ATP-Weltrangliste


Wer wird die nächste neue Nr. 1?


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Tuco

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Da ist es tatsächlich vollbracht! :thumb:


Wenn man bedenkt, dass Nadal in den nächsten Monaten extrem viele Punkte zu verteidigen hat, könnte Federer es durchaus auch einige Zeit bleiben, bzw. es bald wieder an Nadal verlieren, aber dann ohne zu spielen während der Sandsaison wieder auf die #1 rücken. Ähnlich wie Serena in ihrer Schwangerschaftspause... ;)
 

Tuco

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Insofern ist die Wahrscheinlichkeit recht groß, dass Federer mindestens bis Juli auf der #1 bleibt.


... und prompt verliert Federer die nächsten zwei Matches. Naja, in seinem Alter konstant auf dem Niveau zu spielen ist wohl auch unmöglich, die Pause sollte ihm gut tun.

Jetzt wird's bei jedem Turnier interessant - Nadal wird wieder #1, muss dann aber immer wieder sehr viele Punkte verteidigen, um es zu bleiben, angefangen in Monaco, wo er die Titelverteidigung bräuchte.
 

rÖsHti

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Und wenn man bedenkt dass Nadal die letzten 4 (oder 5?) turniere die er gespielt hat mit verlertung beendete dann wäre es eine sensation wenn er alles gewinnt, egal ob sand
 

Jones

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Sowohl Federer als auch Nadal konnten im ersten Viertel des Jahres nicht die Punkte des Vorjahres verteidigen. Wenn dieser Trend so weitergeht, wovon ich ausgehe, ergibt sich im Sommer die Chance für Cilic und Delpo im Herbst ihrer Karriere den Thron zu besteigen. Klingt erstmal komisch, aber irgendwer muss ja an 1 stehen und hinter Delpo und Cilic folgen Chung, Anderson und Schwartzman im Race. Also da kann eine Menge Bewegung in die Weltrangliste kommen. Genauer blicke ich nach Miami aufs Race, wenn das 1. Viertel auch für alle beendet ist.
 

gentleman

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Habe gerade wenig Zeit, aber die Kollegen werden sich der Thematik sicher noch länger widmen. Die Ranking-Reform für die ATP-Tour (und zwar NUR mehr für die ATP-Tour!) ist beschlossene Sache:

ATP: Rankings und Weltranglisten werden ab 2019 neu berechnet

Mit Beginn 2019 wird sich auf der ATP-Tour einiges verändern. Betroffen sind davon allerdings nicht die Topprofis, sondern jene Spieler, die den Einstieg in das professionelle Tennis schaffen wollen.

Der Wunsch der ATP, der Vereinigung der professionellen Tennisspieler, dass, wer auch immer sich für das Berufsbild Tennisprofi entscheidet, damit auch seinen Lebensunterhalt bestreiten können soll, ist seit längerem bekannt. Auch, wie dieses Ziel erreicht werden soll: durch Verknappung.

Nun liegen konkrete Pläne vor, wie das Ranking-System ab 2019 aussehen soll: Im Einzel- wie auch im Doppel sollen noch etwa 750 Spieler tatsächlich in den ATP-Ranglisten geführt werden. Zum Vergleich: Am 1. April 2018 waren es 1020 Einzelprofis. Dass davon viele von ihrem Sport nicht leben können, liegt auf der Hand.

ATP-Ranking mit Neuerung: Die ITF Transition Tour
Konkret werden ab dem kommenden Jahr ATP-Punkte nur noch bei Grand-Slam-Turnieren und bei Veranstaltungen der ATP World Tour und der ATP Challenger Tour vergeben. Die ITF Futures werden als ITF Transition Tour firmieren, Punkte für die ATP-Charts gibt es nur noch in der Kategorie ab 25.000+ - und selbst da nur noch maximal für die letzten vier Spieler im Turnier.

Am 31.12.2018 werden zudem alle bei den ITF Futures erzielten Punkte aus der Wertung fallen, die nicht bei 25.000+-Turnieren erzielt wurden. Schon ab Juli 2018 wird de ATP sogenannte "Schatten-Rankings" einführen - diese sollen den Spielern einen Ausblick darauf geben, wie sie nach Einführung des neuen Reglements dastünden. In Kraft tritt dieses mit dem ersten Turnier im Kalenderjahr 2019.

Eigenes Ranking: Auch ATP-Challenger werden vergeben
Für die ITF Transition Tour wird ein eigenes Ranking erstellt werden, nach dem auch die Startplätze bei ATP Challengern vergeben werden. Dabei sollen Plätze für Spieler der ITF Transition Tour garantiert werden. Für die Veranstaltungen der ITF Transition Tour gilt dasselbe Prinzip.

http://www.spox.com/de/tennisnet/tu...nun-ist-es-amtlich-neue-rankings-ab-2019.html
 

Jones

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Habe gerade wenig Zeit, aber die Kollegen werden sich der Thematik sicher noch länger widmen. Die Ranking-Reform für die ATP-Tour (und zwar NUR mehr für die ATP-Tour!) ist beschlossene Sache:



http://www.spox.com/de/tennisnet/tu...nun-ist-es-amtlich-neue-rankings-ab-2019.html

Damit hat die ATP nur bestätigt was die ITF Anfang des Jahres (glaube im Februar) veröffentlicht hat. Die Info das es ATP Punkte erst ab dem HF gibt müsste neu sein.
http://www.itftennis.com/procircuit/about-pro-circuit/transition-tour-faqs.aspx

Die Reformen finde ich grundsätzlich gut, aber die sind noch nicht ausreichend um die Ziele zu erreichen. Wenn es darum geht, dass möglichst viele Spieler mit Tennis ihren Lebensunterhalt verdienen, dann hilft diese Reform wenig bis nichts. Es werden sicherlich einige 15.000+H auf 25.000+H umstellen, um weiter mit Weltranglistenpunkten werben zu können, aber für alle anderen Kategorien ändert sich erstmal nichts. Für ein 25.000+H HF gibt es momentan 1.255 Dollar und für die 2. Runde bei einem kleinen Challenger gibt es 730 Euro. Also beim Einstieg in die Weltrangliste ist man noch weit entfernt sich vom Sport zu ernähren. Dafür kostet das Leben auf der Tour zu viel.
Die Anzahl der Profis in der Weltrangliste hängt einzig und allein von der Anzahl der 25.000er ab. Also wie viele Veranstalter der 15.000er, von denen es deutlich mehr gibt als 25.000er, können ihre Sponsoren davon überzeugen jetzt etwas mehr zu sponsern, damit es noch Weltranglistenpunkte gibt. Die Anzahl der Profis mit Weltranglistenpunkten wird sich dann irgendwo zwischen 500 und 750 einpendeln, nur die Nummer 500 hat davon alleine noch nicht mehr Geld im Portemonnaie.

Der zweite Punkt ist, man will den Zeitraum verkürzen den die Talente in die top 100 brauchen. Auch dieser Punkt ist absolut richtig. Die garantierten WCs für junge Spieler sind eine gute Sache, aber auch nicht weitreichend genug. Denn das Problem der Youngsters liegt nicht darin die top 500 zu erreichen, was mit diesen WCs vielleicht noch schneller erreicht wird, sondern danach wenn die Luft langsam dünner wird.
Man braucht momentan 68 Punkte für die top 500 was ein Challenger Finale wäre oder 3 gute Futures. Das geht meist recht schnell, schwierig ist die Phase danach.

