Özil/Gündogan und die Nationalhymne


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Max Power

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können wir bitte beim Thema bleiben und auf das Wahlprogramm der AFD etc. hier verzichten? Danke.
 

Big d

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Ich glaube das in der türkischen Gesellschaft selbstkritik nicht wirklich gewünscht ist.

Das gleiche gilt auch für sehr viele Deutsche, aber immerhin hat es so etwas wie geschichtliche Aufarbeitung gegeben.

In der Türkei dagegen ist der Völkermord in armenien immer noch nicht anerkannt und nicht nur echte rassisten wie höcke, sondern auch linke deutsch türkische kritiker (özdemir, dagelen) werden als rassisten, nestbeschmutzer oder gar Terroristen bezeichnet.

Das ist natürlich teilweise selbstschutz gegen echten Rassismus, passiert in der Türkei aber genauso.

Es läuft vieles falsch in der deutschen Gesellschaft und da hat özils kritik recht, aber noch viel mehr läuft in der türkischen Gesellschaft falsch was man an den Ergebnissen von akp und mhp sieht.

Sowohl die Deutsche als auch die türkische (auch die deutsch türkische) Community sollten selbstkritischer werden und es nicht immer auf die jeweils andere Seite schieben.

Deutsche rassisten werden nicht zu rassisten weil Migranten da sind, Sondern weil sie intolerante idioten sind und das man diskriminiert wird ist keine ausrede dafür die türkische Demokratie zu zerstören und Andersdenkende als Terroristen zu bezeichnen.

Das machen natürlich nicht alle türken, aber doch ein erschreckender Prozentsatz aller wähler.
 

DocBrown

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1) Erdogan nutzt die Sache für Politik

2) Die AFD nutzt die Sache für Politik

3) Die Grünen nutzen die Sache für Politik


Schön und gut.

Jetzt aber mal zum Sportlichen:

Sehr bedenklich find ich, dass ausser Draxler, Rüdiger und Boateng keiner bei Twitter/Instagram, oder sonst irgendwo, ein Statement abgegeben hat, so was wie "Danke für die Zeit im Team" oder so was in der Art.

Kein Reus, kein Kroos, kein Khedira, kein Müller, kein Neuer, kein Kimmich oder sonst wer.

Zeigt das nicht unter der Hand, dass ausser Boa, Draxler und der nur seltener spielende Rüdiger von Özil nicht mehr viel hielten/halten und eher froh sind, dass er aus dem Team zurückgetreten ist?

Das hatte ich ja ein einem meiner Beiträge ein paar Seiten vorher schon vermutet. Erst das Foto und dann noch eine Extrawurst wie das ungestrafte Schwänzen des obligatorischen Pressetermins - so toll wird das bei den anderen Spielern nicht unbedingt angekommen sein.

Da jeder Profifußballer primär auf seine eigene Karriere bedacht ist, ist aber auch jeder gut beraten, zu der momentan vergifteten Debatte am Besten zu schweigen. Ob das moralisch richtig ist, lasse ich mal dahin gestellt, aber karrieretechnisch und im Hinblick auf die Werbepartner ist dies sicherlich der cleverste Weg.
 

Sm0kE

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Sehr bedenklich find ich, dass ausser Draxler, Rüdiger und Boateng keiner bei Twitter/Instagram, oder sonst irgendwo, ein Statement abgegeben hat, so was wie "Danke für die Zeit im Team" oder so was in der Art.

Kein Reus, kein Kroos, kein Khedira, kein Müller, kein Neuer, kein Kimmich oder sonst wer.

Zeigt das nicht unter der Hand, dass ausser Boa, Draxler und der nur seltener spielende Rüdiger von Özil nicht mehr viel hielten/halten und eher froh sind, dass er aus dem Team zurückgetreten ist?

Ich vermute, dass das viel eher zeigt, dass die allesamt umsichtiger gemanaged werden als Özil/Günni und es da von Beraterseite hieß "Wenn du dich dazu jetzt äußerst, kann es auch als politisches Statement verstanden werden. Willst du das? Mit all dem Theater, dass du dann womöglich an der Backe hast? Oder willst du möglichst deine Ruhe haben? Dann ist es vermutlich besser, du lässt die Finger von Social Media und schreibst lieber nur Mesut direkt an."

Das wäre zumindest, was ich meinem Klienten als Berater dargelegt hätte. Wenn er ein bewusstes Statement setzen wollte, auch ok, würde man dann für ihn durchziehen, dafür wird man schließlich bezahlt, aber als Erstes sollte man ihm mal darlegen, was die Optionen sind und was die möglichen Folgen jeweils sind.
 

The_Fan

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Kein Reus, kein Kroos, kein Khedira, kein Müller, kein Neuer, kein Kimmich oder sonst wer.

Zeigt das nicht unter der Hand, dass ausser Boa, Draxler und der nur seltener spielende Rüdiger von Özil nicht mehr viel hielten/halten und eher froh sind, dass er aus dem Team zurückgetreten ist?

