ATP-Weltrangliste


Wer wird die nächste neue Nr. 1?


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Tuco

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Man muss diese Szenarien für die neue Nummer 1 bei den Herren einfach lieben... Alcaraz vs. Casper Ruud, wer hätte das gedacht? Bei allem Respekt vor beiden Spielern, aber eine Konstellation um so vergleichsweise "einfach" mal Nr. 1 zu werden, das gab es zumindest die letzten 15-20 Jahre mit der Ära der Big 3 (die langsam aber sicher zu Ende geht, insbesondere was den Kampf um die Nr. 1 anbelangt) nicht... Wir werden uns aber eh dran gewöhnen müssen, dass es die nächsten Jahre da wohl abwechslungsreicher zugehen wird. Kyrgios betont ja in jedem Mikro, dass er null auf die Weltrangliste gibt, weil diese eben nur consistency belohne und weniger Spitzenleistungen bei den Turnieren.

Eine neue Top 3 steht jetzt schon mal fest, nur die Reihenfolge nicht:


Medvedev fällt damit von #1 auf #4, nach der bisherigen Saison folgerichtig.

Ob die #1 wirklich so oft wechseln wird, hängt wohl vor allem von Alcaraz ab, da stimme ich @spatz zu:

Viel wird davon anhängen, ob/wie schnell Alcaraz seine PS dauerhaft auf die Straße bekommt.

Er ist wahrscheinlich der einzige der jüngeren Spieler mit dem Potential eine überlegene #1 zu werden, an die der Rest in der Regel nicht herankommt. Kann bei einem 19jährigen aber natürlich noch dauern bis zu so einem Status, falls er das überhaupt schafft. Wenn nicht bzw. bis dahin könnte es wirklich so eine Phase wie Ende der 90er/Anfang der 00er geben, wo es einige Spieler auf die #1 geschafft haben, die während der "Big 4" Ära darauf wohl keine Chance gehabt hätten.
 

Tuco

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Alcaraz wäre natürlich auch die jüngste #1 aller Zeiten, mit großem Abstand, mehr als ein Jahr. Die jüngste #1 aller Zeiten wäre er sogar noch, wenn er es im November nächsten Jahres schafft. Im Gegensatz zu Nadal Mitte der 00er hat er aber natürlich auch keinen Federer auf dem Höhepunkt seines Schaffens vor sich.
 

Hans Meyer

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Alcaraz wäre natürlich auch die jüngste #1 aller Zeiten, mit großem Abstand, mehr als ein Jahr. Die jüngste #1 aller Zeiten wäre er sogar noch, wenn er es im November nächsten Jahres schafft. Im Gegensatz zu Nadal Mitte der 00er hat er aber natürlich auch keinen Federer auf dem Höhepunkt seines Schaffens vor sich.

Ich schrieb es schon relativ in der Sandsaison dieses Jahr, dass Alcaraz die 1 werden kann, aber man sehen muss ob er die Konstanz halten kann, aber das ist nicht der Grund wieso ich das erwähne. Meine Aussage damals war, dass der 2005er Nadal ganz sicher die 1 gewesen wäre 2022 und mittlerweile gibt es schon länger gar keine Zweifel.
Selbst wenn Alcaraz hier in NY gewinnt, kann man die Saison nicht mit Nadals gleichsetzen finde ich, auch wenn Nadal 2005 auch nur 5 Top 10 Siege hatte. Aber allein das er im HF der FO gg Federer gewann ist höher einzuschätzen als den NY Titel hier mMn

Nadal 2005 Punkte umgerechnet bis zu den USO
Katar: 45 Punkte
Auckland: 0
AO: 180
BA: 45
Sao Paolo: 250
Acapulco: 500
Miami 600
Valencia 45
MC: 1000
Barcelona: 500
Rom: 1000
RG: 2000
Halle: 0
Wimbledon 45
Bastad 250
Stuttgart 250
Montreal 1000
Cincinnati 10
USO 90