Also ich sehe gute Ansätze, die aber noch längst nicht ausreichend sind um die Probleme beim Einstieg in die Tour zu beheben.
 

Dorian Gray

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Damit ist Open-Ära offiziell beendet und die Tour verkommt zu einem exklusiven Club. Begrüßenswert ist sicherlich, dass einige Spieler auf der Challenger-Tour mehr Geld verdienen werden. Abgesehen davon kann ich mich mit diesem System nicht anfreunden. Wenn man genauer hinsieht, stellt man fest, dass die Durchlässigkeit von unten nach oben gesenkt und nicht erhöht wird.

Auf der Transitiontour gibt es 2019 nur noch wenige Weltranglistenpunkte und ab 2020 gar keine mehr. Punkte erhält man auf dieser Ebene nur noch für die Transition-Tour. Anscheinend ist es so, dass man sich auf der Transition-Tour lediglich Startplätze für die Qualifikation für die Challenger-Tour erspielen kann. Dadurch ist es extrem schwierig, den Sprung auf die nächste Ebene zu schaffen. Das wird zum einen den normalen Future-Spieler weitgehend verschwinden lassen und zum anderen dem normalen Junior das Leben noch schwerer machen. Angeblich habe man ja das Ziel verfolgt, einen leichteren und schnelleren Übergang von der Juniorentour auf die Profitour zu schaffen. Davon kann aber keine Rede sein, da die Top 100 der Junioren garantierte Plätze nur auf der Transitiontour bekommen.

Ich habe keine Info darüber gefunden, dass junge Spieler zusätzliche garantierte Wildcards in ATP-Events und Challenger-Turnieren erhalten. Daher will ich das nicht abschließend bewerten. Was die Challenger-Turniere angeht, fehlen noch Informationen, aber es geht eher in die Richtung, dass nur die absoluten Top-Junioren, die ihre Wildcards auf ATP- und Challenger-Ebene regelmäßig bekommen, einen recht schnellen Weg nach oben finden werden. Das war vorher schon so und wird jetzt so bleiben. Die anderen Junioren haben statt einer kleinen Chance fast überhaupt keine Chance mehr. Insgesamt werden es Spätstarter wie Hanfmann deutlich schwieriger haben, sich nach vorne zu spielen. Hinzu kommt nämlich, dass die Challenger inklusive Qualifikation nur noch 7 Tage andauern werden, womit die nötige Regeneration für die Qualifikanten fehlen wird und diese relativ aussichtslos ins Rennen gehen werden.

Auf der Transition-Tour wird das Leben hingegen noch härter. Finanziell wird das vorne und hinten sowieso nicht reichen. Weiterhin wird es den Informationen nach keine Anhäufung von Events am selben Ort geben, wie das auf der Future-Tour momentan der Fall ist. Das heißt, dass die Reisekosten steigen könnten, obwohl man davon spricht, dass die Spieler weniger reisen müssen. Immerhin wird man so das Ziel erreichen, die Spielerzahl zu reduzieren.

Im Zuge einer Petition gegen diese Systemänderung wurde geäußert, dass die Turnierdirektoren auf der Future-Ebene skeptisch seien, die Turniere dann auf der Transistion-Tour überhaupt noch ausrichten zu können, da viele Spieler schlicht ihre Karriere beenden werden. Zumal es auch für Sponsoren nicht interessant ist, Turniere im Niemandsland ohne Weltranglistenpunkte zu unterstützen. Schließlich leben die Future-Events von ihnen. Da muss man mal sehen, wie sich das überhaupt entwickelt. Empfehlenswert ist es nicht, auf der Transition-Tour zu spielen.
 
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Jones

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Damit ist Open-Ära offiziell beendet und die Tour verkommt zu einem exklusiven Club. Begrüßenswert ist sicherlich, dass einige Spieler auf der Challenger-Tour mehr Geld verdienen werden. Abgesehen davon kann ich mich mit diesem System nicht anfreunden. Wenn man genauer hinsieht, stellt man fest, dass die Durchlässigkeit von unten nach oben gesenkt und nicht erhöht wird.

Auf der Transitiontour gibt es 2019 nur noch wenige Weltranglistenpunkte und ab 2020 gar keine mehr. Punkte erhält man auf dieser Ebene nur noch für die Transition-Tour. Anscheinend ist es so, dass man sich auf der Transition-Tour lediglich Startplätze für die Qualifikation für die Challenger-Tour erspielen kann. Dadurch ist es extrem schwierig, den Sprung auf die nächste Ebene zu schaffen. Das wird zum einen den normalen Future-Spieler weitgehend verschwinden lassen und zum anderen dem normalen Junior das Leben noch schwerer machen. Angeblich habe man ja das Ziel verfolgt, einen leichteren und schnelleren Übergang von der Juniorentour auf die Profitour zu schaffen. Davon kann aber keine Rede sein, da die Top 100 der Junioren garantierte Plätze nur auf der Transitiontour bekommen.

Ich habe keine Info darüber gefunden, dass junge Spieler zusätzliche garantierte Wildcards in ATP-Events und Challenger-Turnieren erhalten. Daher will ich das nicht abschließend bewerten. Was die Challenger-Turniere angeht, fehlen noch Informationen, aber es geht eher in die Richtung, dass nur die absoluten Top-Junioren, die ihre Wildcards auf ATP- und Challenger-Ebene regelmäßig bekommen, einen recht schnellen Weg nach oben finden werden. Das war vorher schon so und wird jetzt so bleiben. Die anderen Junioren haben statt einer kleinen Chance fast überhaupt keine Chance mehr. Insgesamt werden es Spätstarter wie Hanfmann deutlich schwieriger haben, sich nach vorne zu spielen. Hinzu kommt nämlich, dass die Challenger inklusive Qualifikation nur noch 7 Tage andauern werden, womit die nötige Regeneration für die Qualifikanten fehlen wird und diese relativ aussichtslos ins Rennen gehen werden.

Auf der Transition-Tour wird das Leben hingegen noch härter. Finanziell wird das vorne und hinten sowieso nicht reichen. Weiterhin wird es den Informationen nach keine Anhäufung von Events am selben Ort geben, wie das auf der Future-Tour momentan der Fall ist. Das heißt, dass die Reisekosten steigen könnten, obwohl man davon spricht, dass die Spieler weniger reisen müssen. Immerhin wird man so das Ziel erreichen, die Spielerzahl zu reduzieren.

Im Zuge einer Petition gegen diese Systemänderung wurde geäußert, dass die Turnierdirektoren auf der Future-Ebene skeptisch seien, die Turniere dann auf der Transistion-Tour überhaupt noch ausrichten zu können, da viele Spieler schlicht ihre Karriere beenden werden. Zumal es auch für Sponsoren nicht interessant ist, Turniere im Niemandsland ohne Weltranglistenpunkte zu unterstützen. Schließlich leben die Future-Events von ihnen. Da muss man mal sehen, wie sich das überhaupt entwickelt. Empfehlenswert ist es nicht, auf der Transition-Tour zu spielen.

