es wurde Pacquiaos p4p status angezweifelt, weil er sich schwere kämpfe mit Marquez und Morales lieferte. Pacquiao für den besten zu halten sei "außergewöhnlich".
Natürlich kann sich jeder schwere Kämpfe und auch Niederlagen leisten. Ich bin der letzte, der dafür jemanden direkt abschreibt. Vielmehr würde ich mir wünschen, dass Niederlagen allgemein wieder anders aufgenommen werden und nicht direkt dazu führen, dass er "overrated", ein "bum" oder sonstiges war. Würde man sie als Teil eines natürlichen Entwicklungsprozesses sehen, gäbe es wohl wieder viel mehr spannendere Paarungen, da die Boxer nicht so bedacht darauf wären sich zwingend schadlos zu halten.
Wenn du meinen Post richtig liest, habe ich das, was du mir da unterstellst, überahupt nicht so gesagt.
Meiner Meinung nach gibt's zwei Möglichkeiten jemanden als "P4P-Besten" zu sehen. Entweder weil er einfach ein besseres Resumé hat als jeder andere Boxer aller Zeiten, oder weil man ihn H2H gegen jeden vorne sehen würde.
Wenn jemand behauptet Pacquiao sei der Beste aller Zeiten aufgrund seines Resumés würde ich ihn einfach für uninformiert halten. Deshalb die Frage nach zweiterem. Um ihn für den H2H besten Boxer aller Zeiten zu halten, muss man doch irgendwie addressieren, wie er dann gegen einen (leicht past-) prime Morales verlieren konnte und zweimal mit Marquez solche Probleme hatte. Denn es ist ja nicht so, dass beide ganz heiße weitere Kandidaten für den besten Boxer aller Zeiten wären. Natürlich sind beide großartige Boxer, aber für ganz ganz oben reicht es da definitiv nicht.
Deshalb wollte ich da eigentlich nur erstmal die Fronten klären. Es ist ja gut möglich, dass man da eine unglaubliche Entwicklung (eine Entwicklung ist sicherlich nicht abzustreiten) seit meinetwegen Marquez II sieht... Ich wollte halt nur wissen, wie Tijuana Tornado seine Aussage begründet... das dürfte doch wohl noch legitim sein, oder?
Mir scheint es, dass auf die leiseste Kritik an Pacquiao teilweise sehr sensibel reagiert wird.
daraufhin wollte ich aufzeigen, dass andere in dieser sache heiß diskutierten kandidaten, ebenso "fragwürdige" kämpfe hatten. sogar mit leuten, die noch unter den "fragwürdigen" gegnern stehen, durch die man Pacquiaos status anzweifelt. und dennoch werden sie natürlich auch zurecht diskutiert.
für mich sind natürlich weder die kämpfer noch die kämpfe fragwürdig.
kämpfe zwischen Duran und Marquez wären sicherlich auch sehr interessant. bei mir ist da Duran deutlicher favorit, aber enge matches könnte ich mir ebenso vorstellen. ebenso wäre Morales wohl für jeden ein brocken gewesen.
Ich wüsste nicht seit wann Floyd Mayweather ein heiß diskutierter Kandidat in dieser Sache wäre. Das würde ich sicherlich viel intensiver bestreiten als Pacquiao.
Manny seine entwicklung oder zumindest aber seine tendenz sich stark zu entwickeln zeigte er doch bereits in den rückkämpfen gegen Morales. für mich ausserdem keine frage, dass ein drittes match gegen Marquez, den in den ersten kämpfen nur der gong rettete, deutlich an Manny gehen würde.
Eine Entwicklung sehe ich definitiv auch, aber die Kämpfe II und III sind definitiv auch weniger aussagekräftig, da Morales doch rapide abbaute zu dem Zeitpunkt seiner Karriere. Für mich ist zumindest Morales Sieg im ersten Kampf höher einzuschätzen als Pacquiaos beide folgenden Siege.
wenn man sich anguckt woher Manny kommt und wo er jetzt die leute auseinanderschraubt, dann ist das ganz sicher einmalig in der geschichte. mir ist jedenfalls nichts vergleichbares bekannt. von daher frage ich mich, wenn nicht Manny, der das p4p verkörpert wie kaum ein zweiter, wer sonst?
Es ist definitiv beeindruckend! Ich will auch gar nicht anzweifeln, dass Pacquiao eine großartige Karriere da gerade hinlegt und in einen Atemzug mit vielen Größen des Sports gehört, aber ihn als Besten zu sehen finde ich absolut "außergewöhnlich", und würde deshalb auch gerne eine Erklärung dazu lesen. Dass er im Vergleich mit Floyd Mayweather im Moment besser abschneidet, reicht da mit Sicherheit nicht aus.
Die vielen Gewichtsklassen, die Pacquiao durchläuft sind auch nicht zu verachten, aber keinesfalls einzigartig, abgesehen davon, dass ich mich schwer damit tun würde es als Kriterium so hoch zu hängen, wenn dabei die Qualität der Gegner zu wünschen übrig lässt.
Der offensichtlichste Vergleich ist wohl Henry Armstrong, der nunmal Feder-, Leicht- und Weltergewichtstitel gleichzeitig hielt. Dass das zu der Zeit war, als es nur einen Titelträger pro Gewichtsklasse gab und zudem sich in den drei Gewichtsklassen das tummelte, was heute im Superbantam, Superfeder und Halbwelter boxen würde, sagt schon einiges. Sie gleichzeitig zu halten ist zudem auch noch mal kaum zu überschätzen, da er zu Weltergewichtstitelverteidigungen meistens noch unter dem Leichtgewichtslimit einwog. Außerdem wurde er noch um den Mittelgewichtstitel betrogen, als es ein Unentschieden gegen Ceferino Garcia gab. Das sind für mich schon mal, was das Gewichtsklassenhüpfen angeht, imposantere Errungenschaften,und dabei ist die Qualität der Gegner noch komplett außen vor um das Ganze etwas ausgeglichener zu halten.
Oder nehmen wir Sam Langford, der von Leichtgewicht bis Schwergewicht über 100 Gegner, darunter einige HOFer KO geschlagen hat. Oder McLarnin, der auf dem Weg vom Fliegengewicht zum Weltergewicht Fliegen-, Bantam-, Feder- Leicht- und Weltergewichtschampions geschlagen hat. Oder Joe Walcott, der regelmäßig als moderner Halbwelter gegen Schwergewichtler geboxt hat. Oder Ted Kid Lewis, der von 116 bis 166 Pfund geboxt hat.
Oder wenn man strikt nach den Gewichtsklassen geht und nicht unbedingt nach der Qualität, kann man auch Georges Carpentier nennen, der immerhin vom Fliegengewicht bis zum Schwergewicht geboxt hat.
Auch Hearns oder Duran kann man da meiner Meinung durchaus mit einbeziehen in dieser Diskussion.