Floyd Mayweather vs. Marcos Maidana II am 13.09.2014 in Las Vegas


Wer gewinnt?


  • Umfrageteilnehmer
    0
  • Umfrage geschlossen .

Mopedfahrer

Bankspieler
Beiträge
2.822
Punkte
113
Hier habe ich ein Video gefunden, indem ein Zuschauer den ersten Kampf aus der Arena gefilmt hat. Ich weiß nicht genau wie die Runden geschnitten worden sind, aber man erkennt ganz klar wie ineffektiv Maidana selbst in der ersten Kampfhälfte war, und dass die meisten seiner vermeintlichen "Treffer" nur streifen, oder komplett vorbei gehen, und dass Mayweather ihn konsequent bestraft, auch wenn oftmals nicht viel in seinen Schlägen steckt. Das zu tiefe abducken bzw. wegdrehen von Mayweather fällt auch sehr gut auf. Teilweise ist das noch im Rahmen, aber oft überschreitet er die Grenzen einfach. Das muss geahndet werden, ansonsten kann er sich damit große Vorteile verschaffen.

http://www.youtube.com/watch?v=L7UwYKgDdDE

Ich habe mangels Zeit jetzt nur mal die ersten beiden Runden in der Perspektive gesehen, und die hat Maidana gewonnen.
Das mit den vermeintlichen Treffern von Maidana sehe ich auch anders. Er schlägt ganz bewusst überall hin, auf die Unterarme, auf die Oberarme, auf die Schultern, an den Hinterkopf usw.. Natürlich hinterlässt das nicht die Wirkung, wie ein guter Kopftreffer, aber es eröffnet ihm neue Perspektiven. Außerdem macht er den Kampf, und zwingt Mayweather sein Gewühle auf.

Das Mayweather die bessere Kondition haben soll, sehe ich auch anders. Maidanas Kraftbolzerei ist wesentlich anstrengender als Mayweathers Style. Wer boxt wie Maidana verbraucht in 9 Runden so viele Kalorieren wie andere in 12R.

Auffällig sind außerdem die verschlechterte Beinarbeit von Mayweather. Die Beinarbeit ist sehr geschickt und effektiv, aber die Beine sind schwer. Maidanas Beinarbeit ist unefffektiv, aber sehr frisch.

In den ersten beiden Runden trifft Maidana sehr oft zum Hinterkopf und auch zum Körper mit dem linken Haken. Das Publikum tobt zu Recht vor Freude. Gestresst sieht Mayweather nicht aus, wirkt alles überlegt, trotzdem hängt ihm der Gegner auf der Pelle.

Auffällig ist auch, dass Maidana als Brawler körperlich schwächer wirkt als der Boxer Mayweather. Wäre Maidana dagegen stärker, könnte er Mayweather erheblich zusetzen. Viele Bodypunches kommen in der Tat nur aus dem Arm. Das liegt aber auch daran, dass es sehr schwer ist vor Mayweather zu stehen. Hatton kam da gar nicht zurecht. Was gegen Tszyu und Castillo klappte, ging bei Mayweathers langen Unterarmen und Abdreherei gar nicht. Maidana macht das äußerst geschickt. Er parkt seine rechte Hand irgendwo auf Mayweathers Körper und drückt dann die Linke zum Körper rein. Maidana macht die Sache dreckig und unübersichtlich, und genauso muss man das gegen Mayweather auch machen. Mayweather drückt gerne den Unterarm in bester MMA-Manier hoch. Auch nicht die feine Art.

Der erste Kampf war sehr ausgeglichen und gleiches erwarte ich auch für Nr. 2. Maidana hat sich den Kampf wohlverdient. Leider fehlt ihm die große Durchschlagskraft. Gegen Broner hat er viele Volltreffer gesetzt, trotzdem ging der Kampf über die Runden, da ihm die One-Punch-Knockoutpower fehlt. Maidana ist eher ein Volumen-Zermürber. Da Mayweathers Workrate nur Durchschnitt ist, ist das Duell zwangsläufig interessant.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Pride

Bankspieler
Beiträge
3.347
Punkte
113
@Realist;

Zustimmung bei vielen dingen^^
McCallum war definitiv ein Ausnahmeboxer und Tarver war nie mehr als solide...

Allerdings seh ich Maidana nicht ganz so unterlegen.
Klar kann man spekulieren das Floyd bewusst diesen 2ten "leichten" Payday wollte und der ist ja nur durch ein engen fight zu rechtfertigen.
Aber man darf nicht vergessen das PBF auch nicht mehr der jüngste ist,
klar hat er relativ wenig genommen im Laufe seiner Karriere, hatte nicht so substanzraubende Fights, aber auch er muss dem Alter Tribut zollen.
Ob mehr oder weniger ist schwer zu sagen, doch gerade als defensivboxer oder in PBFs Fall beinah Kampfverweigerer:laugh2: können ein paar Abstriche beim Speed, den Reflexen etc. einen großen Unterschied machen.

Im Normalfall gebe ich Maidana auch kaum Chancen,
aber wenn PBF nicht mehr auf der Höhe ist, traue ich Maidana durchaus zu den Kampf sehr eng zu gestalten.


@Mopedfahrer;

stimmt, viele meinten immer PBF sei körperlich eher klein,
dabei ist der richtig kräftig im Vergleich zu vielen anderen in der GK.
 

Realist

Nachwuchsspieler
Beiträge
2.362
Punkte
63
Ich habe mangels Zeit jetzt nur mal die ersten beiden Runden in der Perspektive gesehen, und die hat Maidana gewonnen.
Das mit den vermeintlichen Treffern von Maidana sehe ich auch anders. Er schlägt ganz bewusst überall hin, auf die Unterarme, auf die Oberarme, auf die Schultern, an den Hinterkopf usw.. Natürlich hinterlässt das nicht die Wirkung, wie ein guter Kopftreffer, aber es eröffnet ihm neue Perspektiven. Außerdem macht er den Kampf, und zwingt Mayweather sein Gewühle auf.

Es mag sogar sein dass er insgesamt 3-4 Runden gewonnen hat, aber der Kampf war nicht so knapp wie er von vielen dargestellt wurde. Den Kampf macht Maidana deshalb, weil Mayweather ungewohnt passiv ist, und seine Beine nicht wie gewohnt nutzt. Die Schläge die Maidana bringt sind nicht nur unpräzise, sondern auch sehr unsauber, technisch nicht richtig ausgeführt. Die können auch keine große Wirkung hinterlassen. Das ist alles ineffektive aggressiveness.

Das Mayweather die bessere Kondition haben soll, sehe ich auch anders. Maidanas Kraftbolzerei ist wesentlich anstrengender als Mayweathers Style. Wer boxt wie Maidana verbraucht in 9 Runden so viele Kalorieren wie andere in 12R.

Auffällig sind außerdem die verschlechterte Beinarbeit von Mayweather. Die Beinarbeit ist sehr geschickt und effektiv, aber die Beine sind schwer. Maidanas Beinarbeit ist unefffektiv, aber sehr frisch.