Ja, es zeigt vor allem, dass sie ihm übel nehmen, was er da (völlig unnötig!) für eine Unruhe und ein Theater ins Team und ins ganze Drumherum gebracht hat.
 

bigcactus

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Ich vermute, dass das viel eher zeigt, dass die allesamt umsichtiger gemanaged werden als Özil/Günni und es da von Beraterseite hieß "Wenn du dich dazu jetzt äußerst, kann es auch als politisches Statement verstanden werden. Willst du das? Mit all dem Theater, dass du dann womöglich an der Backe hast? Oder willst du möglichst deine Ruhe haben? Dann ist es vermutlich besser, du lässt die Finger von Social Media und schreibst lieber nur Mesut direkt an."

Das wäre zumindest, was ich meinem Klienten als Berater dargelegt hätte. Wenn er ein bewusstes Statement setzen wollte, auch ok, würde man dann für ihn durchziehen, dafür wird man schließlich bezahlt, aber als Erstes sollte man ihm mal darlegen, was die Optionen sind und was die möglichen Folgen jeweils sind.
Naja, ein "Danke für die tollen Jahre, Özil" wäre ja wohl nicht zu viel verlangt und kann mMn auch kaum missverstanden werden.
 

Sm0kE

The Magic Man
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Ja, es zeigt vor allem, dass sie ihm übel nehmen, was er da (völlig unnötig!) für eine Unruhe und ein Theater ins Team und ins ganze Drumherum gebracht hat.

Was ihr Leuchten wieder alle glaubt, was das angeblich zeigt. Fehlt nur noch der nächste Experte mit einer lustigen "zwischen den Zeilen"-Analyse. :sleep:

Ich glaube allmählich, ich sollte echt auswandern...irgendwo in die Einöde, wo keine anderen Menschen sind...Nordkanada, für die Forstbehörde Bäume zählen oder so...
 

Bustaboxi

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Naja, ein "Danke für die tollen Jahre, Özil" wäre ja wohl nicht zu viel verlangt und kann mMn auch kaum missverstanden werden.
...und weil es nicht in den sozialen Medien lesbar ist heisst das praktisch automatisch andere Spieler hätten sich nicht in irgendeiner Form bedankt?
 

The_Fan

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...und weil es nicht in den sozialen Medien lesbar ist heisst das praktisch automatisch andere Spieler hätten sich nicht in irgendeiner Form bedankt?

Nein.

Aber sie sind lange genug dabei, um zu wissen, wie es wirkt, wenn sie es nicht öffentlich machen.

Kann mir keiner erzählen, dass denen das allen nicht klar ist.
 

hermite

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Zeigt das nicht unter der Hand, dass ausser Boa, Draxler und der nur seltener spielende Rüdiger von Özil nicht mehr viel hielten/halten und eher froh sind, dass er aus dem Team zurückgetreten ist?
Das beweist vor allem, dass keiner sich aus der Deckung wagen will, um nicht als nächster dem "shitstorm" ausgesetzt zu sein. Es beweist ferner, dass die vielen "Manager" und "Medienberater" noch keine Sprachregelung gefunden haben, denn echte Meinungen gibt es von Fußballspielern der Preisklasse wohl kaum noch.
 

Schlonski

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Ich glaube allmählich, ich sollte echt auswandern...irgendwo in die Einöde, wo keine anderen Menschen sind...Nordkanada, für die Forstbehörde Bäume zählen oder so...

Kanada hat ein funktionierendes Einwanderungssystem. Bloße Baumzähler werden die nicht dauerhaft aufnehmen. ;)
 

Roberts

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Nochmals - alleine aus den Gründen,

- dass es keine ähnlich medial angeheizte Debatte bzgl. der Ehrenspielführers der DFB-Elf, Lothar Matthäus, aufgrund seiner Treffen mit Kadyrov und Putin gibt und zusätzlich nicht annährend so intensiv
[...]
- es bis vor kurzem - ein, zwei Jahren- allen und jedem Medium völlig egal war, dass sich Özil mit Erdogan fotographieren läßt, musst du @Buster_D dir einfach eine andere Erklärung, für deine Echauffage diesbezüglich einfallen lassen, denn all deine ziehen einfach nicht.

- [...]die Treffen der deutschen Polit-'Elite', des DFB und des FC Bayern Vorstandes mit Erdo, den ganzen Wahabi-Saudis usw. [...]
Im Grunde genommen hast Du Recht. Es gab, gibt und wird noch viel verachtenswertere Auftritte deutscher Prominenz bei den Despoten und anderen moralisch fragwürdigen Gestalten dieser Welt geben. Man kann sich tatsächlich die Frage stellen, warum das Özil-Erdoğan-Treffen in der Öffentlichkeit ein solches Echo hervorruft. Vielleicht weil der Fußball in Deutschland eine so große mediale Überhöhung erfahren hat und weiterhin erfährt/erfahren wird. Vielleicht auch weil die wichtigste rechtskonservative Hetzpostille in Deutschland sich der Sache mit so großer Vehemenz angenommen hat.

