🇯🇵 An die Japanfans


B

bisti21

Guest
Ja, sieht leider so aus.:(

Aber sie sind auch frustriert, weil sie die Tournee nicht zu Ende springen dürfen. Das hat sicher Einfluss auf die Motivation, auch wenn sie natürlich Profis sind.
Kasai schreibt in seinem Blog offen, dass er über die Entscheidung, nach Hause zu müssen, traurig ist. Er wäre sehr gern noch in Bischofshofen gesprungen, zumal er der erste ist, der zwanzigmal die Tournee springt...

Übrigens hat heute Funaki seinen zweiten Saisonsieg in Japan bei einem Pokalspringen auf der Miyanomori-Schanze erreicht!:)

Die Japaner fahren gar nicht nach Biho? Das habe ich noch gar nicht mitbekommen:(. Gibt es dafür einen Grund, und vorallem fehlen die dann beim Fliegen auch?
 

Mario

Nachwuchsspieler
Beiträge
67.504
Punkte
63
Die Japaner fahren gar nicht nach Biho? Das habe ich noch gar nicht mitbekommen:(. Gibt es dafür einen Grund, und vorallem fehlen die dann beim Fliegen auch?

Zitat Von You:


"Der japanische Skiverband SAJ entsendet bis einschließlich zum dritten Springen der VST Itô, Tochimoto, Kasai, Yumoto und Takeuchi zu den WC-Springen.
Diese Springer kehren nach dem 3. VST-Sprgen nach Japan zurück. Am letzten Tag in Bischofshofen sowie an den WCs am 8. und 9. Januar in Harrachov nehmen Yoshioka und Watase teil."
 

Viceroy

Nachwuchsspieler
Beiträge
38
Punkte
6
Als ich das erste Mal davon gelesen hatte, dass die Japaner nicht nach Bischofshofen gehen, konnte ich es gar nicht glauben, nun scheint es Wirklichkeit zu sein. Insbesonde für Kasai und Ito, dessen Lieblingsschanze Bischofshofen bekanntlich ist, ist das sehr bitter.

Die Idee der Verantwortliche ist wohl das A-Team am kommenden Wochenende in Sapporo starten zu lassen, um für die Weltcupbewerbe dort, optimal vorbereitet zu sein. Eine auf den ersten Blick nachvollziehbare Entscheidung, doch meiner Meinung nach sind die Vorteile vernachlässigber, da die Springer die Ōkurayama-Schanze ohnehin auswendig kennen.

Eine Frage an die Japan Experten. Was würde passieren, wenn ein Springer, nehmen wir Kasai als prominentes Beispiel, die Abreise verweigern und in Bischofshofen mitspringen würde?
Ich glaube kaum, dass man ihn aus dem A-Kader werfen würde, im schlimmsten Fall müsste er eben den Rückflug selbst bezahlen.

Noch eine andere Japan-Meldung: Vor einigen Tagen hat Thiele erzählt, dass das Skisprung Budget in Japan um 35% gekürzt wurde, was zur Folge hat, dass keine japanischen Springer mehr im COC teilnehmen können. (Sapporo natürlich ausgenommen vermutlich auch Pyeongchang).
Das halte ich für einen schweren Rückschlag für das japanische Skispringen, da der Sprung von den nationalen Bewerben in den Weltcup riesig ist.

Traurig!
 
B

bisti21

Guest
Zitat Von You:


"Der japanische Skiverband SAJ entsendet bis einschließlich zum dritten Springen der VST Itô, Tochimoto, Kasai, Yumoto und Takeuchi zu den WC-Springen.
Diese Springer kehren nach dem 3. VST-Sprgen nach Japan zurück. Am letzten Tag in Bischofshofen sowie an den WCs am 8. und 9. Januar in Harrachov nehmen Yoshioka und Watase teil."

Danke:up:

Den Beitrag habe ich schon gefunden, ich fage mich nur, was dahinter steckt :ueberleg:. Ich meine was hätten die z.B. gemacht, wenn einer der Japaner in der Tournee Wertung um den Sieg mitgemischt hätte? Oder die Tatsache, dass Kasai seine 20 Tournee nicht fertig machen kann. Man hätte die Springer doch auch nach Biho heimschicken können, wären ja nur drei Tage mehr gewesen. Was mich aber am meisten wundert ist, dass die Verantwortlichen gegen den Willen der Springer entscheiden:häh:.
Naja ändern kann mans eh nicht mehr:n8:.
 