In den ersten beiden Runden trifft Maidana sehr oft zum Hinterkopf und auch zum Körper mit dem linken Haken. Das Publikum tobt zu Recht vor Freude. Gestresst sieht Mayweather nicht aus, wirkt alles überlegt, trotzdem hängt ihm der Gegner auf der Pelle.

Natürlich erfordert Maidanas Stil eine größere Kondition, aber Floyd kann seinen Stiefel im Normalfall 12 Runden lang auf nahezu der selben Intensität herunterboxen. Mayweathers Kondition ist eigentlich absolute Spitze, daher kann er seinen Stil ja erst konstant auf so hohem Niveau boxen. In diesem Kampf wirkte er aber nicht so frisch wie sonst, was auch immer die Gründe waren.

Auffällig ist auch, dass Maidana als Brawler körperlich schwächer wirkt als der Boxer Mayweather. Wäre Maidana dagegen stärker, könnte er Mayweather erheblich zusetzen. Viele Bodypunches kommen in der Tat nur aus dem Arm. Das liegt aber auch daran, dass es sehr schwer ist vor Mayweather zu stehen. Hatton kam da gar nicht zurecht. Was gegen Tszyu und Castillo klappte, ging bei Mayweathers langen Unterarmen und Abdreherei gar nicht. Maidana macht das äußerst geschickt. Er parkt seine rechte Hand irgendwo auf Mayweathers Körper und drückt dann die Linke zum Körper rein. Maidana macht die Sache dreckig und unübersichtlich, und genauso muss man das gegen Mayweather auch machen. Mayweather drückt gerne den Unterarm in bester MMA-Manier hoch. Auch nicht die feine Art.

Keine Frage, Maidana machte im Rahmen seiner Möglichkeiten alles richtig. Nur sind seine Möglichkeiten ziemlich gering.

Da Mayweathers Workrate nur Durchschnitt ist, ist das Duell zwangsläufig interessant.

Nein, die hohe Workrate bringt ihm nichts wenn er sie nicht an den Mann bringen kann, wenn Mayweather in guter Form ist, dann kann er Maidanas Workrate auch herunterschrauben.
Nur wenn Mayweather ohne richtige Vorbereitung in den Ring steigt, kann so ein Duell interessant werden, aber selbst dann sind Siegchancen für Maidana nicht wirklich vorhanden, wie man im ersten Kampf sehen konnte.
 

Realist

Nachwuchsspieler
Beiträge
2.362
Punkte
63
Aber man darf nicht vergessen das PBF auch nicht mehr der jüngste ist,
klar hat er relativ wenig genommen im Laufe seiner Karriere, hatte nicht so substanzraubende Fights, aber auch er muss dem Alter Tribut zollen.
Ob mehr oder weniger ist schwer zu sagen, doch gerade als defensivboxer oder in PBFs Fall beinah Kampfverweigerer:laugh2: können ein paar Abstriche beim Speed, den Reflexen etc. einen großen Unterschied machen.

Das stimmt, zum Teil waren das auch die Auswirkungen des altersbedingten körperlichen nachlassens, dann quält man sich im Traninig nicht mehr so stark, aber etwas mehr hätte er denke ich schon noch herausholen können. Das wirkte schon sehr gemütlich und unbekümmert wie er sich im Ring verhielt. So verhielt sich Mayweather eigentlich überhaupt nicht.
 

jkd

Nachwuchsspieler
Beiträge
5.503
Punkte
83
dass man Maidana nun als den großen starken brawler hinstellt, dem sich ein Mayweather nun stelle, zeigt doch schon wie viel mehr schein als sein dahinter steckt.
ihr habts doch richtig erkannt, Mayweather ist vielleicht sogar der körperlich stärkere und lässt sich dennoch in die seile drängen, weil seine übersicht gegen Maidana nur für den ersten und höchstens zweiten schlag reicht. er hat schlicht angst zu kontern, um nicht den dritten schlag zu fangen.
das ist alles längst nicht so kompliziert, wie es nun viele darstellen wollen.
dass er den kampf hätte viel einfacher gestalten können, stimmt deshalb für diesen ersten kampf auch nicht. er konnte schlicht die schläge nicht ausreichend erkennen.

für den zweitren kampf nimmt Floyd sich nun sicherlich vor, Maidana auszuknocken und früh hart zu treffen, um allen zu zeigen, dass der erste tatsächlich gewollt gewesen ist. genau das ist auch schon das gefährlichste für ihn am zweiten kampf. diesmal könnte er sich die dritte hand einfangen. ein mitbrawlender Mayweather würde sich mehr schläge und vielleicht sogar einen entscheidenden einfangen. da würden sich einige wundern. Floyd ist einfach auf seine distanz und sein oberkörperpendeln angewiesen. wie er sich an den seilen wegdreht und somit die regeln überdehnt, hat in wirklichkeit nicht viel mit boxen zu tun. er entschärft den look solcher geschichten, durch sein elegantes hin und her tänzeln und den einzelschlägen zwischendurch, sowie der arroganten überlegend spielenden art.

jemand, der das schauspiel weglassen würde und sich nur so wegdrehen würde an den seilen wie Floyd, würde haufenweise ermahnt werden.

Floyd versucht Maidana zu seinem Margarito zu machen. bei mir klappt das nicht. Margarito wäre eine andere hausnummer gewesen, weshalb er ihn auch duckte.

vielleicht gelingt es Floyd den Maidana im zweiten kampf auszuknocken oder ihn schlechter aussehen zu lassen. er wird seine schlüsse gezogen haben.
wenn Maidana aber nicht so blöd ist und solche dinge erwartet und sich entsprechend vorbereitet, sollte er einen ähnlichen kampf machen können wie den ersten. dieser kampf tat Mayweather ganz deutlich weh. dass er Maidana dort absichtlich getragen haben soll, glaube ich auf gar keinen fall. mehr noch, halte das schlicht für quatsch.
 

KhaosaiGalaxy

Nachwuchsspieler
Beiträge
3.115
Punkte
0
Man kann es immer schön relativieren, von wegen "Mayweather kann viel besser, wenn er nur will.." oder "Mayweather hat ganz bewußt so geboxt, um dem Publikum was zu bieten, es spannend zu machen" usw. usw., immer wieder das gleiche Mantra, was auch nach dem Cotto-Kampf zu hören war, aber jetzt MUSS er liefern. Und für einen, der ja angeblich soooo völlig chancenlos gewesen sein soll, hat Maidana dem großen Favoriten aber den Kampf sehr unangenehm gestaltet, in den frühen Runden gar auf Augenhöhe. Natürlich ist Mayweather von den Skills her auf einem anderen Planeten als Maidana, ABER man ist auch immer schnell dabei, dem - durchaus limitierten - Gegner gerne sofort eine totale (abstrakte !) Chancenlosigkeit auf den Sieg zu unterstellen. Dafür hat Mayweather jedoch zu wenig gezeigt, viel zu wenig. Super-präzise Hände, aber leider gekoppelt mit einer bescheidenen Workrate/Pace und ständigem Wegdrehen dürfte irgendwann nicht mehr reichen. Doch jetzt hat Mayweather ja die Gelegenheit zu zeigen, daß er auch ganz anders kann als im ersten Kampf und Maidana überragend zur Schule schickt. Dann halte ich meinen Mund und im Zweifel immer für den "Angeklagten". :D Nur muß er jetzt eine stärkere Performance abliefern, zumal er Maidana eingehend studiert haben sollte und zwar so sehr, daß da keine Fragen mehr offen sind, eigentlich.
 

