ATP Rising Stars


Eric

Maximo Lider
Beiträge
8.854
Punkte
113
Also mir gefallen beide Regeln nicht. Wenn es nur noch einen Aufschlag gibt, dann profitieren auf den eh schon langsameren heutigen Belägen vor allem die Pusher. Ich finde Tennis am attraktivsten, wenn Spieler auf den direkten Punkt und auch mal ans Netz gehen und das geht am besten, wenn man sich durch einen guten ersten Aufschlag in Angriffsposition bringt (gelobt seien die 90er Jahre). Ich habe auch überhaupt kein Problem mit Assen oder Service-Winnern, ganz im Gegenteil. Es erfordert halt besonderes Können den Gegner zu breaken. Ich hab mir viel lieber Becker gegen Sampras angesehen als heute Djokovic gegen Murray. Ich will aggressives All Court Tennis sehen und daher darf alles was zu noch mehr Vorsicht verleitet, nicht honoriert werden. Wenn es dann nur noch einen Aufschlag gibt, dann wird gerade Sandplatztennis endgültig unerträglich. Woher kommt überhaupt die Idee, dass alle Tennis-Fans Einwürfe und unheimlich lange Rallys so toll finden? Putinseva müsste dann doch der absolute Superstar sein. Nur einen Aufschlag zuzulassen, um mehr Rallys zu haben ist ein wenig wie die 3-Punkte Linie im Basketball näher an den Korb zu verlegen, damit mehr gepunktet wird.

Beim Let gibts gar keinen Grund für eine Regeländerung, denn der Zeitverlust ist absolut minimal. Die Wiederholung hat auch eine gewisse psychologische Komponente. Ich persönlich würde da eher verbieten, dass die Spieler sich nach jedem Ballwechsel das Handtuch geben lassen. Wenn die baumwolltragenden Spieler vergangener Zeiten mit Schweissbändern ausgekommen sind, dann geht das heute auch.

Eine Sache die mich auch etwas nervt ist, dass der "prominentere" Spieler oftmals glaubt, er dürfe als Returnierer ganz gemächlich entscheiden, wann der Aufschläger los legt und dass er jederzeit den Arm heben kann, wenn es ihm zu schnell geht. Das entspricht ohnehin nicht den Regeln und das könnte man von mir aus sogar dahingehend verschärfen, dass der Aufschläger innerhalb von 5 Sekunden aufschlagen darf, egal ob der Returner noch am Pumpen ist oder mit dem Handtuch rumspielt. Agassi hat früher manchmal nach langen Rallys blitzschnell wieder aufgeschlagen während der Gegner noch am Keuchen war. War ne nette taktische Variante, die ich selber auch gerne praktiziere.
 

Jones

Bankspieler
Beiträge
11.529
Punkte
113
Also mir gefallen beide Regeln nicht. Wenn es nur noch einen Aufschlag gibt, dann profitieren auf den eh schon langsameren heutigen Belägen vor allem die Pusher. Ich finde Tennis am attraktivsten, wenn Spieler auf den direkten Punkt und auch mal ans Netz gehen und das geht am besten, wenn man sich durch einen guten ersten Aufschlag in Angriffsposition bringt (gelobt seien die 90er Jahre). Ich habe auch überhaupt kein Problem mit Assen oder Service-Winnern, ganz im Gegenteil. Es erfordert halt besonderes Können den Gegner zu breaken. Ich hab mir viel lieber Becker gegen Sampras angesehen als heute Djokovic gegen Murray. Ich will aggressives All Court Tennis sehen und daher darf alles was zu noch mehr Vorsicht verleitet, nicht honoriert werden. Wenn es dann nur noch einen Aufschlag gibt, dann wird gerade Sandplatztennis endgültig unerträglich. Woher kommt überhaupt die Idee, dass alle Tennis-Fans Einwürfe und unheimlich lange Rallys so toll finden? Putinseva müsste dann doch der absolute Superstar sein. Nur einen Aufschlag zuzulassen, um mehr Rallys zu haben ist ein wenig wie die 3-Punkte Linie im Basketball näher an den Korb zu verlegen, damit mehr gepunktet wird.