Zuletzt bearbeitet:

Sano - skiimport

Nachwuchsspieler
Beiträge
700
Punkte
0
Ich vermute es ist undenkbar, dass sich ein japanischer Springer der Teamorder widersetzt.

Es ist schon traurig, dass das Team die Tour vorzeitig beendet, aber ich kann's durchaus nachvollziehen. Kasai und die Schanze in BH vertragen sich überhaupt nicht. Ich weiß nicht, ob er da jemals ein gutes Ergebnis hatte.

Takeuchi, Watase, Tochimoto und auch inzwischen Ito schwächeln deutlich und wie ich schon sagte wird ihnen die "Heimluft" gut tun. Verständlich auch, dass die Japaner ihre Springer auch mal Zuhause springen sehen möchten.

Wäre einer des Teams bei der Tour so gut gewesen, dass ein Sieg möglich gewesen wäre, hätte man sicher anders entschieden und zumindest den Springer die Tour zuende springen lassen.

Die Meldung von Thiele hab ich so verstanden, dass man nur Okabe nicht in den Conti-Cup schickt aus finanziellen Gründen. Die jungen Springer schon....

Es hat mich ja gestern richtig umgeworfen, dass Eurosport mal sowas wie ein Spezial zu Kasai gebracht hat. Ansonsten zählt dort ja nur Simmi und Team Austria und wenn viel Glück ab und an ein Deutscher. Freut mich, dass sie wenigstens jetzt auch mal Interviews mit unterschiedlichen Springern machen.

Hatte ich nur den Eindruck oder war Neumeyer gestern bei Thiele sehr verärgert als der immer wieder bohrte und bohrte wann denn nun endlich Podestplätze kämen?

Und ich hab vor Lachen fast auf dem Boden gelegen als sich Thiele über die "bösen" Medien aufregte, die alles immer nur schlecht machen. Hat der Mann sich jemals selbst zugehört? Er findet doch bei 90 % der Skispringer nur Negatives zu berichten.

Ich hab in der Presse bisher nichts wirklich "böses" über Team Deutschland gelesen. Es wird die Teamstärke gelobt und sonst nichts. Thiele dagegen labert davon dass alles unterhalb von Platz 1 oder höchstens noch Platz 2 keinen Menschen interessieren würden. Frag mich, wer da negativ redet..... Ohne Gerd Siegmund würde ich Eurosport abschalten....
 

Sprungbärchen1

Skisprung - Moderator
Beiträge
6.890
Punkte
0
Du hörst Dirk Thiele aber auch nicht immer zu, oder? Thiele redet nämlich sehr wohl auch dann klar für Athleten und deren Ergebnisse, wenn diese eher im Mittelfeld gelandet sind, aber dennoch für ihre Verhältnisse gut gesprungen sind. Erst gestern hat Thiele gesagt, dass man die Ergebnisse eines Athleten auch mal "lesen" können muss.

Wenn Thiele mit Athleten persönlich spricht, dann macht er es auf seine Art. Der einzige Nachteil daran ist der, dass man nie genau einschätzen kann, wann er nun scherzt, und wann er es wirklich ernst meint. Da könnte er die Grenzen deutlicher ziehen. Es gibt keinen Sender, wo in der Breite fairer kommentiert wird, als bei Eurosport. Und wenn dann mal eine Bemerkung kommt, wie z.B. mit Olli und dem Hausmeister, dann ist dies eben auch die menschliche Achse. Thiele redet eben auch mal so, wie es vielleicht ein Fan auch tun würde, der mit einem Athleten mal nicht klar kommt.

Was die Abreise der Japaner betrifft, so habe ich mich ja schon in einem anderen Thread geäussert. Sie hätten vielleicht Bischofshofen noch mitmachen sollen, der Vollständigkeit halber, aber bezüglich ihrer momentanen Vorstellungen, ist es auch kein Beinbruch. Aber sie müssen schon in der Periode nach Sapporo wieder angreifen, um in Oslo tatsächlich ein Wörtchen mitreden zu können.
 
H

Hillsize

Guest
Naja Ito Und Kasai sind nicht ja nicht so schlecht plaziert.
Kasai is 19 und Ito 21.
Ich mein vielleicht nicht das Anspruchsnivau aber ich denke Kasai hätte das Zeug gehabt unter die Top 15 so wird es wohl noch nur Top 30.
 

