Eso-Kitsch, Pseudo****** etc... für mich bleibt letztlich immernoch ein überdurchschnittlicher Film.
Das Schwierigste war irgendwie ein Bezug zu den Figuren aufzubauen, alles wirkt buchstäblich weit entfernt und fremd. Jedoch sind mir mögliche Schwächen in Bezug auf Handlung / Aussage so ziemlich egal, wenn Optik und Atmosphäre mich völlig einnehmen können. Und das ist auch leider die Schwäche hier, dieses "Einnehmen" funktioniert nicht durchgängig, vor allem der Vergangenheitsteil hat eher an meinen Nerven gezerrt als begeistert.
Für mich bleibt der Film somit zu weiten Teilen eher ein audiovisuelles Kunstwerk (mit einer vorher nie gesehenen Weltraumkulisse), in dem jede Einstellung, jeder Bildwechsel wohl durchdacht wirkt, in dem aber auch teilweise platter Symbolismus und oberflächliche Figuren den Rahmen liefern. Dennoch gibt es diese Ebene, auf der man den Film zweifelsfrei genießen kann.
6/10
Dann war ich gestern hier im Hörsaalkino bei "Tödliche Entscheidung". Glücklicherweise wurde ich überredet mitzugehen, allein der mehr als plumpe deutsche Titel lies mich den Film nicht weiter beachten.
Im Original heißt der Film "Before the devils knows you´re dead" und ist einfach nur ein Meisterwerk. Die verwendete Erzählstruktur, ein Ereignis aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten, teils mit Rückblicken und Zeitsprüngen zu arbeiten, ist sicher nicht brandneu, hier von Lumet aber wirkunsvoll eingesetzt. Wirkungsvoll vor allem deshalb, weil trotz der Sprünge ein Sog entsteht, der immer mehr in den Abgrund führt, die Motive aller handelnden Figuren glaubhaft aufzeigt und letztlich unglaublich spannend ist.
Einen entscheidenden Anteil spreche ich auch mal Phillip Seymour Hoffman zu, der für mich nach diesem Film zu den Großen gehört. Er spielt diesen eigentlich "starken" Menschen, der doch am Leben zu scheitern droht wie man es besser nicht hätte machen können. Klar wohl, dass ein Ethan Hawke an seiner Seite etwas verblasst, wunderbar ergänzend wirkt es dennoch.
Perfekt besetzte Nebendarsteller (Marisa Tomei, Albert Finney), eine clevere Ausstattung (die Wohnung des Dealers!) und die kompromisslose Art, wie ein 83jähriger Lumet hier die Geschichte präsentiert kommen dazu.
"Tödliche Entscheidung" ist für mich neben "There Will be Blood" und "The Prestige" der beste Film, den ich dieses Jahr gesehen habe.
9/10