Das hätte 7810 Punkte gemacht

Nadal 2005 Finals:
Win2–1Feb 2005Brasil Open, BrazilInternationalClay Spain Alberto Martín6–0, 6–7(2–7), 6–1
Win3–1Feb 2005Mexican Open, Mexico*Intl. GoldClay Spain Albert Montañés6–1, 6–0
Loss3–2Apr 2005Miami Open, United StatesMastersHard Switzerland Roger Federer6–2, 7–6(7–4), 6–7(5–7), 3–6, 1–6
Win4–2Apr 2005Monte-Carlo Masters, MonacoMastersClay Argentina Guillermo Coria6–3, 6–1, 0–6, 7–5
Win5–2Apr 2005Barcelona Open, Spain*Intl. GoldClay Spain Juan Carlos Ferrero6–1, 7–6(7–4), 6–3
Win6–2May 2005Italian Open, ItalyMastersClay Argentina Guillermo Coria6–4, 3–6, 6–3, 4–6, 7–6(8–6)
Win7–2Jun 2005French Open, FranceGrand SlamClay Argentina Mariano Puerta6–7(6–8), 6–3, 6–1, 7–5
Win8–2Jul 2005Swedish Open, SwedenInternationalClay Czech Republic Tomáš Berdych2–6, 6–2, 6–4
Win9–2Jul 2005Stuttgart Open, Germany*Intl. GoldClay Argentina Gastón Gaudio6–3, 6–3, 6–4
Win10–2Aug 2005Canadian Open, CanadaMastersHard United States Andre Agassi6–3, 4–6, 6–2
Win11–2Sep 2005China Open, ChinaInternationalHard Argentina Guillermo Coria5–7, 6–1, 6–2
Win12–2Oct 2005Madrid Open, SpainMastersHard (i) Croatia Ivan Ljubičić3–6, 2–6, 6–3, 6–4, 7–6(7–3)
 

Tuco

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Ich schrieb es schon relativ in der Sandsaison dieses Jahr, dass Alcaraz die 1 werden kann, aber man sehen muss ob er die Konstanz halten kann, aber das ist nicht der Grund wieso ich das erwähne. Meine Aussage damals war, dass der 2005er Nadal ganz sicher die 1 gewesen wäre 2022 und mittlerweile gibt es schon länger gar keine Zweifel.
Selbst wenn Alcaraz hier in NY gewinnt, kann man die Saison nicht mit Nadals gleichsetzen finde ich, auch wenn Nadal 2005 auch nur 5 Top 10 Siege hatte. Aber allein das er im HF der FO gg Federer gewann ist höher einzuschätzen als den NY Titel hier mMn

Nadal 2005 Punkte umgerechnet bis zu den USO
Katar: 45 Punkte
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AO: 180
BA: 45
Sao Paolo: 250
Acapulco: 500
Miami 600
Valencia 45
MC: 1000
Barcelona: 500
Rom: 1000
RG: 2000
Halle: 0
Wimbledon 45
Bastad 250
Stuttgart 250
Montreal 1000
Cincinnati 10
USO 90

Das hätte 7810 Punkte gemacht

Nadal 2005 Finals:
Win2–1Feb 2005Brasil Open, BrazilInternationalClay Spain Alberto Martín6–0, 6–7(2–7), 6–1
Win3–1Feb 2005Mexican Open, Mexico*Intl. GoldClay Spain Albert Montañés6–1, 6–0
Loss3–2Apr 2005Miami Open, United StatesMastersHard Switzerland Roger Federer6–2, 7–6(7–4), 6–7(5–7), 3–6, 1–6
Win4–2Apr 2005Monte-Carlo Masters, MonacoMastersClay Argentina Guillermo Coria6–3, 6–1, 0–6, 7–5
Win5–2Apr 2005Barcelona Open, Spain*Intl. GoldClay Spain Juan Carlos Ferrero6–1, 7–6(7–4), 6–3
Win6–2May 2005Italian Open, ItalyMastersClay Argentina Guillermo Coria6–4, 3–6, 6–3, 4–6, 7–6(8–6)
Win7–2Jun 2005French Open, FranceGrand SlamClay Argentina Mariano Puerta6–7(6–8), 6–3, 6–1, 7–5
Win8–2Jul 2005Swedish Open, SwedenInternationalClay Czech Republic Tomáš Berdych2–6, 6–2, 6–4
Win9–2Jul 2005Stuttgart Open, Germany*Intl. GoldClay Argentina Gastón Gaudio6–3, 6–3, 6–4
Win10–2Aug 2005Canadian Open, CanadaMastersHard United States Andre Agassi6–3, 4–6, 6–2
Win11–2Sep 2005China Open, ChinaInternationalHard Argentina Guillermo Coria5–7, 6–1, 6–2
Win12–2Oct 2005Madrid Open, SpainMastersHard (i) Croatia Ivan Ljubičić3–6, 2–6, 6–3, 6–4, 7–6(7–3)

