Invictus
Entgegen der Befürchtungen hier im Forum ist der Film weder langweilig noch irgendwie zum EInschlafen animierend
Clint Eastwood hat einen Film gemacht, der aufgrund seiner Ruhe und Dialoge sehr positiv aus dem Feld der "Sportfilme" raussticht. DIe große Frage ist natürlich auch, ob der Film überhaupt als Sportfilm einzuordnen ist. Invictus ist wohl eher eine Mischung aus Politik- und Sportdrama.
Man sollte keinen glamourösen Film wie An jedem verdammten SOnntag erwarten und keine megatiefgründige Landeskunde von Südafrika.
Es ist mehr eine Hommage an einige Monate aus dem Leben Nelson Mandelas und der damals noch jungen Nation Südafrika. Der Film soll zeigen, was Sport in der Lage ist zu bewegen.
Dabei bleibt Eastwood nicht mehr historisch korrekt, was meiner Meinung nach im Kino aber auch überhaupt nicht sein muss. Das Finale gegen Neuseeland, gewann Südafrika vielleicht nur, weil die All Blacks wahrscheinlich vergiftet wurden bzw. zumindest mit einer Lebensmittelvergiftung aufliefen und somit stark geschwächt ins Spiel gingen. Auch verstand Mandela wohl nicht sofort die Bedeutung der Rugby WM für sein Land, wie es im Film dargestellt wird.
Der Film berichtet in den guten 2 STunden SPielzeit allerdings größtenteils nicht über Rugby, so dass er auch absolut geeignet ist für Menschen, die keine Ahnung vom Sport haben, sich ja nichtmal für Sport interessieren.
Es wird viel mit Großaufnahmen und ruhigen Dialogen gearbeitet, wobei Morgan Freeman als Nelson Mandela mit einer grandiosen schauspielerischen Leistung hervorsticht. Die Nominierung für den Oscar ist absolut gerechtfertigt. Er spielt wunderbar.
Die Rassenproblematik in Südafrika wird immer wieder am Rande thematisiert.
Es ist ein positiver Film, der weil er nicht historisch 100% korrekt ist, mich sehr mitgerissen hat. Freeman und Matt Damon stechen aus dem Film mit ihrer wirklich tollen schauspielerischen Leistung hervor.
8/10