Ballers - 1. Staffel 9/10
Ich habe bisher nur die 1. Staffel gesehen. Es ist eine Serie, die einfach sehr unkompliziert ist, was sowohl ein großer Pluspunkt, als auch ein kleiner Minuspunkt ist. Es gibt nicht viele große Lacher, aber trotzdem fehlt es der Serie mMn nicht an Humor und Sprüchen. Ich habe es bisher nur auf deutsch gesehen und selbst da hat mMn viel funktioniert und daher ein Lob an die Übersetzung. Ich will es mir aber auch nochmal auf englisch geben, frisst ja nicht viel Zeit, da jede Folge nur 30 min geht und die Staffel nur 10 Folgen hat.
Bei der Lokalisierung gab es für mich nur einen Schocker, bei dem mir allerdings fast das Herz stehen geblieben ist, nämlich als man in Folge 2 Peyton Manning falsch ausgesprochen hat. So etwas sollte sich bei einer Sport-Serie vermeiden lassen.
Ballers spielt viel mit Klischees, allerdings dürften manche davon trotzdem der Realität entsprechen. The Rock gibt den sympathischen Ex-NFL-Spieler, der mal Outside-Linebacker war und sich nun als eine Art Agent versucht, wobei das nicht vollständig sein Aufgabengebiet beschreibt. Meist ist er Kumpel, Mentor und Problemlöser in einem. Er spielt nicht zu sehr den Moralapostel und bewegt sich in guter Balance. Vielleicht ist er manchen zu gut, aber Johnson passt sehr gut in so eine Rolle.
Zusätzlich betrachten wir noch etwas das Leben seiner Freunde, z.B. einem Ex-OL-Spieler und einem aktiven Wide Receiver (von einem Ex-Footballer gespielt), der eben getraded wurde und der Prototyp eines Headcase ist. Dazu kommen noch ein paar Geschichten um seinen aktuellen Schützling, der ein aufstrebendes Defensivtalent (DL) ist und vor seinem 1. dicken Vertrag steht und übrigens von einem Ex-UCLA-Spieler gespielt wird oder auch sein Agenten-Sidekick, der recht durchgeknallt ist und eine perfekte Ergänzung zum eher lässigen Charakter von The Rock bildet.
Als Producer ist übrigens z.B. Mark Wahlberg beteiligt, der allerdings keinen Auftritt hat. Sehr nett sind die vielen Sportreferenzen: Es gibt Gastauftritte von NFL-Spielern (Victor Cruz, Julian Edelman, Terrell Suggs), Baseball-Spielern ( Giancarlo Stanton) oder auch Basketballer Birdman Chris Anderson. Dazu werden viele andere Sportler erwähnt, sei es nun Messi beim Tischfußball, LeBron James als Provokation eines Streits, Aaron Rogers beim Werfen am Strand, wie schon gesagt, Manning oder auch die Erwähnung von NFL-Defensivspielern, die auf ihren Positionen Monsterdeals gemacht haben (Watt, McCoy) und bei den Verhandlungen als Vergleich ran gezogen werden.
Dazu gibt es z.B. Auftritte von Michael Cudlitz aus Walking Dead und man erkennt auch andere Schauspieler wie z.B. Richard Schiff oder eben Rob Corddry und andere.
Ansonsten ist die Serie nicht besonders tiefgründig, aber es passt. Klar, es gibt Probleme, z.B. das Schmerzpillen-Problem vom Hauptcharakter und auch seine Angst vor möglichen Gehirnschäden oder psychologischen Spätfolgen. Dazu gibt es ein paar "Gegenspieler", die hin und wieder Steine in den Weg werfen oder manchmal stehen sich die Charaktere selbst im Weg. Im Großen und Ganzen spürt man aber stets, dass die Probleme überwunden werden. Bei einem ernsteren Format wäre das mMn hart zu kritisieren, hier wünscht man sich aber irgendwie ein Happy End.
Da es , schändlicherweise, so wenig Sport-Serien gibt, muss man in jedem Fall froh sein, dass das Thema überhaupt mal angegangen wird und daher habe ich auch einen Tick höher bewertet. Trotzdem habe ich an der Serie wenig auszusetzen und sie ist sehr kurzweilig.