Zweite Liga 2023/24 - Hurra, hurra, Elversberg ist da!


Wo landet die Hertha in der kommenden Zweitligasaison?


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Sascha1314

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Ich glaube nicht das dem Glubb der selbe Status wie zum Beispiel den Cubbies als lovable Losers zu steht.
Ich war damals in Nürnberg als sie den Pokal gewannen. Die Fähnchenflut wie wir es nennen. Wir haben damals öfters mal bei Tang gegessen und so manch Profi kam da auch mal vorbei.
Jahre später dann war es schon nicht mal mehr.. ach schade hat wieder nicht geklappt. Sondern eher.. Ich geh lieber nach Fürth am Wochenende.
Die Deppenphase war der recht kurz und danach eher durch Desinteresse ersetzt. Die Ice Tigers waren in der Zeit auch sehr erfolgreich und zogen Interesse ab.
 

LukaD77

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Ich glaube nicht das dem Glubb der selbe Status wie zum Beispiel den Cubbies als lovable Losers zu steht.
Ich war damals in Nürnberg als sie den Pokal gewannen. Die Fähnchenflut wie wir es nennen. Wir haben damals öfters mal bei Tang gegessen und so manch Profi kam da auch mal vorbei.
Jahre später dann war es schon nicht mal mehr.. ach schade hat wieder nicht geklappt. Sondern eher.. Ich geh lieber nach Fürth am Wochenende.
Die Deppenphase war der recht kurz und danach eher durch Desinteresse ersetzt. Die Ice Tigers waren in der Zeit auch sehr erfolgreich und zogen Interesse ab.
Dass Erfolg Menschen anzieht, welche bei Erfolgslosigkeit wieder verschwinden ist jetzt kein exklusives Phänomen.
Das jmd stattdessen nach Fürth geht, habe ich noch nie gehört.
Was den Zuschauerschnitt angeht, liegt der Glubb auf einer Höhe mit Hannover und Düsseldorf. Aber die Infrastruktur ist halt einfach marode. Ansonsten wäre wahrscheinlich schon ein 40k Schnitt drin, ähnlich wie in Kaiserslautern.
 

John Lennon

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Der Typ, der da den Ball anvisiert und zum Schuss ausholt, ist kein neuer Spieler. Das Bild zeigt Fabian Hürzeler, den Cheftrainer beim FC St. Pauli seit dem 23. Dezember vergangenen Jahres. Nachdem Hürzeler, der zuvor Co-Trainer unter Timo Schultz war, die Leitung übernahm, sollte die Saison eine große Wendung nehmen, doch dazu gleich mehr. Die morgen beginnende Saison ist die dreizehnte Zweitligasaison für den Kiezklub und damit ist der FC Sankt Pauli zwar von den aktuellen Zweitligisten mit Abstand am längsten dabei, aber nichtmal annähernd in der Nähe von Rekordhalter Fortuna Köln. Die Kölner Fortuna spielte zwischen 1974 und 2000 26 Jahre ununterbrochen in der zweiten Liga. Es würde also noch ein wenig dauern, bis der FC St. Pauli auch nur in die Nähe des Rekordes kommt. Allerdings sind 13 weitere Zweitligajahre auch nicht das Ziel des Vereins vom Hamburger Millerntor, der nach einer überragenden Rückrunde als möglicher Aufstiegskandidat betrachtet werden muss.

Doch vor der Rückrunde hat der liebe Gott die Hinrunde angesetzt und die war alles andere als überragend. Zumindest alles, was nach dem vierten Spieltag kam, war mit einer Ausnahme ziemlicher Murks. Zunächst war man mit sieben Punkten aus eben jenen vier Spielen ordentlich gestartet. Doch danach lief wenig bis gar nichts für St. Pauli zusammen. Bis zur Winterpause sollte es noch genau einen einzigen Sieg geben, dies aber ausgerechnet im Derby gegen den Hamburger SV, dem man eine empfindliche 0:3 Niederlage zufügte. Ansonsten gab es aber verdammt viele Nieten und so überwinterte man mit lediglich siebzehn Punkten nur aufgrund des besseren Torverhältnisses oberhalb der Abstiegsplätze. Nimmt man die schwache Rückrunde der Saison 2021/22 in die Betrachtung hinein, hat man quasi ein gesamtes Jahr unter den Möglichkeiten agiert. Dies veranlasste die Vereinsverantwortlichen, Timo Schultz, der seit 2005 zunächst als Spieler und später in verschiedenen Funktionen für den Verein aktiv war, bevor er 2020 den Cheftrainerposten bei den Profis übernahm, zu entlassen. Trotz der sportlichen Talfahrt kein einfaches Vorgehen, den Schultz genießt zurecht Kultstatus. Wäre die Saison ähnlich weitergegangen, hätte es ziemlich sicher Saures gegeben. Aber das Leben ist kein Konjunktiv und was unter dem beförderten Trainer Hürzeler abgehen sollte, dürfte ziemlich einmalig im deutschen Profifußball sein. Eine Mannschaft, die zuvor nur dreimal erfolgreich und in akuter Abstiegsgefahr war, setze unter dem neuen Trainer zu einer Siegesserie, die zehn Spiele andauern sollte, an. Also zumindest ich habe sowas noch nicht gesehen. Mit Siebenmeilenstiefeln ging es in der Tabelle immer weiter nach vorne und spätestens nach dem 10. Sieg in Serie - ein Auswärtssieg bei Heidenheim - war man sogar in Reichweite der Aufstiegsränge. Doch alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei und so endete die beeindruckende Serie im Heimspiel gegen Braunschweig. Mit der anschließenden Niederlage im Derby waren die Aufstiegsträume dann auch beendet. Dass die Saison trotzdem mit drei Siegen und zwei Unentschieden abgeschlossen wurde, spricht für die Mannschaft, die sich dennoch nicht hängen ließ und mit 41 Punkten, die mit Abstand beste Ausbeute aller Mannschaften hatte.