Sano - skiimport

Nachwuchsspieler
Beiträge
700
Punkte
0
@ Sprungbärchen....

Doch ich höre Dirk Thiele IMMER zu... Und darum geht er mir sehr oft auf die Nerven. Seine Art zu kommentieren mag ja oft ganz unterhaltsam sein, aber er hört sich selbst auch unglaublich gern reden. Bestes Beispiel war doch Ende der Woche als er Sigmund aufforderte den Zuschauern doch endlich die Details zur Anlage zu erklären und dieser dann süffisant meinte, dies habe er 3 Minuten vorher bereits in aller Ausführlichkeit getan. Solche Dinge passieren doch oft. Oder er quatscht so viel, dass er Springer einfach überquatsch oder nicht mitbekommt, wer nun eigentlich dran ist....

Was ich an ihm nicht mag ist die Art und Weise, wie er Partei ergreift. Da muß ein "wichtiger" Springer mal für ein paar Tage pausieren und sofort ist es doch klar, dass der Trainingsrückstand bei dem ja so groß ist... Ein anderer Springer, der wirklich Wochen nicht trainieren konnte bekommt dann die Aussage, dass er ja in dieser Saison auch irgendwie "nichts" bringt und irgendwo im Nirgendswo vor sich hin dümpelt. Kasai verletzte sich im Sommer und hat erst kurz vor der Wintersaison wieder angefangen - davon spricht Thiele nicht. Schlierenzauer dagegen, der nur kurze Zeit Pause machen mußte wird das natürlich als "Entschuldigung" nachgereicht.

Und ja, Thiele berichtet teilweise wie ein Fan. Aber er berichtet auch oft Dinge, die einfach nicht stimmen. Da ich mich nur mit Team Japan gut auskenne, fallen mir da natürlich die Schnitzer besonders auf, die er sich leistet. Aber dies wird wohl auch auf andere Nationen zutreffen.

Dir mag seine Art gefallen, mir eben nicht so sehr. Trotzdem schaue ich 100 mal lieber Eurosport als ARD oder ZDF. Trotz Dirk Thiele...
 

Sprungbärchen1

Skisprung - Moderator
Beiträge
6.890
Punkte
0
Ja ich weiss ja, hier im Forum wissen immer einige Leute mehr als die redenden und schreibenden Journalisten. Weiter in irgendeine Richtung möchte ich das nicht werten, aber Dirk Thiele ist eben einer der jenigen, die noch eher ihr Herz reden lassen, als ihre Meinung in einer journalistischen Floskel zu verstecken. Klar, dass dann auch Halbwissen über den Äther geht, damit rechnet Thiele aus meiner Sicht sogar selbst. Ich weiss jetzt nicht, wie oft es tatsächlich passiert (Eingang vs. Vorlesen), aber es werden ja doch öfters Korrekturmeldungen vorgelesen.

Man kann sich da über journalistische Sorgfaltspflichten streiten, aber bei Thiele spürt eigentlich jeder Zuschauer recht schnell, dass er da mit Vorsicht zu genießen ist. Und was Herrn Kasai betrifft, so stelle ich sicherlich nicht wesentlich anders als Herr Thiele auch fest, dass diese Tatsache im Vergleich zu Schlierenzauer eine eher untergeordnete Rolle spielt. Denn ohne Kasai zu nahe treten zu wollen, so springt er für mich sicherlich schwächer als vergangene Saison bisher, aber eben mit dem altbekannten Auf und Ab. Schlierenzauer hingegen war quasi bis vorgestern noch verletzt. Seine Leistung kann trotz des schon schwachen Saisonstarts einfach nicht besser sein.

In so fern liegen da zwei völlig andere Voraussetzungen vor.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Viceroy

Nachwuchsspieler
Beiträge
38
Punkte
6
Die Meldung von Thiele hab ich so verstanden, dass man nur Okabe nicht in den Conti-Cup schickt aus finanziellen Gründen. Die jungen Springer schon....

Es wäre schön, wenn du recht hättest. Mir war schon bei den bisherigen Springen die Abwesenheit der Japaner im Conti-Cup aufgefallen, von daher passte Thieles Aussage bzw. meine Interpretation dessen, ins Bild.
Ich bin jetzt noch einmal die Startlisten der bisherigen Springen durchgegangen. In Rovaniemi waren 2 Japaner dabei (die Quote beträgt 4), nämlich Sakuyama und Yoshioka (der mit 32 auch für japanische Verhältnisse nicht mehr jung ist).
Bei den anderen Coni-Cup springen (Vikersund, Erzurum und Egelberg) war kein einziger Japaner am Start.

