Eigentlich sollten Heute die restlichen neun Mannschaften kommen, aber das hab ich nicht geschafft und so gibt es erstmal nur vier weitere Mannschaften. Sorry, Morgen kommt dann hoffentlich der Rest. Tag ist aber wahrscheinlich ziemlich voll, spätestens Dienstag gibt es dann aber meine Einschätzung zu 1860, der Fortuna aus Düsseldorf und den drei Aufsteigern. Großes Indianerehrenwort.
Den Start in die neue Saison hatte man sich beim
1. FC Kaiserslautern sicherlich anders vorgestellt. Im Eröffnungsspiel setzte es für das Team von Tayfun Korkut, der seit dem 01. Juli beim FCK unter Vertrag steht und den glücklosen Konrad Fünfstück ablöste, eine 0:4-Heimniederlage gegen Hannover 96. Schon letzte Saison blieb man insbesondere in den Heimspielen hinter den Erwartungen zurück. Einst gefürchtet, wurde der Betzenberg zunehmend zu einer der Lieblingsadressen für die Gastmannschaften - nur fünf Siege bei sechs Unentschieden und Niederlagen bedeuteten Platz 14 in der Heimtabelle. Will man wieder an erfolgreichere Zeiten anschließen, muss die Heimschwäche dringend abgestellt werden. Verzichten muss man bei diesem Unterfangen auf eine Vielzahl von Stammspielern aus der Vorsaison. Darunter befinden sich mit Jean Zimmer und Marius Müller zwei Eigengewächse. Während Zimmer für 2,5 Millionen € zum VfB Stuttgart wechselte, ging Müller für 1,7 Millionen zu den Rasenballsportlern aus Leipzig. Ablösefrei den Verein verlassen haben dagegen Linksverteidiger Löwe, der von David Wagner nach England gelockt wurde, Ruben Jenssen und Markus Karl. Einen warmen Geldsegen gab es dagegen für den isländischen EM-Fahrer Bödvarsson. Nach nur einem halben Jahr am Betzenberg wechselt der Stürmer, der mit 5 Scorerpunkten in 15 Zweitligaspielen die Liga nicht gerade auseinander genommen hat, zu den Wolverhampton Wanderers. 3,2 Millionen Euro überweist der englische Zweitligist auf das nicht gerade prall gefüllte Konto der Lauterer. Darauf ein letztes Huh und vielen Dank! Trotz Gesamteinnahmen von über 7 Millionen war der FCK auf dem Transfermarkt bisher in der Discounterabteilung unterwegs. Die Ablösesumme für Christoph Moritz (Mainz), Offensivspieler Max Dittgen (Sonnenhof-Großaspach) und den jungen Linksverteidiger Aliji (Basel) summiert sich auf mickrige 500.000. Ablösefrei kam dagegen der neue Stammtorwart Andre Weis an den Betzenberg. Dies gilt ebenso für den jungen Stürmer Osawe, der in der letzten Drittligasaison 10 Tore für den Halleschen FC erzielen konnte und den Wiener Philipp Kwene, der mit den VfB Amateuren abgestiegen ist. Über erste Erstligaerfahrung verfügt Leihspieler Marlon Frey, der bei Bayer Leverkusen unter Vertrag steht.
Die deftige Auftaktniederlage lässt nichts Gutes erahnen, aber auch unabhängig von diesem Spiel, sehe ich eine schwere Saison für die Lauterer. Der Kader ist schon sehr bieder und es fehlen Spieler, die wirklich herausstechen. Ein zentrales Mittelfeld bestehend aus Moritz, Ring und Halfar (wie im Auftaktspiel) ist vielleicht defensiv zu gebrauchen, spielerisch aber nichts, was den Gegnern Schweißperlen auf die Stirn bringt. Vorne ist man davon abhängig, dass Osawe an seine gute Hinrunde der letzten Drittligasaison anschließen kann oder Przybylko den nächsten Schritt zum 10+Tore-Stürmer macht. Interessant wird sein, wie der sehr junge Kader (Halfar ist mit 28 Jahren der älteste Spieler!) mit Drucksituationen umgehen wird. Die Jugend der Mannschaft ist sowohl Chance als auch Risiko. Entwicklungspotenzial ist massig vorhanden und durch gute Ergebnisse könnte eine Aufbruchstimmung entstehen. Sollte der Saisonstart aber weiter in die Hose gehen, wird es rund um den Betzenberg schnell unruhig werden. Eigentlich müsste man auf dem Transfermarkt nochmal aktiv werden und etwas von dem Geld in die Hand nehmen, das man eingenommen hat. Frage ist jedoch, ob die finanzielle Lage das zulässt. Sollte man nichts mehr machen können oder danebengreifen, sollte man aber schonmal was für die Abfindung von Korkut zurücklegen, weil der dann spätestens zur Winterpause schon wieder Geschichte sein wird. Es droht der Abstiegskampf. Platz 12-14.