Stand heute sicherlich, aber die Saison ist noch nicht zu Ende. Wenn Alcaraz die USO nicht gewinnt, dann aber natürlich sowieso. Es mag aber auch ein anderer Druck sein, tatsächlich in Reichweite der #1 zu sein, davon hat Alcaraz neulich doch sogar gesprochen (nach der Niederlage gegen Paul in Montreal meine ich).

Ansonsten ist es halt ohnehin schwer vergleichbar, fast (wenn nicht Djokovic, Nadal und Federer gleichzeitig in der Krise oder verletzt gewesen wären) hätte Andy Murray nie auf der #1 gestanden, in einer Saison wie dieser hat es ein Spieler wie Medvedev geschafft und sogar Ruud ist nahe dran.

Bei Sinner bin ich auch zurückhaltend, wenn jetzt davon gesprochen wird (auch hier teilweise in der Euphorie des Matches), er könne ein "würdiger" Nachfolger der "Big 3" sein - bisher ist er deutlich schwächer als Zverev im gleichen Alter, auch Tsitsipas war mit 21 besser. Heißt natürlich nicht dass er nicht früher ein GS gewinnt als diese, aber ein paar gute Matches gegen Alcaraz im Jahr sind mir für solche Lobeshymnen jedenfalls zu wenig. Wie im anderen Thread geschrieben, die einzigen anderen Top 20 Siege der Saison waren gegen PCB und Rublev im Frühling.
 

Hans Meyer

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Ansonsten ist es halt ohnehin schwer vergleichbar, fast (wenn nicht Djokovic, Nadal und Federer gleichzeitig in der Krise oder verletzt gewesen wären) hätte Andy Murray nie auf der #1 gestanden, in einer Saison wie dieser hat es ein Spieler wie Medvedev geschafft und sogar Ruud ist nahe dran.

Wobei Murrays Saison schon eine Wucht hatte, vor allem die 2. Saisonhälfte, aber ja auch schon in der Sandsaison, bei Alcaraz hatte man dieses Gefühl von Februar bis Mai. Am Ende hatte Murray auch über 12000 Punkte. Bei Alcaraz sieht man aktuell halt auch einfach an der Punktzahl, dass es an den Umständen liegt, bei Murray wäre das unfairer. Alcaraz ist natürlich sehr viel jünger, also es wäre nur eine Kritik am Zeitpunkt, nicht an der Klasse. Und natürlich keine Kritik an Alcaraz selbst. eine Nummer 1 sollte eigentlich schon mindestens 7000 Punkte haben, als wirkliches Minimum. Wimbledon natürlich mitzählend. Nadal ist ja aktuell bei über 6500 wenn man Wimbledon mitzählt.
 

Tuco

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Wobei Murrays Saison schon eine Wucht hatte, vor allem die 2. Saisonhälfte, aber ja auch schon in der Sandsaison, bei Alcaraz hatte man dieses Gefühl von Februar bis Mai. Am Ende hatte Murray auch über 12000 Punkte. Bei Alcaraz sieht man aktuell halt auch einfach an der Punktzahl, dass es an den Umständen liegt, bei Murray wäre das unfairer. Alcaraz ist natürlich sehr viel jünger, also es wäre nur eine Kritik am Zeitpunkt, nicht an der Klasse. Und natürlich keine Kritik an Alcaraz selbst. eine Nummer 1 sollte eigentlich schon mindestens 7000 Punkte haben, als wirkliches Minimum. Wimbledon natürlich mitzählend. Nadal ist ja aktuell bei über 6500 wenn man Wimbledon mitzählt.