Ich sage:
Das ist irrelevant. Die Verachtenswertigkeit der Handlungen anderer relativiert in keiner Weise das Fehlverhalten von Herr Özil. Natürlich kann man die Sache auch anders betrachten: Es gab kein Fehlverhalten. Herr Özil hat sich mit dem demokratisch legitimierten Präsidenten eines Landes getroffen, zu dem die BRD partnerschaftliche Beziehungen pflegt, dass ist in etwa so, als würde sich Matthias Steiner mit Herrn Kurz treffen. Ich sehe das anders. Herr Özil hat sich mit einem Autokraten getroffen, der das eigene Volk drangsaliert, andere Völker mit Terror überzieht und sich als Rassist gegen Armenier und Kurden offenbart. Es mir völlig egal, ob sich Herr Özil gleichzeitig auch noch Grütze in der NM zusammengespielt hat oder eben nicht. Das Herr Erdoğan Herrn Özil, d.h. einen Deutschen, unwidersprochen als türkischen Nationalisten und Patrioten bezeichnet, lässt mich zum Ergebnis kommen, dass Herr Özil sich bezogen auf das eigene "Deutsch sein" gerade etwas unlogisch verhält (ich nannte das eine Lebenslüge). Dabei ist es für mich wie zuvor dargestellt, keine nachvollziehbare Argumentation zur Einordnung und Relativierung, dass dies alles ganz unbeachtlich sei, weil andere prominente Deutsche sich noch fragwürdiger/dämlicher/verachtenswerter verhalten haben/werden. Herr Özils Verhalten wird durch die Rassismusvorwürfe gegen den DFB geradezu zynisch, wenn man bedenkt, bei wem er sich gerade Liebkind macht. Dabei ist es völlig irrelevant, ob das nun auf seinem Mist oder dem seiner Berater gewachsen ist.
 
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BavarianChris

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Was einigen bei der Debatte nicht so ganz klar ist, immer noch nicht (war ja auch schon vorher so, als immer erzählt wurde, wie geil der Jogi angeblich wäre): Eine HF-Teilnahme ist für Deutschland der Erwartungswert!

Das mag den ein oder anderen User, z.B. aus der Schweiz ;) , vielleicht überraschen, aber da liegt der Hase im Pfeffer. Deshalb fanden viele seine Bilanz vor 2014 auch nicht sonderlich den Knüller, weil's eben für deutsche Maßstäbe nur durchschnittlich war. Dann noch das "wie" dieses Titelgewinns..aber manch einer will es eben auch jetzt noch nicht einsehen.
Als Ziel ist es okay, als Erwartungswert schon ziemlich arrogant! Von diesem hohen Roß sollte man langfristig mal runtersteigen!
Man vergißt, dass die Deutsche Elf sich viele HF-Teilnahmen (z.T. Finals) erduselt hat, 1982 der peinliche Nichtangriffspakt gg. Österreich, 1986 turmhoch unterlegen gegen Danish Dynamit, knappe Siege gg. Marokko und Mexiko, und bis 1978 war es stets eine Runde weniger, da war man ja gleich im VF nach der Gruppenphase, logisch dass man dies auch öfters mal gewinnen kann!
 

Schlonski

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Auf ESPN bekommt Uli H. ziemlich um die Ohren:D

Wenn man es man genauer betrachtet, dann hatte Özil in der Tat klar mehr Anteil am WM-Sieg 2014, als Hoeneß am WM-Sieg 1974. Da hat der Steuersünder im HF einen Elfer verballert und im Finale den Cruyff nach 40 Sekunden aus den Schuhen gehauen. Özil hingegen hat nur das 8:0 gegen Brasilien versemmelt.:clown:


 

theGegen

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Randbelgien
....Herr Özil hat sich mit einem Autokraten getroffen, der das eigene Volk drangsaliert, andere Völker mit Terror überzieht und sich als Rassist gegen Armenier und Kurden offenbart. Es mir völlig egal, ob sich Herr Özil gleichzeitig auch noch Grütze in der NM zusammengespielt hat oder eben nicht....

Gerade das wurde ihm aber stellvertretend für alle anderen vorgeworfen.
Wenn Deutschland seinen Titel verteidigt hätte, trotz oder dank Mesut Özil, was hätte die dämliche Erdogan-Aktion dann jemanden gekümmert?

Deutschland ist aber nicht Weltmeister geworden, sondern kläglich in der Vorrunde gescheitert.

Und Özil wurde von den Medien und einer ausländerskeptischen Bevölkerung als der (alleinige) Schuldige dafür gebrandmarkt.
Keine 100-%-ige Identifikation mit Deutschland, beten statt singen, doofe Erdogan-PR-Aktion, grätscht nicht jeden Gegner weg, luschige Körpersprache.

Dass er sich (mitsamt seiner PR-Agentur) gegen diesen Vorwurf erwehrt, ist sein gutes Recht.

Und damit spricht er vielleicht vielen Immigranten aus dem Herzen, die das Gefühl haben, im heutigen Deutschland eine Rolle von nützlichen Idioten zu bekleiden.

Wenn's gut läuft, dann sind sie "unsere" Mesuts und Miros und Samis und Jerômes, aber wenn's mal irgendwo hakt, dann sind es in 1. Linie die untoitschen "Ausländer", die ein undeutsches Versagen verursacht haben.
 
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