Beim Let gibts gar keinen Grund für eine Regeländerung, denn der Zeitverlust ist absolut minimal. Die Wiederholung hat auch eine gewisse psychologische Komponente. Ich persönlich würde da eher verbieten, dass die Spieler sich nach jedem Ballwechsel das Handtuch geben lassen. Wenn die baumwolltragenden Spieler vergangener Zeiten mit Schweissbändern ausgekommen sind, dann geht das heute auch.

Eine Sache die mich auch etwas nervt ist, dass der "prominentere" Spieler oftmals glaubt, er dürfe als Returnierer ganz gemächlich entscheiden, wann der Aufschläger los legt und dass er jederzeit den Arm heben kann, wenn es ihm zu schnell geht. Das entspricht ohnehin nicht den Regeln und das könnte man von mir aus sogar dahingehend verschärfen, dass der Aufschläger innerhalb von 5 Sekunden aufschlagen darf, egal ob der Returner noch am Pumpen ist oder mit dem Handtuch rumspielt. Agassi hat früher manchmal nach langen Rallys blitzschnell wieder aufgeschlagen während der Gegner noch am Keuchen war. War ne nette taktische Variante, die ich selber auch gerne praktiziere.

Ich bin mir nicht sicher wie die Veränderung mit nur einem Aufschlag aussehen würde. Gerade daher finde ich einen Testlauf gut. Man stelle sich vor Murray würde nur noch mit seinem 2. Aufschlag spielen können, das ermöglicht dem Gegner ohne Ende Möglichkeiten.
Bei nur einem Aufschlag kann man auch wieder Bedingungen schaffen die einen flachen Absprung fördern und das würde auch Serve and Volley fördern. Man muss nur mal an einen McEnroe denken, der hat sich nicht mit einem guten Aufschlag einen Vorteil verschafft, sondern so langsam aufgeschlagen, dass er eine optimale Position am Netz erreicht hat, dazu raffiniert genug aufgeschlagen, das der Passierball schwierig würde.

Was den ständigen Griff zum Handtuch angeht sind wir uns sicherlich alle einig. Die bestehenden Regeln werden nicht mal eingehalten, gerade Spieler wir Djokovic und Nadal können sich mehr erlauben als durchschnittliche Spieler. Das ist ein Unding.
 

Jones

Bankspieler
Beiträge
11.529
Punkte
113
Daniel Altmaier schiebt sich weiterhin Stück für Stück nach oben. Als Nummer 404 ins Jahr gestartet ist er mittlerweile an 287. Momentan spielt er wieder kleine F18 in Doha. Das erste hat er gewonnen und beim zweiten steht er im HF. Für ihn geht es momentan um die erste Quali Teilnahme bei einem GS. Im letzten Jahr war der Cut bei den FO 242 und wenn Altmaier das zweite F18 in Folge gewinnt wird erstmals unter den besten 250 gelistet. Wahrscheinlich wird es für die FO noch nicht reichen, aber in Wimbledon sollte er erstmals GS Luft schnuppern können.

Maximilian Marterer entwickelt sich auch in die richtige Richtung. Die Qualis der GSs kennt er schon. Für ihn geht es darum mal ein Hauptfeld zu erreichen. Durch die soliden Ergebnisse Woche für Woche hat er es auf Rang 129 geschafft. Regelmäßig erreicht er VFs bei den Challengern, aber ins Finale hat er es nur einmal seit letztem September geschafft. Im September konnte er 2 Challenger in Folge gewinnen. So ein positiver Ausrutscher fehlt momentan. Heute spielt er im VF von Barletta gegen Giustino. Im HF könnte dann mit Elias ein Mann aus den top 100 warten.
Die nächsten Stationen sind sind Quali Budapest und dann München wo er eine WC bekommen sollte. Sollten die drei Turniere der positive Ausrutscher werden könnte es ins direkt ins Hauptfeld von Wimbledon gehen. Der Cut lag im letzten Jahr bei 102.
 

