🇯🇵 An die Japanfans


Hakuba

J-Fan
Beiträge
17.723
Punkte
113
Ort
Berlin
Naja, wer weiß, vielleicht hat er den Anzug getauscht. Oder der alte Anzug hat sich ein bisschen gedehnt. Bei den Kombinierern hat es ja im PCR Eric Frenzel erwischt - auch einen erfahrenen Athleten, dem das eigentlich passieren darf. Aber später hieß es dann, dass die Schrittlänge genau um einen Millimeter nicht gepasst hat. Das sind dann schon Nuancen...

Ein Millimeter? Damit führt sich die Messerei selbst ad absurdum.
Das Maßband ein wenig anders oder ein wenig schräg angelegt und schon hast du ein anderes Resultat, das über Wohl und Wehe eines Sportlers entscheidet. So kann das nicht im Sinne des Erfinders sein.

Bei Frenzel wars zum Glück nur der PCR, den er nicht brauchte. Taku hat es heute vermutlich richtig viele Punkte gekostet.
Es war seine erste DSQ und er ist ganz sicher nicht auf Risiko gegangen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Sprungbärchen1

Skisprung - Moderator
Beiträge
6.890
Punkte
0
Ich fand das mit Takeuchi auch sehr schade. Aber ich glaube das ist leider nicht so ganz ungewöhnlich, wenn was plötzlich nicht mehr passt, was vorher noch gepasst hat. Zumindest war das meine ich in der Vergangenheit schon häufiger der Fall, dass Athleten damit plötzlich konfrontiert wurden.

Er muss es einfach sportlich sehen und seine offensichtlich schon gute Verfassung als positiven Blick mitnehmen.
 

Kirsten

Moderator Wintersport
Teammitglied
Beiträge
27.467
Punkte
113
Natürlich ist 1 mm nichts. Genauso wie vielleicht 10 Gramm beim Gewicht.
Wenn allerdings der Anzug ja eh nur wenige Millimeter abweichen darf, sagen wir mal 5mm, dann wäre der 1 mm mehr eben auch schon 20% mehr Abweichung. Und auch sonst, wo willst du die Grenze ziehen? 1mm daneben geht, 2mm nicht mehr?

Grade im Anzugbereich gehts um Millimeter.

Und dass ein Anzug erst am 2. Tag zur dsq führt passiert immer wieder. Es wird nämlich normal nicht jede Stelle kontrolliert. Heute kontrollieren sie vielleicht die Armlänge und den Brustumfang und morgen die Schrittlänge und den Bauchumfang und vielleicht noch die Winddurchlässigkeit. Das wird vor dem Wettkampf festgelegt und genau das wird auch getestet.
Selbst wenn der Sepp dann sieht, oh der Arm könnte zu lang sein, er aber bauch und Schritt festgelegt hat darf er den Arm nicht testen
 

Hakuba

J-Fan
Beiträge
17.723
Punkte
113
Ort
Berlin
Schade, aber der Start in die Wintersaison sieht echt mau aus. Woran liegt es?

Heute ging es noch weiter bergab. Man mag gar nicht mehr hingucken ...:hmpf:

Ich hatte schon vor diesem Wochenende den Verdacht, dass sie in puncto Material nicht auf dem Stand der vorn rangierenden Teams liegen und heute schrieb auch jemand im Livethread, dass Martin Koch das auch so sieht.

Ein Rückstand beim Material ist sicher nicht der einzige Faktor, aber einleuchtend ist es schon, denn es dürfte ja unwahrscheinlich sein, dass alle fünf Springer gleichzeitig das geiche technische Problem haben.

Wie Hannawald meint, sie seien nicht fit genug, auch das dürfte Quatsch sein. Am Anfang der Saison sind sie ganz sicher bei guter Fitness.

Es sind, bis auf Domen - der ist derzeit eben einfach ein Wunderknabe! - die von einem österreichischen Trainer geführten Teams, die den Ton angeben. Es steht für mich außer Zweifel, dass diese, zumal sie sich natürlich bestens unteinander kennen, in ständigem Kontakt stehen und sich zum Wohle ihrer Teams austauschen, auch über Material. Das kam ja auch bei der Talkrunde mit Gerd und Dirk in Klingenthal zum Ausdruck. Klar, dass Team Japan da außen vor ist, mal wieder.

Ich hoffe, bei der Tournee klappt es dann besser.
Wenn man sie jetzt so sieht, ist es auch umso mehr schade, dass man Taku in Ruka rausgeholt hat, wo er so weit vorn war.
 