Nach einer solchen Halbserie ist es normal, dass man nicht in die nächste Saison geht und das Ziel Klassenerhalt ausruft. Aber bevor man die Schampuspulle zu schnell rausholt, weil man meint, dass es so weiterläuft und der Aufstieg nur Formsache ist, sollte man sich vergewärtigen, dass man mit Leart Paqarada und Lukas Daschner zwei Leistungsträger verloren hat. Linksverteidiger Paqarada gehört seit Jahren zu den besten Spielern der Liga und wurde vom 1. FC Köln unter Vertrag genommen. Mit zehn Vorlagen lieferte der 28jährige Kosovare den vereinsinternen Bestwert im Kader der Vorsaison. Er wird auch als Führungsspieler fehlen und nur schwer zu ersetzen sein. Offensivspieler Lukas Daschner war der beste Scorer und kehrt in den Ruhrpott zurück. Der gebürtige Duisburger spielt zukünftig für den ruhmreichen VfL Bochum 1848. Die weiteren Abgänge wie etwa von David Otto (Sandhausen) und Sturmtalent Igor Matanovic (wurde von Frankfurt 2021 und anschließend für zwei weitere Jahre bei St. Pauli gelassen) haben dagegen nicht so gravierende Auswirkungen. Dies gilt auch für Innenverteidiger Betim Fazliji, der sich in Hamburg nicht wohlfühlte und nach St. Gallen zurückkehrt. Rechtsverteidiger Jannes Wieckhoff hatte sein bestes Jahr vor zwei Jahren, wo er aus der St. Pauli-Jugend kommend immerhin sieben Spiele bei den Profis machen durfte. Doch er konnte sich nicht durchsetzen und wechselt in die niederländische Liga zu Almelo. Zu Innenverteidiger Marcel Beifus habe ich schon etwas in der Vorschau zu seinem neuen Arbeitgeber (KSC) geschrieben. Ersatztorwart Dennis Smarsch wechselt in die dritte Liga und möchte sich beim MSV Duisburg zum Stammtorwart aufschwingen. Dort wird er im Laufe der Saison auf Rechtsverteidiger Lucas Zander treffen, der auch in Zukunft Mannschaftskamerad von David Otto sein wird - er unterschrieb auch bei den ambitionierten Sandhäusern.

Mit lediglich fünf Neuzugängen ist die Zahl der Neuen überschaubar. Aber so viele Gründe für Veränderungen gibt es auch nicht. Einer der Neuen ist sogar gar kein "richtiger" - Karol Mets war nämlich in der letzten Saison schon in der Rückrunde an den FC St. Pauli ausgeliehen und der 30jährige Innenverteidiger konnte die Verantwortlichen überzeugen, so dass man ihn vom FC Zürich loseiste und nun fest verpflichtete. Zusammen mit Hauke Wahl, der den kurzen Weg von Kiel nach Hamburg (seine Geburtsstadt) macht, dürfte er eine exzellente Innenverteidigung bilden. Sehr viel Erfahrung bringt Stürmer Andreas Albers mit. Albers spielte seit 2019 in Regensburg und bleibt nach dem Abstieg in der zweiten Liga. Der 33jährige konnte in der Rückrunde nicht einmal treffen und erlebte seine schwächste Saison mit den Regensburgern. Nagt doch langsam der Zahn der Zeit am Mittelstürmer? Bei St. Pauli könnte er wieder häufiger in aussichtsreiche Situationen kommen, da die gegnerische Defensive nicht so sehr auf ihn fokussiert ist. Rechtsaußen Danel Sinani wurde in Belgrad geboren, ist aber Nationalspieler von Luxemburg, für das er bisher 55mal auflief. Sinani spielte zuletzt in der englischen Championship. Last but not least...Philipp Treu wechselt aus dem Süden der Republik in den hohen Norden. Der 22jährige Außenverteidiger war der Kapitän der zweiten Mannschaft von Freiburg und kam in der letzten Saison auf 35 Einsätze in der dritten Liga. Zumeist kam er auf der rechten Seite zum Einsatz, er kann aber auch die Seite wechseln und links spielen.

Viel hat sich nicht getan. Warum auch? Aber mit Daschner und Paqarada verliert man Qualität. Gerade Paqarada reißt eine Lücke, die bisher nicht gestopft wurde. Der Verpflichtung eines neuen Linksverteidiger genießt oberste Priorität. Kann man da jemanden passendes finden, ist in der nächsten Saison alles möglich - auch der Aufstieg. Die Innenverteidigung ist saustark. Medic wird zwar umworben, aber hier hat man das Heft des Handelns in der Hand. Sollte der Innenverteidiger doch noch gehen, hat man die finanziellen Mittel, um auf dem Transfermarkt zu reagieren.
 

John Lennon

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Die Pläne, die Fortuna Düsseldorf vor einigen Monaten vorstellte, schlugen ziemlich hohe Wellen. Durch Sponsoren, die die fehlenden Eintrittsgelder ausgleichen sollen, soll es in ein paar Jahren zu allen Heimspielen von Fortuna Düsseldorf freien Eintritt geben. In dieser Saison startet man den ersten Testballon. Drei Spiele wurden auserwählt und so wird das Konzept in den Heimspielen gegen Kaiserslautern, St. Pauli und Braunschweig angewendet. Nach und nach soll das dann auf immer mehr Spiele ausgeweitet werden. Was auch klar ist, in der Bundesliga wäre es deutlich einfacher, die über 50.000 Zuschauer fassende Merkur-Arena voll zu kriegen. Apropos voll...kennt ihr das legendäre Video vom Tankwart a.D., der im Düsseldorfer Gästeblock vom Zaun fällt? Falls nicht, anschauen. Ich bin ja mit Tanki und dem VfL-Jesus bei einem Spiel in Düsseldorf im selben Shuttle-Bus gefahren, aber jetzt genug von mir und meinen Begegnungen mit der A-Prominenz. Es soll ja schließlich um Fortuna Düsseldorf gehen.