Dorian Gray

Bankspieler
Beiträge
4.778
Punkte
113
Daniel Altmaier hat heute mit Moraing eine unangenehme Aufgabe zu lösen, aber der nächste Future-Titel ist drin. Wenn er unter den Top 250 steht, sollte es für die Wimbledon-Qualifikation reichen. Letztes Jahr war der Cut hier bei 263. Also der Cut liegt höger als bei den FO. Ich vermute, dass einige Spieler in diesen Ranglistenregionen den kurzen Abstecher auf Rasen vermeiden. Die Entwicklung bei ihm ist absolut positiv, auch wenn es mal Rückschläge gibt. Für das Challenger Tour in Heilbronn erhält Altmaier übrigens eine Wildcard, was mehr als verdient ist. Ich hoffe, er kriegt auch bei den anderen deutschen Challengern eine Wildcard. In München kommt er eher für eine Qualifikations-Wildcard in Frage, obwohl ich ihn ja direkt ins Hauptfeld hieven würde.

Bei Marterer fehlt in der Tat letzte Schritt, um es den Sprung auf die ATP-Tour zu schaffen. Dafür benötigt er noch 1-2 Titel, die hoffentlich bald folgen. Spielerisch hat er sich im Vergleich zu vor zwei Jahren deutlich weiterentwickelt. Er spielt mittlerweile mit mehr Spin und ist auch auf der Rückhandseite stärker geworden. Deshalb sehe ich gute Chancen, dass er diesen Schritt auch noch geht. In München sollte er definitiv eine Wildcard erhalten.

Gianluigi Quinzi, Wimbledon-Sieger bei den Junioren 2013, hat in Marrakech nach erfolgreicher Qualifkation sein erstes Match auf der ATP-Tour gewonnen. Dann leider knapp gegen Landsmann Lorenzi verloren.

Miomir Kecmanovic hat in San Luis Potosi sein erstes Challenger-Viertelfinale erreicht.
 

Honkone

Nachwuchsspieler
Beiträge
21
Punkte
0
Ist Materers Return die letzten beiden Jahren auch besser geworden?
Ich hab ihn diesen Winter das erste Mal gesehen.


Molleker hat vor ein paar Wochen Sieber geschlagen. Weiß jemand wie der Rudi spielt?
 

Dorian Gray

Bankspieler
Beiträge
4.778
Punkte
113
Ist Materers Return die letzten beiden Jahren auch besser geworden?
Ich hab ihn diesen Winter das erste Mal gesehen.

Meiner Meinung nach schon, aber so ganz sicher bin ich mir auch nicht. Nachdem ich gestern noch seine Rückhand gelobt habe, hat er damit gestern gegen Giustino ordentlich gestreut. Das war leider nichts.

Altmaier hingegen hat das Finale erreicht und kratzt nun an den Top 250.


Molleker hat vor ein paar Wochen Sieber geschlagen. Weiß jemand wie der Rudi spielt?

Es gibt im Internet leider nicht so viel Videomaterial von Rudi und seine Spiele wurden nur zweimal im Internet übertragen. Deshalb und weil er noch sehr jung ist, ist es schwierig, sein Spiel genau zu beurteilen. Er hat sicher eine sehr saubere Technik. Mein Eindruck ist, dass er sowohl mit der Vorhand als auch mit der Rückhand ziehen kann. Insbesondere seine Rückhand wirkt sehr stark und stabil. Da erinnert er ein wenig an Sascha Zverev. Er hat eine gute Beinarbeit und da er ist kleiner ist, ca. 1,85m wird es vielleicht werden, ist er auch ein flinker Spieler, der gut verteidigen kann, aber festlegen kann ich mich da nicht. Ich habe ihn gegen Kecmanovic in Mexiko gesehen und man sah, dass er körperlich immer noch sehr schmal ist, aber das kommt ja noch automatisch.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Honkone

Nachwuchsspieler
Beiträge
21
Punkte
0
Hey, danke.
Vielleicht dauert es ja noch bis Molleker einen individuellen Stil entwickelt.
Ich weiß noch nicht mal was da die Trainingskonzepte vorsehen.