Skispringen4Fan

Nachwuchsspieler
Beiträge
19.844
Punkte
0
Ort
Bocholt
Es steht für mich außer Zweifel, dass diese, zumal sie sich natürlich bestens unteinander kennen, in ständigem Kontakt stehen und sich zum Wohle ihrer Teams austauschen, auch über Material. Das kam ja auch bei der Talkrunde mit Gerd und Dirk in Klingenthal zum Ausdruck. Klar, dass Team Japan da außen vor ist, mal wieder.

Na Erfolg wollen sie alle, da ist man gut beraten die eigenen Entwürfe für sich zu behalten, ganz gleich wie gut man mit dem KOnkurenten auskommt.
 

Planica239

Nachwuchsspieler
Beiträge
299
Punkte
16
Soweit ich das aus der Ferne betrachten kann (verfolge den Sport lange nicht mehr so intensiv wie früher) bin mir absolut sicher, dass Team Japan Nachteile auf dem Materialsektor hat - aber das nicht erst seit heute. Der Sport wird nicht auf dem Niveau betrieben wie es in Deutschland oder Österreich der Fall ist.

Ende der 90er waren die Japaner der Weltelite entfernt, mit einer Technik, die niemand nachahmen konnte. Durch verschiedene Materialänderungen war diese Dominanz Anfang der 2000er Jahre gebrochen. Immer wieder waren danach Materialänderungen ausschlaggebend, dass manche Springer von heute auf morgen an der Spitze dabei, oder weg vom Fenster waren.

Derzeit scheint es so, dass es, gerade nach den vielen Abgängen im Skiherstellerbereich (eigentlich schon seit Jahren), dass man im Materialsegment viel mehr selbst "einstellen" kann, als es vielleicht für die Chancengleichheit gut ist. Ich erinnere da auch an Ammanns Zapfen 2010.

Bis auf Prevc ist der Saisonstart klar in der Hand der österreichisch trainierten Nationen. Der Ski, der von den meisten gesprungen wird, kommt aus Österreich. Wettbewerb gibt es in diesem Bereich nahezu nicht. Ein paar Springer nutzen diese unterschiedlichen Werbeskis, die Prevcs den Elan-Nachfolger. Die Elite springt die Gelben. Und das macht auch Kasai. Ob aber da überall das selbe drin steckt, wo das selbe drauf steht, würde ich jetzt nicht unbedingt glauben. Und bei den Anzügen wird es vermutlich noch ganz anders zu gehen.

Eine Sache, die ich nie verstanden habe: Wieso schafft man es im Skispringen nicht wie im Alpinen Sport oder Langlaufen, dass jede Nation einheitliche Anzüge trägt. Und mit einheitlich, meine ich die Farbgebung.


Ich hoffe, dass Nori und Co. bald wieder nach vorne kommen. Derzeit spricht aber vieles dafür, dass es diese Saison keine so ausgeglichene Weltcuprunde geben wird wie die letzten 3-4 Jahre.
 

Benjamin

Zahlenfreund
Beiträge
38.585
Punkte
113
Es würde ja auch niemand die Japaner daran hindern, sich ebenfalls einen österreichischen Trainer zu holen, wenn das wirklich das Erfolgsgeheimnis sein sollte.
Es gab eine Zeit, in der besonders viele finnische Trainer durch die Welt reisten und bei anderen Nationen angestellt waren. Mika Kojonkoski, Hannu Lepistö, Tommi Nikunen und wie sie alle hießen.
 

Hakuba

J-Fan
Beiträge
17.723
Punkte
113
Ort
Berlin
@ Planica 239
Danke für diese Erläuterungen. Ich denke auch, dass es diese Hintergründe gibt. Über die Anzugstoffe hatte ich ja schon einmal eine Übersetzung hier eingestellt. Team Japan ist leider zu 100 Prozent von Lieferungen aus Europa abhängig. Bei den Anzugstoffen ist das ja sogar vorgeschrieben.

@ Benjamin:
Einen finnischen Trainer hatten sie mit Ylianttila über einige Jahre. Hat aber nicht wie erhofft funktioniert.
Und es kann nicht Sinn und Zweck der Sache sein, dass man einen österreichischen/europäischen Trainer braucht, um materialtechnisch nicht abgehängt zu werden.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Benjamin

Zahlenfreund
Beiträge
38.585
Punkte
113
Nein, natürlich nicht. Aber ich bezweifle auch, dass ein solcher Austausch, wie du ihn beschrieben hast, wirklich stattfindet. Angenommen, der Kuttin hätte eine materielle Verbesserung entdeckt, dann würde er meiner Ansicht nach den Teufel tun und das brühwarm an Stöckl und Schuster weitergeben. Er würde versuchen, das so lange wie möglich geheim zu halten.