Ich fürchte, hier geht es nicht nur um Okabe.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Hakuba

J-Fan
Beiträge
17.710
Punkte
113
Ort
Berlin
Hier ist ja eine richtiger Austausch in Gang gekommen!

@ Viceroy:
Abreise verweigern und in B'hofen springen, das ist undenkbar. (Ganz davon abgesehen, dass der Verband sicher auch diese Springer nicht gemeldet hat.)
Die japanischen Springer unterstehen nicht nur ihrem Verband und dem Nationaltrainer etc., sondern auch ihrem Heimteams. Sie sind, wie allseits bekannt ist, Angestellte ihrer Firmen und erhalten sozusagen Arbeitsanweisungen. Wenn die Firma also möchte, dass ein Springer bei einem bestimmten Wettkampf in Japan startet, weil sie sich davon Popularität, Werbeeffekte, Prestige etc. erhofft, dann hat der Springer sich dem zu fügen. (Denkt bitte daran, dass es z. B. im europäischen Fußball zuweilen auch Querelen gibt, wenn ausländische Clubs Spieler nicht für Aufgaben der Nationalmannschaft freigeben wollen.)
Das Aushandeln der Interessen zwischen Nationalmannschaft und Firmenteams ist in Japan immer etwas kompliziert. Jeder Nationaltrainer hat Probleme dabei. Während der langfristig angelegten Vorbereitung auf die OS 98 in Nagano war es Ono gelungen, von den Verantwortlichen - im nationalen Interesse - mehr Vollmachten gegenüber den Clubs zu erhalten. Aber diese Phase scheint vorbei zu sein.

Die Springer stehen leider zwischen den oftmals widerstrebenden Seiten. Wie ich schon schrieb, hat sich Kasai ganz klar bedauernd über den Ausstieg aus der Tournee geäußert, aber auch in Itos und Takeuchis Blog finden sich ähnliche Bemerkungen.

Über die Budgetkürzung, die Du erwähnst, hatte ich bisher noch nichts Konkretes gelesen. Aber passen würde es. Japan ist dabei, sich auf bestimmt Schwerpunktsportarten zu konzentrieren, in denen man sich eher Erfolge erhofft. Skispringen scheint nicht dabei zu sein. Außerdem hatte die Finanzkrise Japan erheblich getroffen.

@ bisti21
Es ist, wie Sano schon vermutete: Wäre einer nach drei Springen aussichtsreich weit vorn gewesen, dann hätte er bleiben dürfen. Ich hatte das vor Weihnachten bereits irgendwo gelesen.

@ alle:
Vom 7. bis 10. Januar (Feiertag in Japan) finden in Sapporo vier Springen statt, es geht jeweils um Pokale verschiedener Fernsehsender, die dann natürlich auch die Wettkämpfe übertragen. Das ist eine wichtige Gelegenheit, Medienpräsenz und Interesse zu erreichen, Zuschauer anzulocken etc. Deshalb sind die Teams natürlich daran interessiert, dass ihre besten Leute dabei sind.

Zu Thiele:
Auch ich gucke fast immer Eurosport, aber nur, weil ARD/ZDF für mich auch keine Alternative sind. ORF wäre eine, den bekomm ich aber bei mir nicht.
Ich finde Thiele ziemlich parteiisch. Er behauptet zwar gern, dass er alle mag, aber es gibt kaum ein Springen, in dem er unter der Prämisse "Das Hemd ist uns eben doch näher als der Rock." die Deutschen, Österreicher und Ammann heraushebt.

Kasais Knieverletzung war im übrigen ähnlich wie Schlierenzauers. Er war bei Saisonbeginn längst noch nicht wieder voll hergestellt und hat sich selbst zunächst Ziele um den 20. Platz gesetzt. Wer seinen Ehrgeiz kennt, der weiß, dass da keine Selbstzufriedenheit, sondern Realismus dahinter steckt.

@ Sano:
Ein Special zu Kasai! Schade, aber ich konnte gestern nicht gucken.