Weiß nicht ob das mit dem exklusiven Club so stimmt. Es gibt heute 15.000er wo die Quali Felder nicht voll sind und so wird es auch nächstes Jahr sein. Willst du höher kommen brauchst du Erfolge. Ob es nun in der ersten Stufe direkt Weltranglisten Punkte gibt oder nicht ist eigentlich egal. Jetzt heißt es Future Tour und dann eben Transition Tour.

Warum sollen einige Spieler auf der Challenger Tour mehr Geld verdienen? Wurden Preisgelderhöhungen angekündigt?

Wer ist denn der normale Future Spieler? Entweder sind es junge Spieler, die auf den Durchbruch hoffen oder Spieler die ihren beruflichen Schwerpunkt schon ganz oder teilweise verlagert haben, sprich Trainer, Physios, Studenten usw.
10 Jahre zwischen Rang 500 und 1500 mit 20 Turnieren oder mehr sind doch mega selten.

Die entscheidende Frage ist für mich ob es einfacher wird den Durchbruch zu schaffen. Um es beurteilen zu können muss man schon Ordentlich Statistik führen. Schauen für welche Spieler es welche WCs gab und es mit dem zukünftigen System vergleichen. Sollte der Schuss wirklich nach hinten losgehen, wäre es mega peinlich.

Reisekosten ist ein gutes Stichwort. Ich habe dazu auch noch nichts gelesen, deswegen habe ich das Thema ausgespart. Man darf gespannt sein wie der Kalender sich nächstes Jahr präsentiert und wie sie sinkende Reisekosten garantieren wollen.

Die Grundidee finde ich nicht schlecht, aber es ist mir viel zu wenig. Würde es die ersten Punkte nicht bei 25.000ern geben sondern bei 50.000ern, dann wäre die Sache finanziell und von den WCs schon interessanter.
Das entscheidende Problem beim Durchbruch liegt weiter oben. Also kann man auch nur weiter oben mit Änderungen große Verbesserungen erreichen.
 

xEr

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Sehe auch nicht, dass das System exklusiver wird. Es wird ein Stück gerechter. Es wird auch nicht unbedingt schwerer, denn der Spielerpool ändert sich dadurch ja erstmal nicht. Nur ist es jetzt ein Schritt dahin, dass du dich sportlich wirklich qualifizieren musst und nicht "ausnutzt", dass du im Grenzbereich bessere Spielern umgehen kannst durch unterklassige Turniere und dort die nötigen Punkte sammelst. D.h. manche Spieler profitieren, für andere wird es härter. In jedem Fall ist die "umverteilung" aber nach sportlicher Klasse, was ich grundsätzlich immer begrüßenswert finde.
 
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Dorian Gray

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Weiß nicht ob das mit dem exklusiven Club so stimmt. Es gibt heute 15.000er wo die Quali Felder nicht voll sind und so wird es auch nächstes Jahr sein. Willst du höher kommen brauchst du Erfolge. Ob es nun in der ersten Stufe direkt Weltranglisten Punkte gibt oder nicht ist eigentlich egal. Jetzt heißt es Future Tour und dann eben Transition Tour.

Warum sollen einige Spieler auf der Challenger Tour mehr Geld verdienen? Wurden Preisgelderhöhungen angekündigt?

Wer ist denn der normale Future Spieler? Entweder sind es junge Spieler, die auf den Durchbruch hoffen oder Spieler die ihren beruflichen Schwerpunkt schon ganz oder teilweise verlagert haben, sprich Trainer, Physios, Studenten usw.
10 Jahre zwischen Rang 500 und 1500 mit 20 Turnieren oder mehr sind doch mega selten.

Die entscheidende Frage ist für mich ob es einfacher wird den Durchbruch zu schaffen. Um es beurteilen zu können muss man schon Ordentlich Statistik führen. Schauen für welche Spieler es welche WCs gab und es mit dem zukünftigen System vergleichen. Sollte der Schuss wirklich nach hinten losgehen, wäre es mega peinlich.

Reisekosten ist ein gutes Stichwort. Ich habe dazu auch noch nichts gelesen, deswegen habe ich das Thema ausgespart. Man darf gespannt sein wie der Kalender sich nächstes Jahr präsentiert und wie sie sinkende Reisekosten garantieren wollen.

Die Grundidee finde ich nicht schlecht, aber es ist mir viel zu wenig. Würde es die ersten Punkte nicht bei 25.000ern geben sondern bei 50.000ern, dann wäre die Sache finanziell und von den WCs schon interessanter.
Das entscheidende Problem beim Durchbruch liegt weiter oben. Also kann man auch nur weiter oben mit Änderungen große Verbesserungen erreichen.


Es wurde gesagt, dass mit dem neuen System 750 Spieler vom Profitennis leben können. Damit müssen ja Preisgelderhöhungen einhergehen, da viele Spieler auf der Challenger-Tour ihre Lebensunterhalt momentan nicht einfach so bestreiten können. Aber was man da sagt und was dann kommt, sind ja zwei unterschiedliche Paar Schuhe. Ich habe es einfach angenommen.

Die typischen Futurespieler sind Spätstarter, Collegespieler, Juniorenspieler, Spieler, die von Verletzungen zurückkommen etc. Die haben es eben deutlich schwieriger. Die meisten schaffen es so oder so nicht, aber man kann diesen Spielern wahrscheinlich nicht mehr raten, professionell Tennis zu spielen. Das heißt, der Tour wird auch der ein oder andere talentierte Spieler verloren gehen.

Ich wollte es nicht abschließend bewerten, da noch Informationen bezüglich der Challenger-Turniere fehlen. Ich weiß nicht, ob und was es da für Mechanismen geben wird, die die den jüngeren Spielern helfen. Bisher habe ich dazu nichts gefunden. Sollte man da noch was in petto haben, könnte das natürlich noch für das neue System sprechen. Ich glaube das aber noch nicht.
Das heißt also, dass sich weiter oben eben nicht viel ändern wird und dort liegt ein Großteil des Problems. Man verbarrikadiert aber nur die Challenger-Tour für die Future-Spieler. Das ist momentan die wesentliche Änderung. Wenn da jemand noch weitere Informationen hat, wäre ich dankbar, wenn die geteilt werden.

Die Reisekosten sollen ja durch die 'Zentralisierung' gesenkt werden. Wenn an einem Ort aber nur noch zwei Turniere in Folge stattfinden dürfen, hat das mit Zentralisierung nichts zu tun. Was das betrifft, hat das momentane System einen Vorteil. Da kann man wochenlang an einem Ort spielen.

Sehe auch nicht, dass das System exklusiver wird. Es wird ein Stück gerechter. Es wird auch nicht unbedingt schwerer, denn der Spielerpool ändert sich dadurch ja erstmal nicht. Nur ist es jetzt ein Schritt dahin, dass du dich sportlich wirklich qualifizieren musst und nicht "ausnutzt", dass du im Grenzbereich bessere Spielern umgehen kannst durch unterklassige Turniere und dort die nötigen Punkte sammelst. D.h. manche Spieler profitieren, für andere wird es härter. In jedem Fall ist die "umverteilung" aber nach sportlicher Klasse, was ich grundsätzlich immer begrüßenswert finde.