Fortuna spielt nach dem Abstieg 2020 seit nunmehr drei Jahren wieder in der zweiten Liga. Zumindest wenn es nach der Endplatzierung geht, war man in der abgelaufenen Saison nah am Aufstieg dran. Allerdings fehlten dem Tabellenvierten acht Punkte, um zum Tabellendritten aufzuschließen. Wenn man das schlechtere Torverhältnis mit einberechnet, hätte man sogar neun Punkte mehr holen müssen. Woran lag es, dass man nicht mehr Druck auf die Top 3 ausüben konnte? Eindeutig an der Auswärtsschwäche. Während die Mannschaft von Trainer Daniel Thioune zuhause eine ziemliche Macht war und nur zwei Heimniederlagen hinnehmen musste, zeigte man auswärts ein anderes Gesicht. Mit 21 Punkten aus den siebtzehn Auftritten in der Fremde lag man ligaweit nur auf Platz 8 und deutlich hinter den Konkurrenten, die den direkten Aufstieg und die Relegation klarmachen konnten. Mit einer insgesamt sehr guten Rückrunde und nur einer Niederlage in den letzten dreizehn Ligaspielen, könnte man eigentlich ziemlich positiv gestimmt in die neue Saison gehen. Doch bei den Fans der Fortunen lässt sich zumindest bei Sportforen.de wenig Euphorie erkennen. Grund hierfür ist eine bisher sehr ruhige Transferperiode, in der zwar einige Leistungsträger abgegeben werden mussten, aber auf Seite der Neuzugänge noch einiges an Arbeit auf die Vereinsverantwortlichen zu kommt. Momentan hat man lediglich 22 Kaderspieler, wovon drei Torhüter sind. Für eine ganze Saison ist diese fehlende Breite natürlich nicht optimal. Aber schauen wir uns doch an, was sich bei den Transfers getan hat.

Mit Innenverteidiger Christoph Klarer (Darmstadt) und Dawid Kownacki (Werder) haben sich gleich zwei Kadersäulen der Vorsaison in Richtung Bundesliga verabschiedet. Während es beim 23jährigen Österreicher Klarer immerhin zwei Millionen an Ablöse gab, verlor man Kownacki ohne Gegenwert. Der siebenfache polnische Nationalspieler war mit vierzehn Treffern der mit Abstand torgefährlichste Spieler der Fortuna. Zudem legte er neunmal für einen Mannschaftskameraden auf. Mit sechs Toren auf einem geteilten zweiten Platz in der internen Torjägerliste war Altmeister Rouven Hennings. Hennings, der für die Fortuna insgesamt 84 Tore erzielte, wäre gerne geblieben, aber man entschied sich dafür, dem 35jährigen Stürmer, der 2016 zunächst per Leihe aus Burnley nach Düsseldorf kam und dann fest verpflichtet wurde, kein Vertragsangebot zu unterbreiten. Hennings geht damit ab sofort in Liga 3 für Sandhausen auf Torejagd. Dort wird er in den Spielen gegen Arminia Bielefeld auf Nicklas Shipnoski treffen. Dieser war in der letzten Saison an Regensburg ausgeliehen, konnte dort aber kaum Akzente setzten, so dass er keine Option für die Fortuna war. Der defensive Mittelfeldspieler Jorrit Hendrix machte aufgrund einer Gelbsperre und eines Unterarmbruchs sein letztes Spiel für die Düsseldorfer am 25. Spieltag. Der Niederländer ist momentan noch auf Vereinssuche. Dies gilt auch für Raphael Wolf. Der 35jährige Keeper blieb in seiner letzten Saison für Fortuna ohne Einsatz. Der schwedische Außenspieler Kristoffer Petersen hat nach seinem Wechsel zu Hapoel Beer Sheva die Möglichkeit mit dem israelischen Verein international zu spielen. Petersen kommt in seiner Zeit in der Landeshauptstadt von NRW auf 81 Einsätze in Liga Zwo, in denen ihm 21 Scorerpunkte gelungen sind - sechs davon in der vergangenen Saison. Kwadwo Baah kehrt nach einem enttäuschenden Jahr ohne einen einzigen Einsatz in der Rückrunde zum FC Watford zurück. Von dem Leihgeschäft hatte man sich auch mehr versprochen. Eine Ausleihe, die deutlich besser funktioniert hat, war die von Michal Karbownik. Karbownik kam im letzten August von Brighton an den Rhein und konnte sich nach knapp einem Monat einen Stammplatz als Linksverteidiger sichern. Gelegentlich kam der 22 Jahre alte Pole auch im zentralen Mittelfeld zum Einsatz. Karbownik wird momentan mit einigen Vereinen aus der zweiten Liga in Verbindung gebracht, bei einer geforderten Ablöse von etwa drei Millionen ist Düsseldorf aber nicht in der Verlosung.

Nun der Blick auf die Neuzugänge, die bisher spärlich gesäht sind. Fangen wir mit Rückkehrer Jamil Siebert an. Dieser nutzte seine Zeit bei Viktoria Köln optimal und konnte sich in den 1,5 Jahren deutlich weiter entwickeln. Der 21jährige gebürtige Düsseldorfer ist nun eine echte Alternative für die Abwehr der Fortuna. Vom letztjährigen Tabellenzweiten der 3. Liga Freiburg Zwo holte man gleich zwei Spieler. Für Mittelstürmer Vincent Vermeij ist Fortuna seine dritte Station in Deutschland. Der 1,96 m große Niederländer spielte zunächst für den MSV Duisburg und seit 2021 im Breisgau, wo er für Zweitvertretung von Freiburg in der abgelaufenen Saison fünfzehnmal netzte und sechs Vorlagen gab. Während Vermeij ablösefrei wechselte, musste man für Mittelfeldspieler Yannik Engelhardt 600.000 Euro auf den Tisch legen. Der SC Freiburg sicherte sich zudem eine Rückkaufoption in Höhe von 2,3 Millionen, die natürlich nur interessant wird, wenn der 22jährige Göttinger bei der Fortuna die nächsten Entwicklungsschritte macht. Karol Niemczycki komplementiert das Torwarttrio um Stammtorwart Florian Kastenmeier und Nachwuchsmann Dennis Gorka.