Am Rande noch: Ich war in GAP, da hat der Stadionsprecher (den ich ansonsten nicht besonders schätze) eine Standing Ovation für ihn initiiert (ich weiß nicht, ob das übers Fernsehen kam) - die ganze Sitztribüne hat sich erhoben und die Leute haben ihm zugejubelt. Darüber hat er sich echt gefreut. (Er schien sowieso gute Laune zu haben, gab Kindern Autogramme etc.)
 

Viceroy

Nachwuchsspieler
Beiträge
38
Punkte
6
Hier ist ja eine richtiger Austausch in Gang gekommen!

@ Viceroy:
Abreise verweigern und in B'hofen springen, das ist undenkbar. (Ganz davon abgesehen, dass der Verband sicher auch diese Springer nicht gemeldet hat.)
Die japanischen Springer unterstehen nicht nur ihrem Verband und dem Nationaltrainer etc., sondern auch ihrem Heimteams. Sie sind, wie allseits bekannt ist, Angestellte ihrer Firmen und erhalten sozusagen Arbeitsanweisungen. Wenn die Firma also möchte, dass ein Springer bei einem bestimmten Wettkampf in Japan startet, weil sie sich davon Popularität, Werbeeffekte, Prestige etc. erhofft, dann hat der Springer sich dem zu fügen. (Denkt bitte daran, dass es z. B. im europäischen Fußball zuweilen auch Querelen gibt, wenn ausländische Clubs Spieler nicht für Aufgaben der Nationalmannschaft freigeben wollen.)
Das Aushandeln der Interessen zwischen Nationalmannschaft und Firmenteams ist in Japan immer etwas kompliziert. Jeder Nationaltrainer hat Probleme dabei. Während der langfristig angelegten Vorbereitung auf die OS 98 in Nagano war es Ono gelungen, von den Verantwortlichen - im nationalen Interesse - mehr Vollmachten gegenüber den Clubs zu erhalten. Aber diese Phase scheint vorbei zu sein.

Die Springer stehen leider zwischen den oftmals widerstrebenden Seiten. Wie ich schon schrieb, hat sich Kasai ganz klar bedauernd über den Ausstieg aus der Tournee geäußert, aber auch in Itos und Takeuchis Blog finden sich ähnliche Bemerkungen.

Über die Budgetkürzung, die Du erwähnst, hatte ich bisher noch nichts Konkretes gelesen. Aber passen würde es. Japan ist dabei, sich auf bestimmt Schwerpunktsportarten zu konzentrieren, in denen man sich eher Erfolge erhofft. Skispringen scheint nicht dabei zu sein. Außerdem hatte die Finanzkrise Japan erheblich getroffen.

@ bisti21
Es ist, wie Sano schon vermutete: Wäre einer nach drei Springen aussichtsreich weit vorn gewesen, dann hätte er bleiben dürfen. Ich hatte das vor Weihnachten bereits irgendwo gelesen.

@ alle:
Vom 7. bis 10. Januar (Feiertag in Japan) finden in Sapporo vier Springen statt, es geht jeweils um Pokale verschiedener Fernsehsender, die dann natürlich auch die Wettkämpfe übertragen. Das ist eine wichtige Gelegenheit, Medienpräsenz und Interesse zu erreichen, Zuschauer anzulocken etc. Deshalb sind die Teams natürlich daran interessiert, dass ihre besten Leute dabei sind.

Zu Thiele:
Auch ich gucke fast immer Eurosport, aber nur, weil ARD/ZDF für mich auch keine Alternative sind. ORF wäre eine, den bekomm ich aber bei mir nicht.
Ich finde Thiele ziemlich parteiisch. Er behauptet zwar gern, dass er alle mag, aber es gibt kaum ein Springen, in dem er unter der Prämisse "Das Hemd ist uns eben doch näher als der Rock." die Deutschen, Österreicher und Ammann heraushebt.

Kasais Knieverletzung war im übrigen ähnlich wie Schlierenzauers. Er war bei Saisonbeginn längst noch nicht wieder voll hergestellt und hat sich selbst zunächst Ziele um den 20. Platz gesetzt. Wer seinen Ehrgeiz kennt, der weiß, dass da keine Selbstzufriedenheit, sondern Realismus dahinter steckt.

@ Sano:
Ein Special zu Kasai! Schade, aber ich konnte gestern nicht gucken.