Realist

Nachwuchsspieler
Beiträge
2.362
Punkte
63
dass man Maidana nun als den großen starken brawler hinstellt, dem sich ein Mayweather nun stelle, zeigt doch schon wie viel mehr schein als sein dahinter steckt.
ihr habts doch richtig erkannt, Mayweather ist vielleicht sogar der körperlich stärkere und lässt sich dennoch in die seile drängen, weil seine übersicht gegen Maidana nur für den ersten und höchstens zweiten schlag reicht. er hat schlicht angst zu kontern, um nicht den dritten schlag zu fangen.
das ist alles längst nicht so kompliziert, wie es nun viele darstellen wollen.
dass er den kampf hätte viel einfacher gestalten können, stimmt deshalb für diesen ersten kampf auch nicht. er konnte schlicht die schläge nicht ausreichend erkennen.

für den zweitren kampf nimmt Floyd sich nun sicherlich vor, Maidana auszuknocken und früh hart zu treffen, um allen zu zeigen, dass der erste tatsächlich gewollt gewesen ist. genau das ist auch schon das gefährlichste für ihn am zweiten kampf. diesmal könnte er sich die dritte hand einfangen. ein mitbrawlender Mayweather würde sich mehr schläge und vielleicht sogar einen entscheidenden einfangen. da würden sich einige wundern. Floyd ist einfach auf seine distanz und sein oberkörperpendeln angewiesen. wie er sich an den seilen wegdreht und somit die regeln überdehnt, hat in wirklichkeit nicht viel mit boxen zu tun. er entschärft den look solcher geschichten, durch sein elegantes hin und her tänzeln und den einzelschlägen zwischendurch, sowie der arroganten überlegend spielenden art.

jemand, der das schauspiel weglassen würde und sich nur so wegdrehen würde an den seilen wie Floyd, würde haufenweise ermahnt werden.

So einfach ist das dann auch nicht. Es ist theoretisch möglich Mayweather boxerisch zu überfordern, indem man ihn unter Druck setzt, gleichzeitig sehr mobil auf den Beinen ist, einen variablen, präzisen Jab schlägt, die Deckung nicht vernachlässigt, Winkel kreiert, ihm die Wege abschneidet und indem man trickreich und variabel ist. Je mehr dieser Dinge man beherrscht, desto einfacher hat man es. Maidana bringt aber praktisch nichts davon auf höchstem Niveau zustande. Floyd sieht Maidanas Aktionen sehr wohl, aber wenn er seine Beine nicht nutzt, beraubt er sich einem Großteil seiner Stärken, und bei der wilden ungestümen Art von Maidana kann es da auch schonmal zu einigen mehr oder weniger guten Treffern kommen. Mayweather ist auch an den Seilen stark, hat eine tolle Deckung, er kontert auch sehr oft in die versuchten Kombinationen der Gegner hinein. Es ist gegen Mayweather riskant, zu versuchen diese 3. und 4. Hand zu bringen, da man dann selbst zu offen sein kann, und er schon ein sehr gutes Auge hat, um dies zu sehen. Das ist alles leichter gesagt als getan, zumal er sich in der Nahdistanz mit fiesen Tricks zu helfen weiß, und die meisten Gegner allein schon aufgrund seiner Beinarbeit, nicht die Möglichkeit haben die Fäuste fliegen zu lassen. Das geht nicht mit stupidem, einfachem nach vorne stolpern. Man muss sich diese Möglichkeiten gegen ihn schon sehr gut herausarbeiten, und dafür braucht es eben eine gewisse Klasse, die Maidana nicht hat.

vielleicht gelingt es Floyd den Maidana im zweiten kampf auszuknocken oder ihn schlechter aussehen zu lassen. er wird seine schlüsse gezogen haben.
wenn Maidana aber nicht so blöd ist und solche dinge erwartet und sich entsprechend vorbereitet, sollte er einen ähnlichen kampf machen können wie den ersten. dieser kampf tat Mayweather ganz deutlich weh. dass er Maidana dort absichtlich getragen haben soll, glaube ich auf gar keinen fall. mehr noch, halte das schlicht für quatsch.

Ich weiß ehrlich gesagt, wie man NICHT sehen kann, dass Mayweather bei weitem nicht in seiner besten körperlichen Verfassung war. Man sieht doch genau, wie wenig mobil er verglichen mit seinen bisherigen Kämpfen auf den Beinen ist, dass er für seine Verhältnisse zu entspannt und etwas lethargisch wirkt. Dass er Maidana im Kampf bewusst geschont hat, kann man nicht behaupten. Er hat sich aber nicht mit der nötigen Ernsthaftigkeit vorbereitet, sodass er es sich im Kampf zwangsläufig schwieriger machte. Das häufigere wegdrehen war eines der Resultate davon. Die Gründe dafür dürften auch in seinem mittlerweile fortgeschrittenen Box-Alter liegen. Nichtsdestotrotz kann er bestimmt noch einiges mehr aus sich herausholen, als er im ersten Kampf zeigte. Und wenn er dazu auf irgendwelche Mittelchen zurückgreifen muss, die er beim letzen mal vielleicht weggelassen hatte. ;)

Seine Leistungen in den letzten Jahren waren relativ konstant, und das Nachlassen seiner Athletik schien nur langsam voranzuschreiten. Er ist ein von Natur aus überragender Athlet, ein solcher Leistungseinbruch innerhalb kürzester Zeit, allein durch den Alterungsprozess, ist bei ihm auszuschließen. Ansonsten hätte er im Laufe des Kampfes Maidana körperlich nicht abgehängen können.
 
Zuletzt bearbeitet:

Mopedfahrer

Bankspieler
Beiträge
2.822
Punkte
113
Es ist gegen Mayweather riskant, zu versuchen diese 3. und 4. Hand zu bringen, da man dann selbst zu offen sein kann, und er schon ein sehr gutes Auge hat, um dies zu sehen.

Sehe ich auch anders, bin da ganz bei jkd. Um gegen Mayweather zu gewinnen, ist es Grundvoraussetzung die 3. und 4. Hand zu bringen, wenns geht noch die 5. hinterher. Mayweather hat gute Reflexe, arbeitet aber stark visuell. Die 1. und 2. Hand sieht er immer, gerade aber ab der 3. Hand wird es dann eng. Und ab der 4. hand, insbesondere im Infight wird es auch für ihn unübersichtlich.

Das hat man bei Nr. 1 doch gesehen. In der Distanz gewinnt Maidana keinen Blumentopf. Aber sein gewühle im Infight mit vielen Händen und völlig unorthodoxen Schlägen sind es die Erfolg bringen. Und bei den Winkeln die Maidana da im Infight mitunter bringt, ist es zum Teil sehr schwer sich zu verteidigen. Maidanas Armpunches haben Winkel, die in keinem Lehrbuch stehen, er boxt völlig anders als der Standfighter.