Kann mich nur noch daran erinnern, dass ich als Teenie fast nichts von meinem Trainer umsetzen konnte. Im Bodensatz der Amateure.:D
 

Dorian Gray

Bankspieler
Beiträge
4.778
Punkte
113
Das kann sein. Meistens entwickelt man diesen Stil erst endgültig, wenn man im Erwachsenenalter ist. Wobei viele heute sehr ähnlich spielen.
Es gibt einige Videos, in denen man einen Eindruck von den Trainingsmethoden bekommt. Es ist auf jeden Fall knallharte Arbeit.
 

Honkone

Nachwuchsspieler
Beiträge
21
Punkte
0
Videos mit Rudi? Ich denke es hängt auch viel vom individuellen Trainer ab.
Oder konnte der DTB gewisse Vorgaben durchsetzen?

Ich mach jetzt seit 8 Jahren einen ganz anderen Sport und da gibt es selbst im absoluten Leistungsbereich sehr divergierende Vorstellungen.
Der aktuell beste Deutsche sag im Interview, dass er beim Bundestrainer nur die Lehrgänge mitmacht, und er sich sonst nichts sagen lässt. Man muss wissen, dass beide jahrelang in Köln gewohnt haben.:laugh:
 

Dorian Gray

Bankspieler
Beiträge
4.778
Punkte
113
Videos mit Rudi? Ich denke es hängt auch viel vom individuellen Trainer ab.
Oder konnte der DTB gewisse Vorgaben durchsetzen?

Es hängt hier fast nur vom individuellen Trainer ab. Die besten Spieler im Tennis werden oft individuell von ihren Trainern und ihrem Team betreut und nicht vom Verband. Der DTB spielt da nur eine unterstützende Rolle, indem er zum Beispiel finanzielle Zuschüsse bereitstellt und Wildcards verteilt. So ist es bei Rudi und auch bei Sascha Zverev. Diese individuelle Betreuuung halte ich auch für sehr gut. Marvin Möller ist beispielsweise ein Verbandsspieler.

Hinsichtlich der Trainingsmethoden meinte ich das allgemein. Da gibt es einige Videos zu den Trainingsmethoden und auch zur Saisonvorbereitung. Es gibt Bilder davon, wie sich die Zverev-Brüder in Florida auf die Saison vorbersiten und auch ein Interview mit ihrem Fitnesstrainer Jez Green. Da wird sicherlich nicht alles offengelegt, aber schon so manches gezeigt.

Rudi wurde zwischenzeitlich auch von Kohlmann betreut und war im Leistungszentrum Oberhaching, hat sich aber dann entschieden, zurück nach Berlin zu seinem alten Trainer zu gehen. Da muss jeder seinen eigenen Weg finden.

Ich weiß nicht, ob du die Videos zu Rudi kennst. Er war Teil einer Tennisdokumentation im Jahre 2014 von Vision Gold. Die Dokumentation über Rudi "Von Oranienburg nach Wimbledon", ebenfalls von 2014, ist leider nicht mehr online. In diesen Videos geht es aber nicht speziell um Trainingsmethoden, auch wenn man teilweise sehen ein wenig kann, was da so gemacht wird.

Es gibt noch Videos zu den einzelnen Spieltagen vom Allianz-Kundler Junioren-Turnier in Berlin aus dem letzten Jahr. Da gibt es zumindest ein paar Szenen und Interviews mit Rudi und auch mit Daniel Altmaier, der das Turnier gewann. Aber wie gesagt. So viel Material gibt es da noch nicht.


Ich mach jetzt seit 8 Jahren einen ganz anderen Sport und da gibt es selbst im absoluten Leistungsbereich sehr divergierende Vorstellungen.
Der aktuell beste Deutsche sag im Interview, dass er beim Bundestrainer nur die Lehrgänge mitmacht, und er sich sonst nichts sagen lässt. Man muss wissen, dass beide jahrelang in Köln gewohnt haben.:laugh:

Ja, das ist völlig normal. Viele Wege führen nach Rom. Auch im Tennis gibt es verschiedene Möglichkeiten, sich betreuen zu lassen. Einige gehen in eine Tennisakademie ins Ausland und es gibt Späteinsteiger, die erstmal ein Studium in den USA absolvieren. Die Top-Junioren machen das so natürlich nicht.
 

gentleman

Administrator
Teammitglied
Beiträge
39.235
Punkte
113
Ort
Austria
interessante und schockierende Einblicke in die Jugend-Tour heutzutage...

