Was genau ist eigentlich gemeint, wenn man von einem "guten/schlechten Drehbuch" spricht?
Oftmals kann man bei Filmen erkennen, ob das Ausgangsmaterial problematisch war oder nicht. Z.B wenn der Film mit übermäßig viel Exposition aufwartet (Inception, wobei die aber so gut gemacht war, dass es kaum störte), der Film einfach "unrund" wirkt (weil zB die Plot-points nicht gut gesetzt sind), über Löcher im Film billig hinweg gegangen wird oder ein Twist auf Meilen zu riechen ist. Dialoge die eine Katastrophe sind, wären zB ein glasklares Indiz und für jeden erkennbar (alle neuen Star Wars Filme).
Oftmals kann ein gutes Buch eine schwache Story noch retten (tolle Dialoge zB) oder der Regisseur entwickelt eine interessante Perspektive. Andererseits kann ein Regisseur auch ein tolles Skript kaputt machen (zB die Aktionszenen in Batman Begins sind eindeutig Nolans Versagen; der Rest des Films hilft über diesen Makel aber hinweg).
Wenn man Tron als Beispiel nimmt, dann hat man ein ziemlich lahmes Drehbuch, welches offensichtlich zwar tolle Szenen enthält, aber auch schwache Dialoge und einen schlimmen dritten Akt. DAZU kommt ein Regisseur der lediglich geile Optik machen kann, aber die Schwächen des Buchs nicht zu kompensieren vermag.
Ein Indiz für ein schwaches Buch ist für mich immer, wenn mich der Film zwar unterhalten hat, aber ich bereits nach des Verlassen des Kinos den Film hinter mir gelassen habe. SHERLOCK HOLMES fand ich unterhaltsam, aber das dürfte wohl eher an dem tollen Zusammenspiel der Hauptdarsteller und Guy Ritchies Art gelegen haben. Die weiblichen Charaktere sind absolut vernachlässigt, die Aktion lenkt von der lahmen Story ab und das Finale ist mittelprächtig. Es sind die Dynamik zwischen den Hauptdarstellern und die Optik des Films die mir den Film schmecken ließen.