In diesem Interview mit Manuel Fettner scheint es auch, als hätte der eine Verbesserung am Schuh für sich entdeckt - aber die lässt er sich von Dirk Thiele natürlich auch nicht entlocken.

https://www.youtube.com/watch?v=JQwG6nbf0sE

Hinzu kommt ja, dass es auch Teams wie Slowenien gibt, die ohne österreichischem Trainer erfolgreich sind und somit sicher auch gutes Material haben. Und selbst Vincent Descombes-Sevoie ist ja im Moment erfolgreicher als die Japaner - und Frankreich ist jetzt sicher kein Team, das materiell einen besonderen Aufwand treiben kann. Umgekehrt haben die norwegischen Springer eher einen Schritt zurück gemacht - trotz österreichischem Trainer.

Was ich mir eher vorstellen kann, ist, dass die europäischen Teams es leichter haben, sich untereinander etwas trotz aller Abschirmungsversuche abzuschauen, weil sie sich eben bei verschiedenen Trainingslehrgängen öfter über den Weg laufen. Das wird für die Japaner schwerer sein, weil sie sich ja vermutlich vor allem in Japan auf den Weltcup vorbereiten.

Wie so oft ist das aus meiner Sicht ist das keine von anderen Teams böswillig herbeigeführte Benachteiligung der Japaner, sondern ein Nachteil, der sich aus Japans geographischer Lage ergibt. Aber einer, der die Japaner auch nicht zwingend treffen muss, denn in den letzten Jahren konnten sie ja beim Material durchaus mithalten.
 

Kirsten

Moderator Wintersport
Teammitglied
Beiträge
27.467
Punkte
113
Den hat er allerdings seit 3 Jahren. Und die letzten 2 Jahre war Vince nicht annähernd so gut. Außerdem sagt Vince immer wieder, dass die Franzosen nicht das Geld und eben vor allem nicht das Material der top Nationen haben. Ein Österreicher im Team ändert da auch nichts dran...Man wollte als Co einen Ausländer haben, der neues Wissen mitbringt. Aber im eigenen Land gabs ja auch nicht wirklich Alternativen. Man wollte aber vor allem einen Ausländer, der trotzdem französisch spricht, das hatte man aus den Jahren mit Zupan gelernt. Und da passte Robert eben. Und wenn man Vince, Ronan und die beiden Trainer sieht, merkt man einfach dass die Chemie stimmt

Und dann erinner ich mal an den Stöckl Schuh. Da hatte Alex auch was ausgetüftelt und das ganz sicher nicht an seine Landsleute weiter gegeben. Warum sollte er auch? Er wäre doch dumm auf einen Wettbewerbsvorteil zu verzichten...Es mag sicher von Vorteil sein, andere Nationen beim Training zu treffen, deren Material zu sehwn, deren Trainingsmethoden. Aber die werden sich nicht ihre Tricks verraten
 

Kirsten

Moderator Wintersport
Teammitglied
Beiträge
27.467
Punkte
113
Eine Sache, die ich nie verstanden habe: Wieso schafft man es im Skispringen nicht wie im Alpinen Sport oder Langlaufen, dass jede Nation einheitliche Anzüge trägt. Und mit einheitlich, meine ich die Farbgebung.

Kurz off topic: die Anzugstoffe haben alle unterschiedliche Eigenschaften. Und jeder Stoff eine andere Farbe. Und da jeder Springer mit unterschiedlichen Materialien besser klar kommt, springt eben nicht jeder Franzose in blau oder jeder Japaner in weiß oder so
 

Planica239

Nachwuchsspieler
Beiträge
299
Punkte
16
Kurz off topic: die Anzugstoffe haben alle unterschiedliche Eigenschaften. Und jeder Stoff eine andere Farbe. Und da jeder Springer mit unterschiedlichen Materialien besser klar kommt, springt eben nicht jeder Franzose in blau oder jeder Japaner in weiß oder so



Das ist mir durchaus klar.

