buta schrieb:Handwerklich ist Cloverfield keine allzu große Sache (die Wackelbilder sind nicht jedermanns Sache), das stimmt. Ich fand das Setting aber alles in allem doch so überzeugend und unheimlich, dass ich ihn ohne Weiteres empfehlen kann.
Jet Li kann in der Tat kein Englisch und war mit seinem Text schon überfordert. (Habe ihn das erste Mal in englisch gehört, hatte wohl auch noch nie soviel Text).
The Town
Hype hin oder her, Ben Affleck hin oder her, für mich der beste Film des Jahres 2010. Selten so einen spannenden Thriller gesehen. Irgendwann erreicht der Film eine dermaßen hohe Intensität, dass Heat im Vergleich dazu wie ein Furz im Wind rüberkommt. 11/10
Brooklyn's Finest/ Das Gesetz der Straße
Cop Thriller der im miesesten Viertel Brooklyns spielt. Richard Gere spielt einen einfachen Bullen, der seine letzte Woche überstehen will. Don Cheadle einen Undercover-Cop in Gewissensnöten und Ethan Hawke einen abgefuckten Bullen mit Finanzproblemen. Ihre Wege kreuzen sich nur am Ende und Weslay Snipes ist auch dabei. Der Film ist ziemlich deprimierend, geizt nicht mit Leichen und bietet viele schöne Stadtaufnahmen. Regiessuer Fuqua (Training Day) will erkennbar "hart" sein, nervt mit Erlösersymbolik, aber findet immer wieder schöne Sequenzen und Kamerafahrten.
Insgesamt wirkt der Film irgendwie halbgar, richtig mit den Figuren mitfiebern kann ich nicht. Ethan Hawke will ich nicht noch mal in so einer Rolle sehen. Inzwischen nervt mich seine Visage.
6,5/10
Shutter Island
Naja, Di Caprio hat leider für mich nicht mehr sehr viele Gesichtsausdrücke zu bieten. Der Film ist nur auf ihn zugeschnitten, es gibt für mich zumindest keine weiteren echten Hauptrollen. Der Film ist gut gemacht, ich hab den Twist leider auch schon recht früh gesehen. Das Blut bei Scorsesee ist viel zu rot und dünnflüssig. Die Traumflashbacks bringen für mich in dem ganzen Film wenig und das Ende bleibt wie so oft auch offen. Jedoch finde ich es schwierig die These zu vertreten, dass er erst dort verrückt gemacht wird. Die Atmosphäre ist stimmig, einzig der Leuchtturm wird für mich im Film verrückt. (Sie stehen weiter oben auf den Felsen und schau nach oben zum Leuchtturm ) Die Requisiten sind exzellent, Männer sollten wieder mehr Hüte tragen, aber leider ist mir der Film auch einen Tick zu lang. Im Ende gebe ich 6,5/10, da ich von dem angeblichen Meisterwerk doch schon enttäuscht bin.
Verblendung
Habe die Bücher von Stieg Larsson nicht gelesen, aber da ich das meiste was an Krimis aus dem Norden kommt gerne schaue, habe ich mir den Film gestern gegeben. Und das war eine gute Wahl. Der Film ist erkennbar europäisch (gibt es bis auf die junge Blondine eigentlich einen attraktiven Charakter?) und die Charaktere nordisch unterkühlt. Die Geschichte ist spannend und wird gut erzählt. Der Film geizt nicht mit harten Momenten (zB Vergewaltigung), ohne aber voyeuristisch zu wirken. Leichte Abzüge gibt es für die trotzdem spannende Schlussphase, für die man aber den Pfad der Logik verließ. Der Film ist wirklich schön fotografiert und die Schauspieler überzeugen, aber irgendwie kam ich mir phasenweise schon ein bißchen wie Sonntag abends beim ZDF vor.
Freu mich auf die weiteren Filme und bin gespannt, ob das gute Niveau gehalten werden kann.
8/10