Klar, bei Murray war ja gerade das Problem, dass er auch dann meistens keine Chance auf die #1 hatte, wenn er sehr gute Punktzahlen hatte, die sonst oft gereicht hätten. Am extremsten im gleichen Jahr, wo er später dann endlich mal #1 wurde:


Am 6. Juni 2016 hatte Murray 8.915, also eine Punktzahl, die jetzt locker und mit Abstand zur #1 reichen würde, aber trotzdem über 8.000 Punkte (!!!) Rückstand auf die #1. Durch den Einbruch von Djokovic wurde er das dann doch recht schnell, und natürlich dank eigener sehr guter Leistungen. Aber die Krise bzw. Verletzungen des Trios hat es schon erleichtert... ;)

Der Negativrekord an Punkten für die #1 im aktuellen System wurde ja gerade erst aufgestellt:


Da wird der Sieger am Montag noch darunter liegen, allerdings nur sehr knapp. Und immerhin kommt das dann so oder so nach einem GS-Titel, das ist dann schon ein "würdiger" Rahmen, es kann ja immerhin so nicht mehr passieren, dass einer von den beiden mit unter 6.000 Punkten nach einer Finalniederlage #1 wird.

Nadal bleibt dann auf #3, obwohl sich der Rest der Top 5 komplett ändert. Da er diese Saison wahrscheinlich nicht mehr sehr viel spielen wird und dann die AO zu verteidigen hat, dürfte es schwer werden, noch mal auf #1 zu kommen, aber damit sollte er nach zwei GS Titeln in dieser Saison ganz gut leben können.
 

Tuco

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Bei Alcaraz sieht man aktuell halt auch einfach an der Punktzahl, dass es an den Umständen liegt, bei Murray wäre das unfairer. Alcaraz ist natürlich sehr viel jünger, also es wäre nur eine Kritik am Zeitpunkt, nicht an der Klasse. Und natürlich keine Kritik an Alcaraz selbst. eine Nummer 1 sollte eigentlich schon mindestens 7000 Punkte haben, als wirkliches Minimum. Wimbledon natürlich mitzählend. Nadal ist ja aktuell bei über 6500 wenn man Wimbledon mitzählt.

Noch mal dazu: man darf auch nicht vergessen, dass bei Alcaraz die Punktzahl im Race fast identisch ist mit der in der WR (weniger als 300 Punkte Differenz), und die Punktzahl im Race ist zu diesem Zeitpunkt der Saison sehr viel besser als die in der WR. Vor einem Jahr war Alcaraz eben auch ein 18jähriger, der gerade erst seinen Durchbruch hatte, im Rest der Saison hat er nicht mehr viele Punkte geholt. Es ist insofern gut möglich, dass er am Saisonende mindestens 8.000 Punkte haben wird, und das ist für eine #1 dann schon ganz ordentlich.

Neue CHs:


Tiafoe erstmals in den Top 20 - wird auch interessant, on man solche Leistungen wie bei den USO jetzt häufiger von ihm sehen wird.
 

Hans Meyer

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Noch mal dazu: man darf auch nicht vergessen, dass bei Alcaraz die Punktzahl im Race fast identisch ist mit der in der WR (weniger als 300 Punkte Differenz), und die Punktzahl im Race ist zu diesem Zeitpunkt der Saison sehr viel besser als die in der WR. Vor einem Jahr war Alcaraz eben auch ein 18jähriger, der gerade erst seinen Durchbruch hatte, im Rest der Saison hat er nicht mehr viele Punkte geholt. Es ist insofern gut möglich, dass er am Saisonende mindestens 8.000 Punkte haben wird, und das ist für eine #1 dann schon ganz ordentlich.

Wie ich auch im Beitrag schrieb, ist das aktuell nur eine Kritik am Zeitpunkt ;)
Die aktuelle Punktzahl ist nicht Nummer 1 würdig, seine Erfolge 2022 schon deutlich eher. Im Gegensatz zu den Punkten von Murray und Co damals, gibt es dieses Jahr neben Wimbledon (Alcaraz hatte da zumindest 180 Punkte) und Shanghai nicht und natürlich hatte es Alcaraz durch seine WRL Position schwerer viele Punkte zu holen, verglichen mit zB Murray 2016. Murray hätte 2016 zB in R3 der AO nicht auf jmd wie Berrettini treffen können. Aber zur Wahrheit gehört eben auch, dass das eben normalerweise dazugehört. Jeder wusste wie viel Potential Alcaraz hat und das die Nummer 1 eine Frage der Zeit war. Aber das er jetzt die 1 geworden ist, ist auch äußeren Umständen geschuldet, was wie gesagt keine Kritik an ihm ist.
 