Die Nachricht ist bereits ein paar Tage alt - und macht dennoch immer noch fassungslos: Bei einem Turnier der "Tennis Europe" (TE) Serie im türkischen Antalya musste Anita Gavran, eine junge Wienerin, im Achtelfinale verletzt aufgeben. So weit, so normal. Auch Unter-16-Jährige verletzen sich ab und zu. Tatsächlich konnte Gavran aber nicht weiterspielen, weil sie in der Runde davor physisch attackiert worden war, von ihrer Gegnerin Alexia Tashbaeva aus Belgien.

"Beim Stand von 4:3 wollte ich zurück zur Bank, und dann hat sie mir mit voller Wucht mit dem Schläger auf mein linkes Handgelenk geschlagen," wird Gavran auf der Internet-Seite des Wiener Tennisverbandes zitiert. Die 14-jährige Belgierin mit russischen Wurzeln wurde daraufhin sofort disqualifiziert, muss mit einer Sperre rechnen.

Dass es schon in jungen Jahren oft nicht mit rechten Dingen zugeht, lässt sich bei beinahe jedem Besuch eines größeren Jugend-Turnieres, etwa eben der TEs, mühelos feststellen. Die Jugendlichen tragen ihre Matches in der Regel ohne Schiedsrichter aus, vor allem in den frühen Runden. Bei strittigen Szenen wird der Oberschiedsrichter auf den Platz gerufen, der nur in den seltensten Fällen die Ballwechsel in Frage mitverfolgt hat.

"Bei einem wichtigen Punkt auf rotem Sand in der Normandie hat das Mädchen, gegen das ich gespielt habe, einen Ball out gegeben, den Abdruck mit dem Schuh verwischt, und selbst einen neuen daneben gemacht, und das vor den Augen ihrer Eltern und ihres Coaches - die wie zufällig zur Seite geschaut haben." Das berichtet Zoe Howard, ein 15-jähriges Mädchen, das sowohl in den USA als auch in Europa Turniere bestreitet, dieser Tage auf der Website von Sports Illustrated.

Die Anwesenheit der Eltern als Korrektiv scheint also oft nicht zu funktionieren. Der Gedanke, dass Fairness belohnt wird, tritt in den Hintergrund. Wer viel Zeit und Geld in sein Kind investiert, der gibt sich manchmal nicht mit spielerischem Fortschritt zufrieden, es müssen Ergebnisse her. Auf der anderen Seite ist das Leben für Eltern und SpielerInnen oft reich an Frustrationen: nicht eingehaltene Zusagen für Wildcards; lange Anreisen, die in hanebüchenen Auslosungen münden; Gegner, deren äußerer Anschein begründete Zweifel an der Richtigkeit der genannten Altersklasse aufkommen lassen.

Am Ende des Tages ist spätestens mit der Attacke auf die Wiener Nachwuchsspielerin aber ein Punkt erreicht, der allen Beteiligten zu denken geben muss. Tennis ist nach wie vor ein Spiel. Die Einsätze auf allerhöchstem Niveau sind zwar sehr hoch, der Grad der Fairness allerdings auch. Frag nach bei Spielern wie Jack Sock oder Dominic Thiem, die ihre Gegner durchaus dazu ermutigen, zum Mittel der Challenge zu greifen, wenn eine Entscheidung überprüft werden soll. Auch mit dem Risiko, einen bereits zugeschriebenen Punkt zu verlieren. Daran dürfen sich alle ein Beispiel nehmen. SpielerInnen, Eltern - und auch Coaches.
Quelle: tennisnet
 

Dorian Gray

Bankspieler
Beiträge
4.778
Punkte
113
Das sind wirklich schockierende Einblicke in die Junioren-Tour. Ich weiß nicht, wie man das lösen kann. In den ersten Runden gibt es so viele Spiele, dass es auf dem Niveau schwierig ist, überall einen Beobachter abzustellen.