Wie kommst du darauf, dass man sich heute sportlich nicht qualifizieren muss? Daniel Altmaier beispielsweise hat sich sportlich mühselig über die Future und teilweise Challenger und Atp-Evens nach vorne gespielt und dabei gute Spieler geschlagen. Der Weg hat ihm auch sportlich viel Praxis ermöglicht. Die Aussage, dass man sich sportlich heute nicht wirklich qualfizieren müsse, ist ziemlich abenteuerlich. Es mag sein, dass einige über Future-Events am Ende der Welt besseren Gegnern aus dem Weg gehen, aber mit der niedrigen Punktezahl bei den Futures sind die Möglichkeiten, da irgendwas "auszunutzen", stark begrenzt. Das sind letztlich Ausnahmefälle. Entscheidend ist doch die Challenger-Tour, wo es viel mehr Punkte gibt und wo sich gar nicht viel ändern wird.

Ich sehe nicht, dass da irgendwas gerechter oder sportlich umverteilt wird. Das ganze Rankingsystem ist sehr komplex. Da kann man nicht so leicht herausarbeiten, was da jetzt gerecht oder ungerecht ist. Es sind mit dem neuen System diejenigen bevorteilt, die zufällig jetzt genügend ATP-Punkte haben. Da hatten auch einige das Glück, die Wildcards zu kriegen oder eine leichte Auslosung zu haben. Diejenigen, die das Glück nicht hatten oder ausgerechnet jetzt verletzt waren oder sind, sind doch massiv benachteiligt. Sie haben nun kaum Chancen, in die Challenger-Quali zu kommen und haben dann aufgrund der verkürzten Turnierdauer keine Chance mehr, bei den Challengern ordentlich zu punkten. Das ist genau das Gegenteil von fairer sportlicher Auslese. Ob die Transition-Tour so überhaupt am Leben gehalten werden kann, muss auch noch abgewartet werden.

Die Crème de la Crème kommt sowieso durch. Beim alten System und beim neuen System, aber es gibt im Tennissport mehr als nur die Crème de la Crème.
 
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Jones

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Solange die ersten Punkte auf 25.000er vergeben werden kann man davon nicht leben. Ein 25.000er bleibt ein 25.000er und selbst wenn es ab 2020 nur noch auf Challengern Punkte gibt, dann geht es halt bei 35.000€ los, da bist du auch deutlich vom Lebensunterhalt verdienen entfernt.

Auch heute kann man den meisten auf der Future Tour nicht raten professionell Tennis zu spielen, wenn es nach dem finanziellen geht. Es wird aber gemacht, weil man sich hinterher fragt ob es nicht vielleicht doch gereicht hätte, weil man für die Trainerstunde einige Euro mehr nehmen kann wenn ehemalige Weltranglistenplatzierung xxx hinter deinem Namen steht usw.

Schauen wir uns mal einen Hanfmann an. Der hat während des College im Heimaturlaub hier und da ein Challenger aus der Quali bestritten und ist dann bei 0 auf die Tour gestartet und war innerhalb von einem Jahr auf 500. Von daher ist dieser Bereich nicht das Problem, sondern die folgenden Schritte.

750 Spieler werden nie von diesem Sport leben können, dafür ist das Interesse an der 3. und 4. Reihe viel zu gering. Das wäre nur mit einer massiven Umverteilung von Federer, Nadal und Djokovic nach unten möglich, aber das macht keinen Sinn und will auch keiner.

Schauen wir mal auf ein 25.000er. In Deutschland steht demnächst keines an also gehen wir in unser stark besetztes Nachbarland Frankreich.
Die Nummer 1 im Qualifeld steht an 850 und die letzten die ins Feld kommen haben eine mittlere 3 stellige Zahl in der französischen Rangliste. Wenn es nächstes Jahr noch mehr 25.000er gibt, dann werden die Cuts noch mehr sinken und dennoch haben die Jungs direkt die Chance sich die ersten Weltranglistenpunkte zu sichern und das wird auch kommendes Jahr so sein. Das System ist heute gestuft mit ATP Weltrangliste, Nationale Rangliste, LKs usw über die man sich qualifizieren muss und nächstes Jahr kommt die Transission Tour dazu, was aber erstmal nichts über die Durchlässigkeit sagt.

Wenn man will das mehr Spieler von diesem Sport leben, dann muss man imo mehr Turniere auf die ATP Tour ziehen. Nur da gibt es entsprechende Aufmerksamkeit um Sponsoren anzulocken. Die Argumentation es würde zu viele Turniere geben und deshalb wären die Spieler so oft verletzt ist doch absoluter Blödsinn. Jeder entscheidet selbst ob er bei 15 Turnieren im Jahr antritt oder 35, ob er Doppel zusätzlich spielt oder nur Einzel. Da ist es nicht entscheidend ob 60 Turniere zur Auswahl stehen oder 80 oder 100. Jeder macht zrotrotz seinen individuellen Turnierplan. Die Turniere können auch komplett über 12 Monate verteilt werden, nur die Highlights sollten nicht am Rand liegen.
Einen Kalender wo jede Woche für die top die Möglichkeit ist einen Platz im Hauptfeld zu ergattern ist nicht unrealistisch. Es bräuchte halt mindestens eine weitere Kategorie. Macht man aus 1000ern, 500ern und 250ern halt 1000er, 600er, 400er und 250er. Dabei hätten die 250er natürlich weniger Bedeutung und schlechtere Felder als, aber wenn parallel zu einem 1000er ein 250er stattfindet, dann bekommen nur die besten 8 beim 1000er mehr Punkte als der Sieger beim 250er. Also für die besten 15 wäre es uninteressant, aber der eine oder andere top 30 Spieler würde das 250er wählen. Dieses plus an Turnieren mit vernünftigen Punkten, würde die Durchlässigkeit nach oben erhöhen und zwar in dem Bereich wo die Durchlässigkeit fehlt. Solch eine Erhöhung der Anzahl an Turnieren würde dafür sorgen, dass mehr Spieler davon leben können. Damit kommt man dann vielleicht auf 150 oder 200, aber die Zahl mit 750 Profis, die von der Tour alleine leben können scheint mir sehr unrealistisch. Wo soll das Geld für 750 Spieler herkommen.
 

Dorian Gray

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Aber wie will ein Spieler wie Hanfmann im neuen System auf Platz 500 kommen? Das ist doch zumindest schwieriger als vorher. Die Spieler hinter ATP-Level sollen sich bis ca. 750 ja vor allem auf die Challenger-Tour verteilen. Es wird dabei mehr Challenger-Turniere als dieses Jahr geben, aber man muss sehen, dass die Nummern im Bereich 300, 400 und 500, die vorher teilweise Future spielten, nun Challenger-Turniere spielen werden. Wo wird da der Cut sein? Bei 350? Bei 400? Das könnte recht eng werden. Die Spieler dahinter sind womöglich schon verdammt, Transition-Tour zu spielen und können so nur noch schwerlich den nächsten Schritt machen.

