Die Voraussetzungen für die Teams sind bei einer WM natürlich nicht gleich, es gibt Länder, wo im Kalenderjahr gespielt wird und die ihre Saison für die WM daher unterbrechen, andere hatten eine Winterpause, während andere eine voll durchgespielte Saison ohne Pause in den Knochen haben, bei einer WM sind daher nie alle Teams gleich in Bezug auf die Fitness.
Nach deiner Logik müssten CL-Titel im alten Europapokal-Modus auch weniger wert sein als im CL-Modus errungene, da man damals deutlich weniger Spiele hatte und deutlich weniger Gegner auf dem Weg zum Titel schlagen musste. Hab aber noch nie gehört, dass jemand diese Titel nicht mitzählt und genauso wird es in Zukunft niemanden interessieren, wie der Titel 2020 genau gewonnen wurde.
Mit den Einzelfällen Werner und PSG versuchst du hier zwar eine Einmaligkeit zu konstruieren, die den sportlichen Wert komplett ad absurdum führen soll, aber da weder Paris, die seit Ewigkeiten nix mehr mit dem CL-Halbfinale oder gar dem Finale zu tun haben, noch Leipzig auch unter normalen Umständen zum Favoritenkreis zählen würden, seh ich da jetzt nicht wieso das so eine große Relevanz haben soll. Die großen Favoriten werden mehr oder weniger ähnliche Voraussetzungen haben.
Wie gesagt, auch sonst kann man immer (und die Engländer tun das durchaus gerne mal) anführen, dass z.B. die deutschen Teams aufgrund der Winterpause und der geringeren Anzahl an Spielen in der heißen Phase der CL einen Fitness-Vorteil haben, so gesehen ist das jetzt nicht komplett neu.
Für mich laufen die Corona-Titel ehrlichgesagt außerhalb der normalen Konkurrenz. Die Titel werden immer ein * haben, und das völlig zurecht. Wie soll man denn bitte z.B. auf einen Sieg in einem Geisterspiel gegen ein seit gut fünf Monaten ohne jede Wettkampfpraxis antretendes PSG stolz sein? Wie soll das auch nur ansatzweise mit einem Weiterkommen gegen ein matchfittes Team aus Paris in Hin- und Rückspiel auf einer Stufe stehen?