Maidana mag körperlich nicht sonderlich stark sein, aber hat hat das Herz eines Ochsen, geht im Rahmen seiner Möglichkeiten taktisch sehr geschickt vor und hat freakishe Winkel. Bischen Pep hat er auch. Er ist einer der interessantesten gegner der letzten Jahre. Im Quervergleich würde ich Maidana gegen Cotto keine Chance geben. Trotzdem kann er in Nr. 2 besser aussehen, als es Cotto gegen Mayweather je getan hat, da Style makes fights. Und genau das erwarte ich auch.
 

Realist

Nachwuchsspieler
Beiträge
2.362
Punkte
63
Sehe ich auch anders, bin da ganz bei jkd. Um gegen Mayweather zu gewinnen, ist es Grundvoraussetzung die 3. und 4. Hand zu bringen, wenns geht noch die 5. hinterher. Mayweather hat gute Reflexe, arbeitet aber stark visuell. Die 1. und 2. Hand sieht er immer, gerade aber ab der 3. Hand wird es dann eng. Und ab der 4. hand, insbesondere im Infight wird es auch für ihn unübersichtlich.

Das hat man bei Nr. 1 doch gesehen. In der Distanz gewinnt Maidana keinen Blumentopf. Aber sein gewühle im Infight mit vielen Händen und völlig unorthodoxen Schlägen sind es die Erfolg bringen. Und bei den Winkeln die Maidana da im Infight mitunter bringt, ist es zum Teil sehr schwer sich zu verteidigen. Maidanas Armpunches haben Winkel, die in keinem Lehrbuch stehen, er boxt völlig anders als der Standfighter.

Maidana mag körperlich nicht sonderlich stark sein, aber hat hat das Herz eines Ochsen, geht im Rahmen seiner Möglichkeiten taktisch sehr geschickt vor und hat freakishe Winkel. Bischen Pep hat er auch. Er ist einer der interessantesten gegner der letzten Jahre. Im Quervergleich würde ich Maidana gegen Cotto keine Chance geben. Trotzdem kann er in Nr. 2 besser aussehen, als es Cotto gegen Mayweather je getan hat, da Style makes fights. Und genau das erwarte ich auch.

Man kann doch nicht pauschalisieren, die wievielte Hand jemand wahrnimmt oder nicht. Das hat viel damit zu tun wie man sich gegenseitig ausguckt, wie man die Bewegungen des Gegners im voraus erblicken kann und wie man seine Schachzüge der Situation anpasst. Um Mayweather boxerisch zu fordern ist ein hohes Maß an boxerischem können, und guten athletische Eigenschaften nötig. Ohne klare körperliche Überlegenheit, kann man ihm nicht mit Aggressivität alleine beikommen. Ein bestimmtes Maß an boxerischen Fähigkeiten ist erforderlich.
Boxerisch gibt es so einige Dinge, mit denen man erfolgreich sein kann. Dazu muss man ihn nicht mal unbedingt an den Seilen festnageln, das geht sogar in der Ringmitte wenn man gewisse Qualitäten hat.

Die Hebel die Maidana bringt sind eigentlich kontraproduktiv, denn er schlägt sie aus solch einer unmöglichen Höhe, dass die Schläge den Großteil ihrer Wirkung verlieren. Dass er besser aussehen wird als Cotto ist doch völliger Unsinn. Abgesehen vom technischen und körperlichen, ist dafür sein Auge einfach nicht gut genug. Wenn du das wirklich erwartest, wirst du wohl ziemlich enttäuscht sein. :D
 

Mopedfahrer

Bankspieler
Beiträge
2.822
Punkte
113
Man kann doch nicht pauschalisieren, die wievielte Hand jemand wahrnimmt oder nicht. Das hat viel damit zu tun wie man sich gegenseitig ausguckt, wie man die Bewegungen des Gegners im voraus erblicken kann und wie man seine Schachzüge der Situation anpasst. Um Mayweather boxerisch zu fordern ist ein hohes Maß an boxerischem können, und guten athletische Eigenschaften nötig. Ohne klare körperliche Überlegenheit, kann man ihm nicht mit Aggressivität alleine beikommen. Ein bestimmtes Maß an boxerischen Fähigkeiten ist erforderlich.
Boxerisch gibt es so einige Dinge, mit denen man erfolgreich sein kann. Dazu muss man ihn nicht mal unbedingt an den Seilen festnageln, das geht sogar in der Ringmitte wenn man gewisse Qualitäten hat.

Die Hebel die Maidana bringt sind eigentlich kontraproduktiv, denn er schlägt sie aus solch einer unmöglichen Höhe, dass die Schläge den Großteil ihrer Wirkung verlieren. Dass er besser aussehen wird als Cotto ist doch völliger Unsinn. Abgesehen vom technischen und körperlichen, ist dafür sein Auge einfach nicht gut genug. Wenn du das wirklich erwartest, wirst du wohl ziemlich enttäuscht sein.

Irgendwie kommen wir heute auf keinen gemeinsamen Nenner. Aber das muss ja auch nicht immer der Fall sein. ;)
Maidana sah doch in Nr. 1 schon besser aus als Cotto, zumindest in einigen Phasen.

Das Thema mit der 3. und 4. Hand usw., da stimmt es einfach nicht was Du sagst. Es ist noch recht einfach auf die 1. oder 2. hand zu reagieren, aber wenn da mehr Hände im Infight angeflogen kommen, wirds immer schwieriger bei der nächsten Hand. Das liegt daran, dass nach der 1. oder/oder 2. Hand eine körperliche Reaktion erfolgt, diese körperliche Reaktion, aber zu Veränderungen in der Kampfposition führt und dann schon die nächste Hand kommt und damit dann nicht mehr die gleiche Zeitspanne zur Anpassung vorhanden ist, die noch bei Nr. 1 und/oder 2. der Fall war.

Es kommt nicht von ungefähr, dass im Infightgekeule oft eine spätere Hand, oft ab Nr. 3 zu schweren Treffern führt. Wenn Mayweather auf die 1. und/oder 2. Hand reagiert, und z.B. wieder stark über die rechte Hüfte abdreht, ist er am Hinterkopf offener als vor Nr.1 und Nr. 2. Das sind man doch ständig im Kampf. Maidana zielt dann auf den Hinterkopf, wenn Mayweather wieder im Extrem den Rücken zudreht.

Das ist auch Maidanas große Stärke. Er schlägt viel und vor allen Dingen instinktiv. Der denkt nicht groß nach, der haut einfach seine Dinger raus und das oft erstaunlich präzise, wenn man seine merkwürdige Schlagtechnik berücksichtigt. Maidana ist ein Instinktboxer, deshalb kommt 4. und 5. Hand genauso flüssg wie die 3. Hand. Und mit Mayweathers visuellen Ausgucken ist es dann vorbei.