Tuco

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Wie ich auch im Beitrag schrieb, ist das aktuell nur eine Kritik am Zeitpunkt ;)
Die aktuelle Punktzahl ist nicht Nummer 1 würdig, seine Erfolge 2022 schon deutlich eher. Im Gegensatz zu den Punkten von Murray und Co damals, gibt es dieses Jahr neben Wimbledon (Alcaraz hatte da zumindest 180 Punkte) und Shanghai nicht und natürlich hatte es Alcaraz durch seine WRL Position schwerer viele Punkte zu holen, verglichen mit zB Murray 2016. Murray hätte 2016 zB in R3 der AO nicht auf jmd wie Berrettini treffen können. Aber zur Wahrheit gehört eben auch, dass das eben normalerweise dazugehört. Jeder wusste wie viel Potential Alcaraz hat und das die Nummer 1 eine Frage der Zeit war. Aber das er jetzt die 1 geworden ist, ist auch äußeren Umständen geschuldet, was wie gesagt keine Kritik an ihm ist.

Naja, letztlich sind es genau die gleichen Umstände, die schon Medvedev zur #1 gemacht haben: die Verletzungen von Nadal und die "Prinzipien" von Djokovic. Ergänzen kann man vielleicht noch die Verletzung von Zverev, aber das ist schon fraglicher - Alcaraz hat jetzt ca. 1.700 Punkte mehr als Zverev. Klar, möglicherweise hätte Zverev seit der Verletzung mindestens so viel geholt, aber sicher ist das bei seinen ständigen Formschwankungen auch nicht - da ist er ja Tsitsipas und Medvedev recht ähnlich, und die haben beide seit den FO deutlich weniger als 1.700 Punkte geholt.

Zumindest kann man mal ziemlich zuversichtlich sein, dass Alcaraz "angemessener" sein wird als jüngste #1 aller Zeiten als Hewitt in der Hinsicht, dass er wahrscheinlich die deutlich erfolgreichere Karriere haben wird. Lag bei Hewitt natürlich auch daran, dass er später sehr oft gegen Federer verloren hat, aber dass etwa Sinner oder andere sich zum Federer für Alcaraz entwickeln, dürfte wohl unwahrscheinlich sein, sofern Alcaraz fit bleibt.
 

Fenomedal_22

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Die Lage auf der Tour ist halt immer noch kurios und quasi einmalig: Die beiden besten Spieler, und das bleiben völlig unabhängig von dem, was in NY passiert ist und was in 2022 noch passiert, Nadal und Djokovic, spielen aus unterschiedlichen Gründen nur noch sehr wenige Turniere, peaken aber immer noch spitzenmäßig und gewinnen 3 der 4 GSs. Beide interessiert die Weltrangliste selber quasi überhaupt nicht mehr. Hat es so etwas schon einmal gegeben?! Und die vergangenen Jahre haben ja gezeigt, dass beide (bis 2019 sogar auch noch Federer) selbst mit über 30 von den jungen Spielern nur schwer herausgefordert werden können. Damit bleibt natürlich automatisch die Option, dass jemand, der auch dann auf 1000er Ebene und allem darunter gut liefert, um die Spitzenposition mitspielen kann. Bis vor kurzem war dies noch Medvedev, der 2021 einen starken Endspurt hingelegt hat, aber seit Australien strauchelt. Und dort ist jetzt der junge Alcaraz reingestoßen, der mit seinen 19 Jahren spielerisch und mental schon allen (bis auf Nadal und Djokovic) überlegen ist und mit dem Titel in NY die nötigen Punkte für die #1 sammeln konnte. Und der körperlich noch das volle Programm abspulen kann. Diese Spitzenposition sollte er auch bis ins neue Jahr behalten, er hat ja in den kommenden Wochen nicht viel zu verlieren. Ab Mitte kommenden Jahres könnte Medvedev da auch wieder relevant werden, vielleicht sogar Djokovic, wenn er noch mal mehrere GSs in Folge gewinnt. Aber ansonsten ist Alcaraz (Verletzungen ausgenommen) wohl gekommen, um zu bleiben. Sein Potenzial ist ja bei weitem noch nicht ausgeschöpft und vielen anderen jungen Spielern fehlt einfach die Konstanz. Aber warten wir es ab. Letztes Jahr nach dem Finale in NY sah mal Medvedev auch dominieren, was dann mit der Niederlage in Melbourne ein Ende fand und den Russen irgendwie in eine kleine Krise stützte.
 

