Das Huck-Gebashe steht einfach in keinem Verhältnis mehr zu dem, was er eigentlich sportlich tatsächlich abliefert.
Der Lebedev-Kampf wurde über die Jahre von einigen Spezialisten schon fast zu einem 1200-108 gequatscht, wobei das eher so ein Ding 116-112 pro Lebedev war, in dem auch Huck seine Momente hatte und Lebedev beeindrucken konnte.
Den Povetkin-Kampf hat er nur verloren, weil Sauerland nicht den ökonomisch sinnfreien "Aus zwei Weltmeistern mach einen"-Trick anwenden wollte und Huck zurück ins CW sollte. Ein Draw war hier absolut gerechtfertigt und in der Ansicht berücksichtige ich noch nicht mal Povetkins permanente Fouls. Man stelle sich nur mal vor Klitschko hätte gegen Haye so gewonnen, wie Povetkin gegen Huck "gewonnen" hat. Mit "Jo mei, da war er halt nicht fit" wär es hier sicher nicht getan gewesen.
Das Draw gegen Afolabi II war absolut fair, Afolabi hat nach der 6. Runde nichts mehr gebracht. Arslan I hat er eindeutig verloren, aber die Kämpfe gegen Povetkin, Afolabi II und Arslan fanden innerhalb von gerade mal 8 Monaten statt, viel zu viel. Den Fehler hat er locker ausgebügelt und Arslan im Rematch klar die Grenzen aufgezeigt. Der oftmals als besser eingestufte Hernandez hat gegen eine ältere Arslan-Version einen recht schmeichelhaften Sieg bekommen.
Glowacki hat er sich in den USA gestellt und auch hier eine seiner boxerisch besten Performances abgeliefert. Auch wenn er letztlich verloren hat, der Kampf war ein FOTY-Kandidat auf Augenhöhe.
Vor seinem Comeback gegen Afolabi gingen die Stimmen von "mutiges Comeback" bis hin zu Ankündigungen, dass es ein geschenkter Punktsieg wird.
Huck ist nicht der beste CW, kann in dieser Gewichtsklasse aber seit vielen Jahren oben mitboxen. Vorgeführt wurde er bisher nur in jungen Jahren gegen Cunningham. Ein Abraham wird von der Weltspitze deklassiert, ein Sturm tritt gar nicht erst gegen sie an und ein Brähmer kuscht schon vor der zweiten bis dritten Reihe.
Fraglich ist nur wie lange Huck bei dem Boxstil sein Niveau noch halten kann, ich glaube nicht dass er noch wirkliche "Schlachten" in sich hat. Eine gewisse sportliche Klasse muss man bezüglich der letzten Jahre aber auch bei aller Antipathie anerkennen.