Zur causa Özil eine dezidierte Meinung abzugeben, die nicht von der einen oder anderen Seite sofort wieder unter dem Deckmantel des Rassismus' als angreifbar tituliert wird, ist außerordentlich schwierig.
Ich stimme Özil zu, wenn er sagt, dass er nicht der alleinige Sündenbock einer negativen Entwicklung der Mannschaft sein kann. Er sollte auch nicht der einzige Prellbock der Öffentlichkeit und der Medien sein. Unabhängigkeit von seiner Persönlichkeit steuert er aber mit seinen Äußerungen oder besser gesagt, seiner vorherigen Zurückhaltung einiges dazu bei, dass es genauso ist.
Die ganze Integrationsdebatte ist die nächste Schublade, die aufgemacht wird. Einerseits dient Özil vielen als Musterbeispiel der Integration und als Paradebeispiel eines erfolgreichen Deutschen mit Migrationshintergrund. Inwieweit er neben Zielstrebigkeit noch andere so genannte "Werte" vertritt und sich dazu bekennt, darüber lässt er uns im unklaren, versteckt sich hinter den Stigmata des Rassismus' und ist wenig bis gar nicht selbstreflektiert.
Dieses ganze Reingewasche durch die PR-Firmen trägt weder der Akzeptanz durch die Fans noch einer wirklich ehrlichen Debatte über Rassismus oder Werte bei.
Ich weiß nicht, wie ein Özil privat ist oder sich ggf. für die Gesellschaft engagiert. In der Öffentlichkeit macht er für mich einerseits mehr den Eindruck eines mutlosen kleinen Kindes, wenn es darum geht, sich selbst zu reflektieren und wirklich kritikfähig zu sein, andererseits inszeniert er sich mittels sozialer Medien selbst wie jemand der gerne im Rampenlicht steht.
Die komplizierte Persönlichkeit Özil macht es nun einmal nicht leicht, ein klares Bild zu gewinnen, was zum einen kompliziert, zum anderen sicher auch gut ist.