Hanebüchene Auslosungen sind aber kein Alleinstellungsmerkmal der Junioren-Tour und im Profitennis ist sicherlich nicht alles Gold, was glänzt.

Das mit dem Fairplay ist zwar richtig, aber man darf nicht vergessen, dass es einfacher ist, fair zu sein, wenn man schon oben angekommen ist und große Preisgelder verdient. In den unteren Ranglistenregionen und auf der Juniorentour besteht meist ein erheblicher finanzieller Druck, wenn man nicht gerade steinreiche Eltern hat. Damit will ich das Verhalten einiger natürlich nicht rechtfertigen. Was dort in den geschilderten Fällen passiert ist, ist absolut inakzeptabel. Wenn man seiner Gegnerin auf die Hand schlägt, muss das eine sehr lange Sperre nach sich ziehen. Mir ist nur der Blick auf die Profitour etwas zu rosarot. Mir fällt da spontan eine Spielerfrau ein.
 

gentleman

Administrator
Teammitglied
Beiträge
39.235
Punkte
113
Ort
Austria
natürlich, da gebe ich dir vollkommen Recht mit allem. Gerade der Punkt mit der Fairness auf der ATP-Tour ist natürlich anders zu sehen, da quasi alle die dort spielen finanziell ausgesorgt haben bzw. wenigstens für eine temporäre Zeit finanziell gut über die Runden kommen. Und dass Eltern am Zaun bei den Jugendturnieren die Sache oft noch schlimmer machen ist sicher kein Geheimnnis und hab ich selbst erleben dürfen in jungen Jahren.
 

L-james

Allrounder
Beiträge
40.256
Punkte
113
Ich weiß nicht, wie man das lösen kann. In den ersten Runden gibt es so viele Spiele, dass es auf dem Niveau schwierig ist, überall einen Beobachter abzustellen.

Wieso? Ist es zuviel verlangt um auf der Junioren-Tour Schiedsrichter und Beobachter in jeder Partie abzustellen? Müssen halt entsprechende Maßnahmen ergriffen werden, wir sprechen hier ja nicht von einer Dorftour in unterklassigen Regionen.

Wie man auf die Idee kommen kann die sich selbst leiten zu lassen geht mir nicht in den Kopf. Natürlich muss da ein Ofizieller vor Ort sein und alles beobachten und entscheiden, anderst funktioniert das nicht, wenn nichtmal Erwachsene das hinbekommen, weil der Mensch nunmal so ist, wie sollen das bitte unter Druck stehende Jugendliche hinbekommen?
 

Dorian Gray

Bankspieler
Beiträge
4.778
Punkte
113
Wieso? Ist es zuviel verlangt um auf der Junioren-Tour Schiedsrichter und Beobachter in jeder Partie abzustellen? Müssen halt entsprechende Maßnahmen ergriffen werden, wir sprechen hier ja nicht von einer Dorftour in unterklassigen Regionen.

Wie man auf die Idee kommen kann die sich selbst leiten zu lassen geht mir nicht in den Kopf. Natürlich muss da ein Ofizieller vor Ort sein und alles beobachten und entscheiden, anderst funktioniert das nicht, wenn nichtmal Erwachsene das hinbekommen, weil der Mensch nunmal so ist, wie sollen das bitte unter Druck stehende Jugendliche hinbekommen?

Wo kann man denn diese vielen Beobachter finden? Bist du da vor Ort in einem Verein tätig? Beim größten deutschen Junioren-Turnier in Berlin gibt es bei Jungen und Mädchen alleine in der ersten Runde nur im Einzel 64 Spiele. Plus 32 Spiele im Doppel allein in der ersten Runde. Die Qualifikation darf auch nicht vergessen werden.
Das heißt, du benötigst eine ganze Menge an Personal, das dort den ganzen Tag diese Arbeit abliefert. Da bei diesen Turnieren kein großes Geld fließt, musst du auf freiwillige und kostenlose Mitarbeit setzen und da halte ich es definitiv für schwierig, genügend Leute zu finden. Alles andere ist realitätsfremd.
Ich sehe das auch nicht so dramatisch, da sich bisher immer die besten Junioren durchgesetzt haben und man hier eher von Einzelfällen ausgehen muss.
 