Am Rande noch: Ich war in GAP, da hat der Stadionsprecher (den ich ansonsten nicht besonders schätze) eine Standing Ovation für ihn initiiert (ich weiß nicht, ob das übers Fernsehen kam) - die ganze Sitztribüne hat sich erhoben und die Leute haben ihm zugejubelt. Darüber hat er sich echt gefreut. (Er schien sowieso gute Laune zu haben, gab Kindern Autogramme etc.)

:up: Danke, sehr aufschlussreich!
 

Hakuba

J-Fan
Beiträge
17.710
Punkte
113
Ort
Berlin
Hab grad noch was in den Online-Zeitungen gefunden:

Hier bekomme ich von kompetenter Seite meinen Eindruck bestätigt:
Aus der Zeitung "Sankei Sports":

Chefcoach Yokogawa zufolge hatten (während der VST) alle Springer aufgrund von Ermüdung beim Anlauf einen verschobenen Schwerpunkt, wodurch sie keinen kraftvollen Absprung fanden. Außerdem hatte die Planung, dass sie, ausgenommen jemand würde um den Gesamtsieg mitkämpfen können, nach dem dritten Springen nach Hause kommen sollten, einen Einfluss auf die Psyche der Springer.

http://www.sanspo.com/sports/news/110105/spn1101050502000-n1.htm

-----

Für alle Fune-Fans auch noch was:

Nach seinem Sieg am Sonntag war er gutgelaunt: "Wie ich mich freue! Wichtiger als die Sprünge selbst ist mir das Resultat. Ich lebe schließlich von meinen Ergebnissen." Gespannt sieht er den ab dem 7. kommenden vier Springen entgegen, in denen er auf die WC-Springer wie Itô und Kasai trifft. "Wie weit ich mithalten kann, weiß ich nicht, aber ich möchte Druck ausüben." Über Funaki, der mit zwei Siegen in den drei bisherigen nationalen Wettkämpfen etwas andeutete, sagt der Skisprungverantwortliche (im japanischen Verband) Saitô: "Wenn er weiter siegt, ist für ihn die Entsendung zum WC und zur WM möglich."

http://www.sponichi.co.jp/sports/news/2011/01/04/28.html
 

Sano - skiimport

Nachwuchsspieler
Beiträge
700
Punkte
0
@ You

Begeisterung pur vom Publikum bei Kasai hab ich beim letzten Springen gesehen. Die Leute sind ja richtig aus sich raus gegangen, fast bei bei einem Landsmann. Kasai hat sich wohl sehr gefreut und dem Publikum lange zugewinkt. Aber auch in Garmisch konnte man die positive Reaktion der Zuschauer "aktustisch" mitbekommen.

Kasai und die Kids. Ich hab selten einen Springer erlebt, der sich mehr Zeit für die Jüngsten beim Autogrammschreiben nimmt. Da hab ich auch schon ganz andere Reaktionen gesehen bei anderen Springern. :pffft:

Kasai sagte übrigens, er freut sich immer, wenn die alten Springer wie Vetori, Weissflog oder Nykänen ihn immer noch begrüßen würden und er deren Ergeiz stets auch als Ansporn gesehen hat. Eigentlich würde er gern ewig weiter springen, aber man müßte halt auch sehen, was die Gesundheit macht. Aber wenn es nach ihm geht, dann erst mal bis 2014. :D:

@ Sprungbärchen

Schlierenzauers Verletzung war keine große zeitraubende Sache im Vergleich zu Kasais. Der Österreicher war am 14.12. gestürzt und hat bereits nach 8 Tagen mit dem Training wieder angefangen. Es war also nicht DIE große Verletzungspause.

Kasai dagegen hat sich am 27.8 verletzt und hat wochenlang nicht trainieren können. Er hat erst Ende Oktober wieder mit dem Springen angefangen und da ist es nicht erstaunlich, dass er mit dem Trainingsrückstand nicht gleich perfekte Sprünge abliefert. Wie You schon sagt, war für ihn erst mal wichtig überhaupt wieder zu springen und im Gegensatz zu sonst schraubte er selbst die Erwartungen ganz gewaltig zurück. Er kann selbst am besten beurteilen, wie seine Sprünge zu werten sind.

Wenn dann aber Bemerkungen kommen, dass er ja letztes Jahr viel besser in Form war, dann stimmt das zwar, aber es wird unter den Tisch gekehrt warum das so ist. Es wird einfach herunter gebetet >ja, ja der Kasai, der ist diese Saison auch nicht in Form.... <

Letztes Jahr bei der Tour war er einmal 9, zweimal 13 und auf der ungebliebten Schanze in BH 22. Klar ist das viel besser. Aber da konnte er auch normal trainieren ohne Verletzungspause.
 