"Da fliesst es einfach beim Maidana." Technikmängel hin oder her.
Maidanas Gehirnwindungen und Synapsen sind perfekt für einen Boxer-Fighter. Der ist und bleibt am Ball.
Mayweather kann froh sein, dass Maidana körperlich nur ein Sturzbach und kein reissender Fluss ist. Sonst würde ihn da eine 3. oder 4. Hand ins Traumland schicken.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Realist

Nachwuchsspieler
Beiträge
2.362
Punkte
63
Irgendwie kommen wir heute auf keinen gemeinsamen Nenner. Aber das muss ja auch nicht immer der Fall sein. ;)
Maidana sah doch in Nr. 1 schon besser aus als Cotto, zumindest in einigen Phasen.

Was verstehst Du unter besser aussehen? Boxerisch sah Maidana zu keiner Zeit besser aus als Cotto. Kämpferisch phasenweise ja, aber das auch nur sehr oberflächlich betrachtet, weil er wild und ungestüm reinging und aus allen Rohren feuerte. Cotto boxte deutlich überlegter, effektiver, hatte eine deutlich höhere "echte" Trefferquote. Das ist nicht zu übersehen.

Das Thema mit der 3. und 4. Hand usw., da stimmt es einfach nicht was Du sagst. Es ist noch recht einfach auf die 1. oder 2. hand zu reagieren, aber wenn da mehr Hände im Infight angeflogen kommen, wirds immer schwieriger bei der nächsten Hand. Das liegt daran, dass nach der 1. oder/oder 2. Hand eine körperliche Reaktion erfolgt, diese körperliche Reaktion, aber zu Veränderungen in der Kampfposition führt und dann schon die nächste Hand kommt und damit dann nicht mehr die gleiche Zeitspanne zur Anpassung vorhanden ist, die noch bei Nr. 1 und/oder 2. der Fall war.

Es kommt nicht von ungefähr, dass im Infightgekeule oft eine spätere Hand, oft ab Nr. 3 zu schweren Treffern führt. Wenn Mayweather auf die 1. und/oder 2. Hand reagiert, und z.B. wieder stark über die rechte Hüfte abdreht, ist er am Hinterkopf offener als vor Nr.1 und Nr. 2. Das sind man doch ständig im Kampf. Maidana zielt dann auf den Hinterkopf, wenn Mayweather wieder im Extrem den Rücken zudreht.

Das ist auch Maidanas große Stärke. Er schlägt viel und vor allen Dingen instinktiv. Der denkt nicht groß nach, der haut einfach seine Dinger raus und das oft erstaunlich präzise, wenn man seine merkwürdige Schlagtechnik berücksichtigt. Maidana ist ein Instinktboxer, deshalb kommt 4. und 5. Hand genauso flüssg wie die 3. Hand. Und mit Mayweathers visuellen Ausgucken ist es dann vorbei.

Genau das ist es, was ich mit dem ausrechnen seiner Schachzüge meinte. :licht:

Mayweather meidet nicht nur die erste Aktion und verharrt danach in seiner Position. Er meidet ständig, aber das nicht einfach nach Plan sondern auch Situationsbedingt. Selbstverständlich ist es schwieriger auf eine Vielzahl von Schlägen zu reagieren, aber Mayweather behält den Überblick auch in schwierigen, unübersichtlichen Situationen gut, und bietet dem Gegner durch seine sehr gute, flexible, stabile Deckung zudem sehr wenig Trefferfläche an. Hinzu kommt dann noch das grenzwertige wegdrehen und abducken, und der fiese Unterarm mit dem der Gegner zurechtgedrückt wird. Er sieht die Lücken die beim Gegner während dessen Angriffsversuchen entstehen und profitiert davon. Oft kommt es auch deshalb gar nicht mehr zur 3. oder 4. Hand, weil der Gegner sich vorher eine einfängt. Wildes, chaotisches, unpräzises anrennen, ist da einfach nicht das richtige Mittel. Dazu ist Mayweather einfach viel zu komplett. Maidana war gegen einen Mayweather in schlechter Verfassung weitestgehend impotent, und gewann vielleicht 3 Runden durch Mayweathers Passivität. Das spricht Bände.
 
Zuletzt bearbeitet:

jkd

Nachwuchsspieler
Beiträge
5.503
Punkte
83
wie Floyd guckt, auf was er achtet, oder auch sein radar, ist nicht besonders kompliziert. die meisten boxer bringen nur das typische 1-2, wonach sie probleme mit koordination, distanz und timing bekommen. diese boxer sind für Floyd easy zu boxen, weil er über die distanz die lücken nutzt. er lehnt sich nach vorne, bietet ein falsches ziel an, lehnt sich bei der provozierten aktion des gegners zurück und nutzt die entstandene lücke durch erneutes nach vorne lehnen. easy going all night long. kommt der gegner wie Maidana oder Castillo mit mehr als nur 1-2 kombi, verschanzt sich Floyd hinter siener bekannten deckung und wandert durch den ring oder in die seile.
was die meisten gegner von Floyd falsch machen ist, dass sie selbst nach ihren aktionen stehen bleiben oder eben, sich durch die androhung der potshots von Mayweather, in starre versetzen lassen, anstatt einfach nur seitlich raus zu gehen und selber die distanz zu schaffen, die sie für sich und nen neuen angriff benötigen. hier schenken sie einfach zu viele punkte und runden her. Maidana kann recht gut, in einem recht relexten modus, in den mann marschieren und abladen. er könnte das sicherlich über etwas mehr als der hälfte des kampfes schaffen. das muss auch das ziel sein. genauso wie Mayweather, muss auch er die regeln für sich optimal ausnutzen.
 

Realist

Nachwuchsspieler
Beiträge
2.362
Punkte
63
wie Floyd guckt, auf was er achtet, oder auch sein radar, ist nicht besonders kompliziert.

Es ist schon sehr vielschichtig, an den Bewegungen des Gegners zu erkennen welche Aktionen folgen werden, gleichzeitig zu erkennen wie man steht und wohin man sich in welchem Zeitpunkt bewegen muss. Man achtet nicht nur auf die Hände, sonst kann man nicht den Schlägen dauerhaft ausweichen. Man muss auch das Gesamtbild wahrnehmen. Die Körperhaltung des Gegners, wie er seine Beine, seinen Oberkörper bewegt, auf seine Blicke achten, und berücksichtigen was er alles kann. Mit fortschreitender Kampfdauer erfährt man immer mehr über den Gegner, und gerade davon weiß Floyd zu profitieren. Er ist einfach sehr wach im Kopf und seinen Gegnern fast immer den ein oder anderen Schritt voraus.

die meisten boxer bringen nur das typische 1-2, wonach sie probleme mit koordination, distanz und timing bekommen. diese boxer sind für Floyd easy zu boxen, weil er über die distanz die lücken nutzt. er lehnt sich nach vorne, bietet ein falsches ziel an, lehnt sich bei der provozierten aktion des gegners zurück und nutzt die entstandene lücke durch erneutes nach vorne lehnen. easy going all night long. kommt der gegner wie Maidana oder Castillo mit mehr als nur 1-2 kombi, verschanzt sich Floyd hinter siener bekannten deckung und wandert durch den ring oder in die seile. was die meisten gegner von Floyd falsch machen ist, dass sie selbst nach ihren aktionen stehen bleiben oder eben, sich durch die androhung der potshots von Mayweather, in starre versetzen lassen, anstatt einfach nur seitlich raus zu gehen und selber die distanz zu schaffen, die sie für sich und nen neuen angriff benötigen. hier schenken sie einfach zu viele punkte und runden her.

