Suomigirl26
Bankspieler
Wie soll man das nun übersetzen? "Ich komme mit dem Wettkampfstress nicht mehr klar und habe eigentlich keine Ziele mehr, will nur noch Skispringen!"
Wo steht der Satz? :ueberleg:
Wie soll man das nun übersetzen? "Ich komme mit dem Wettkampfstress nicht mehr klar und habe eigentlich keine Ziele mehr, will nur noch Skispringen!"
Das klingt für mich so, als würde der Gregor derzeit ziemlich übel mit der Entscheidung ringen ob er den Profisport weiter betreiben, oder ob er es bleiben lassen soll. Diese Abwärtsspirale die da heißt Motivationsprobleme. Je mehr der Erfolg, den man als ehemals weltbester Skispringer einst hatte ausbleibt, desto mehr leidet darunter die Motivation für die Sache. Und je mehr die Motivation leidet, desto mehr verschlechtern sich die Ergebnisse. Gerade im Profisport ist das Gift, und hat schon so manche Karriere vorzeitig beenden.
Ich denke genau das Gegenteil ist der Fall! Wo liest du da Motivationsprobleme heraus? Ich glaube das es für einen Rekord Weltcupsieger einfach schwierig ist, wenn er plötzlich nicht mehr gewinnt! Für mich hört sich das so an, dass Schlierenzauer geradezu verkrampft versucht hat seine Flugphase, seinen Absprung, die Anfahrtshocke zu verbessern um wieder der zu werden, der er war. Daran ist er schließlich verzweifelt, da er trotz zahlreicher Tüfteleien nicht an Meter dazu gewann.
Daraus resultiert für mich, dass er einfach zu verbissen damit beschäftigt war alles zu perfektionieren und dabei verkrampft hat.
Jetzt ist er zu dem Schluss gekommen, dass er einfach wieder mit freiem Kopf springen muss ohne auf 100 Details in seinen Sprung zu achten, die ihm am Ende nur lähmen! Er spricht ja von einer losgelösten, entkrampften Bewegung die er hinbekommen möchte! Bedeutet für mich, einfach wie früher unbekümmert den Sprung laufen zu lassen!
Für mich ist dieser Ansatzpunkt genau der richtige! Meiner Meinung nach keine Motivationsprobleme, sondern die Einsicht das er zu viel versucht hat und besser einfach mit Freude drauf losspringen sollte!
Heißt das, es waren schon ein paar Wochen Abstinenz von Nöten, damit er wenigstens wieder ausreichend mentale Energie zurückgewinnt, um das tun zu können, was er eigentlich am liebsten macht?Die vergangenen Tage haben mir mentale Energie zurückgebracht, den Hunger und die Freude an der Sache zu maximieren. Dafür gibt es kein mathematisches Rezept, das muss einfach passieren.
:jap::jap:
Unterschreib ich ungesehen, genau das denke ich nämlich auch und ich finde, dass das auch ziemlich offensichtlich ist - zumal er ja recht offen und ehrlich ist diesbezüglich. Motivationsprobleme kommen doch nicht von heut auf morgen. Nach Kthal klang er noch hoch motiviert, und den Sommer über hat er unheimlich viel investiert, was man definitiv nicht tut, wenn man nicht mehr so richtig will. Passt alles nicht zu der Theorie.
Und das übertriebenes Herumtüfteln an allen möglichen Kleinigkeiten ein riesen Problem bei ihm ist, ist ja auch nicht gerade etwas Neues. Daher freut es mich grad wahnsinnig, von ihm selbst mal zu hören, dass das der falsche Weg ist. Einsicht usw... :up:
Selbstverständlich ist es für einen Rekord Weltcupsieger schwierig, wenn der Erfolg ausbleibt. Aber wieso zum Teufel meidet er die Schanzen und Trainingszentren? Von was möchte er "den Kopf frei bekommen"? In einer so frühen Phase der Saison halte ich das für äusserst bedenklich! Die Verkrampftheit von der er gesprochen hat, kommt von seinem Ehrgeiz der Beste sein zu wollen. Auf der anderen Seite, denke ich, wird der Gregor selber genau wissen, dass es nahezu unmöglich sein wird, wieder ganz "der Alte" zu werden. Und was ist mit dieser Aussage:
Heißt das, es waren schon ein paar Wochen Abstinenz von Nöten, damit er wenigstens wieder ausreichend mentale Energie zurückgewinnt, um das tun zu können, was er eigentlich am liebsten macht?
