Hätte mir Anno 2018 (dem Jahr von Khachanovs Durchbruch in die Weltspitze) jemand gesagt, dass er 2022 im US Open HF gegen Ruud verlieren wird und dabei quasi chancenlos ist, ich hätte von einer peinlichen Leistung gesprochen. Mittlerweile muss man schlichtweg eines festhalten: Hochverdient für den Norweger und folgerichtig. Weil einfach der bessere Tennisspieler, auch auf Hartplatz.
Der Norweger ist so ein Energiebündel, körperlich fit und beweglich, daher in der Defensive nur schwer zu bezwingen. Offensiv nichts überragendes, aber alles sehr sehr solide. Da erkennt man eine klar und stetige Verbessrung zu vergangenen Jahren. Ruud hat seine Hausaufgaben gemacht. Ob diese Spielanlage ausreichen würde, um beispielsweise einen der Big3 auf ihrem favorisierten Belag zu besiegen, wohl kaum, das ist so ein Limit beim Norweger. Und auch im Finale gegen einen peakenden Alcaraz (wenn dieser gewinnt) könnte es schwer werden, weil der Spanier in der Theorie letztlich die 1-2% mehr Qualität hat. Aber hey, 2. GS Finale in diesem Jahr, worüber meckert man da. Und wenn der Gegner nichts peakt, dann ist die #1 und der 1. GS Titel absolut machbar!
Und noch mal zu Khachanov. Der hat seine Hausaufgaben eben nicht gemacht. Sein Spiel hat sich im Vergleich zu 2018 nicht mehr verbessert. Eine Stagnation, die auf diesem Niveau Rückschritt bedeutet. Dazu ist er auch menatl anfällig geworden, seine Quote gegen Top Ten Spieler ist zuletzt verheerend gewesen. Mich hat es schon überrascht, dass er überhaupt Kyrgios und PCB besiegen konnte. Denn heute konnte man eindrucksvoll erkennen, dass er aktuell leider kein Spieler ist, der in die Top 10 gehört.