Ich verstehe deinen Hinweis auf die 25.000er nicht ganz. 2019 bekommt man bei den 25.00ern nur noch ab dem Halbfinale ATP-Punkte und zwar sehr wenige. Ab 2020 gibt es bei den 25.000ern gar keine Weltranglistenpunkte mehr. Man sammelt dann sowohl bei den 25.000ern als auch auf der Transition-Tour (15.000er-Future) Punkte für das ITF-Ranking. Mit diesem ITF-Ranking kann man sich Plätze in der Qualifikation bei den Challengern erspielen, was vermutlich nicht so leicht sind wird, wenn man sich anschaut, wie viele Spieler ITF-Punkte haben werden. Da muss man schon so einiges gewinnen.
Dass man so erst mal gar nicht ins Hauptfeld bei den Challengern kommen kann, sagt sehr viel über die Durchlässigkeit aus. Dass man dann innerhalb des Wettbewerb auf der Challenger-Tour noch mal benachteiligt wird, sagt sehr viel über die Durchlässigkeit aus.
Das Problem könnte man nur lösen, indem man jüngeren Spielern Plätze im Hauptfeld der Challenger-Tour gibt, was aber wahrscheinlich nicht passieren wird. Da gibt es dann Wildcards, wie wir es im heutigen System schon haben. Positiv ist lediglich, dass man Weltranglistenpunkte kriegt, wenn man sich durch die Qualifikation bei den Challengern spielt.

Was das Preisgeld angeht, gebe ich nur die Zielvorgabe des Verbandes wieder. Diese sagen ganz klar, dass durch die Reform mehr Spieler auf der Challenger-Tour vom Tennis leben können. Steht so in der Ankündigung aus dem März 2017. Kann man nachlesen.
Ob das dann tatsächlich so ist und wie viel mehr das sein werden, kann ich dir nicht sagen. Über die Challenger-Events fehlen eben auch noch entscheidende Informationen. Ich denke nicht, dass es mehr ATP-Events geben wird. Deine Vorschläge bezüglich der ATP-Tour machen sicher Sinn, aber das ist noch einmal anderes Feld als die Umstrukturierung der ITF. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, deuten sich derartige Pläne nicht an.
 
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Aber wie will ein Spieler wie Hanfmann im neuen System auf Platz 500 kommen? Das ist doch zumindest schwieriger als vorher. Die Spieler hinter ATP-Level sollen sich bis ca. 750 ja vor allem auf die Challenger-Tour verteilen. Es wird dabei mehr Challenger-Turniere als dieses Jahr geben, aber man muss sehen, dass die Nummern im Bereich 300, 400 und 500, die vorher teilweise Future spielten, nun Challenger-Turniere spielen werden. Wo wird da der Cut sein? Bei 350? Bei 400? Das könnte recht eng werden. Die Spieler dahinter sind womöglich schon verdammt, Transition-Tour zu spielen und können so nur noch schwerlich den nächsten Schritt machen.

Ich verstehe deinen Hinweis auf die 25.000er nicht ganz. 2019 bekommt man bei den 25.00ern nur noch ab dem Halbfinale ATP-Punkte und zwar sehr wenige. Ab 2020 gibt es bei den 25.000ern gar keine Weltranglistenpunkte mehr. Man sammelt dann sowohl bei den 25.000ern als auch auf der Transition-Tour (15.000er-Future) Punkte für das ITF-Ranking. Mit diesem ITF-Ranking kann man sich Plätze in der Qualifikation bei den Challengern erspielen, was vermutlich nicht so leicht sind wird, wenn man sich anschaut, wie viele Spieler ITF-Punkte haben werden. Da muss man schon so einiges gewinnen.
Dass man so erst mal gar nicht ins Hauptfeld bei den Challengern kommen kann, sagt sehr viel über die Durchlässigkeit aus. Dass man dann innerhalb des Wettbewerb auf der Challenger-Tour noch mal benachteiligt wird, sagt sehr viel über die Durchlässigkeit aus.
Das Problem könnte man nur lösen, indem man jüngeren Spielern Plätze im Hauptfeld der Challenger-Tour gibt, was aber wahrscheinlich nicht passieren wird. Da gibt es dann Wildcards, wie wir es im heutigen System schon haben. Positiv ist lediglich, dass man Weltranglistenpunkte kriegt, wenn man sich durch die Qualifikation bei den Challengern spielt.

Was das Preisgeld angeht, gebe ich nur die Zielvorgabe des Verbandes wieder. Diese sagen ganz klar, dass durch die Reform mehr Spieler auf der Challenger-Tour vom Tennis leben können. Steht so in der Ankündigung aus dem März 2017. Kann man nachlesen.
Ob das dann tatsächlich so ist und wie viel mehr das sein werden, kann ich dir nicht sagen. Über die Challenger-Events fehlen eben auch noch entscheidende Informationen. Ich denke nicht, dass es mehr ATP-Events geben wird. Deine Vorschläge bezüglich der ATP-Tour machen sicher Sinn, aber das ist noch einmal anderes Feld als die Umstrukturierung der ITF. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, deuten sich derartige Pläne nicht an.

Bei der Transission Tour gehen 10 Turniere in die Wertung. Also kann man nach 8 oder 9 guten Turnieren weit oben im Ranking stehen. Sich mit diesen Turnieren die sichere WC bei den Challengern sichern. Wie viele WCs es gibt, hängt von der Anzahl der Challenger ab und so entscheidet sich dann welche Platzierung bei dem Transission Ranking nötig ist. Also die Durchlässigkeit hängt massiv vom Verhältnis der Anzahl der Turniere ab. Ich kann es noch nicht beurteilen, aber wenn die ITF über Jahre ein Institut beauftragt und der Schuss nach hinten losgeht wäre es mega peinlich. Ausschließen kann man bei dem Verein natürlich nichts da hast du recht. Bei der Anzahl der Profis die von Tennis leben können glaubst du der ITF, dass das Ziel erreicht wird obwohl es keine Aussage gibt, wie dies gehen soll und bei der Durchlässigkeit bist du schon relativ sicher, dass es schief geht. Dem kann ich nicht ganz folgen.

Ich habe mal ein 25.000er in Mitteleuropa genommen, weil einige wahrscheinlich nicht wissen wer da so spielt und es zeigt, dass es heute ja auch gestuft ist. Eben über Weltrangliste, Nationale Rangliste und LKs. Man muss sich immer nach oben spielen, ob der neue Weg mit Transission Tour kürzer oder länger wird kann ich noch nicht beurteilen. Ist die weitere Stufe ein Hindernis oder reicht die Verkürzung auf 10 Turniere und die Anzahl an WCs um die Durchlässigkeit zu erhöhen?

Wir können auch mal kurz auf das nächste kleine Challenger in Europa schauen. In 2017 wurden die Preisgelder bei den Challengern erhöht, seitdem sind die kleinsten 50.000er. in Francavilla Italien liegt der original Cut bei 242. Klar es gibt schwächere Challenger in Asien und wenn es 2020 ein paar mehr Challenger gibt, da die Veranstalter weiter Punkte ausschütten wollen. Dann fällt der Cut aber die Nummer 500 der Rangliste wird sich wohl weiterhin in der Quali wiederfinden und wenn noch Plätze in der Quali frei sind, dann wird doch mit Spielern aus der Transission Tour aufgefüllt. Anders kann es doch nicht funktionieren.