Verbesserungspotential gibt es gerade bei Zweitligisten natürlich überall, aber qualitativ ist der Kader weitestgehend gut besetzt. Was die Kaderbreite angeht, ist es eine andere Sache. Man ist sehr auf Kante genäht. Hier muss dringend noch etwas getan werden. Insbesondere falls es noch Abgänge geben sollte. So gibt es u.a. immer wieder Gerüchte um Ao Tanaka. Arbeitet man an der Breite, kann es wieder eine Saison in der oberen Tabellenhälfte mit Tendenz Top 6 geben.
 
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John Lennon

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Nur wenige Tage nach dem Saisonstart der Saison 2022/23 verstarb am 21. Juli 2022 Uwe Seeler, der auf Ewigkeiten der größte HSVler aller Zeiten bleiben wird, im Alter von 85 Jahren. "Uns Uwe" war auf und abseits vom Fußballplatz ein Vorbild und galt als Inbegriff von Bodenständigkeit und Bescheidenheit. Seinem HSV blieb der Vizeweltmeister von 1966 trotz lukrativer Angebote treu. So konnte 1961 Inter Mailand Seeler selbst mit einem exorbitanten Gehalt nicht zu einem Wechsel bewegen. Anschließend wurde Helenio Herrera, der mit Seeler verhandelt hatte, mit den Worten zitiert, dass er noch nie jemanden getroffen habe, der so viel Geld abgelehnt hat. Seeler, der von der Fanszene im ersten Heimspiel nach seinem Tod mit einer Choreo und einem Banner mit der Aufschrift "Loyal und bescheiden – der Größte aller Zeiten" gewürdigt wurde, hätte seinen Hamburger SV sicherlich noch gerne einmal in der Bundesliga gesehen, aber es sollte ihm nicht mehr vergönnt sein. Auch im fünften Anlauf scheiterte das Unternehmen Rückkehr in die Bundesliga - wie zuvor schon 2021/22 sollte die Relegation dem HSV zum Verhängnis werden.

Dabei hatte man alle Trümpfe in der eigenen Hand. Der Hamburger SV, der auch in der kommenden Saison auf Tim Walter, mit dem man zweimal Platz 3 erreichte, als Cheftrainer setzt, war nach neun Spieltagen, in denen man 21 Punkte holte, erstmals Tabellenführer und konnte auch das Auswärtsspiel in Hannover gewinnen. Im anschließenden Heimspiel gegen Kaiserslautern hatte man die Chance, die Spitzenposition zu festigen. Beim Stand von 1:0 für den HSV lief Sonny Kittel zum Elfmeter an und hatte die Chance, in der 81. Minute den nächsten Sieg zu sichern. Doch Andi Luthe sollte den Ball halten und nur wenige Augenblicke erzielte Lex-Tyger Lobinger den Ausgleich. Abharken. Ist ja kein Beinbruch. Die folgende deutliche Niederlage beim Stadtrivalen allerdings schon. Mit 0:3 verlor man am Millerntor, was gleichbedeutend mit dem Verlust der Tabellenspitze war. Zudem wurde auch noch das Heimspiel gegen Magdeburg mit dem ehemaligen HSV-Trainer Titz verloren. Da man danach aber wieder in die Spur fand - mit Ausnahme einer unnötigen Niederlage in Fürth - konnte man auf einem Aufsteigsplatz überwintern. Gibt es eigentlich auch nötige Niederlagen? Sorry, ich schweife ab. Der HSV überwinterte also auf Platz 2 und startete gut in die Rückrunde, in der wieder die Spiele gegen Kaiserslautern und Magdeburg eine entscheidende Rolle spielen sollten. Als Tabellenzweiter und mit breiter Brust nach einem 6:1 Sieg über Hannover 96, fuhr man am 28. Spieltag an den Betzenberg, den man nach einer 0:2 Niederlage (beide Gegentore fielen nach der 70. Minute) mit null Punkten wieder verlassen sollte. Das Derby wurde diesmal gewonnen (mit 4:3) und es ging nach Magdeburg, wo Titz wieder den Spielverderber spielen sollte. Durch die 2:3 Niederlage betrug der Rückstand auf Heidenheim schon vier Punkte. Zudem hatten diese eine viel bessere Tordifferenz, was de facto einen weiteren Punkt Rückstand bedeuten sollte. Der damalige Tabellenführer Darmstadt schien mit acht Punkten Vorsprung bei nur noch vier Spielen eh als uneinholbar. Da half es natürlich nicht, dass man gegen Paderborn zuhause lediglich einen Punkt holte. Doch die Konkurrenz machte die Tür wieder einen Spalt auf. Bei Heidenheim und Darmstadt stotterte der Motor, der HSV robbte sich durch zwei Siege an Heidenheim ran und am 34. Spieltag sah es lange danach aus, dass doch noch der direkte Aufstieg gelingen sollte. Durch einen Treffer von Jean-Luc Dompé ging man früh in Sandhausen in Führung und konnte den Sieg auch über die Zeit bringen. Im Parallelspiel zwischen Regensburg und Heidenheim sollten sich die Ereignisse jedoch überschlagen, während in Sandhausen schon die Fans der Hamburger auf dem Rasen feierten. In der 3. Minute der Nachspielzeit konnte Beste für Heidenheim per Elfmeter (der sehr soft und umstritten war) zum 2:2 ausgleichen. Heidenheim brauchte aber noch ein weiteres Tor und wie das gefühlt immer ist, wenn woanders schon gefeiert wird, das andere Spiel aber noch läuft, traf der FC Heidenheim in der 99. Minute zum 3:2 Sieg und zog am Hamburger SV vorbei. Statt Aufstieg hieß es also Relegation, wo man dem VfB Stuttgart nur wenig entgegenzusetzen hatte. Beide Spiele wurden mit 0:3 und 1:3 deutlich verloren und so geht man ins sechste Jahr der Zweitklassigkeit.