L-james

Allrounder
Beiträge
40.256
Punkte
113
Wo kann man denn diese vielen Beobachter finden? Bist du da vor Ort in einem Verein tätig? Beim größten deutschen Junioren-Turnier in Berlin gibt es bei Jungen und Mädchen alleine in der ersten Runde nur im Einzel 64 Spiele. Plus 32 Spiele im Doppel allein in der ersten Runde. Die Qualifikation darf auch nicht vergessen werden.
Das heißt, du benötigst eine ganze Menge an Personal, das dort den ganzen Tag diese Arbeit abliefert. Da bei diesen Turnieren kein großes Geld fließt, musst du auf freiwillige und kostenlose Mitarbeit setzen und da halte ich es definitiv für schwierig, genügend Leute zu finden. Alles andere ist realitätsfremd.
Ich sehe das auch nicht so dramatisch, da sich bisher immer die besten Junioren durchgesetzt haben und man hier eher von Einzelfällen ausgehen muss.

In der Umgebung gibts doch genügend Vereine, wenn wir von den größten und wichtigsten Jugendturnieren reden, dürfte man es doch mal auf die Reihe kriegen. In deinem Beispiel sind ja nicht alle Spiele gleichzeitig, vll. 10, 12, 15 Plätze? Personal von 15-20 Leuten für Spielbetreuung/Beobachtung und fertig.

Ich war schon organisatorisch in einigen Sportarten involviert, auch Tennis, alles auf regionalem Niveau und weiß da so ungefähr den Aufwand und Ablauf, bei einem großen internationalen Jugendturnier gibts da sicher Unterschiede, sehe trotzdem rein für die Spielleitung immernoch keine großen Hindernisse, sind halt allesamt organisatorische Dinge, wer will, Vorgaben bekommt, bekommt das auch hin.
 

Dorian Gray

Bankspieler
Beiträge
4.778
Punkte
113
In der Umgebung gibts doch genügend Vereine, wenn wir von den größten und wichtigsten Jugendturnieren reden, dürfte man es doch mal auf die Reihe kriegen. In deinem Beispiel sind ja nicht alle Spiele gleichzeitig, vll. 10, 12, 15 Plätze? Personal von 15-20 Leuten für Spielbetreuung/Beobachtung und fertig.

Ich war schon organisatorisch in einigen Sportarten involviert, auch Tennis, alles auf regionalem Niveau und weiß da so ungefähr den Aufwand und Ablauf, bei einem großen internationalen Jugendturnier gibts da sicher Unterschiede, sehe trotzdem rein für die Spielleitung immernoch keine großen Hindernisse, sind halt allesamt organisatorische Dinge, wer will, Vorgaben bekommt, bekommt das auch hin.

Ich weiß, dass nicht alle Spiele gleichzeitig stattfinden. Letztes Jahr waren es 16 Plätze am Eröffnungstag. Das Problem ist, dass die ersten Spieltage bei den Turnieren fast immer Montags/Dienstags stattfinden. Da müsste man Schüler von der Schule fernhalten, wenn keine Ferien sind. Viele Arbeitnehmer kommen auch nicht infrage. Da blieben dann ein paar Rentner übrig, die auch Lust darauf haben und mit den Regeln des Tennissports vertraut sein müssen. Wenn das alles so einfach wäre, hätten die Turnierorganisatoren das schon längst umgesetzt.

Gemessen daran, dass es nur Einzelfälle sind und alles insgesamt vernünftig abläuft, steht so ein Aufwand in keinem Verhältnis. Man kann ja nicht eben auf die Schnelle da ein paar Leute hinstellen. Letzlich reicht es auch, dass die Spieler von der Schule befreit sind.
 

L-james

Allrounder
Beiträge
40.256
Punkte
113
Gemessen daran, dass es nur Einzelfälle sind und alles insgesamt vernünftig abläuft, steht so ein Aufwand in keinem Verhältnis.

Solange das so ist, ich rede davon wenn das Maß voll ist und es so nicht weiter gehen kann. Bleibt es bei Einzelfällen dann ist der Aufwand in der Tat zu groß und nicht von nöten.
 
Oben