Und genau das trifft auf Maidana zu. Um Floyd boxerisch Probleme zu bereiten, muss man die Distanz gut kontrollieren können, also eine gute Koordination haben und mobil auf den Beinen sein. Man muss sich nach geplanten oder angesetzten Aktion wieder rechtzeitig zurückziehen können, oder aber meiden, oder decken können, wenn es erforderlich ist. Dafür muss man sich aber auch die Ausgangslage schaffen, wenn man weiß wie man Druck ausüben, und es ihm dennoch schwierig machen kann seine Hände anzubringen, ist das schonmal ein großer Schritt. Hier ist es hilfreich Winkel zu kreieren, die Distanz zu variieren, mit dem Jab zu arbeiten und genau die Momente auszunutzen, in denen man sich die richtige Ausgangslage verschafft hat. Man kann ihn auch timen und abkontern, aber dafür muss man schon ansatzlos effektive Schläge drauf haben. Man darf das Tempo auch nicht abreißen lassen, da Mayweather seine Intensität im Kampfverlauf weitestgehend beibehält und immer nach seiner Chance sucht. Das sind alles Dinge die nur auf Ausnahmeboxer zutreffen.

Maidana kann recht gut, in einem recht relexten modus, in den mann marschieren und abladen. er könnte das sicherlich über etwas mehr als der hälfte des kampfes schaffen. das muss auch das ziel sein.

Nicht falsch verstehen, aber wie oberflächlich muss man einen Kampf betrachten, um jemandem der kopflos marschiert, unpräzise und weitestgehend uneffektiv "ablädt" die Runden zu geben, wenn er im Gegenzug permanent präzise, wenn auch nicht sehr hart abgekontert und bestraft wird? Ja, anfangs war Mayweather ungewohnt passiv und gab auch die eine oder andere Runde ab, aber wenn man sich das Kampfgeschehen ansieht, muss man doch erkennen, dass dies zum größten Teil brotlose Kunst von Maidana ist und mit Boxen nicht viel am Hut hat. Wie schonmal erwähnt, auch ich bevorzuge aggressives, druckvolles boxen, aber Maidana hier einen Sieg zu geben, wäre wie eine Niederlage für den Boxsport gewesen. Man hat im ersten Kampf gesehen, was passiert wenn Floyd seine Beine nutzt und aktiver ist. Die zweite Kampfhälfte war sehr einseitig. Wie Maidana es mit einer "ähnlichen" Taktik schaffen soll, Mayweather einen mindestens ausgeglichenen Kampf zu liefern, vorallem wenn dieser die genannten Dinge beherzigt, scheint nur Ihr zwei Herrschaften glauben zu wissen.
 

jkd

Nachwuchsspieler
Beiträge
5.503
Punkte
83
Es ist schon sehr vielschichtig, an den Bewegungen des Gegners zu erkennen welche Aktionen folgen werden, gleichzeitig zu erkennen wie man steht und wohin man sich in welchem Zeitpunkt bewegen muss. Man achtet nicht nur auf die Hände, sonst kann man nicht den Schlägen dauerhaft ausweichen. Man muss auch das Gesamtbild wahrnehmen. Die Körperhaltung des Gegners, wie er seine Beine, seinen Oberkörper bewegt, auf seine Blicke achten, und berücksichtigen was er alles kann. Mit fortschreitender Kampfdauer erfährt man immer mehr über den Gegner, und gerade davon weiß Floyd zu profitieren. Er ist einfach sehr wach im Kopf und seinen Gegnern fast immer den ein oder anderen Schritt voraus.

das ist doch blos definitionssache. du nennst es vielschichtig, man kann es aber auch "einfach" nennen. die kürzeste verbindung zweier punkte ist eine gerade. das kann hoch kompliziert sein, oder aber die einfachste lösung. man kann auch sagen, wir entwickeln uns immer weiter, oder aber, wir kommen zu uns zurück. je besser du dich kennst, mit dir eins bist, im reinen bist, desto "weiter" bist du. in wirklichkeit bist du aber nur du selbst. sich weiter eintwickeln um "zurück" zu kommen.

was du aufzählst, macht ein Mayweather nicht gedanklich. seine positionen, die distanz, die koordinationen, sind erinnerungen des nervensystems, der muskeln, in verbindung mit intuition, instinkt, bewusst und unterbewusstsein. er nimmt seine position ein und weiß, dass es richtig ist. das ist ein gefühl. ein Maradona schießt den ball auch von der mittellinie in den winkel. für ihn ist es sehr einfach. er visiert das ziel an und lässt es geschehen. lass ihn das mal logisch auseinander klamüsern, die flugbahn und wirkkräfte erklären. viel spass:D

nun sagst du, ja, es ist für ihn einfach, für andere bleibt es aber kompliziert. eine frage der fähigkeiten und des talents. ist ja richtig, nur wenn du von komplizierten sytemen sprichst, dann ist das der falsche ansatz. auch die gegner wollen nichts logisch, physikalisch oder sonst wie, auseinander klamüsern. ihnen mit taktik und systemen zu kommen, die kompliziert sind, lenkt sie blos noch mehr von der wirklichkeit ab.

ein Maidana geht gerne in den mann und haut gerne um sich. er weiß, dass er dem gegner dabei weh tut. genau das hat er im ersten kampf über lange strecken sehr gut gemacht.
er muss es noch nen tick länger machen und vergangene fehler dabei weg lassen. sein kampf gegen Floyd muss aus den beiden distanzen bestehen, die er kontrollieren kann. entweder ganz draussen oder am mann. auf diese weise kann er die runden holen, das hat der erste kampf ganz deutlich gezeigt. zu sagen, Floyd hätte dies und hätte das ist quatsch. das lässt er vielleicht dich glauben, aber die fakten waren andere. du denkst an die szenen, wo Floyd ihn getroffen hat, wo er dazwischen hauen konnte und meinst, das könnte er den ganzen abend machen. schön, das kann sein, vor allem, wenn er ihn früh im kampf empfindlich trifft, was definitiv sein plan sein wird.
ich denke an den Maidana, der Floyd weh tat, der ihn unsicher hat werden lassen und in die seile drängte. plus, ein paar fehler weniger.

was nun von beidem der fall sein wird, weiß man nicht. ich sage nur, dass Maidana seine chancen hat und, dass man Floyd nicht überschätzen sollte und ihm nicht fähigkeiten andichten sollte, die er nicht hat. der erste kampf tat ihm ganz sicher weh, darauf kannste auf jeden fall einen lassen ;)
 

Mopedfahrer

Bankspieler
Beiträge
2.822
Punkte
113
ein Maidana geht gerne in den mann und haut gerne um sich. er weiß, dass er dem gegner dabei weh tut. genau das hat er im ersten kampf über lange strecken sehr gut gemacht.