Sonny Kittel machte 140 Spiele für den Hamburger SV. Die Wahrscheinlichkeit, dass weitere hinzukommen, ist gering. Der 30jährige Mittelfeldspieler, der immerhin neun Tore in der Vorsaison erzielte, wechselte im Sommer zu Rakow Czestochowa, wo er die Chance hat, sich für die Champions League zu qualifizieren. Kittel traf in der momentan laufenden Quali für seinen neuen Verein zum Endstand von 3:2 im Hinspiel gegen Qarabağ FK. Für Maximillian Rohr und Filip Bilbija wurden jeweils 500.000 Euro von Paderborn an den HSV überwiesen. Rohr war in der letzten Saison schon an den SCP ausgeliehen und Bilbija verlässt die Hamburger nach einem enttäuschenden Jahr schon wieder. Mehr hat man sich von der Leihe von Javi Montero (Besiktas) versprochen. Der spanische Innenverteidiger schaffte das Kunststück, in nur vier Einsätzen zweimal mit gelb/rot vom Platz zu fliegen. Er kehrte ebenso wie Xavier Amaechi (war von Bolton ausgeliehen und ist nun Magdeburger) und Noah Katterbach (1. FC Köln) zu seinem Stammverein zurück. Anders als Montero und Amaechi konnte Linksfuß Katterbach durchaus überzeugen. Der Gewinner der Fritz-Walter-Medaille in Gold 2018 und 2020 hat sich leider kurz vor Saisonende das Kreuzband gerissen und arbeitet an seinem Comeback. Die beiden Stürmer Robin Meißner (Dynamo Dresden) und Daouda Beleme(Ingolstadt) sowie Torwarttalent Leo Oppermann (Bielefeld) spielten beim HSV keine Rolle und suchen ihr Glück nun in Liga 3.

Mit 45 Gegentoren war die Defensive nicht immer sattelfest. Mit Guilherme Ramos (Bielefeld) und Dennis Hadzikadunic (Rostov, ausgeliehen) wurden zwei neue Innenverteidiger verpflichtet. Beide sind 25 Jahre alt und vier Jahre älter als Rechtsverteidiger Ignace Van der Brempt, der von RB Salzburg ausgeliehen wurde. Van der Brempt ist zwölfmaliger U21-Nationalspieler Belgiens. Neben diesen drei Verpflichtungen sucht man noch einen Linksverteidiger. Hier wird Michal Karbownik gehandelt. Ebenfalls in der Abwehr beheimatet ist Stephan Ambrosius, der zuletzt an den KSC ausgeliehen wurde. Der gebürtige Hamburger dürfte unter Tim Walter aber keine Rolle spielen und man wäre nicht abgeneigt, wenn man sein Gehalt (oder zumindest ein Teil) noch von Ausgabenliste streichen könnte. Den Abgang von Sonny Kittel hat man durch die Verpflichtung von Immanuel Pherai, der eine starke Saison für Braunschweig spielte, kompensiert. Mit dem 22jährigen Niederländer dürfte die Offensive ähnlich gut laufen wie in der Vorsaison, in der man mit 70 Toren führend war. Levan Öztunali (Union Berlin) kehrt zum Hamburger SV, wo er in der Jugend spielte, zurück. Der 27 jährige Mittelfeldmann ist der Enkel von Uwe Seeler, womit wir den Bogen auch wieder geschlossen hätten.

Der HSV hat wieder einen aufstiegsreifen Kader. Den hatte man aber in jeder der vergangenen Spielzeiten. Ob die Defensive durch die Neuzugänge wirklich besser wird? Ich habe so meine Zweifel. Ramos fand ich bei Bielefeld immer, wenn ich ihn gesehen habe, ziemlich grauenhaft und daher war ich überrascht, dass er überhaupt für den HSV in Betracht kam. Viel wird wieder an der Offensive hängen. Hier bleibt mit Glatzel ein Topmann. Auch der Verbleib von Reis ist Gold wert. Eigentlich spricht viel für den Aufstieg, aber was macht das Nervenkostüm? Ich habe bisher immer an den HSV geglaubt und den Aufstieg vorhergesagt. Dieses Jahr nicht. Der HSV steigt NICHT (!!!) auf.
 
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Mitte März endete mit dem Verkauf seiner Anteile an 777 Partners die Ära von Lars Windhorst bei Hertha BSC. Windhorst war 2019 mit seiner Tennor Holding bei Hertha eingestiegen und prägte anschließend den Begriff des "Big City"-Clubs, der mit seinen Investitionen in den Europapokal kommen sollte. Den Begriff, der angesichts der ausbleibenden Erfolge Anlass für viele Witze wurde, würde die Vereinsführung unter Ex-Ultra Kay Bernstein, der im Juni 2022 zum Präsidenten gewählt wurde, am liebsten noch gestern beerdigen. Über 350 Millionen Euro sollte Windhorst in den vergangenen Jahren in den Verein pumpen, genützt hat es wenig. Nachdem seine Zeit als Investor abgelaufen war, kündigte Windhorst umgehend seine Vereinsmitgliedschaft. Vielleicht will er seine Ausgaben reduzieren, wer weiß. Aber genug zu Lars Windhorst, lasst uns kurz auf den neuen Investor schauen. Das in Miami ansässige Private-Equity-Unternehmen nennt ein ganzes Netzwerk an Fußballvereinen sein Eigen. Bei sechs weiteren Klubs ist 777 beteiligt - FC Sevilla, FC Genua, CR Vasco da Gama, Standard Lüttich, Red Star Paris und Melbourne Victory.

In der Saison 2021/22 konnte sich Hertha BSC unter Medizinballfetischist Felix Magath über die Relegation noch retten. Dieses Glück blieb dem deutschen Meister von 1930 und 1931 diesmal verwehrt. Keven Schlotterbeck besiegelte mit seinem Kopfballtor zum 1:1-Ausgleich der Bochumer am 33. Spieltag das, was sich schon lange angedeutet hatte: den Abstieg. Hertha ist damit erstmals seit 2013 wieder Teil der zweiten Liga. Aber nochmal zurück zur Abstiegssaison. Diese startete schon denkbar schlecht. Im Pokal flog man gegen Braunschweig nach Elfmeterschießen raus und am ersten Spieltag verlor man das Derby gegen Union. Am Saisonende sollten beide Vereine über dreizig Punkte trennen. Den ersten Sieg unter Sandro Schwarz, den Fredi Bobic als neuen Trainer auserkoren hatte, feierte man am 5. Spieltag in Augsburg. Es sollten bis zu seiner Entlassung nur noch vier weitere folgen - darunter der einzige Rückrundensieg unter seiner Verantwortung. Nach einem 2:5 auf Schalke und dem Absturz auf Platz 18 wurde Schwarz entlassen. Fredi Bobic war da schon längst nicht mehr Sport-Geschäftsführer. Bobic wurde nach der Rückrundenauftaktniederlage (0:2 gegen Union Berlin) entlassen und befindet sich momentan im Rechtstreit mit seinem früheren Arbeitgeber, da dieser die ordentliche in eine fristlose Kündigung umwandelte, nachdem Aufnahmen von Bobic, in denen dieser einem Journalisten eine Ansage ("Wenn du noch mal fragst, kriegst du eine gescheuert") machte, bekanntwurden. Im Februar kommenden Jahres soll der Fall verhandelt werden. Nachdem Schwarz entlassen wurde, kehrte Pal Dardai ein weiteres Mal auf die Trainerbank der Hertha zurück. Die sieben Punkte, die man unter ihm in den verbleibenden sechs Spielen holen sollten, reichten aber nicht.

