Özil/Gündogan und die Nationalhymne


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LeTimmAy

lickface
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es geht nicht darum, dass sich leute aufgeregt haben nach dem Bild, sondern wie sie sich aufgeregt haben und dass das alles nur als mittel ihrer inneren angst vor einer fremden Kultur genutzt wurde, um rassistische gedanken ("endlich") äußern zu können.
zum teil gerechtfertigte äußerung von özil, war offensichtlich wahrzunehmen in den medien und bei den kommentaren beim fußballschauen. Das bild war dennoch absolute ******e. seine begründung für die anfertigung des bildes auch. fertig aus.
 

Werder-Fan157

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Vor dem Erdogan Bild wurde Özil außer von einigen Kernidioten vom Grossteil der Deutschen respektiert und geschätzt.
"Großteil" ist ein dehnbarer Begriff.Er hat sich in der Vergangenheit regelmäßig dazu geäußert und die Frage gestellt, warum er immer als "Deutschtürke" bezeichnet wird, während es ähnliche Bezeichnungen für Spieler mit "nichtdeutschen Wurzeln" eben nicht gab.Dass einen das irgendwann nervt, kann ich verstehen.Vielleicht hat das seine jetzige Reaktion zumindest beeindflusst.
 

Roberts

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Und jetzt erklärst du vielleicht bitte noch, wieso Özil eine erlogene deutsche Staatsbürgerschaft hat? Gehört Gelsenkirchen nicht zu Deutschland? Oder haben nur diejenigen Anspruch auf die deutsche Staatsbürgerschaft, die in deine Moralschublade passen?

Gerne erkläre ich es Dir und allen Anderen, die es auch nicht hören wollen. Ich hatte es bereits verlinkt. Ich sehe es so, wie Hamit Altıntop es zum Ausdruck gebracht hat. Es hatte rein geschäftlich Vorteile für die deutsche Nationalmannschaft zu spielen. Deutschland, die hier allgemeingültigen Werte sind ihm egal. Es ging um die Frage, was seine Karriere fördert. Wofür sein Herz schlägt, hat er für mich mit dem Treffen und insbesondere seinem Verhalten während des Treffens offenbart. Er sieht sich als Türke und huldigt seinem Präsidenten. Das lässt mich zu meinem Urteil kommen.

Wir wollen hier eigentlich keine Meinungen einschränken, aber alles hat Grenzen. Und die hast du mit deinem Beitrag offenbart. Und ja - die Entscheidung, wo die Kritik endet, die treffen wir. Deal with it.

Kein Problem damit. Ich behalte mir trotzdem meine Meinung vor. Der Rest ist an Euch.
 

mystic

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Aber auf der anderen Seite gibt es dann mMn auch die Bringschuld der türkischstämmigen Bevölkerung, sich nicht in einer Opferrolle zu sehen. Denn das nützt letztlich beiden Seiten nichts. Das Problem ist nur, dass die Opferrolle psychologisch so schön einfach ist und deswegen auch so gerne als Motiv gewählt wird (von allen Menschen). Und, da schließe ich dann den Bogen zu Özil: das hat schon was von Opferrolle, wie er sich da präsentiert.

:gitche:

Die beiden Beispiele, die Özil selbst nannte:
https://www.hersfelder-zeitung.de/l...leidigt-nationalspieler-facebook-9893700.html
https://www.augsburger-allgemeine.d...eschimpft-Oezil-und-Guendogan-id51399696.html

Özil tut nicht nur so, als sei er Opfer rassistischer Auswüchse geworden, er wurde derartig beschimpft. Das denkt er sich nicht aus, sondern das ist leider die Realität. Hier zu unterstellen, dass Menschen mit Migrantionshintergrund (insbesondere türkischem) sich nur in eine Opferrolle drängen wollen, weil es so einfach wäre, ist schlichtweg absurd.
 

Nic

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Mir geht dieses schwarz-weiß Denken einfach auf den Sack. Sobald man Özil kritisiert, wird man in die rechte Schiene gedrückt, was einfach aberwitzig ist. Fakt ist aber, dass der Auslöser ein Bild mit einem Diktator war und Özil scheint das nicht zu checken.

Sportlich ist mMn eine andere Diskussion. Für mich hat er da aber nie die Leistungen gezeigt, die seinem Talent entspricht.
 

danifan

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:gitche:

Die beiden Beispiele, die Özil selbst nannte:
https://www.hersfelder-zeitung.de/l...leidigt-nationalspieler-facebook-9893700.html
https://www.augsburger-allgemeine.d...eschimpft-Oezil-und-Guendogan-id51399696.html

Özil tut nicht nur so, als sei er Opfer rassistischer Auswüchse geworden, er wurde derartig beschimpft. Das denkt er sich nicht aus, sondern das ist leider die Realität. Hier zu unterstellen, dass Menschen mit Migrantionshintergrund (insbesondere türkischem) sich nur in eine Opferrolle drängen wollen, weil es so einfach wäre, ist schlichtweg absurd.