Sollen mehr Spieler vom Tennis leben können, dann muss das Preisgeld steigen. Wenn die ATP Preisgelderhöhungen vorgibt, dann sinkt die Zahl der Turniere. Das Spiel ist doch alle 5-10 Jahre zu verfolgen, wenn die Preisgelder aufgrund des Inflationsausgleichs erhöht werden. So lange es kein Konzept gibt, wie man das Interesse auf der Challenger Ebene erhöhen kann, kann auch keiner auf der Challenger Ebene gutes Geld verdienen. Die Zahl der Profis soll zwischen 500-750 liegen. Die Anzahl der Profis wird dann mit den Preisgeldern gesteuert (wie bisher eigentlich auch). Stehen am Ende des Jahres 7xx in der Rangliste gehen die Preisgelder hoch, dann gibt es im Folgejahr weniger Turniere und damit weniger Spieler im Ranking. Also bleiben die Preisgelder so bestehen, bis es irgendwann wieder 7xx Profis im Ranking sind und man über neue Erhöhungen nachdenken kann. So habe ich die Pläne zumindest verstanden.
 

Dorian Gray

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Naja, das eine hat ja mit dem anderen erst mal nicht so viel zu tun. Beim Preisgeld kann ich es einfach nicht beurteilen, da es keine Informationen gibt. Was da System angeht, kann man eben jetzt die ersten Rückschlüsse ziehen. Ich kenne das Budget der ITF nicht und weiß nicht, welche Spielräume man hat. Djokovic setzt sich schon länger dafür ein, dass die Preisgelder auf der Challenger-Ebene erhöht werden und wenn die ITF das ankündigt, sollte das eigentlich auch passieren. Skeptisch sollte man natürlich auch hier sein. Das stimmt.

Dass Restplätze in der Qualifikation mit Transition-Spielern aufgefüllt werden, ist klar. Ich sage ja die ganze Zeit, dass sie dort in der Quali landen. Ob nun als Nachrücker oder durch einen direkten Entry.
Der entscheidende Unterschied ist, dass man sich mit der Future bzw. Transition-Ebene nicht mehr ins Hauptfeld der Challenger spielen kann. Attila Balaszs führt momentan das ITF-Ranking an und hat damit momentan ATP-Platz 184. Die meisten Punkte hat er auf der Future-Ebene, wo auch schon gutes Tennis gespielt wird, gesammelt.Damit kommt er in fast jedes Challenger. Selbst in Europa. Der wird sicherlich nicht begeistert sein, wenn er jetzt so weit zurückfällt und in die Qualifikationsfelder rutscht. Ob das sportlich fair ist, wage ich mal zu bezweifeln, um es vorsichtig auszudrücken. Manchmal ist eben auch einfach Zufall, ob man in einem Challenger durchmarschiert oder nicht.

Die Anzahl der Wilcards bei den Challengern kann da sicherlich Abhilfe schaffen, aber die werden häufig den absoluten Top-Junioren vorbehalten sein und diese habe die Wildcards schon vorher gekriegt. Auch wenn ich mich da wiederhole: Bisher fehlt mir die Info, dass Junioren da mehr Wildcards oder Startplätze erhalten. Das würde es für diese wirklich etwas einfacher machen.

Nun kann man sagen, dass die Future-Spieler wie Balaszs den Junioren nicht mehr im Weg stehen, aber klar ist auch, dass die Junioren diesen Weg ebenfalls nicht mehr zur Verfügung haben. Es kommt dann halt darauf an, wie viele Challenger es geben wird und wie dort die Plätze vergeben werden.

Das ist jetzt keine abschließende Bewertung meinerseits. Endgültig kann man es erst in der Praxis bewerten. Es geht m.E. aber in diese Richtung. Wenn ich mich getäuscht haben sollte und die Durchlässigkeit bestehen bleibt, räume ich das ein. Die hatte man aber halt auch vorher. Wir werden es erleben. Ich persönlich finde eine "2-Liga" im Tennis, in der man separat Punkte sammelt, so oder so unattraktiv. Mit Weltranglisten-Punkten kann man für die Future keine Werbung mehr machen.
 
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Dorian Gray

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In den spanischen Medien wird darüber berichtet, dass sich Widerstand gegen diese Reform formiert. Laut Pedro Cachin (ATP 350) ist der Großteil der Spieler ab ca. ATP-Ranking 250 gegen diese Reform. Zufall ist das sicher nicht.
Es geht ihnen gar nicht darum, vom Tennis leben zu können, sondern für das Tennis zu leben. Die Befürchtungen, dass Turniere ohne Weltranglistenpunkte an Attraktivität einbüßen, sind gerechtfertigt. Sie glauben, dass das neue System so viele Spieler eher ausschließen wird. Sie glauben auch, dass es bei den neuen Konditionen für den Nachwuchs nicht motivierend ist, den Tennisschläger in die Hand zu nehmen.
Das ist auch meine Sorge, dass so dem Tennis gute Spieler vorenthalten bleiben, weil der Weg zu lang wird. Gerade für Spieler, die erst mal studieren möchten. Weiterhin bestehen Zweifel daran, ob man genügend Challenger-Turniere zusammenkriegt, um das System vernünftig umzusetzen. Mein Spanisch ist begrenzt, aber das ist das, was ich herauslese.


http://todosobretenis.com/itf-transition-tour-se-suman-voces/


“La mayoría de jugadores con ranking por debajo del 250 está en desacuerdo con las nuevas reglas que intentarán efectuar el año próximo”comenzó. Y siguió: “Los jugadores de este nivel vivimos para el tenis, no del tenis. Realmente no saben qué pensamos los jugadores de este ranking porque nunca en todos estos años he visto algun tour manager preguntando e interesándose en cómo se siente un jugador de ese nivel. No estoy pidiendo ni más dinero, ni más puntos de los que dan los torneos ITF, aunque todos los que pasaron por este nivel saben que no es suficiente el dinero que reparten. Pero por lo menos dígnense a no matarlo definitivamente quitándole los puntos que hace que soñemos con vivir del tenis en algún momento de nuestras vidas”.
 

Jones

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Naja, das eine hat ja mit dem anderen erst mal nicht so viel zu tun. Beim Preisgeld kann ich es einfach nicht beurteilen, da es keine Informationen gibt. Was da System angeht, kann man eben jetzt die ersten Rückschlüsse ziehen. Ich kenne das Budget der ITF nicht und weiß nicht, welche Spielräume man hat. Djokovic setzt sich schon länger dafür ein, dass die Preisgelder auf der Challenger-Ebene erhöht werden und wenn die ITF das ankündigt, sollte das eigentlich auch passieren. Skeptisch sollte man natürlich auch hier sein. Das stimmt.