Hertha BSC steht bei der Kadergestaltung vor einer Mammutaufgabe. Die Ausgaben mussten dringend verringert und Spieler, die ihre hohen Gehälter nicht ansatzweise rechtfertigten, abgegeben werden. Insgesamt konnte man bisher etwas mehr als vierzehn Millionen an Transfererlösen erzielen. Weitere könnten folgen, wenn sich noch jemand finden sollte, der einen akzeptablen Preis für Spieler wie Dodi Lukébakio und Suad Serdar zahlt. Noch sind sie aber Herthaner, aber es kann sich noch viel tun. Definitiv nicht mehr Spieler von Hertha sind Jessic Ngankam (für vier Millionen zu Eintracht Frankfurt) und Lucas Tousart (3 Millionen - Union Berlin), die allein knapp die Hälfte der Einnahmen brachten. Stürmer Ngankam kam verletzungsbedingt erst zum Ende der Hinrunde erstmals zum Einsatz, konnte dann aber in den verbleibenden Spielen immerhin viermal treffen. Für Mittelfeldspieler Tousart gab die Alte Dame 2020 in der Hochzeit des Geldausgebens 25 Millionen aus. Omar Alderete und Santiago Ascacíbar bleiben nach Ablauf ihrer Leihgeschäfte bei den Vereinen, wohin sie ausgeliehen waren. Alderete wechselte für vier Millionen fest zu Getafe. Ascacibar brachte 2,5 Millionen, die Estudiantes an die Spree überweist. Miniablösen konnte man für Linksverteidiger Maximilian Mittelstädt (VfB Stuttgart, 500.000 Euro) und Tolga Cigerci (zurück in die Türkei für 350.000 Euro). Bei Krzysztof Piatek war man einfach nur froh, ihn von der Ausgabenliste zu bekommen. Basaksehir bezahlt zunächst keinen Cent an Ablöse. Hertha erhält aber erfolgsabhängige Zahlungen. Also falls der Pole in der Türkei mehr zeigt als in Berlin. Bei Alexander Schwolow einigte man sich auf eine Vertragsauflösung. Der 31jährige Torwart verzichtete auf eine Abfindung, dafür durfte er ablösefrei gehen. Schwolow bleibt in der Stadt und wechselte zu Union. Chidera Ejuke (ZSKA Moskau) und Ivan Sunjic (Birmingham City) kehren nach dem Auslaufen ihrer Leihverträge zu ihren Vereinen zurück. Sportlich haben beide wenig Schlagzeilen geschrieben, dafür lieferte sich Sunjic mit Dardai ein Wortgefecht auf dem Trainingsplatz an dessen Ende der Trainer Sunjic mit den Worten "verpiss dich!" vom Platz schickte. Wenig überraschend macht der Mittelfeldspieler danach kein Spiel mehr. Stevan Jovetic, Jean-Paul Boëtius, Marvin Plattenhardt sowie Rune Jarstein und Kevin-Prince Boateng sind noch vereinslos. Boateng wollte seine Karriere eigentlich beenden, hat aber noch nicht entschieden, ob er nicht doch weitermacht. Eigentlich wollte er sich dazu in den letzten Tagen äußern, aber zumindest mir ist dahingehend nichts bekannt.

Fangen wir doch bei den Neuzugängen mit dem Mann an, der momentan alles nur keine sportlichen Schlagzeilen schreibt - Markus Gersbeck. Dieser wurde per Option für 300.000 Euro zurück aus Karlsruhe geholt und sollte der neue Stammtorwart und Rückhalt werden. Sollte, denn im Trainingslager lieferte sich Gersbeck, der eh schon wegen einer Daumenverletzung kürzer treten musste, eine Schlägerei mit einem Mann, der von Gersbeck schwer verletzt wurde. Gersbeck wird sich in Österreich noch vor Gericht verantworten müssen und ist momentan vom Verein suspendiert. Dagegen lief es bei Fabian Resse, der ablösefrei von Kiel kommt, in der Vorbereitung optimal. Bei Hertha erhofft man sich, dass der 25jährige ähnlich gute Werte wie in Kiel, wo er 21 Scorerpunkte hatte, liefern kann. Ein möglicher Abnehmer für seine Vorlagen ist Smail Prvaljak. Der bosnische Nationalspieler traf für seinen ehemaligen Arbeitgeber Eupen in der Vorsaison sechsmal. Jeremy Dudziak kommt mit über 150 Zweitligaspielen im Gepäck an die Spree. Sein letztes Spiel machte der 27jährige, dessen Vertrag in Fürth auslief, aber vor über fünf Monaten für Hatayspor, wohin der Hamburger mit tunesischen Wurzeln ausgeliehen wurde. Mit Linksverteidiger Anderson Lucoqui (Mainz, zuletzt an Hansa verliehen) und Innenverteidiger Toni Leistner (St. Truiden) holte man zwei neue Abwehrspierler, die ebenfalls ablösefrei waren. Leistner wurde aufgrund seiner Union-Vergangenheit von einigen Fans mit einem beleidigenden Banner empfangen. Der dänische Linksaußen Gustav Christensen ist mit 18 Jahren noch blutjung und spielte zumeist in den Jugendwettbewerben, allerdings kam er für den FC Midtjylland in der vergangenen Saison sogar in einem Europa League-Spiel zum Einsatz. Zwar nur eine Minute, aber das ist eine Minute mehr als ich vorweisen kann. Für Christensen wurden 250.000 Euro Ausbildungsentschädigung fällig. Durch die Rückkehr von Palko Dardai, der die letzten beiden Jahre in Ungarn bei Fehérvár spielte, wird der Dardai-Counter auf vier erhöht. Pal ist Cheftrainer, Marton und Palko sind bei den Profis und in der Jugend gibt es noch Bence Dardai. Hashtag "Familienunternehmen." Zudem holt man jede Menge Spieler aus der Jugend und der zweiten Mannschaft hoch. Erwartet bitte nicht, dass ich zu diesen Spielern eine halbwegs seriöse Einschätzung gebe. Nur Gott weiß, was die können.