Solche einzelnen Ausfälle hat es die Jahre zuvor auch immer gegeben, rassistische Spinner wird man leider nie gänzlich los, aber die zuletzt so massive Kritik war eben nicht hauptsächlich rassistisch motiviert wie er es jetzt darzustellen versucht, sondern wurde durch sein Foto mit Erdogan ausgelöst. Man muss sich ja nur angucken aus welchen unterschiedlichen Ecken die Kritiker kommen, will man jetzt Özdemir als rassistischen Türkenhasser darstellen?

Aber immerhin hat er da Belege gebracht, für seine haltlosen Behauptungen, deutsche Medien hätten das WM-Aus auf seine türkische Herkunft zurückgeführt, fehlen die dagegen leider. Dabei wäre es doch einfach gewesen, diese zu verlinken, sofern sie außerhalb Mesuts Fantasie existieren.
 

LeTimmAy

lickface
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die zuletzt so massive Kritik war eben nicht hauptsächlich rassistisch motiviert wie er es jetzt darzustellen versucht, sondern wurde durch sein Foto mit Erdogan ausgelöst.
glaube hier musst du differenzierter schauen. es gab durchaus viele rassistische kritik, es gab aber auch differenzierte kritik. ich glaube nicht, dass özil wegen der differenzierten argumentation eines özdemirs ausgetreten ist, sondern eben wegen den anderen punkten. Gut dass er sie anspricht, für eine wirklich gute stellungnahme, hätte er beide aspekte erwähnen sollen (das ist die ihm (in meinen augen auch zurecht) vorgeworfene fehlende selbstreflexion)
 

Werder-Fan157

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Solche einzelnen Ausfälle hat es die Jahre zuvor auch immer gegeben, rassistische Spinner wird man leider nie gänzlich los, aber die zuletzt so massive Kritik war eben nicht hauptsächlich rassistisch motiviert wie er es jetzt darzustellen versucht, sondern wurde durch sein Foto mit Erdogan ausgelöst.
Was das Foto mit Erdogan angeht, gibt er immer noch ein unglückliches Bild ab.Allerdings finde ich dass da irgendwie die Verhältnismäßigkeit verrutscht.Er wird kritisiert, weil Erdogan Menschenrechte mit Füßen tritt.Wäre legitim und wichtig, wenn man das denn auch bei anderen zum Maßstab machen würde.Ein Gerhard Schröder lässt sich für Geld von Putin einspannen, um Lobbyarbeit für russische Interessen zu machen. So jemand müsste für Presse, Politiker etc eigentlich eine persona non grata sein.Ist er aber nicht mal ansatzweise.Es werden auch weiterhin Waffen in Kriegsgebiete geliefert, so lange deutsche Firmen davon profitieren. Ist wohl Özils Pech, dass von seinem Foto mit Erdogan niemand wirtschaftlich profitiert, dann sind die vielzitierten "Westlichen Werte" nämlich nichts als Schall und Rauch.

Wie gesagt, ich finde Kritik an Özil und Gündogan angebracht, aber wenn man sie damit begründet, dass Erdogan kein Demokrat ist etc, ist sie ein Stück weit heuchlerisch.
 

Johnbert

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Hätte Özil Eier gehabt, hätte er ne Pressekonferenz gegeben und hätte seine Beweggründe erklärt. Dieses Statement, auf Englisch, von seiner PR-Abteilung... naja, netter Rundumschlag, mehr auch nicht.

Mit der Aussage, dass er "alles wieder genauso machen würde", ist eigentlich alles gesagt.

Nach seinem Rücktritt sollte man jetzt einfach nen Haken hinter der "Akte Özil" machen und sich drauf konzentrieren, den Laden wieder in Schuss zu bekommen. Da gibts genug zu tun.
 

The_Fan

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Ich finde, solange Özil sich nicht entschuldigt und überhaupt nicht versteht, was er angerichtet hat, ist da jede Diskussion zu schade.
Man kann einen Spieler, der so einen Schaden in einer Mannschaft anrichtet und dem das noch nicht mal leid tut, einfach nicht gebrauchen.
Völlig unabhängig von seiner Herkunft!
 

mystic

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Solche einzelnen Ausfälle hat es die Jahre zuvor auch immer gegeben ...

Einzelfälle? Und selbst wenn es nur "Einzelfälle" wären, dann ist es immer noch komplett daneben, zu behaupten, Özil würde sich nur in eine Opferrolle zurückziehen, weil es so einfach sei.

... aber die zuletzt so massive Kritik war eben nicht hauptsächlich rassistisch motiviert wie er es jetzt darzustellen versucht, sondern wurde durch sein Foto mit Erdogan ausgelöst.

Ja, eine tolle Gelegenheit, seinen Rassismus (ob nun Kulturrassismus oder Ethnopluralismus) dahinter zu verstecken. Sieht man doch besonders gut an Roberts' rassistischen Ausfällen.

Man muss sich ja nur angucken aus welchen unterschiedlichen Ecken die Kritiker kommen, will man jetzt Özdemir als rassistischen Türkenhasser darstellen?