Technisch ist Maidana auch gut. Realist spricht ja von schlechter Schlagtechnik. Ich sehe das völlig anders. Er boxt genau dass, was seine Armhebel ermöglichen. Wenn man den Manfred Wolke-mäßig schleifen würde, würde man ihn aller natürlichen Stärken berauben und dabei rauskommen würde ein ausgelaugtes künstliches Wrack mit Doppeldeckung ohne zwingende Offensive.

Maidana hat auch taktisch einiges drauf. Gegen Broner war ich sehr beeindruckt. Er schlägt anfangs mehrfach den Jab zum Körper. Man sieht dann wie Broner immer instinktiv die Deckung runterzieht. Auf einmal kommt der lange linke Kopfhaken. Angetäuscht hatte Maidana aber wieder den Jab zum Körper. Im Ansatz sind beide Schläge ziemlich ähnlich aus und Broner fällt drauf rein und nimmt eine Kopfbombe. Er sieht Maidana ja im Kampf nur frontal von vorne. Da ist es noch schwieriger zu sehen, was Maidana vorbereitet. Aber auch in der Fernsehsperspektive ist große Kunst zu sehen. Beide letztlich völlig unterschiedlichen Schläge sehen anfangs in der Bewegung sehr ähnlich aus. Auch die Beinarbeit ist dabei jeweils recht ähnlich und verrät nicht ohne weiteres, wann Maidana vorhat.

Maidana hat noch mehr Kunstfertigkeiten. Da er auch einiges nur aus den Armen schlägt, feuert er aus allen Rohren in Lagen wo andere sich mit vergleichbaren Schlägen selbst auf den Hosenboden setzen würden. Maidana schlägt und trifft zum Teil selbst wenn er off-balance ist, teilweise schlägt er im Infightgewühle auch in Rückenlage usw.. Er hat irgendwie ein sehr gutes Gleichgewichtsgefühl. Da sieht man viel Gutes, was man lange bei Niemanden mehr gesehen hat. Wenn bei dem kontrollierten Rumgekeule jede dritte Hand drin ist, reicht das auch aus.

Seine größte Schwäche ist der eher normale Körperbau. Übermäßig stark ist er nicht. Wäre er ein Tier mit mehr Power, hätten wir hier einen Tyson der unteren Gewichtsklassen. Tyson hatte Probleme gegen Leute die ihn ihm Infight zurückgedrängt haben, da er selten den Step back machte. Maidana macht sogar den und bringt in erstaunlichen Schräglagen dann immer noch Hände ohne sich auf den Hosenboden zu setzen. Gegen Broner waren sehr viele Volltreffer drin, aber alle haben den Kampf nicht beendet. Es fehlt einfach die ganz große Durchschlagskraft. Aber ordentlich Pep ist da trotzdem drin.

Ich finde Maidana in höchsten Maße unterhaltsam. Ich habe bei ihm aber den Eindruck, dass er selber keine große Kreativität entwickelt. Seine Tricks kommen alle von Trainern, die Tricks hat er dann erstaunlich schnell angenommen. Selber wäre er auf so manche Idee gar nicht gekommen. Ich glaube dazu fehlt ihm der große Durchblick. Aber er hat gute Leute in seinem Umfeld und macht ohnehin sehr Vieles alleine schon instinktiv richtig.

Hoffentlich macht der Ref. im Rematch den Kampf nicht kaputt und hoffentlich kann Maidana seine Lieblingshandschuhe tragen. Dann wirds wieder ein unterhaltsamer Abend.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

jkd

Nachwuchsspieler
Beiträge
5.503
Punkte
83
in der ersten folge des showtime 24/7 konnte man ja schon ein bisschen sehen, dass Floyd wieder auf die anderen handschuhe besteht^^
ich glaube auch, dass der ref diesmal deutlich mehr den Maidana ermahnt. dafür wird Foyd und team ganz sicher sorgen. mit sicherheit wird man Maidana früh den wind aus den segeln nehmen und ihm wegen hinterkopfschlägen, die aber 50/50 am abdrehen liegen, ermahnt und früh nen punkt abzieht.
 

Goal04

Bankspieler
Beiträge
7.089
Punkte
113
mit sicherheit wird man Maidana früh den wind aus den segeln nehmen und ihm wegen hinterkopfschlägen, die aber 50/50 am abdrehen liegen, ermahnt und früh nen punkt abzieht.

Referee wird übrigens der sehr renommierte und erfahrene Kenny Bayless sein.

Die Punktrichter:

John McKaie
Dave Moretti
Guido Cavalleri
 

Mopedfahrer

Bankspieler
Beiträge
2.822
Punkte
113
in der ersten folge des showtime 24/7 konnte man ja schon ein bisschen sehen, dass Floyd wieder auf die anderen handschuhe besteht^^
ich glaube auch, dass der ref diesmal deutlich mehr den Maidana ermahnt. dafür wird Foyd und team ganz sicher sorgen. mit sicherheit wird man Maidana früh den wind aus den segeln nehmen und ihm wegen hinterkopfschlägen, die aber 50/50 am abdrehen liegen, ermahnt und früh nen punkt abzieht.


Ich erinnere mich mit Grauen an Ruiz vs. Jones Jr. in den ersten Runden. Der Ref. sprang da schon dazwischen anfangs und wollte trennen, wo es nichts zu trennen gab. Ruiz war dann total verunsichert und nach 3 bis 4 Runden schon mental schwer angeknackst, da sein Gewühle überhaupt nicht einsetzbar war. Aus der Distanz konnte ihn Jones dann ausboxen und schön abfangen, wenn Ruiz vorwärts kam.

Das mit den Handschuhen ist auch *******e. Man sieht doch mal wieder, dass von vornherein keine fairen Ausgangsbedingen sind. Wahrscheinlich hat der Ring dann auch noch Übermaße.

Hoffentlich besteht Mayweather nicht darauf, dass Maidanas Schuhe keine Schnürsenkel haben dürfen, um sich weitere Vorteile zu verschaffen.

Mit Mayweather sind 50 Millionenumsätze pro Kampf zu machen, da ist klar, dass alle (Veranstalter, TV, Manger, Hotel usw.) wollen das er gewinnt.
 

Realist

Nachwuchsspieler
Beiträge
2.362
Punkte
63
ein Maidana geht gerne in den mann und haut gerne um sich. er weiß, dass er dem gegner dabei weh tut. genau das hat er im ersten kampf über lange strecken sehr gut gemacht.
er muss es noch nen tick länger machen und vergangene fehler dabei weg lassen. sein kampf gegen Floyd muss aus den beiden distanzen bestehen, die er kontrollieren kann. entweder ganz draussen oder am mann. auf diese weise kann er die runden holen, das hat der erste kampf ganz deutlich gezeigt. zu sagen, Floyd hätte dies und hätte das ist quatsch. das lässt er vielleicht dich glauben, aber die fakten waren andere. du denkst an die szenen, wo Floyd ihn getroffen hat, wo er dazwischen hauen konnte und meinst, das könnte er den ganzen abend machen. schön, das kann sein, vor allem, wenn er ihn früh im kampf empfindlich trifft, was definitiv sein plan sein wird.
ich denke an den Maidana, der Floyd weh tat, der ihn unsicher hat werden lassen und in die seile drängte. plus, ein paar fehler weniger.