Hans Meyer

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Naja, letztlich sind es genau die gleichen Umstände, die schon Medvedev zur #1 gemacht haben: die Verletzungen von Nadal und die "Prinzipien" von Djokovic. Ergänzen kann man vielleicht noch die Verletzung von Zverev, aber das ist schon fraglicher - Alcaraz hat jetzt ca. 1.700 Punkte mehr als Zverev. Klar, möglicherweise hätte Zverev seit der Verletzung mindestens so viel geholt, aber sicher ist das bei seinen ständigen Formschwankungen auch nicht - da ist er ja Tsitsipas und Medvedev recht ähnlich, und die haben beide seit den FO deutlich weniger als 1.700 Punkte geholt.

mit Umständen meine ich vor allem die erreichte Punktzahl, die war zuletzt bei Medvedev auch niedrig, aber er hatte auch schon über 8000
ich glaube nicht, dass es in Zukunft viele Saisons geben wird, wo die 1 weniger als 7500 Punkte hat
 

Paulie Walnuts

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Insbesondere dieses Jahr ist die Aussagekraft der absoluten Punktzahl in der WR wegen der vielfach besprochenen Umstände doch äußerst begrenzt.

Einerseits Wimbledon wegen Russland und wegen der Veranstalter in London (0 Punkte), andererseits lässt sich der Beste auf der Tour nicht impfen und darf die Hälfte der Turniere nicht spielen.

Aber Fakt ist doch eins: wer die meisten Punkte von allen Spielern hat, ist nun mal automatisch die Nr. 1 der Welt. Ob dafür nun 5000, 7000 oder 9000 Punkte reichen, und ob das verdient ist oder nicht, ist letztlich völlig irrelevevant.

Wenn ein Spieler kein GS-Titel gewonnen hat und dennoch Nr. 1 der WR wird, weil er u.a. 6 Masters gewinnt, dann ist er aus meiner Sicht verdient die Nr. 1.

Hätte sich Zverev nicht verletzt, wäre er mit hoher Wahrscheinlichkeit, zumindest vorübergehend, die Nr. 1 gewesen. Die Diskussionen wären hier wohlmöglich ausgeartet in die Richtung, ob er sich das verdient hätte ohne GS-Titel im historischen Kontext usw.

Eine Nr. 1 ist immer verdient die Nr. 1, da es eine 12-Monats-Rangliste ist. Das war auch bei Rios so. Wenn die Anderen zu blöd sind, entsprechend Punkte zu holen, dann kann man das nicht dem Weltranglistenersten anlasten.
 

Tuco

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mit Umständen meine ich vor allem die erreichte Punktzahl, die war zuletzt bei Medvedev auch niedrig, aber er hatte auch schon über 8000
ich glaube nicht, dass es in Zukunft viele Saisons geben wird, wo die 1 weniger als 7500 Punkte hat

Naja, es wird auch solche Faktoren wie keine Einreisen wegen fehlender Impfung und fragwürdige Sperren von Spielern aufgrund ihrer Nationalität mit anschließender Streichung der Punkte in Wimbledon hoffentlich nicht regelmäßig geben.

Ansonsten habe ich ja erklärt warum ich die reine Punktzahl bei Alcaraz unbedeutend finde - die ist fast identisch mit seiner Punktzahl im Race, weil er ein Teenager ist, der erst diese Saison die Top 10 erreicht hat. Die einzige Konstellation, die für eine #1 wirklich seltsam gewesen wäre, habe ich hier ja vor ein paar Tagen beschrieben:

Die lustigste Variante wäre: Ruud wird mit einer Finalniederlage gegen Sinner, Norrie oder Rublev neue #1, dann als Spieler, der noch nie ein größeres Turnier als ein 250er gewonnen hat und noch ohne Top 10-Sieg bei einem GS ist.

