wenn joshua seinen uppercut wiederfindet, gewinnt er klar.
Welcher Uppercut? Jetzt ernsthaft? Ich schaue die letzten Jahre eigentlich jeden Kampf von AJ, Wilder und Fury, aber Uppercuts sehe ich so gut wie nie, außer den ganz am Ende vor Wilder's KO gegen Ortiz und die gegen Duhaupas vor dem Abbruch. Joshua hat mal Uppercuts gebracht.... (ja, hat er)? Ich erinnere mich da gerade nur an den Uppercut gegen Klitschko, auch wenn der verdammt gut und mächtig war. Aber sonst? Wer im HW schlägt heute noch regelmäßig gute Uppercuts? ... Der gegen Wladimir fiel mir beim Schreiben wieder ein. Und der war brutal und gut. Aber wie erwähnt: Regelmäßge Uppercuts heute im HW? Und ob Uppercuts von jemandem, der sie selten schlägt, ausgerechnet ein gutes Mittel gegen einen wesentlich kleineren Gegner sind? Normalerweise sollte Joshua Ruiz aus der Distanz mit dem Jab und Cross bearbeiten die ganze Zeit.
Wenn Joshua da diszipliniert bleiben kann, dürfte Ruiz da normalerweise kaum rankommen. Die Frage ist, ob AJ das kann. Gegen Parker konnte er es, aber Parker ist für mich überbewertet (- bis auf sein sehr gutes Kinn), und hat es nicht wirklich versucht, an AJ ranzukommen in den Infight.
Davon ab fand ich es vor allem, als ich mir letztens nochmal die Zeitlupe angeschaut hatte, was Ruiz da genommen hatte, schon fast phänomenal, bevor er runter ging. Nach meinen (miserablen mittlerweile) Augen waren da vier Hände voll im Ziel von AJ's Seite. Und direkt nach Ruiz aufstand nochmal eine knallharte Rechte. Da ging Ruiz durch. Das war krass. Joshua wäre für mich vor allem nach dem Verlauf des 1. Kampfes gut beraten, wenn er (- falls es seine Kondition mitmacht; aber mal ganz ehrlich, - wenn AJ ne schlechtere Kondi hat als ein adipöser Mexikaner mit jeder Menge Herz, schnellen Händen und nem Superkinn, dann wäre es schon sehr bedenklich.) es diesmal angeht wie gegen Parker und teilweise auch gegen Takam.
Das ist zwar nicht so zuschauerfreundlich, aber AJ sollte in erster Linie zusehen, diesmal nicht in tiefere Gewässer zu kommen. Das zu verhindern, traue ich ihm auch zu. Er ist ja jetzt kein "Hanswurst". Einen motivierten Wladimir mit Herz hätte sonst für mich jetzt keiner k.o. gehauen (außer evtl. noch Ortiz) von den "Aktiven", außer evtl. ein Wilder. Und dass Joshua sich durchbeißen kann, hat er da ja auch gezeigt.
Trotzdem: Alles möglich. Ruiz ist tough. Der kann, obwohl er nicht so ausschaut, auch 12 Runden gehen. Und gerade mit dem Wissen, dass er Johsua verletzen kann, wird er auch gefährlich sein, solange er steht.
Ich verstehe auch Skeptiker wie
@treize, die das HW abolut bemängeln bis belächeln.
Gerade der Sieg von Ruiz hat die Skepsis am HW ja nur weiter befeuert.
Ich bin nunmal seit jeher HW-Zuschauer in erster Linie beim Boxen (- Abraham damals ausgenommen).
Wladimirs Kämpfe waren zu 90% einfach eine Qual für mich. Noch schlimmer waren für mich ein Valuev oder ein John Ruiz. Wladimir hatte ja zumindest theoretisch alles drauf.
Aber eben bzgl. "Uppercut": Da sieht es absolut mau aus im HW für mich. Ich habe mir nach Wilder-Ortiz 2 nochmal DEN Klassiker Ibeabuchi - Tua angeschaut, aber auch viele frühe Mike Tyson-Kämpfe oder auch Lewis-Kämpfe etc. . Lewis unter Stewart ging ja schon etwas in Richtung Wladi-Taktik, aber Lewis war boxerisch auch mit Vorsichtstaktik, gerade was Uppercuts (legendär das Ding gegen Vitali) anging, trotzdem noch meilenweit voraus. Überhaupt waren die Kämpfe "boxtechnisch" damals viel besser anzuschauen, dafür ist es heute denke ich schon, "boxtaktisch" besser.
Da ich aber "Fechten" á la Maske immer NICHT gerne gesehen habe (obwohl ich es respektiere als Taktik), finde ich, dass Boxen außer in den 2000ern im HW absolut "besser" war vom "Boxtechnischen".
Von daher sehe ich auch Parallelen zu anderen Sportarten wie Fußball: Rein technisch war es früher oft besser. Dafür haben "die Kleinen", oder die, die eben nicht sooo überlegen sind (eben eher unterlegen), taktisch sehr viel dazu gelernt. Deshalb ist es heute oft enger, - für die Zuschauer auch weniger ansehnlich.