Denkt man an den
1. FC Heidenheim, fallen einem sofort zwei Namen ein: Mittelfeldspieler und Kapitän Marc Schnatterer (seit 2008 im Verein ) und Frank Schmidt. Seit 3247 Tagen ist Schmidt der verantwortliche Mann an der Seitenlinie. 2014 gelang dem Verein der Aufstieg in die zweithöchste Spielklasse und seitdem konnte man sich zweimal im gesicherten Mittelfeld platzieren. Noch länger als Schnatterer und Schmidt war Tim Göhlert Teil der Heidenheimer. Mit gerade einmal 31 Jahren beendete Göhlert im Sommer seine Profikarriere und widmet sich ab sofort seiner beruflichen Laufbahn als Arzt. Als Führungsspieler und Identifikationsfigur wird Göhlert sicherlich fehlen, jedoch musste er im letzten Jahr hinter dem Duo Kraus/Wittek häufig auf der Bank Platz nehmen. Sportlich kann Heidenheim den Abgang also gut kompensieren. Ob dies auch bei Robert Leipertz, dem besten Torschützen und Vorlagengeber der letzten Saison, so problemlos gelingen wird, ist dagegen fraglich. Leipertz, der über Schalke nach Ingolstadt wechselte, wird sicherlich eine Lücke hinterlassen, aber eventuell gelingt es den ausgeliehenen Spielern Tim Kleindienst (Freiburg) und David Atanga (Salzburg) diese im Laufe der Saison zu verkleinern. Nachdem Abgang von Stammtorhüter Jan Zimmermann wird Kevin Müller, der in der letzten Saison auf 8 Einsätze in Liga und Pokal kam, den Posten zwischen den Pfosten übernehmen. Der ablösefrei verpflichtete John Verhoek gibt eine weitere Option im Angriff, dürfte sich aber erstmal hinter Denis Thomalla, der in der Rückrunde einen sehr guten Eindruck machte und nach Ablauf des Leihgeschäfts mit Lech Posen für 350.000 € dauerhaft in Heidenheim bleibt, anstellen müssen.
Der Abgang von Leipertz schmerzt, aber davon abgesehen, ist die erste Elf nahezu unverändert und eingespielt. Alle Leistungsträger sind im besten Fußballalter und man kann sich weiterhin auf die sehr gute Abwehr um Kraus, Wittek und Feick verlassen. Vorne ist man sehr variabel aufgestellt und kann gute Optionen von der Bank bringen. Dazu gibt es viele junge entwicklungsfähige Spieler wie den 19jährigen Skarke, der in der letzten Saison erste Schritte im Profifußball gemacht hat. Auch Bard Finne ist ein Kandidat, der den nächsten Schritt machen könnte. Mit Schmidt hat man einen der besten Trainer der zweiten Liga auf der Bank. Aller guten Dinge sind drei. Heidenheim verlebt ein weiteres Jahr in ruhigen Fahrwassern und sortiert sich abermals im gesicherten Mittelfeld ein. Platz 8-10.
Mit 18 Unentschieden stellte
Arminia Bielefeld in der zurückliegenden Saison einen neuen Rekord auf. Auch wenn es durch die vielen Punkteteilungen lange Zeit zu keinem großen Abstand zu den Abstiegsplätzen kam, konnte man dennoch am Ende souverän die Klasse halten. Eigentlich war somit alles für eine ruhige Sommerpause angerichtet, doch dann wechselte Dirk Schuster von Darmstadt nach Augsburg und die Darmstädter kamen bei der Nachfolgersuche auf den Namen Norbert Meier. Dieser konnte/wollte dem Ruf der Bundesliga nicht widerstehen und Darmstadt kaufte Meier aus seinem bis 2017 laufenden Vertrag. 400.000 € gingen so auf das Konto der Bielefelder, die sich widerum in der dritten Liga bedienten und den 37jährigen Rüdiger Rehm als Nachfolger präsentierten. Abgesehen vom Trainerwechsel war die Sommerpause aber wirklich unspektakulär. Auf der Seite der Abgänge stehen mit Burmeister, Jopek, Mast&Co. nur Ergänzungsspieler. Zudem kehrte der Südkoreaner Ryu nach Ablauf des Leihgeschäfts zu seinem Stammverein Bayer Leverkusen zurück. Neu im Kader sind neben diversen Spielern aus der eigenen Jugend mit dem Polen Holota und dem Österreich Prietl zwei zentrale Mittelfeldspieler. Mit Florian Hartherz und Malcolm Cacutalua hat man zudem zwei Alternativen für die Viererkette dazugeholt. Außerdem einigte man sich mit dem VfL Wolfsburg auf ein einjähriges Leihgeschäft von Leandro Putaro. Putaro machte durch seine 23 Treffer in der A-Jugend-Bundesliga Nord/Nordost auf sich aufmerksam und konnte sogar schon ein paar Minuten CL-Luft schnuppern. Von Fabian Klos wird er sich sicherlich den ein oder anderen Kniff abschauen können.
