Mahoney_jr schrieb:
PS: Das ist jetzt wirklich nicht böse gemeint, aber wie haben die Magic auf Euch in den letzten Minuten gewirkt? Eine Mannschaft die gewinnen will oder eine Mannschaft die ihre Führung nicht verlieren will? Eher zweiteres?
Warum sollte das denn jemand als böse auffassen? Ist doch eine absolut legitime Feststellung bzw. Frage, zumal man bei dir ja auch davon ausgehen kann, daß du ernsthaft an einer Diskussion interessiert bist und nicht daran, zu sticheln, wie der ein oder andere kurzfristig auftauchende Einzeilerkönig.
Abgesehen davon, daß mir die Körpersprache des Teams die gesamten Playoffs noch nicht gefallen hat, war das wieder das typische Phänomen, womit wir unser Grab schaufeln. Diese Kaskade läuft immer wieder ab, geschätzt würde ich bald 90% vermuten:
Wir erarbeiten uns mit guter Offense (viel Ballmovement für offene und gute Würfe) und defensiver Intensität das Fundament, um einen schönen Vorsprung zu bekommen.
Plötzlich wird dann die Uhr ein Faktor und man ist auf einmal der Meinung, man kann mit dem Gegner das "trading baskets"-Spiel spielen. Die Intensität in der Defense läßt also nach, offensiv steht man nur noch rum, versucht erbärmlich die Uhr zu melken und nimmt dann einen Notwurf mit wenig Erfolgsaussichten. Bei einem Team mit viel Shooting ist es ja auch alles andere als eine Welterkenntnis, daß es durchaus mal mehrere Minuten vollkommen kalt sein kann, was die Erfolgsaussichten nochmal runter setzt.
Der Gegner ist dann natürlich schon im "desperation mode" und nutzt die fehlenden Prozente in unserer Defense aus und verkürzt immer mehr den Rückstand. Das sorgt dann für noch schwerere Beine, noch schlechtere Offense und das "Hahn ohne Kopf"-Phänomen, wo keiner wirklich weiß, was er zu tun hat. Heute war das ja wieder katastrophal, da hatte ich bis auf Hedo nicht das Gefühl, irgendwer auf dem Feld wußte, wo da vorne und hinten ist. Gegen die Celtics ist so eine Mentalität natürlich absolut tödlich, da gibt es auch ohne Garnett kein gefährlicheres Team, um diese Schwächephase bitter zu bestrafen.
Falls wir also ausscheiden sollten, braucht sich auch niemand über Schiedsrichter, fehlende Sperren usw. beschweren, denn man hat es dann hervorragend selber geschafft, sich sehr billig den Schneid abkaufen zu lassen. Das soll überhaupt nicht despektierlich klingen, aber Boston hat genau das gemacht, was sie machen müssen, um uns in einer Serie schlagen zu können, nämlich mit einer Menge Herz das Team niederzukämpfen, weil es anders mit dem aktuellen Kader und der Kraft auch nicht geht. Wenn man da nicht in gleichem Maße gegenhält, geht man halt unter. Es hat bei den Celtics jedenfalls teilweise ein gutes oder ein halbes gutes Schlussviertel gereicht, um 2 Siege einzufahren, wo man vorher "outplayed" wurde. Das sollte den Jungs mal zu denken geben, was deren Playoffmentalität angeht, oder um es mit Sir Charles zu sagen: "The Magic are a more talented team except from the neck up".
Ich glaube, das trifft es ganz gut.
Da fehlt einfach an allen Ecken und Enden unser "emotional leader" mit Jameer, der hat nämlich Eier und übernimmt Verantwortung. Mit Alston ist man ein "good team", mit Jameer hätte man durchaus mehr sein können.
Möglicherweise könnte es hinter den Kulissen jetzt krachen, Dwight hat Stan jedenfalls nach dem Spiel bei der PK kritisiert.