Am 24. gab es in Sapporo eine weitere Pressekonferenz mit Ryôyû.
Dort bezeichnete er es als seinen „sehnlichen Wunsch“, dass wie in Europa auch in Japan Sprungwettbewerbe im terrestrischen Fernsehen übertragen werden. Um das Skispringen in Japan noch weiter bekannt zu machen, versprach er sein Bestes beim 15. und 16. WC der Saison in Sapporo zu geben.
Ryôyû hat große Ambitionen. Gerade erst vom Tsuchiya Home-Firmenpräsidenten öffentlich ausgezeichnet, nimmt er die nächste Etappe in Angriff.
„In Europa läuft Wintersport im terrestrischen Fernsehen. Ich meine, dass das ein Faktor für seine Populärität ist. Skispringen ist ein Sport, bei dem das Zuschauen Spaß macht. Es auch in Japan terrestrisch zu übertragen, wäre doch sicher interessant.“
Das im 19. Jahrhundert in Norwegen entstandene Skispringen ist in Europa ein Major sport. Somit sind auch terrestrische Übertragungen selbstverständlich. Auf den „Samurai“, der als erster Japaner den Grand Slam bei der Vierschanzentournee erreichte, sind dort viele Blicke gerichtet.
„In Europa rufen die Leute, auch wenn sie andere Japaner sehen, ‚Kobayashi, Kobayashi’. Ich denke dann, ob das mal stimmt? (lacht).“
Auf diese Weise verpackt er es witzig, aber gerade jetzt, da er mit einem Male seinen Namen in der Welt bekannt gemacht hat, erreicht er eine viel größere Öffentlichkeit. In Japan gibt es bei gebührenpflichtigen Satellitensendern Liveübertragungen, aber bei terrestrischem Empfang sind es hauptsächlich Aufzeichnungen. Auch für das Springen am 26. in Sapporo wird es keine terrestrische Livesendung geben. Wenigstens wird Skispringen jetzt häufiger von den Sportnachrichten aufgegriffen und es besteht die Chance, dass sich etwas ändert. Wenn er beim WC, der nach zwei Jahren wieder in Japan stattfindet, mit einem beherzten Auftritt Gefallen findet, würde das den Aufmerksamkeitsgrad erhöhen.
Nach etwa einem Monat wieder in Japan leben. Am 23. eine winzige Auszeit, um neue Kräfte zu sammeln. „Die nächste Europatournee wird etwa zwei Monate lang sein, daher habe ich mir die Haare kurz geschnitten. Das Miso-Râmen, das ich in Sapporo mit Freunden essen war, war lecker.“
Auch entfernt von der Schanze, die ihn Aufregung spüren lässt, überall sieht sich der 22jährige selbst immer stärker als ein Werbebotschafter für die Verbreitung des Skispringens.
„Ich freue mich drauf. Die Ôkurayama ist so etwas wie meine Heimatschanze. Ich möchte ein Springer werden, von dem andere sagen, dass sie beim Anblick meiner Sprünge ergriffen und mitgerissen wurden.“
Ryôyû, auf dessen Schultern die Zukunft unseres Skispringens liegt, wird mit einem siegreichen Wettkampf nicht nur seine Heimatgegend, sondern ganz Japan begeistern.
https://www.hochi.co.jp/sports/winter/20190124-OHT1T50190.html