Dass Restplätze in der Qualifikation mit Transition-Spielern aufgefüllt werden, ist klar. Ich sage ja die ganze Zeit, dass sie dort in der Quali landen. Ob nun als Nachrücker oder durch einen direkten Entry.
Der entscheidende Unterschied ist, dass man sich mit der Future bzw. Transition-Ebene nicht mehr ins Hauptfeld der Challenger spielen kann. Attila Balaszs führt momentan das ITF-Ranking an und hat damit momentan ATP-Platz 184. Die meisten Punkte hat er auf der Future-Ebene, wo auch schon gutes Tennis gespielt wird, gesammelt.Damit kommt er in fast jedes Challenger. Selbst in Europa. Der wird sicherlich nicht begeistert sein, wenn er jetzt so weit zurückfällt und in die Qualifikationsfelder rutscht. Ob das sportlich fair ist, wage ich mal zu bezweifeln, um es vorsichtig auszudrücken. Manchmal ist eben auch einfach Zufall, ob man in einem Challenger durchmarschiert oder nicht.

Die Anzahl der Wilcards bei den Challengern kann da sicherlich Abhilfe schaffen, aber die werden häufig den absoluten Top-Junioren vorbehalten sein und diese habe die Wildcards schon vorher gekriegt. Auch wenn ich mich da wiederhole: Bisher fehlt mir die Info, dass Junioren da mehr Wildcards oder Startplätze erhalten. Das würde es für diese wirklich etwas einfacher machen.

Nun kann man sagen, dass die Future-Spieler wie Balaszs den Junioren nicht mehr im Weg stehen, aber klar ist auch, dass die Junioren diesen Weg ebenfalls nicht mehr zur Verfügung haben. Es kommt dann halt darauf an, wie viele Challenger es geben wird und wie dort die Plätze vergeben werden.

Das ist jetzt keine abschließende Bewertung meinerseits. Endgültig kann man es erst in der Praxis bewerten. Es geht m.E. aber in diese Richtung. Wenn ich mich getäuscht haben sollte und die Durchlässigkeit bestehen bleibt, räume ich das ein. Die hatte man aber halt auch vorher. Wir werden es erleben. Ich persönlich finde eine "2-Liga" im Tennis, in der man separat Punkte sammelt, so oder so unattraktiv. Mit Weltranglisten-Punkten kann man für die Future keine Werbung mehr machen.

Die ITF ist für die GSs und die Futures oder in Zukunft eben die Transission Tour zuständig. Da würde ich nicht viel drauf geben, wenn die über ATP Tour oder ATP Challenger sprechen. Von Seiten der ATP war das letzte was ich mal gelesen habe, es wäre kein Ziel, dass man alleine von Challengern leben kann.
Die letzte Preisgeld Erhöhung in 2017 stand auch schon Anfang 2015 fest. Da momentan nichts kommt kann ich mir eine massive Preisgeld Erhöhung nicht vorstellen, die Turniere müssen ja auch planen und haben nicht immer nur Jahresverträge. Aber gut ich lasse mich gerne positiv überraschen.

Ein Balazs hätte in Zukunft sowohl ein Transission/Entry Ranking als auch ein ATP Ranking. So wird es den meisten Spielern zwischen 200 und 500 gehen. Sie werden genau so zwischen Challengern und Futuren wechseln wie jetzt auch.
Mal schauen wie es am Ende genau aussehen wird.
 

Dorian Gray

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Aber eigentlich sollte die ITF wissen, was auf der Challenger-Tour passiert, denn schließlich hängen die Systeme zusammen. Ich gehe auch davon aus, dass sie es wissen.
Eben. Balszs hätte dann zwei Rankings, aber im wichtigeren ATP-Ranking würde er weit zurückfallen. Dass sie genau so zwischen Challenger-Tour und Future-Tour wechseln, glaube ich eher nicht.

Ich habe mal im Internet geforscht und bin da auf zwei Expertenmeinungen gestoßen. Dave Miley, ein ehemaliger ITF-Mitarbeiter, der sich von 1991 bis 2015 um Future, Junioren etc. gekümmert hat, äußert sich sehr kritisch auf Facebook.

Hier ein mal ein paar Ausschnitte:

The biggest surprise for me was the announcement that from 2020 there will be no ATP points for the $25,000 men’s events. Am I missing something? Is this not quite shocking news? What will be the incentive for the ITF’s National Federations to pay around $50,000 in costs to host a $25,000 event when there are no ATP points? Surely it could have been possible to negotiate, as a minimum, some points for the finalists and semi-finalists at these events? Fair negotiations with the ATP and WTA would have been from the outset of discussions back in 2014 that ITF member nations will agree to increase the prize money for entry level events to help the players to earn more but in return the tours will have to give ATP and WTA points for the new ITF transition tour events. Not so much to ask for when you consider that the ITF nations are paying 30 million + in prize money for a tour that delivers the players to the ATP and WTA tours.

There are still many unanswered questions including how male players progress from the transition tour to the Challengers and the release says that this detail is still to be decided. The new tour starts in less than a year and this fundamental element is still is not decided? I don't understand how something can be approved by the ITF Board when it’s not clear what is exactly being approved?

[...]
They say they will set up the transition circuit so that players will play more on a regional basis. Nice words in theory but I am not convinced as in practice because there will be a global ranking system, players will again be incentivised to travel around the world in search of the best place to get global ITF circuit points. How is that going to make it cheaper for the players and ensure they travel less?

The ITF research showed that there were too many players playing professional tennis and the best did not make enough money. Well these two problems could have been solved very easily in my opinion (without costing extra money to the Federations) by making the men’s and women’s entry level events 16 draw instead of 32 draw. This change would have done a few positive things, including increasing the prize money for the best players at each event and by reducing the duration of the main draw to four days and accordingly the associated cost to run these events for the federations. Qualifying could have been up to 32 draw.

Less players would have then have been able to play on the circuit and get points (50% less), solving the problem of too many professional players, but the best ones, the ones that deserved to be there, could have played six four-day Futures in a month (so in effect tripling their prize money). The obvious is often the greatest secret!

I have seen from the press release that the new circuit was developed on the back of a lot of impressive statistics and research but as Brian Tobin, the former President of the ITF, once warned me:
“Statistics are like a bikini. They show a lot but often hide the most important bits!”

[...]

For now I am not convinced that the ITF transition tour is the best way forward for World Tennis and, as articulated above, I think that there has to be a better way.

Source: Dave Miley Tennis. Facebook.

Das ist es ja. Das aktuelle System funktioniert grundsätzlich. Die Schwächen hätten mit einfachen Modifikationen relativ schnell ausgemerzt werden können.

In einem Podcaast äußert sich ein Mitarbeiter vom Collegeverband ITA, Tim Russell auch nicht sonderlich positiv. Er sagt, dass man den genauen Effekt auf die Collegespieler noch nicht beurteilen kann, aber auch er hat Bedenken. Insbesondere bezüglich der Transition-Turniere. Mir fehlt jetzt aber die Zeit, den kompletten Podcast zu hören. Ich habe einfach die ersten Äußerungen genommen.


Source: http://parentingaces.com/are-we-killing-the-dream/
 

Jones

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Aber eigentlich sollte die ITF wissen, was auf der Challenger-Tour passiert, denn schließlich hängen die Systeme zusammen. Ich gehe auch davon aus, dass sie es wissen.
Eben. Balszs hätte dann zwei Rankings, aber im wichtigeren ATP-Ranking würde er weit zurückfallen. Dass sie genau so zwischen Challenger-Tour und Future-Tour wechseln, glaube ich eher nicht.