Das wäre dann auch noch eine #1 mit weniger als 6.000 Punkten gewesen, aber ist eben nicht passiert - Ruud steht jetzt auf #2, und da standen auch schon Spieler wie Haas, Norman und Corretja, vor denen er sich nicht verstecken muss.

Hier jetzt die aktualisierte Statistik der jüngsten #1 aller Zeiten:


Alcaraz mit über einem Jahr Abstand der jüngste. Immer wieder bemerkenswert mit Hewitt, Safin und Roddick das ganze Trio der Federer-Generation in den Top 5 zu sehen, die im Vergleich zu ihm alle schon sehr jung ihren Leistungshöhepunkt hatten, aber dann später in Relation dazu nur noch wenige Erfolge feiern könnten.
 
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QueridoRafa

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Wie ich auch im Beitrag schrieb, ist das aktuell nur eine Kritik am Zeitpunkt ;)
Die aktuelle Punktzahl ist nicht Nummer 1 würdig, seine Erfolge 2022 schon deutlich eher. Im Gegensatz zu den Punkten von Murray und Co damals, gibt es dieses Jahr neben Wimbledon (Alcaraz hatte da zumindest 180 Punkte) und Shanghai nicht und natürlich hatte es Alcaraz durch seine WRL Position schwerer viele Punkte zu holen, verglichen mit zB Murray 2016. Murray hätte 2016 zB in R3 der AO nicht auf jmd wie Berrettini treffen können. Aber zur Wahrheit gehört eben auch, dass das eben normalerweise dazugehört. Jeder wusste wie viel Potential Alcaraz hat und das die Nummer 1 eine Frage der Zeit war. Aber das er jetzt die 1 geworden ist, ist auch äußeren Umständen geschuldet, was wie gesagt keine Kritik an ihm ist.
Wie sich die Perspektiven geändert haben, zeigt dieser Vergleich von 2005 mit dem damals 19-jährigen Nadal:


Und hier noch eine interessante Statistik, angepasst an das heutige System, die zeigt, wieviele Punkte während der Ära der Top4 nötig waren, um zum ersten Mal die Nr. 1 zu erreichen:

 

zick

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Natürlich haben neben extremen Talent auch derbe glückliche Begleitumstände wie Corona, Zverevs Verletzung und keine Punktvergabe in Wimbledon, dazu geführt, dass mein Lieblingsspieler Carlos Alcaraz bereits jetzt die Nummer 1 werden konnte.
Ich finde das schon verwunderlich, wie teilweise innerlich die Faust geballt wird, wenn man die Meinung vertritt, dass jener oder welcher Spieler mit bestimmten Begleitumständen wie z B. Draws Luck hat.
 
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Tuco

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Hier wurde versucht die besten WR-Punktzahlen der Spieler zu vergleichen, ist aber nur bedingt aussagekräftig:


Die Umrechnung der Punkte vor 2009 ist einerseits sehr grob bzw. ungenau, bei Spielern die in den 70ern und 80ern gespielt haben, macht es gar keinen Sinn mehr. Die besten Punktzahlen von Medvedev, Zverev, Thiem, Tsitsipas, Rublev und ein paar anderen mit Bestwerten in 2020 und 2021 sind dazu alle durch die Covid-Sonderregeln aufgebläht, das ist mit normalen Punktzahlen nur eingeschränkt vergleichbar.

Bei Alcaraz sollte sich der Wert schnell verbessern, bis Rio 2023 hat er kaum Punkte zu verteidigen, und die Punkte verliert er erst im Februar 2023. Erstaunlich ist da vor allem der Zeitpunkt - spätestens seit Madrid ist klar, dass er schon diese Saison #1 werden kann, wegen der wenigen Punkte bis zum Februar diesen Jahres hätte ich aber nicht gedacht, dass es vor Ende des Jahres sein wird. Im Mai wusste man aber auch noch nichts von den fehlenden Punkten in Wimbledon, dass die Covid-Impfpflicht für die Einreise in die USA auch noch im Sommer bestehen wird und so weiter.
 
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