Kyrgios mag spielerisch sicher einiges drauf haben, was bewundernswert ist und in der Form nicht viele Spieler können. Meinetwegen mag er auch außerhalb des Platzes ein netter Mensch sein, was man als so liest, wie er sich Nachwuchsathleten zum Beispiel gegenüber gibt. Aber auf dem Platz ist er ein cholerisches ********* und mir ist bei dem Match heute mal wieder klar geworden, wieso ich mir schon mehrfach vorgenommen habe, keine Matches von ihm mehr zu schauen. Ich tue es überhaupt eh nur noch, wenn mich der Gegner bewusst interessiert.
Ich bin niemand, der irgendwelches steriles enotionsarmes Tennis braucht. Ich hab nichts dagegen, wenn ein Spieler mal nen Schläger zertrümmert. Ich find auch Leute wie Rublev bringen irgendwo nen gewissen Sympathiefaktor rein durch ihre kleinen oder großen Ausraster, solange sie im legalen Rahmen sind. Auch wenn Rublev sich meiner Ansicht nach mit seinem Verhalten selbst nicht unbedingt nen Gefallen tut und sich da unnötig rausbringt mit. Aber so ein Verhalten wie von Kyrgios find ich einfach nur abstoßend. Da entschädigt finde ich dann auch die Stunde gutes Tennis am Anfang nicht dafür, was er danach wieder auf dem Platz abgezogen hat. Und er sollte sich auch mal klar machen, dass die Leute grade am Finalwochenende nicht wenig Geld zahlen für solche Tickets. Wenn jemand dann so deutlich ein Match abschenkt nach dem ersten Satz, käme ich mir da als Zuschauer schon verarscht vor für das Geld, das ich für solch einen Halbfinaltag zahle. Die meisten dort werden glaub ich schon hingehen, weil sie ein vernünftiges Tennismatch und nicht die große Nick-Kyrgios-Drama-Show sehen wollen.
Auch solche Sachen wie dass er bei den Doppel der Australian Open das Publikum anstachelt, zwischen den Aufschlägen der Gegner zu schreien und sich über genau das Verhalten bei anderen Turnieren beklagt, wenn es da dann gegen ihn geht, zeigt doch wie armselig der Typ im Grunde ist. Und so ne Aussage wie "Mich interessiert nicht, wo ich in der Weltrangliste stehe" finde ich schon reichlich asozial, wenn so gut wie alle Turnierstarts nur durch Wildcards zustande kommen, weil er über die Platzierung selber nicht ins Hauptfeld und manchmal nicht mal in die Quali gekommen wäre. Im Grunde nimmt er damit einheimischen Spielern ja die Möglichkeiten, bei solchen Turnieren spielen zu können, die die Wildcard normalerweise kriegen würden. Und an Tim Van Rijthoven diese Woche in 's-Hertogenbosch hat man ja durchaus gesehen, dass die nicht immer nur Kanonenfutter und Aufwärmgegner für die Topleute sind, sondern durchaus auch mal weiterkommen können.
Von seinen spielerischen Fähigkeiten könnte es gerne zehn Spieler auf der Tour geben. Von seiner Person her braucht es meiner Ansicht nach dort keinen einzigen.