Sano - skiimport

Nachwuchsspieler
Beiträge
700
Punkte
0
Für alle Fune-Fans auch noch was:

Nach seinem Sieg am Sonntag war er gutgelaunt: "Wie ich mich freue! Wichtiger als die Sprünge selbst ist mir das Resultat. Ich lebe schließlich von meinen Ergebnissen." Gespannt sieht er den ab dem 7. kommenden vier Springen entgegen, in denen er auf die WC-Springer wie Itô und Kasai trifft. "Wie weit ich mithalten kann, weiß ich nicht, aber ich möchte Druck ausüben." Über Funaki, der mit zwei Siegen in den drei bisherigen nationalen Wettkämpfen etwas andeutete, sagt der Skisprungverantwortliche (im japanischen Verband) Saitô: "Wenn er weiter siegt, ist für ihn die Entsendung zum WC und zur WM möglich."

http://www.sponichi.co.jp/sports/news/2011/01/04/28.html

Warum auch nicht. Warum sollte man auf einen Springer verzichten, der gut in Form ist. Okabe war auch lange nicht im WC und dann hat er eine super Saison gehabt und war wieder präsent.

Ito wird bestimmt nicht böse sein nach Hause zu kommen, denn Frau und Kind erwarten ihn ja schon....
 

Hakuba

J-Fan
Beiträge
17.710
Punkte
113
Ort
Berlin
Warum auch nicht. Warum sollte man auf einen Springer verzichten, der gut in Form ist. Okabe war auch lange nicht im WC und dann hat er eine super Saison gehabt und war wieder präsent.

Dem Fune würde ich es wirklich gönnen. Er war ja immer mein Lieblingsspringer;)


Ito wird bestimmt nicht böse sein nach Hause zu kommen, denn Frau und Kind erwarten ihn ja schon....

Ja, und Kasai freut sich auf japanisches Essen. Ist ja auch nichts, wenn man immer nur Instant-Zeugs hat.

Sicher werden sie emotional auch auftanken können, aber eine körperliche Tortur haben sie trotzdem zu bewältigen: erst die drei Tourneespringen, dann diese entsetzlich stressige Fliegerei, dann die vier Springen am kommenden WE. Man mutet ihnen da schon was zu.:neinnein:
 

Sprungbärchen1

Skisprung - Moderator
Beiträge
6.890
Punkte
0
@ Sano

Die Frage ist aber auch bei den Japanern immer die, wie gut man sich darüber informieren kann, was da gerade passiert. Da ist der Informationsfluss sicher nicht so üppig, wie bei anderen Ländern.
 

Sano - skiimport

Nachwuchsspieler
Beiträge
700
Punkte
0
@ Sprungbärchen

Da gebe ich Dir natürlich recht. Aber oft liegt es auch daran, dass die hiesigen Medien schlichtweg auch kein Interesse daran haben und obwohl Übersetzer zur Verfügung stehen oder inzwischen Englisch gesprochen wird, sagt man lieber dass es ja so schwierig ist mit "Denen" zu reden...

Letztens hab ich genau so eine Situation miterlebt. Da schlich ein Reporter um Kasai rum und hat sich dann endlich getraut ihn anzusprechen. Kasai wirkte erst total überrascht, hat dann aber ohne zu zögern auf dessen Fragen geantwortet. Der Reporter schien genau so überrascht zu sein, dass das Gespräch so locker über die Bühne ging (auch ohne Übersetzer) und hinterher verabschiedeten sich beide mit einem Lächeln.

Klar spricht Kasai nicht so gut Englisch wie andere Springer, aber für die Fragen des Reporters langte es allemal. Auch der Reporter meinte hinterher zu einem Kollegen, dass er nicht erwartet hätte so problemlos mit einem japanischen Springer zu reden. Der wird beim nächsten Mal bestimmt keine Berührungsängste mehr haben und sagen, mit "Denen" kann man ja eh nicht reden...

@ You

Stress ohne Ende, aber der Beifall des heimischen Publikum wird das wieder wett machen. :)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Sprungbärchen1

Skisprung - Moderator
Beiträge
6.890
Punkte
0
Dann fehlt es jetzt nur noch am nötigen sportlichen Aufdrängen, um sich wieder für Medien interessant zu machen.
 
Oben