Aber genau DAS ist Skispringen! Von Beginn des Weltcups schleppt man alle Probleme mit durch den Weltcup! Das gilt für alle Skispringer, die im Weltcup teilnehmen... nehmen wir zB Kamil Stoch, seines Zeichens zweimaliger Olympiasieger, oder Simon Amman, viermaliger Olympiasieger und beide GWC-Sieger. Bei beiden läuft es derzeit alles andere als rund. Trotzdem schleppen die ihre Gedanken und Probleme weiter durch den Weltcup. Nur im Gegensatz zu Gregor zeigen die hin und wieder, was da für ein Potential vorhanden ist. Bei Gregor sehe ich dieses vorhandene Potential seit dem Beginn dieser Saison nicht. Umso erstaunlicher finde ich es, dass er der Meinung ist, dass es nicht an der Technik liegt, und dass er bereits so früh in der Saison abschalten und mentale Erholung braucht! Was, wenn es auch in Oberstdorf, bzw. bei der 4Schanzentournee weiter schlecht läuft für ihn?? Ich kann mir absolut nicht vorstellen, dass ein Gregor Schlierenzauer nur aus Spass an der Sache weiter mitspringt. Nicht bei ihm...
Ich denke genau das Gegenteil ist der Fall! Wo liest du da Motivationsprobleme heraus? Ich glaube das es für einen Rekord Weltcupsieger einfach schwierig ist, wenn er plötzlich nicht mehr gewinnt! Für mich hört sich das so an, dass Schlierenzauer geradezu verkrampft versucht hat seine Flugphase, seinen Absprung, die Anfahrtshocke zu verbessern um wieder der zu werden, der er war. Daran ist er schließlich verzweifelt, da er trotz zahlreicher Tüfteleien nicht an Meter dazu gewann.
Daraus resultiert für mich, dass er einfach zu verbissen damit beschäftigt war alles zu perfektionieren und dabei verkrampft hat.
Jetzt ist er zu dem Schluss gekommen, dass er einfach wieder mit freiem Kopf springen muss ohne auf 100 Details in seinen Sprung zu achten, die ihm am Ende nur lähmen! Er spricht ja von einer losgelösten, entkrampften Bewegung die er hinbekommen möchte! Bedeutet für mich, einfach wie früher unbekümmert den Sprung laufen zu lassen!
Für mich ist dieser Ansatzpunkt genau der richtige! Meiner Meinung nach keine Motivationsprobleme, sondern die Einsicht das er zu viel versucht hat und besser einfach mit Freude drauf losspringen sollte!
:jap::jap:
Unterschreib ich ungesehen, genau das denke ich nämlich auch und ich finde, dass das auch ziemlich offensichtlich ist - zumal er ja recht offen und ehrlich ist diesbezüglich. Motivationsprobleme kommen doch nicht von heut auf morgen. Nach Kthal klang er noch hoch motiviert, und den Sommer über hat er unheimlich viel investiert, was man definitiv nicht tut, wenn man nicht mehr so richtig will. Passt alles nicht zu der Theorie.
Und das übertriebenes Herumtüfteln an allen möglichen Kleinigkeiten ein riesen Problem bei ihm ist, ist ja auch nicht gerade etwas Neues. Daher freut es mich grad wahnsinnig, von ihm selbst mal zu hören, dass das der falsche Weg ist. Einsicht usw... :up:
Letztendlich werden wir sehen, wie er bei der Tournee auftreten wird. Entweder er springt wieder um Siege mit, oder bleibt mehr oder weniger im Mittelmaß, wie zu Saisonbeginn. Aber genau dann wird eben der mediale Druck steigen. Zwar hat Hayböck durch seinen Podestplatz am Sonntag sicherlich die Minen in Österreich wieder etwas aufgehellt. Andererseits gibt es sicherlich schon einige die jetzt wieder von Schlierenzauer die Erfolge erwarten, um das Team Austria wieder richtig nach vorne zu bringen.
