@Tuco hat schon Recht. Wenn jemand seit Jahren an einem GS Sieg schnuppert sollte der Finaleinzug schon verdient sein. Es wird schwer genug den letzten step jetzt noch zu machen.
Seit Jahren zählt ja nicht, jedes Turnier beginnt wieder bei Null (abgesehen von den Setzlisten natürlich). Man kann aber sicherlich sagen, dass Zverev zu den am härtesten arbeitenden Spielern der Tour gehört. Er gehört zu den absolut fittesten Spielern und der Weg nach seiner die Karriere bedrohenden Verletzung ist schon nicht so schlecht, das gelang und gelingt nicht jedem Spieler in dieser Form.
Im Comebackjahr von zeitweise Platz 27 auf 7 inkl Finals-Quali am Jahresende. Jetzt im Folgejahr auf Platz 4 (im Race auf Platz 2). Bei den GS 2023 R2 bei den AO (sein zweites Turnier nach der Pause), RG im SF, Wimbledon R3 (gegen Vorjahresfinalist Berrettini), US Open VF (nach Siegen über Dimi und Sinner), AO 2024 SF (nach Sieg über Alcaraz), jetzt Finale RG nach Siegen über Nadal, Rune und Ruud.
Das ist schon sehr, sehr ordentlich und spricht für eine ziemlich professionelle Einstellung und eine hohe Workrate im Alltag. Ich glaube in dieser Hinsicht, also was Disziplin und Arbeitseinstellung angeht, gibt es kaum bessere Spieler als ihn. Geht aufgrund seiner Diabetes wahrscheinlich auch gar nicht anders.
Ich persönlich habe auch den Eindruck, dass Zverev seit seiner Verletzung insgesamt mental stabiler unterwegs ist. Auch privat wirkt das mit der Thomalla (egal, was man von ihr hält) und seinem Familienclan ja ziemlich gefestigt.
Trotzdem muss man natürlich auch festhalten, dass er (wie seine gesamte Generation) insgesamt von jüngeren Spielern überholt wurde. Natürlich haben er selbst, Tsitsipas, Medvedev, Ruud und Rublev noch eine Menge im Tank und natürlich werden einige von ihnen auch noch GS gewinnen, vielleicht auch alle. Aber die echte Nachfolge der Big 3 tritt wohl eher die Generation danach um Sinner und Alcaraz an (wenn auch sicher nicht mit dem Titeloutput der Big 3).