Wer kann überhaupt jetzt seriös sagen ob der ein oder andere nicht auch 10+ Slams holt? Aktuell kann man eh nur raten, aber vll. ist Tsitsipas derjenige der sich von allen abhebt, vll. aber auch ein anderer, das weiß man jetzt noch nicht, aber bei den Turnieren jeweils 10 Titelkandidaten halte ich für fast ausgeschlossen, das gibt der Spitzensport auf höchstem Niveau selten bis nie her. Damentennis, wo vor allem aufgrund der physischen Unterschiede zu den Herren das Aufschlagsspiel bei weitem nicht soviel Gewichtung hat und dadurch es auch soviel Aufschlagverluste gibt, kann man sowieso nicht mit dem Herrentennis vergleichen.
Im Damentennis ist es von Haus aus enger, da benötigt es schon komplette Ausnahmerscheinungen wie Serena Williams, die vor allem physisch komplett dominiert hat. Im Herrentennis ist das anders und dadurch auch mehr Konstanz möglich, alleine schon weil bei Herrentennis das Spiel vielmehr auf den eigenen Aufschlag aufbauen kann, die Damen haben garnicht die Physis um das so auszuüben.
Es gehört zwar nicht in diesen Thread, aber ich kann es nicht unkommentiert stehen lassen.
Vor den big 3, besonders Anfang des Jahrtausends war doch genau das Gegenteil der Fall. Spielerinnen wie Hingis, Davenport, Venus, Serena, Capriati, Seles, Pierce und Mauresmo haben die Turniere über Jahre dominiert. Zu Beginn des Jahrtausends konnten die Spanierinnen mit Martinez und Sanchez noch mitmischen, später kamen die Belgierinnen mit Henin und Clijsters dazu.
Wenn ich in der ersten Hälfte der 00er bei einem GS die VFs prognostiziert habe, dann wären bei den Damen 7-8 richtig und bei den Herren war es manchmal nicht mal die Hälfte. Niemand wusste vorher, wann einer der alten Garde wie Ivanisevic, Sampras, Agassi um den Titel spielt, wann es den Durchbruch der jungen gibt, wie Hewitt, Federer, Ferrero, Haas, Safin, Roddick und später auch Nalbandian und Coria. Gleichzeitig gab es Spieler wie Kafelnikow, Kuerten, Henman, Moya, Kiefer, Schüttler, Costa usw.
Der Titel von Sampras kam als Nummer 17 und mit einem Jahr ohne VF überraschend, Ivanisevic gewann mit WC, so sensationell wie selten jemand zuvor, einen Johansson hatte ganz sicher keiner unter den ersten 10, Niemand hat Schüttler in einem Finale erwartet, die Liste kann man fast endlos fortführen, selbst Federers erster Sieg kam irgendwie überraschen. Damals konnte man gut und gerne mehr als 10 Mann auf dem Zettel haben. Als Grund nannte man dann die höhere Leistungsdichte, die top Frauen marschieren ja alle ohne Probleme durch die ersten Runden... Oder aber auch den Aufschlag mit dem auch Spieler der 3. Reihe dominieren können, während Frauen in langen Ballwechseln den Leistungsunterschied einfacher ausspielen können. Also das Gegenteil von deiner These.
Die letzten 10-15 Jahre haben gezeigt, dass auch Männer so dominieren können, wie die Damen damals, aber grundsätzlich würde ich das nicht mit der Physis begründen. Es war eine goldene Generation, sowohl in der Spitze als auch, bis vor einigen Jahren, in der Breite. Was die nächste Generation bringt? Keine Ahnung, es ist fast alles möglich.