Es kommt auch immer darauf an, wie etwas kritisiert wird. Özdemir hat bei Özil nicht in Frage gestellt, dass er Deutscher sei, oder ob er in der Nationalmannschaft auflaufen dürfe. Özdemirs Kritik war sehr präzise darauf reduziert, dass sich Gündogan und Özil nicht als Wahlkampfhelfer für Erdogan einspannen lassen sollten, und sie noch mal schauen sollten, was Rechtsstaat und Demokratie bedeuten. Berechtige Kritik, ohne Zweifel.
 

Murphy

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Zur causa Özil eine dezidierte Meinung abzugeben, die nicht von der einen oder anderen Seite sofort wieder unter dem Deckmantel des Rassismus' als angreifbar tituliert wird, ist außerordentlich schwierig.

Ich stimme Özil zu, wenn er sagt, dass er nicht der alleinige Sündenbock einer negativen Entwicklung der Mannschaft sein kann. Er sollte auch nicht der einzige Prellbock der Öffentlichkeit und der Medien sein. Unabhängigkeit von seiner Persönlichkeit steuert er aber mit seinen Äußerungen oder besser gesagt, seiner vorherigen Zurückhaltung einiges dazu bei, dass es genauso ist.

Die ganze Integrationsdebatte ist die nächste Schublade, die aufgemacht wird. Einerseits dient Özil vielen als Musterbeispiel der Integration und als Paradebeispiel eines erfolgreichen Deutschen mit Migrationshintergrund. Inwieweit er neben Zielstrebigkeit noch andere so genannte "Werte" vertritt und sich dazu bekennt, darüber lässt er uns im unklaren, versteckt sich hinter den Stigmata des Rassismus' und ist wenig bis gar nicht selbstreflektiert.

Dieses ganze Reingewasche durch die PR-Firmen trägt weder der Akzeptanz durch die Fans noch einer wirklich ehrlichen Debatte über Rassismus oder Werte bei.

Ich weiß nicht, wie ein Özil privat ist oder sich ggf. für die Gesellschaft engagiert. In der Öffentlichkeit macht er für mich einerseits mehr den Eindruck eines mutlosen kleinen Kindes, wenn es darum geht, sich selbst zu reflektieren und wirklich kritikfähig zu sein, andererseits inszeniert er sich mittels sozialer Medien selbst wie jemand der gerne im Rampenlicht steht.

Die komplizierte Persönlichkeit Özil macht es nun einmal nicht leicht, ein klares Bild zu gewinnen, was zum einen kompliziert, zum anderen sicher auch gut ist.
 
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Malgani

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Was das Foto mit Erdogan angeht, gibt er immer noch ein unglückliches Bild ab.Allerdings finde ich dass da irgendwie die Verhältnismäßigkeit verrutscht.Er wird kritisiert, weil Erdogan Menschenrechte mit Füßen tritt.

Dabei lässt du allerdings ein kleines aber feines Detail außer Acht: Erdogan nimmt es nicht nur mit den Menschenrechten nicht so ganz genau, er hat auch vor nicht all zu langer Zeit die Bundesregierung und Deutschland mehrfach auf widerliche Art und Weise des Nazitums bezichtigt und davon nichts zurückgenommen, ganz im Gegenteil. Und dann kann ich mich halt nicht als deutscher Nationalspieler (!!!) hinstellen, mit so jemandem PR-Fotos machen und dann im Anschluss ohne jegliche Form der Selbstreflexion sagen, ich würde das jederzeit wieder tun. Ok, Özil ist eine intellektuelle Hohlbirne und vermutlich wirklich nicht in der Lage, diese Tragweite zu erfassen. Aber zumindest bei einem seiner Berater hätten mal die Alarmglocken läuten müssen
 

MadFerIt

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es ist natürlich auch immer einfach, jemandem zu sagen, wie er sich zu fühlen hat, wenn er rassistisch beleidigt wurde. darüber hinaus sind es ja nicht nur die beiden (prominenten) fälle, die özil nannte, sondern die allgemeine rechts-rassistische stimmung in den sozialen medien. das fänt bei facebook an und hört hier bei sportforen lange nicht auf.
 

NcsHawk

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An das Thema Özil kann man denn jetzt wenigstens einen Haken machen.
Wenn das mediale Gewitter dann in den nächsten Tagen vorbei ist wird er in der Versenkung verschwinden.
Özil wird in dieser Saison 30 Jahre alt werden und wird in seiner Karriere wahrscheinlich keine Champions League mehr spielen.
Der Umgang mit diesen Foto ist an Lächerlichkeit von Seiten der Medien/DFB/Özil nicht zu überbieten.
Es bleibt die Hoffnung, dass man dieses Thema nun Ad acta legen kann und die größeren Probleme der Nationalmannschaft anpacken kann.

Özil wurde fünf oder sechsmal von den Fans zum Nationalspieler des Jahres gekürt.
Gerade im Hinblick auf diese Auszeichnung ist dieser Rücktritt gegenüber den Fans eigentlich eine Sauerei.

Wenn der FC Bayern jetzt in den nächsten Wochen und Monaten noch ein bisschen die Muskeln spielen lässt wird es auch beim DFB personelle Änderungen geben.
 

Roberts

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