Ohne zu sehr in der Materie zu sein: Es kann doch nicht sein, dass die Eigenschaften des Stoffes von der Farbe abhängen. Das müsste doch unabhängig von der Farbe hinzubekommen sein. Vermutlich wäre dafür aber - ähnlich wie im Skibereich - der Aufwand zu groß. Manchmal muss man eh froh sein, dass es überhaupt noch Sponsoren in diesem Sport gibt, der sich ansonsten ohne Breitensport niemals selbst finanzieren könnte. In dem Zusammenhang hinterfrage ich auch immer den Bau von Schanzen, gerade in Gebieten wo jetzt nicht jedes Jahr 30.000 Zuschauer zur Vierschanzentournee pilgern. Aber das ist jetzt wirklich OT ;)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Skisprungschwester1

Nachwuchsspieler
Beiträge
429
Punkte
0
Es steht für mich außer Zweifel, dass diese, zumal sie sich natürlich bestens unteinander kennen, in ständigem Kontakt stehen und sich zum Wohle ihrer Teams austauschen, auch über Material. Das kam ja auch bei der Talkrunde mit Gerd und Dirk in Klingenthal zum Ausdruck. Klar, dass Team Japan da außen vor ist, mal wieder.

QUOTE]

Nein. Das stimmt definitiv nicht. Im Gegenteil: das eigene Material, so man welches hat, wird derart versteckt, dass niemand etwas kopieren kann. In Trainingslagern wird deshalb oft NICHT mit dem tatsächlichen Material gesprungen oder es verdeckt. Es könnte ja entdeckt werden. Da wird sich eben nicht ausgetauscht. Deswegen ist es für Deutschland so tragisch, dass Horngacher wechselte, weil er Trainings - und Materialknowhow mitnimmt.
Das ist mit das entscheidende, Severin und sein Co Trainer haben vor der Verletzung in eigen Regie und auch auf eigene, nicht geringe Kosten stundenlange Materialtests vorgenommen neben dem alltäglichen Training. Das teilt man sicher nicht. Das hat nichts damit zu tun, dass Japan außen vor ist.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Skisprungschwester1

Nachwuchsspieler
Beiträge
429
Punkte
0
Es geht um viel Geld und da glaube ich auch ehr weniger an das "brüderliche Teilen" von Informationen.

Das ist völlig ausgeschlossen... Severins Wettkampfanzüge und Wettkampfschuhe dürfen nicht einmal an Nachwuchsspringer Rastbüchls gegeben werden... Es könnte ja sein, dass...Sie stapeln sich Zuhause.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Hakuba

J-Fan
Beiträge
17.723
Punkte
113
Ort
Berlin
Ich meinte auch nicht so sehr, dass die österreichischen Trainer Details darüber austauschen, was genau sie ausgetüftelt haben, sondern dass sie gegenseitig wissen, woran gearbeitet wird und sich darauf einstellen (können).
Eine Gruppe von Trainern, die sich einig ist, kann dann auch, wenn es dazu kommt, dass über die Zulassung von neuem Material entschieden wird, gemeinsam auftreten, wohingegen andere allein dastehen (Stichwort: Ammann).

Es ist in der Vergangenheit vorgekommen, dass Team Japan viel später als andere über Regeländerungen in puncto Material informiert wurde. Ebenso ist es vorgekommen, dass man eine (in keiner Weise irgendeine Regel tangierende!) Änderung, die ein Japaner (Harada) an seinem Ski vorgenommen hat, an Ort und Stelle, nämlich wenige Minuten vor Wettkampfbeginn verboten hat. (Resultat war übrigens ein Sturz wegen der dadurch erzeugten Hektik.) Änderungen, die von den Regeln nicht erfasst sind, werden bei anderen hingegen geduldet (Beispiel: taillierter Ski).

Außerdem leuchtet mir ein, was Planica 239 eingeworfen hat, nämlich dass Österreicher einen sehr kurzen Draht zu den Materialfirmen haben, den sie natürlich nutzen und den andere, darunter eben Japan, nicht haben.

Ausnahme dabei ist sicher Sara, weil sie ein Aushängeschild von Slatnar (ehemals elan genauso) ist. Sie besucht die Firma vor der Saison, testet neue Skier und lässt sie sich ihren Wünschen gemäß anpassen. Für sie steht auch "Slatnar" in japanischen Zeichen drauf!
Aber diese Connections haben die Herren wahrscheinlich leider so nicht.

----
Ich will nicht die gegenwärtige Flaute allein auf das Material schieben, es gibt auch technische Probleme bei den einzelnen, aber es fällt schon auf, dass alle gleichzeitig in einem Loch scheinen.
----

@ Skisprungschwester
Danke für den interessanten Einblick!

Das ist völlig ausgeschlossen... Severins Wettkampfanzüge und Wettkampfschuhe dürfen nicht einmal an Nachwuchsspringer Rastbüchls gegeben werden... Es könnte ja sein, dass...Sie stapeln sich Zuhause.

Kasai gibt seine abgelegten Anzüge an den Nachwuchs weiter.
So unterschiedlich ist das also ...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Oben