Arminia ist eingespielt und hat vorne mit Anführer Fabian Klos einen der besten klassischen Mittelstürmer der Liga in seinen Reihen. Das Theater um Meier dürfte man auch gut verdaut haben und mit Rehm hat man einen sehr guten Nachfolger verpflichtet. So wird es in dieser Saison wahrscheinlich weniger Unentschieden geben, aber die Saison ähnlich verlaufen - sprich Arminia wird sich ein kleines Polster auf die Abstiegsränge erarbeiten und im hinteren Mittelfeld platzieren. Platz 11-13.
Einen neuen Trainer musste man sich auch beim
SV Sandhausen suchen. Doch zunächst ein Blick auf die zurückliegende Saison. Mit der Hypothek von drei Minuspunkten aufgrund von Lizenzverstößen (und von selbsternannten Experten wie mir abgeschrieben) ging es in die Saison. Dass Totgesagte länger leben, bestätigte sich aber auch beim SVS, der mit drei Siegen in die Saison startete und dabei dreizehn Tore erzielte. Nach der deutlichen 1:4-Niederlage am fünften Spieltag in Freiburg traten die Experten wieder auf den Plan, sagten das Ende des Laufes und den Absturz voraus. Doch Sandhausen stand am Ende der Hinrunde mit 26 Punkten auf Tabellenplatz 5. Damit legte die Mannschaft von Alois Schwartz den Grundstein für den sensationellen Klassenerhalt, der in der Rückrunde kurzfristig nochmal in Gefahr geriet. Diesmal geht man zwar ohne drei Punkte Rückstand in die Saison, muss aber auf den Erfolgstrainer und einige Leistungsträger verzichten. Schwartz, der durch den 35jährigen Kocak ersetzt wurde, wurde Trainer beim Club, Hübner und Topscorer Bouhaddouz schlossen sich Mannschaften mit Aufstiegsambitionen an. Auch Altmeister Jovanovic, der in der letzten Saison immerhin noch neun Scorerpunkte beisteuerte, zieht seit dem Sommer ein anderes Trikot über und macht die Strafräume der dritten Liga unsicher. Den Platz im Sturmzentrum wird dafür ab sofort Richard Sukuta-Pasu einnehmen. Mit 10 Toren konnte er den Abstieg von Energie Cottbus nicht verhindern. Mit seinen 1,90 m und seiner Zweikampfstärke dürfte er sich gut mit Andrew Wooten ergänzen. Ebenfalls zweitstellig in Liga 3 treffen, konnten Lucas Höler und Julian-Maurice Derstroff, die beide von den Amateuren von Mainz 05 kommen. Die Lücke, die Florian Hübner in der Abwehr hinterlassen hat, soll in erster Linie durch Daniel Gordon geschlossen werden. Mit dem Kapitän der U-19-Nationalmannschaft Benedikt Gimber hat man zudem ein hoffnungsvolles Talent auf der Innenverteidigerposition von der TSG Hoffenheim ausgeliehen. Eine wichtige Rolle im zentralen Mittelfeld wird Routinier Markus Karl einnehmen.
Sandhausen steht vor einer weiteren schweren Saison. Hoffnung gibt die gute Arbeit auf dem Transfermarkt. Mit Sukuta-Pasu, Höler, dem momentan verletzten Derstroff, Karl und Gordon hat man trotz bescheidener Mittel ordentliche Qualität an Land gezogen. Mit den jungen Vollmann und Pledl hat man im Mittelfeld zudem zwei Spieler, die den nächsten Schritt machen könnten. Der Kader ist also trotz der Abgänge nicht unbedingt schlechter geworden. Das größte Fragezeichen sitzt jedoch auf der Bank. Vom Trainer der Saison 2015/16 zum unbekannten Neuling - kann das gutgehen? Schwierig zu beantworten. Mir gefällt aber das Selbstvertrauen, das Kocak auf seiner Vorstellungspressekonferrenz gezeigt hat. Bin gespannt, ob er seine Idee vom "kocakschen" Fußball wirklich umsetzen kann. Selbstverständlich wird sich Sandhausen im Abstiegskampf wiederfinden, aber ich glaube, dass sie durch ihre Geschlossenheit abermals bestehen werden. Platz 15.