Ganz genau! Jetzt kommen wir näher.
Und somit weiß der jenige, wo schwach punkte sein könnten.
Mag sein das der Originale viel besser sind. Aber durch ständig abgucken und probieren entsteht immer eine Verbesserung. Und es gibt lange Arbeiten an Analysen. Und deshalb weiß man was zu tun ist.
Ich behaupte ja nicht, dass diese Legenden von jedem Boxer von heute besiegt werden können. Nein! Aber heute weiß man mehr als vorher. Und das bringt nachher dann höchstwahrscheinlich die Entscheidung.
Ich würde sogar so weit gehen zu behaupten, dass das komplette Gegenteil der Fall ist.
Früher hatten die Boxer routinemäßig über 100 Kämpfe. Heute hat man mit 50 schon viele (beim Beispiel Armstrong und Pacquiao sind das 1152 gegenüber 329 Runden). Die Boxer früher haben jeden erdenklichen Stil selbst erlebt und allen Arten von Boxern im Ring gegenüber gestanden. Die Erfahrung daraus ist viel höher zu bewerten als irgendeine theoretische Analyse eines Stils, die ich zudem auch für fragwürdig halte. Natürlich hat man heute die Vorteile eines Videostudiums sowie einer mehrwöchigen genauen Vorbereitung auf einen bestimmten Gegner, während man früher kaum Videomaterial vom Gegner sehen konnte und oftmals sehr kurzfristig gegen diesen antrat. Aber gerade dadurch musste man sich doch früher im Ring auf den Gegner einstellen und war damit viel flexibler als viele Boxer heute denen, ehrlich gesagt, viel zu häufig ein Plan B fehlt.
Außerdem sollte man doch bei einem "mythical match-up" davon ausgehen, dass beide in etwa die gleichen Vorbereitungsmöglichkeiten hätten. Das heißt beide hätten die Möglichkeit eines Videostudiums oder beide hätten sie nicht, beide könnten sich genau auf den Gegner vorbereiten oder halt eben nicht.
Eine generelle Entwicklung, dass man heutzutage praktisch ein Blackbook hat für alle Stile und wie man sie schlägt, halte ich für Unsinn, da Stile halt, wie gesagt, nur bis zu einem gewissen Grad zu abstrahieren sind, und ansonsten viel zu sehr vom Einzelnen abhängen.
Dazu kommt doch noch, auch wenn das wohl eher eine subjektive Aussage ist und schwer zu beweisen oder zu widerlegen ist, dass durch die weitläufig rückgängige Popularität des Boxsports gerade heute gute Boxtrainer fehlen wie es sie früher gab, die in der Lage sind solche Strategien zu entwerfen.