Vorsicht, Baustelle! Der Kader ist noch Wochen von der Fertigstellung entfernt. Man weiß gar nicht, wo man zuerst anfangen soll. Selbst die Torwartposition, wo man mit der Gersbeck-Verpflichtung Ruhe einplante, wirft Fragen auf. Gibt man Tjark Ernst mit 20 Jahren das Vertrauen oder steht doch Oliver Christensen zu Saisonbeginn im Tor? Der Däne steht eigentlich vor dem Absprung und könnte eine dringend benötigte Millionenspritze für den klammen Verein bringen, der wohl oder übel zum "Berliner Weg" mit vielen Eigengewächsen gezwungen ist. Das Mittelfeld ist so karg wie die Vegetation in der Wüste Gobi und es gibt noch jede Menge Verkaufskandidaten. Hertha spielt auf keinen Fall um den Aufstieg mit. Man sollte lieber aufpassen, dass man nicht wie Arminia Bielefeld endet.
 

DaLillard

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Top Text, muss man nicht viel hinzufügen (y)

Bei den Transfererlösen kommen noch 5 Mio für Cunha hinzu. Kannst du aber nicht wissen.

Zu den Jugendspielern: Bence hast du ja schon genannt. Der talentierteste von den Dreien. Sonst muss man noch Maza erwähnen, der gegen Wolfsburg zum jüngsten Bundesliga Torschützen der Vereinsgeschichte wurde. Er hat sich im Testspiel leider den Meniskus gerissen und fällt ein paar Monate aus. Zuletzt noch Winkler, der letzte Saison bei Mannheim einen guten Schritt nach vorne gemacht hat, in der Vorbereitung überzeugen konnte und morgen auf Rechtsaußen wohl starten wird.

Zum Tor: Christensen ist gesetzt. Hat Dardai auf der PK bestätigt. Der Spieler selber hat betont, dass er gerne bleiben würde, wenn nichts außergewöhnliches passiert. Hertha wollte ihn eigentlich verlaufen, da es für ihn wahrscheinlich ein paar Millionen gegeben hätte, aber das hat sich mit der Gersbeck Geschichte ja erstmal erledigt.
 

John Lennon

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FC Schalke 04
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Welch ein Kontrast. Nachdem der Abstieg Schalkes 2021 besiegelt war, wartete ein Mob auf die Spieler, die aus Bielefeld nach Gelsenkirchen zurückkehrten und es kam zu Jagdszenen auf dem Vereinsgelände ("Da läuft er, der Uth!"). Diesmal wurden die Spieler mit Applaus bedacht und Lieder im Block auf den FC Schalke 04 angestimmt. Daher müsste der Dank, der dort auf der Anzeigetafel des Leipziger Stadions steht, vielmehr an den Schalker Anhang gerichtet sein. Die Mannschaft, die nach den ersten Spieltagen nicht nur wie ein sicherer Absteiger aussah, sondern auch für Flashbacks bei den Fans, die eine weitere Abstiegssaison mit unter 20 Punkten fürchteten, sorgte, hatte alles rausgehauen und das Wunder Klassenerhalt nur um wenige Punkte verpasst. Die Fans im Pott verlangen nicht viel, aber zwei Dinge müssen immer da sein: Einsatz und Wille.

Und diesen konnte man den Schalkern nicht absprechen. Zumindest unter Thomas Reis, der Ende Oktober den Cheftrainerposten von seinem völlig überforderten Vorgänger Frank Kramer übernahm. Kramers Angsthasentaktik brachte nicht nur die Gefahr von Augenkrebs und plötzlichen Schlafattacken, sie war vorallem auch extrem unerfolgreich. Ganze zwei Pflichtspiele konnte man unter Kramer gewinnen. Ein Pokalspiel gegen Bonn und das Ligaheimspiel gegen den VfL Bochum. Trainer der Bochumer zu der Zeit? Ein gewisser Thomas Reis, der danach seinen Hut beim VfL nehmen musste. Zuvor wurde das Schalker Interesse an Reis in der Sommerpause publik. Es gab auch schon eine Einigung zwischen Reis und Schalke, aber der VfL war in der Sommerpause nicht gewillt, den Erfolgstrainer mit dem aufgestiegen ist und den Klassenerhalt sichern konnte, abzugeben. Wäre Reis schon zu Saisonbeginn Trainer der Schalker gewesen, wäre die Wahrscheinlichkeit meiner Meinung nach ziemlich hoch, dass ich diesen Text gar nicht verfassen müsste. Natürlich konnte Reis nach der Übernahme mitten in der Saison und inmitten einer ausgewachsenen Negativserie auch nicht zaubern und sofort den Bock umstoßen, aber nach der Winterpause waren die Schalker, die in der Hinserie lediglich neun Punkte holen konnten und abgeschlagene Tabellenletzte waren, deutlich konkurrenzfähiger. Man startete mit vier Null zu Nulls in die Rückserie und durch zwei Siege (darunter wieder drei Punkte gegen Bochum) konnte man den letzten Platz, den man seit dem 11. Spieltag innehatte, verlassen. Es folgten zwei weitere Unentschieden und damit eine Serie von acht Spielen hintereinander, in denen man ungeschlagen blieb. Letztlich konnte man den Abstieg zwar nicht verhindern, aber man hat die Liga mit erhobenem Haupt verlassen. Etwas, das man 2021 nicht ansatzweise geschafft hat. Anders als Grammozis ist Reis auch nicht schon angezählt Ein weiterer Unterschied: der Kader, mit dem der Wiederaufstieg gelingen soll, hat deutlich weniger Provisoriumcharakter und steht in Teilen schon. 2022 musste man in kurzer Zeit gefühlte 38 Transfers abwickeln. Dies sieht diesmal anders aus.