Ich habe mal im Internet geforscht und bin da auf zwei Expertenmeinungen gestoßen. Dave Miley, ein ehemaliger ITF-Mitarbeiter, der sich von 1991 bis 2015 um Future, Junioren etc. gekümmert hat, äußert sich sehr kritisch auf Facebook.

Hier ein mal ein paar Ausschnitte:



Source: Dave Miley Tennis. Facebook.

Das ist es ja. Das aktuelle System funktioniert grundsätzlich. Die Schwächen hätten mit einfachen Modifikationen relativ schnell ausgemerzt werden können.

In einem Podcaast äußert sich ein Mitarbeiter vom Collegeverband ITA, Tim Russell auch nicht sonderlich positiv. Er sagt, dass man den genauen Effekt auf die Collegespieler noch nicht beurteilen kann, aber auch er hat Bedenken. Insbesondere bezüglich der Transition-Turniere. Mir fehlt jetzt aber die Zeit, den kompletten Podcast zu hören. Ich habe einfach die ersten Äußerungen genommen.


Source: http://parentingaces.com/are-we-killing-the-dream/

Da Systeme zusammen hängen und die ITF auch keine Erhöhungen angekündigt hat würde ich davon ausgehen, dass nichts geplant ist. 2017 ging mit der Erhöhung der Preisgelder auf Challenger Level ja auch die Erhöhung der Preisgelder für Future Events einher.

Bei jedem System Wechsel gibt es Gewinner und Verlierer. Es liegt an Balazs jetzt mehr Punkte auf Challenger Ebene zu holen und nicht auf ITF Level. Einzelfälle sind aber grundsätzlich kein Grund ein System nicht zu ändern.

Ein richtiger Kritikpunkt ist definitiv, dass wichtige Punkte noch nicht geklärt sind und das System in einem halben Jahr beteits startet. Auch die Saisonplanung wird wohl eher noch schwieriger.


Wie von Dave Miley angesprochen ist die Senkung der Reisekosten ein nettes Ziel, genau wie das mehr Spieler davon Leben sollen, aber bei beiden Punkten weis man nicht wie es dazu kommen soll. Die Reisekosten werden nur sinken, wenn es keine weltweites Punktesystem gibt sprich auf kontinentale Ebene runterbrechen oder die guten alten nationalen Rankings nutzen. Die heutigen Futures und späteren Transission Tour Turniere sind doch meist Verlustgeschäfte für Veranstalter wie Spieler. Sie sind nur nötig, da es die Konkurrenz auch so macht und man die Punkte, Turniere auf dem Weg nach oben. Über nationale Rankings könnte man sich genauso gut nach oben spielen.

Die Idee die Felder auf 16 zu reduzieren, ist sicher nicht die einfache Lösung. Denn dadurch werden es nicht automatisch weniger Spieler. Es werden nur mehr Spieler in die Quali geschoben. Oder eben gezwungen die Reisen zu einem Turnier auf sich zu nehmen, wo sie reinkommen.
Ein 32er Feld in der Quali benötigt noch immer 3 Spiele um auf 4 Sieger zu reduzieren. Dann würde ein 16er Future Feld aus 10 Main draw spielern 2 WCs und 4 Quali Siegern bestehen. Das würde jetzt auch nicht gerade Planungssicherheit bringen, da die meisten nicht wissen ob sie durch Absagen ins Hauptfeld rutschen oder ob sie 3 zusätzliche Tage/Spiele in der Quali haben. Die angesprochenen 6 Turniere in einem Monat werden da eher schwierig. Also ganz so einfach ist das alles nicht.

Mein Vorschlag bleibt Stufen abbauen und mehr Turniere auf ähnlichem Niveau veranstalten. Auf weltweitem Niveau sollte nur mit Preisgelder gespielt werden, wo ein Großteil auch die Kosten decken kann. Alles andere kann auch auf kontinentaler oder besser noch nationaler Ebene geregelt werden.
 

Dorian Gray

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Balazs kann das jetzt noch korrigieren, indem er 2018 auf der Challenger-Tour punktet. Das ist richtig. Das Problem betrifft noch mehr die Zukunft als Gegenwart.

Ich habe mal etwas weitergehört.

1. Das Problem der Reisekosten wird sich mit dem neuen System nicht auflösen. Man muss weiterhin durch die ganze Welt reisen, um auf der Future/Transition-Tour Punkte zu sammeln. Daran wird sich nichts ändern. Das von Xer angesprochende Problem bleibt genau so bestehen, da man immer noch gezielt Orte ansteuern kann, wo schwächere Spieler antreten. Miley macht diesbezüglich auch den Vorschlag, den du jetzt eingebracht hast. Das heißt, man sollte auf der Future-Ebene regionale Touren veranstalten. Pan-America-Tour, Mitteleuropa-Tour oder so ähnlich. Dort sollten sich die besten nationalen Spieler dann für die Challenger-Tour qualifizieren können. Damit hätten sie auf dieser Ebene deutlich geringere Reisekosten. Miley sagt, dass das 2014 eine der ursprünglichen Ideen gewesen sei, als die Diskussion anfing. Ihn hat es überrascht, dass davon jetzt nichts mehr zu sehen ist.

2. Auch Miley ist der Meinung, dass der Weg für viele junge Spieler erschwert und nicht erleichtert wird. Da man über die Future-Ebene nicht mehr in die Challenger-Hauptfelder kommen kann. Das Problem könnte nur mit Änderungen in der Startplatzvergabe gelöst werden, aber es deutet darauf momentan nichts hin. Besonders schockierend ist in diesem Zusammenhang, dass die Top-Nationen im neuen System noch stärker bevorteilt werden als ohnehin schon. Spieler aus diesen Ländern haben jetzt schon eine bessere Ausgangsposition, aber das wird sich vermutlich weiter verschärfen, da diese genügend ATP- und Challengerturniere haben. Die können ihre Junioren mit Wildcards versorgen. Jetzt und in Zukunft. Der deutsche oder amerikanische Top-Junior muss sich also in der Regel weniger Sorgen machen. Aber Spieler aus Tennisschwellenländern oder Tennisentwicklungsländern haben diese Möglichkeiten nicht, wenn sie nicht gerade bei den Junioren dominieren. Zusätzlich wird für diese Spieler der Weg über die Future-Tour noch schwieriger werden. Solange es keine Startplätze in den Hauptfeldern bei den Challengern für die besten ITF-Spieler gibt, wird der Weg sogar deutlich steiniger. Das hat mit fairer sportlicher Auslese nichts zu tun.

Er hat sich im Januar in Australien bei vielen Spielern und Trainern umgehört und da herrscht schon eine gewisse Unzufriedenheit, da das eine gute Chance gewesen sei, einige Probleme zu beheben. Viele denken, dass deutlich bessere Lösungen möglich gewesen sind. Ich bin aber froh, dass viele Spieler und ehemalige Funktionäre klar Stellung beziehen und äußern, dass es einen besseren Weg geben muss. Leider ist es nicht so wahrscheinlich, dass das alles noch gekippt wird.
 
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