Die Diskussion steht sinnbildlich für das allgemeine Klima in D.
Auf der einen Seite die Özil-Versteher, die inklusive ihm alle anderen in der Schuld sehen und mit der Rassismuskeule schwingen, die lächerlicher nicht sein könnte.
Auf der anderen die Hater, die auf diesen Moment gewartet haben, aber den unerträglichen, selten dummen Umgang des DFBs übersehen.
Özil hat einen absoluten Bock geschossen und sollte dazu stehen. Ich kann nicht nachvollziehen, dass ihn ernsthaft Leute wegen des Bildes verteidigen. Jeder Hinterwäldler hätte ahnen können, welche Welle das im aktuellen Kontext schlägt, aber er heult rum, dass ihn Sponsoren im Stich lassen? Dazu der Rassismus, das so beliebte Totschlagargument. Das sowieso schon instrumentalisiert und inflationär im Gebrauch ist. Jede Kritik wird damit schön weggebombt. Jeder Versuch einer inhaltlichen Auseinandersetzung pulverisiert. Obendrauf noch das Gefühl moralischer Überlegenheit und damit verbunden die Unnötigkeit, eigene Haltung kritisch zu überprüfen. Für mich ist es weiterhin ernüchternd beobachten zu müssen, wie sich die Bedeutung des Begriffes Rassismus durch permanenten und oft unangebrachten Gebrauch in seiner Wirkung entschärft. Danke dafür.
Überboten wird das nur noch von Grindel und dem DFB, die aber auch typisch und perfekt ins Bild des aktuellen Führungsdeutschland passen. So inkonsequent die Regierung, so auch der Kopf der "Mannschaft". Man hätte bereits unmittelbar nach dem Foto ein Statement fordern müssen und dann Özil entweder ausschließen oder behalten sollen. Was passiert statdessen? Es kommt ein Schweigen, der innerhalb der Mannschaft wäre das kein Problem, der Verband steht zu seinen Spielern, bla. Und jetzt auf einmal schießen sie gegen alles, was sie vorher noch hingenommen haben? :laugh: Zu Grindel muss nichts mehr gesagt werden.
Noch eine Anmerkung zu Roberts: Ich verstehe nicht, warum auf seinen Post so reagiert wird. Özils Entscheidung pro Deutschland war (auch wenn es niemand zu 100% beweisen kann) durchaus kalkuliert und wirtschaftlich.