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Glaube Fargo Staffel 4 war auch noch kein Thema hier
Gestern beendet. War ganze Zeit hin- und hergerissen, ob mir die parallel ablaufenden Handlungsstränge gefallen. Für mich auch letztlich etwas sehr konstruiert die Zusammenführung. Ende trotzdem klasse. Ensemble ist grandios. In der Anzahl nie gesehen. Viele kuriose witzige stilistische Einfälle ganz nach Fargo Art. Vor allem der historische Abriss zum Auftakt. Verrückt.
8/10
Ging durch den extremen Gesprächsbedarf über Cobra Kai unter, aber ich hatte mich zu Fargo S4 geäußert. @NarrZiss danach auch noch.
Fargo (Season 4)
Wenn die Suchtfunktion mich nicht täuscht, wurde die neue Staffel von Fargo noch gar nicht diskutiert. Vielleicht, weil sie auf Joyn Plus und nicht auf Netflix läuft. Ich habe bisher acht Folgen gesehen und kann jedem, der mit Staffel 1 etwas anfangen konnte, nur raten, sich den Freimonat zu nehmen und die Staffel anzuschauen. Aus meiner Sicht ganz großes Kino und fast auf dem Niveau der ersten Staffel, besser als die zweite und dritte ist sie mMn definitiv.
Der Serienmacher Noah Hawley hatte lange offen gelassen, ob es überhaupt noch eine vierte Staffel gibt. Er müsse dafür eine richtig gute Idee haben, hieß es. Die hatte er. Er löst sich, zum Glück, von der dann doch recht starren Struktur aus der ersten Staffel, die er für Staffel zwei und drei dann kopieren wollte. Trotzdem bleibt er der Erzählweise und der Charakterzeichnung innerhalb des Fargo- und Coen-Universums treu und entwickelt es dadurch weiter.
Ich will gar nicht groß spoilern, zumal die Handlung auch recht schwer herunterzubrechen ist, aber ganz einfach formuliert dreht sich die Story um den Kampf um Einfluss zwischen schwarzer und italienischer Mafia in Kansas City Anfang der 1950er Jahre. Und Hawley zeigt die Zeit auf grandiose Art und Weise. Zum einen spielt er immer wieder mit dem romantischen Blick auf das (Vor-)Stadtleben in den 50ern, filmt das altbackene Setting mit moderner Technik und Einstellungen, die man damals nicht filmen konnte. Zum anderen zeigt er auch knallhart, aber eher beiläufig und nicht moralisch aufgeladen den gängigen Rassismus der Zeit - von Weißen gegenüber Schwarzen, Italienern und Iren, aber auch in den Gruppen untereinander.
Der Cast ist sehr gut, besonders hervorheben möchte ich Chris Rock als Anführer der Schwarzen, der in dieser Charakterrolle zeigt, dass er nicht nur ein herausragender Komiker ist. Außerdem muss ich Salvatore Esposito (Gomorra) erwähnen, der eine wahnsinnige Präsenz ausstrahlt. Generell sind alle wichtigen Charaktere, von denen es viele gibt, weil Hawley die Verantwortung auf verschiedene Schultern verteilen will, sehr gut gezeichnet. Einzig mit einem lesbischen Ganovenpaar bin ich nicht ganz zurechtgekommen, aber das war glaube ich durchaus auch beabsichtigt. Kleiner Teaser für Fans von Staffel 1: Hawley lässt Lorne Malvo "auferstehen" - ähnlich wie Tarantino Hans Landa auferstehen ließ.
Schade, dass Netflix die Rechte nicht bekommen hat, die Staffel hätte ein großes Publikum verdient. Vielleicht kommt es ja noch mit Verzögerung. Immerhin hatte die Sache etwas Gutes: Durch Joyn Plus habe ich wieder Zugriff auf jerks., was für mich eine krasse Binge-Serie ist. Fantastische Unterhaltung. Mache gerade einen Re-Run und freue mich dann auf die neue Doppelfolge von Staffel 4, die schon draußen ist. Es wird noch deutlich mehr kommen, aber Ulmen wollte im März und April drehen ... Dauert daher noch ein wenig. Aber es gibt ja den Vorgeschmack.
Ich bin gestern dann fertig geworden und bleibe dabei: überragend. Für mich neben Fleabag und You das Beste, was ich in den vergangenen Jahren im Serienbereich gesehen habe. Derart losgelöst von dem Schema aus Staffel 1 kann Hawley da auch weitere Staffeln drehen. Glücklicherweise hat er schon gesagt: "I'm certainly not ruling it out." Er ist ein vielbeschäftigter Mann, zurecht, bei seinen Fähigkeiten als Geschichtenerzähler und im visuellen Bereich. Bei der Qualität stört dann auch ein längeres Warten nicht.
In der Hinsicht gibt es sowieso kaum was deprimierendes als "Requiem for a Dream". Klasse Film, den ich mir aber nicht immer geben kann.
Wie Aronofsky die Uhr einsetzt. Aber ja, ganz schwere Kost auch. Ist sicher schon über zehn Jahre her, dass ich den Film gesehen habe, aus dem Grund. Aber einzelne Szenen haben sich ins Gehirn gebrannt, so gut sind sie.
Unterschätzt? Ok, vlt ein Generationending.
Gehöre zu denen, die als Kind, und damit für immer, nie mehr gelacht haben als bei denen. Das war in den 90er. Und mag die bis heute sehr sehr gern.
Außerdem: Spätestens seit genau 1980 (Airplane) und den Grundstein für alles 1977 mit Kentucky Fried Movie, wovon ich aber auch nur einzelne Gags kenne. Airplane und Top Secret habe ich allerdings auch erst in den 2000er zum ersten Mal gesehen. War ne köstliche Überraschung.
Einige Scary Movie Nummern sind ebenfalls ZAZ in Topform.
Mir geht das genauso. Mit unterschätzt meine ich, dass ich kaum jemand kenne, der die Filme in seinen Top 5 oder Top 10 hat. Ist bei mir strenggenommen genauso. Aber ich habe weder davor, noch danach in 80 Minuten je so viel lachen müssen. Dazu einzelne Szenen, die ich immer wieder zitieren könnte, weil sie auf viele Situationen so gut passen.