Nichtsdestotrotz muss Schalke als Absteiger natürlich einige schmerzliche Abgänge hinnehmen. Das betrifft natürlich ehemalige Leihspieler wie etwa Moritz Jenz, der im Winter zu den Schalkern kam und entscheidenden Anteil an der stabileren Defensive hatte. Innenverteidiger Jenz bleibt erstklassig und spielt nun für den VfL Wolfsburg. Auch die Mittelfeldspieler Alex Kral (jetzt Union Berlin) und Tom Krauß (Mainz) konnten nach Ablauf ihrer Leihen nicht gehalten. Mainz schaute sich die Spiele der Schalker wohl besonders gut an und leiht Sepp van den Berg von Liverpool aus. Der Innenverteidiger war letzte Saison Schalker, konnte verletzungsbedingt aber leider nur in neun Spielen, in denen er sein Talent zeigte, mitwirken. Ebenfalls nach Ende der Leihgeschäfte keine Königsblauen mehr sind: Éder Balanta, Michael Frey, Tim Skarke, Jere Uronen und Alexander Schwolow. Der 34jährige Abwehrspieler Maya Yoshida ist ebenso wie Timothée Kolodziejczak, der im Oktober unter Vertrag genommen wurde und anschließend nur einen Einsatz hatte, noch vereinslos. Insgesamt hat man 18,55 Millionen auf dem Transfermarkt eingenommen. Den Hauptteil verdankt man drei Spielern. Bei Amine Harit wurde eine Kaufpflicht wirksam. Marseille musste nun fünf Millionen an die Schalker überweisen. Mit Marius Bülter (für 3 Millionen zu Hoffenheim) und Rodrigo Zalazar (SC Braga, 5 Millionen) verliert man den Toptorschützen und den Topvorlagengeber. Bülter war mit elf Toren der Einzige, der zweistellig treffen konnte. Zalazar lieferte sechs Vorlagen. Jordan Larsson (Sohn von Henrik Larsson) kam bei Schalke gar nicht zurecht und wurde für die Rückrunde an den FC Kopenhagen verliehen. Dort machte er Werbung für sich und wechselte jetzt für zwei Millionen fest nach Dänemark. 200.000 Euro weniger musste Heidenheim für Marvin Pieringer zahlen. Der Stürmer war zuletzt an Paderborn ausgeliehen, wo er ordentlich knipste. Da Terodde aber doch bleibt, man zudem Polter und mit Keke Topp ein Stürmertalent im Kader hat, nimmt man lieber die Ablöse. Can Bozdogan bleibt bei Utrecht, Schalke kriegt eine Million von den Niederländern. Innenverteidiger Dries Wouters (nach Lommel) bringt immerhin noch 600.000 Euro und für Linksverteidiger Kerim Calhanoglu gibt es 150.000 Euro aus Fürth. Kleinvieh macht auch Mist. Für Nassim Boujellab hatte man nach seiner Rückkehr aus Helsinki keine Verwendung mehr. Man lässt ihn ablösefrei zu Arminia Bielefeld wechseln. Reinhold Ranftl musst den Weg nach Gelsenkirchen auch nicht antreten, er bleibt bei Austria Wien.

Gleich drei der Neuzugänge sind im zentralen Mittelfeld zuhause. Während Ron Schallenberg (Paderborn, zwei Millionen Euro) Ablöse aber eher der Sechser ist, spielen Paul Seguin (Union Berlin, 750.000 Euro) und Lino Tempelmann (Freiburg, zuletzt per Leihe aber Nürnberg, 700.000 Euro) offensiver. Torwart Marius Müller übernimmt erstmal den Platz zwischen den Pfosten, da Ralf Fährmann verletzungsbedingt ausfällt. Müller (29 Jahre alt) war Stammtorwart vom FC Luzern und war den Schalkern eine Ablöse in Höhe von 350.000 Euro wert. Ablösefrei wurden Offensivspieler Bryan Lasme (Bielefeld) und Abwehrspieler Timo Baumgartl (Eindhoven, zuletzt an Union verliehen) verpflichtet. Lasme hat manchmal so Slapstickanfälle, hat aber in der Bielefelder Trümmertruppe sieben Treffer und drei Vorlagen geschafft. Das muss man auch erstmal schaffen. Baumgartl ist für Zweitligaverhältnisse ein überragender Mann, natürlich unter der Voraussetzung, dass er sich weiter von der Krebsbehandlung erholt hat. Ansonsten wurde mit Assan Ouédraogo ein großes Talent aus den eigenen Reihen zu den Profis hochgeholt. Würde mich nicht wundern, wenn Reis den 17jährigen im Laufe der Saison ins kalte Wasser wirft.

Machen wir es kurz: Schalke steigt auf. Warum? Thomas Reis ist der optimale Trainer für den Kader. Terodde netzt wahrscheinlich nicht mehr so häufig wie früher, aber zweistellig trifft der sicher. Mit ihm und Polter ist man stark im Sturmzentrum besetzt. Auf wen man auch schauen sollte, ist der Japaner Soichiro Kozuki. Genau solche Spieler wie den schnellen Außenspieler braucht Trainer Reis. Bleibt Kozuki gesund, schafft er zehn Scorerpunkte - mindestens. Ein, zwei Verstärkungen wird man sicher auch noch holen.
 
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John Lennon

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Sascha1314

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(*) = als subjektive Wunschplatzierung. Weil sich wundersamerweise niemand verletzt, niemand wechselt und noch 3 junge Unterschiedsspieler günstig geholt und langfristig verpflichtet werden können. ;)
 
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