Mayweather war zu Beginn noch passiver als man ihn kennt, das lag aber nicht daran, dass Maidana so toll war, sondern daran dass er Gelegenheiten die er sonst von Beginn an nutzt, ausließ, abwartete und zusah was Maidana machen würde. Das mag bei Floyd generell so sein, dass er von Beginn an den Gegner eher ausguckt, aber in diesem Kampf war es eben nicht nur das. Wenn Floyd stehenbleibt und das macht, was Maidana möchte, ist klar dass er ihm in die Karten spielt. Würde er aber von Beginn an das machen was er sonst macht, käme Maidana gar nicht mit und würde komplett vorgeführt werden. Floyd hat es zumindest den halben Abend lang gemacht, nachdem Maidanas Intensität nachließ. Jetzt muss man sich auch mal fragen, mit welchen Mitteln Maidana anfangs erfolgreich war. Wirklich effektiv war er zu fast keinem Zeitpunkt, denn die Schläge die er ja so unorthodox anbringen muss um überhaupt zu treffen, verlieren durch den unnatürlichen Winkel den größten Teil ihrer Wirkung, zumal sie auch zum Teil zwangsläufig sehr unsauber und unpräzise kommen. Wehgehtan hat Maidana ihm mit einigen Hinterkopfschlägen, seine "effektive" Trefferquote lag aber geschätzt bei weit unter 10%. Selbst wurde er zudem fast durchgehend gut getroffen, und in der 2. Kampfhälfte war er klarstens unterlegen.

ich sage nur, dass Maidana seine chancen hat und, dass man Floyd nicht überschätzen sollte und ihm nicht fähigkeiten andichten sollte, die er nicht hat.

Du sagst es doch selbst, dass es Dinge sind die er zwar erlernt und perfektioniert hat, dies aber nicht ohne ein Riesentalent und ohne eine Verbindung zur Intuition und des Instinktes funktionieren würde. Welche Fähigkeiten werden ihm also angedichtet, die er nicht hat? Da ist nämlich ein Widerspruch zu erkennen.


Realist spricht ja von schlechter Schlagtechnik. Ich sehe das völlig anders. Er boxt genau dass, was seine Armhebel ermöglichen.

Ich würde nicht Grundsätzlich von einer schlechten Schlagtechnik sprechen, die ist im Grunde schon ordentlich wenn er weiß dass er treffen kann. gegen Floyd ist das aber nunmal nicht der Fall.
Dann muss er Schläge bringen die er sonst zwar auch bringt, aber eben nicht mit diesen Winkeln zu denen er zum Teil auch durch das wegdrehen gezwungen wird. Die Schläge können nichtmal annähernd den höchsten Wirkungsgrad erreichen.

Maidana hat auch taktisch einiges drauf. Gegen Broner war ich sehr beeindruckt. Er schlägt anfangs mehrfach den Jab zum Körper. Man sieht dann wie Broner immer instinktiv die Deckung runterzieht. Auf einmal kommt der lange linke Kopfhaken. Angetäuscht hatte Maidana aber wieder den Jab zum Körper. Im Ansatz sind beide Schläge ziemlich ähnlich aus und Broner fällt drauf rein und nimmt eine Kopfbombe. Er sieht Maidana ja im Kampf nur frontal von vorne. Da ist es noch schwieriger zu sehen, was Maidana vorbereitet. Aber auch in der Fernsehsperspektive ist große Kunst zu sehen. Beide letztlich völlig unterschiedlichen Schläge sehen anfangs in der Bewegung sehr ähnlich aus. Auch die Beinarbeit ist dabei jeweils recht ähnlich und verrät nicht ohne weiteres, wann Maidana vorhat.

Ich würde ihm auch nicht seine taktischen Qualitäten absprechen, aber das Niveau auf dem er diese Dinge macht, ist schon ich sag mal "überschaubar". Gegen Mayweather muss er schon viel früher ansetzen, ganz andere Dinge tun um überhaupt dazu zu kommen, um von diesen Tricks und von seinen Schlagvarianten zu profitieren. Dass er nicht vollkommen ausrechenbar ist, liegt auch daran dass er mit sehr unkonventionellen Mitteln agiert. Hat dies aber jemand durchschaut, kann das was er macht, komplett in die Hose gehen.

Seine größte Schwäche ist der eher normale Körperbau. Übermäßig stark ist er nicht. Wäre er ein Tier mit mehr Power, hätten wir hier einen Tyson der unteren Gewichtsklassen. Tyson hatte Probleme gegen Leute die ihn ihm Infight zurückgedrängt haben, da er selten den Step back machte. Maidana macht sogar den und bringt in erstaunlichen Schräglagen dann immer noch Hände ohne sich auf den Hosenboden zu setzen. Gegen Broner waren sehr viele Volltreffer drin, aber alle haben den Kampf nicht beendet. Es fehlt einfach die ganz große Durchschlagskraft. Aber ordentlich Pep ist da trotzdem drin.

:skepsis: - Maidana ist doch kaum mit Tyson vergleichbar. Er hat weder dessen Meidbewegungen, noch dessen Explosivität und Dynamik, noch dessen Koordination und Schlagtechnik. Da liegen Welten dazwischen.
 

Mopedfahrer

Bankspieler
Beiträge
2.822
Punkte
113
Mayweather war zu Beginn noch passiver als man ihn kennt, das lag aber nicht daran, dass Maidana so toll war, sondern daran dass er Gelegenheiten die er sonst von Beginn an nutzt, ausließ, abwartete und zusah was Maidana machen würde. Das mag bei Floyd generell so sein, dass er von Beginn an den Gegner eher ausguckt, aber in diesem Kampf war es eben nicht nur das. Wenn Floyd stehenbleibt und das macht, was Maidana möchte, ist klar dass er ihm in die Karten spielt. Würde er aber von Beginn an das machen was er sonst macht, käme Maidana gar nicht mit und würde komplett vorgeführt werden. Floyd hat es zumindest den halben Abend lang gemacht, nachdem Maidanas Intensität nachließ.

Das erste was mir damals gegen Maidana aufgefallen ist, waren die Beine von Mayweather. Die sind nicht mehr, was sie mal waren und sind mittlerweile schwerer und unspritziger. Deshalb steht er auch mehr. Das ist mir schon in dem Kampf vor dem mit Maidana aufgefallen.

Die Beine kommen bei Boxern im Spätherbst ihrer Karriere nicht mehr zurück. Deshalb wird er auch in Nr. 2 wieder mehr stehenbleiben als vor 5 Jahren. mayweather faselt immer davon, dass er Kämpfe interessant machen will usw.. Totaler Unsinn. Er kann sich mit seinen schweren Beinen nicht mehr so entziehen wie früher. Natürlich bleibt seine Beinarbeit sehr gut, aber überragend ist sie nicht mehr, da er was er früher 12R machte, heutzutage noch 6-8R schafft.
 
Oben