Letztendlich liegen Freude und Motivation auch dicht beisammen. Wenn er die Freude nicht mehr hat, wird er auch nicht mehr motiviert sein. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass er eine Durchschnittssaison akzeptieren wird. Und da er jetzt schon dann den dritten Weltcup hintereinander aussetzt, ist er sich scheinbar immer noch nicht so recht sicher.
Sehe ich auch so. Und dass er nicht mehr die Nummer 1 im Team ist, sondern eher Nummer 3, trägt auch nicht gerade zum Spass bei. Er hatte schon Probleme, wenn er "nur" 2. war hinter Morgenstern.Ich kann mir absolut nicht vorstellen, dass ein Gregor Schlierenzauer nur aus Spass an der Sache weiter mitspringt. Nicht bei ihm...
Was Ammann und Stoch machen, weiß ich nicht, aber auch die werden wissen, woran sie arbeiten müssen und das auch tun. Wenn man sich aber im Kreis dreht und mit aller Anstrengung und dem Optimieren aller möglichen Details nicht von der Stelle kommt, ist es oft sinnvoll, mal Abstand zu gewinnen - auch von seinem eigenen Tun. Dass es technisch nur Kleinigkeiten sind, sagt er selbst schon die ganze Zeit und die Trainer genau so. Die werden das schon beurteilen können. Wenn die Ergebnisse nicht kommen, muss das aber eben nicht heißen, dass technisch oder am Setup irgendetwas Großes nicht stimmt. Kleinigkeiten, die optimierbar wären, hat fast jeder im Sprung. Wenn man aus denen aber mental eine riesen Sache macht, fördert das Blockaden im Kopf und darunter wiederum leidet die Wettkampf-Performance, denn die ist zu einem Großteil Kopfsache.
Die mentale Müdigkeit ist wohl auch etwas, was langfristig angelegt ist und nicht durch die 2 Wettkämpfe begründet, die er gesprungen ist.
Da läuft es plötzlich nicht mehr rund, die internen Querelen werden immer schlimmer, die Enttäuschung von Sotchi usw... mit Kuttin dann neuer Input und ein besseres Klima in der Mannschaft (was alle bestätigt haben), aber immer noch viel zu viel hin und her mit dem Material, nie das passende Setup... im Sommer stellt er dann vieles um, geht neue Wege, investiert unheimlich viel, ist total überzeugt, dass der Weg richtig ist, dann gewinnt er den einzigen SGP, den er springt und bekommt dadurch positives Feedback, was ihn darin bestärkt, dass der Weg der richtige war. Und dann kommt Kthal: ein nicht ganz einfacher Wettkampf gepaart mit einer eigenen Erwartungshaltung, die aufgrund des Sommers hoch ist, (unerwartete?) Fehler im Bewegungsablauf, vielleicht auch weniger Selbstsicherheit als er sich selbst glauben machen wollte und plötzlich fällt alles in sich zusammen und die ganze Arbeit, alles, was in den Winter investiert wurde, wird in Frage gestellt. Dann die eigentlich gute Idee, noch mal aus der Situation, sprich dem WC, rauszugehen und im Training das Vertrauen in sich, den Sprung und das Material wiederzufinden... Rückkehr in den WC, wieder hohe Erwartungen, weil das Training gut lief, neuer Dämpfer - und dann die Frage: und jetzt??
Wenn auf jede kleine positive Entwicklung gleich wieder ein Schlag von oben kommt, und das über eine längere Zeit hinweg, kommt die mentale Müdigkeit irgendwann zwangsläufig, und zwar oft dann, wenn man am meisten Glauben daran hatte, dass die Wende nun geschafft ist. Das war wohl nach dem Sommer der Fall, daher wundert es mich gar nicht, dass es ihm so geht im Moment.
Würde meines Erachtens gar keinen Sinn machen, stupide weiter an Kleinigkeiten im Sprung zu arbeiten in der Situation. Drum bin ich ganz froh, dass er das jetzt endlich mal sein lässt.