Alexander Zverev

[Fathi8]

Kann ich so unterstreichen. Ich finde Zverev ist im letzen Jahr deutlich verbessert aufgetreten. Aufschlag, Vorhand, Volleys und auch die Spielanlage ist verbessert. Vor allem in den letzten 4-5 Wochen. Auf seinem Peak ist er natürlich schwer zu schlagen (für alle). Aber nicht unmöglich. Es gibt wenigstens eine Handvoll Spieler, die ihn auch bei einer sehr guten Leistung schlagen können. Sind Alcaraz oder Sinner auf ihrem Peak, dann schafft das lediglich ein Novak im goldenen Herbst. Und das nicht mehr immer. Oder natürlich der jeweils andere.
Ich finde das aus Zverevs Sicht auch nicht schlimm. Wenn er weiter an Verbesserungen feilt, hat er es selber in der Hand seinen Peak noch etwas nach oben zu schieben. Damit wird er sich immer gute Chancen bei den Slams geben. Ob er dann auch einen gewinnt, liegt eben nicht an ihm alleine. Möglich wird es aber.

 

[Michael der Echte]

Zverev steht in der Regel seine Psyche im Weg, Er entwickelt Angstgegner neuster im Bunde ist Taylor. Neben Medvedev hat er jetzt Tayor.

 

[Fathi8]

Das ist mir zu billig. Willst du damit sagen, wenn er die "Angstgegner" nicht entwickeln würde, wäre er direkt auf Jannik Niveau?

Wie entwickelt man denn Angstgegner? Das passiert doch nur, wenn der Gegner etwas kann, was nicht so gut zu deinem Spiel passt. Das hat mit der Psyche nicht so viel zu tun. Fritz spielt eben mittlerweile solide die Rückhand-Ralleys mit und sein Aufschlag und die Vorhand sind in Summe sicher kein Minus gegenüber Zverev. Vorhand ist Fritz besser, Aufschlag Zverev, aber eben nicht so deutlich.
Schon entwickeln sich sehr enge Partien. Dass Taylor aktuell das Momentum in TBs hat gegen Zverev ist nun Mal so. Aber das wird sich wieder ändern. Nur sollte man nicht davon ausgehen, dass Zverev nur weil er an 2 steht, alle Gegner hinter sich dominieren kann. Er kann gegen alle hinter ihm gewinnen und ist auch meistens leicht favorisiert (mit Ausnahme Alcaraz/Djokovic). Aber er hat doch bei weitem nicht so eine natürliche spielerische Dominanz wie Jannik dieses Jahr oder Carlos als Potential. Vom Djoker sprech ich nichtmal.
Daher wäre ein Slam auch ein großer Erfolg, für den alles passen muss. Anders als bei Sinner und Alcaraz darf man es aber bei Zverev nicht erwarten, dass es auf jeden Fall so kommt. Er selber darf das natürlich. Er hat es ja als einziger selbst in der Hand sich zu verbessern und seine Chancen damit zu erhöhen.
Glaube aber die Psyche ist nicht (mehr) das Hauptproblem. Man muss auch kein solches Mentalmonster wie Djokovic sein um zu gewinnen..obwohl das natürlich hilft.

 

[Michael der Echte]

Das ist mir zu billig. Willst du damit sagen, wenn er die "Angstgegner" nicht entwickeln würde, wäre er direkt auf Jannik Niveau?

Wer sagt das ? Das Problem ist das er gegen gewisse Spieler dann häufiger verliert siehe Fritz oder Medvedev obwohl er das Momentum auf seiner Seite hat. Er hatte im 3. Satz mehrere Break Bälle, er nutzt sie nicht und schon ist ein Bruch im Spiel, das passiert ihm leider häufiger, entweder gegen die genannten oder wenn es im Grand Slams um richtig viel geht. Siehe Finale Thiem, siehe Finale Alcaraz usw. Sinner ist derzeit auf einem anderen Level, er kann ihn schlagen, aber ich würde davon ausgehen das er in 10 Duellen max. 3 gewinnen würde.
Fritz hat einen sehr großen Schritt nach vorne gemacht, keine Frage, aber Zverev hätte ihn in den letzten 3 Begegnungen besiegen können.

 

[Fathi8]

Ich wollte damit nur fragen, wobei er sich im Weg steht. Klar verliert er ab und zu gegen Gegner, die er schlagen könnte. Aber das geht doch (fast) allen Spielern an der Spitze so..und in den allermeisten Partien die sie verlieren, hatten sie vorher auch Chancen zu gewinnen. Deswegen sind sie ja auch vorne dabei.
Zverev ist denke ich sehr ordentlich platziert.

Für sein großes Ziel (Slam-Sieg) gab es bisher nur ein Spiel, dass er hätte gewinnen müssen und der Titel wäre ihm nicht mehr zu nehmen gewesen..und das war das Thiem-Spiel.
Alle anderen Niederlagen kurz vor Slam-Siegen (z.b. Alcaraz in Paris) waren doch gegen mindestens gleichstarke Spieler. In Paris waren es nicht die Nerven, sondern ein stärker werdender Alcaraz in den Sätzen 4 und 5.
In Melbourne (Medvedev) sollte er natürlich gewinnen, aber das Finale gegen Sinner hätte er deswegen noch lange nicht gewonnen.
Die zweitbeste Chance auf einen Slam war im Halbfinale RG gegen Nadal. Da hätte er eine Chance gehabt und im Finale wäre er kein Außenseiter gewesen..aber da haben die Bänder gestreikt.

Aber dieses Spiel können alle vorne in der Spitze spielen, mit Ausnahme der Allerbesten. Für mich hat sich dein Satz so gelesen, als ob Zverev nur die Nerven im Griff haben muss und schon erreicht er sein Ziel (und das ist der Slam). Aber so einfach ist es nicht. Die anderen können auch Tennis spielen.