Zverev zeigt wieder mal die Mentalität eines Champions.. 4:4 - ich denke er wird Sock bald soweit haben.
Das große Problem, das Sascha aktuell mMn hat, sind die fehlenden Körner. Der Belag müsste ihm liegen, Best of 3 liegt ihm und die Gegnerschaft ist größtenteils schwach. Bei ihm ist aber einfach der Tank leer nach dieser Saison, was ja auch absolut nachvollziehbar und okay ist, und daher tut er sich auch gegen Leute wie Sock schwer, der aber in den letzten Wochen auch ganz gut in Form ist.
Komm Dominic - mach es glücklich und bescher dir selber einen guten Abschluss mit dem Halbfinale
Whizzy
Zumindest ist die Chance aufs SF für Thiem selten größer als dieses Jahr.. so schwankend seine Form auch ist, er hat bislang in London kein schlechtes Match gespielt. Dimitrov ist gut drauf, und da konnte Thiem sehr lange Paroli bieten.. das sollte Hoffnung geben. Weniger Hoffnung macht mir das generelle Matchup zwischen Goffin und Thiem, er liegt ihm einfach überhaupt nicht und Thiem agiert da häufig zu limitiert, um Goffin wehzutun. Nur Power wird gegen einen (fitten) Belgier nicht reichen.
"Es gibt sicher einige Gründe dafür. Einer davon ist - die ganzen engen Matches, die ich verloren habe, haben sicher ein bisschen einen Knacks hinterlassen", erklärte Thiem am Freitagabend bei der Pressekonferenz in der O2-Arena. "Das ist sehr bitter, aber verlernt habe ich es sicher nicht." Das zeigte auch das Training, in dem er wesentlich stärker spielte. "Warum auch immer das so ist, ich muss und werde es rausfinden."
Seine Gefühlswelt ist nach seiner Saison, in der er als einziger Spieler neben Rafael Nadal bei allen vier Grand Slams in die zweite Turnierwoche gekommen ist, von Enttäuschung geprägt. "Ich fühle mich wirklich sehr bescheiden auf dem Platz. Es gehen einfach manche Dinge nicht, die ganz normal sein sollten. Es passieren Fehler, die unter jeder Kritik sind für einen Spieler wie mich. Das ist sehr, sehr frustrierend sogar." Zudem wisse er selbst am besten, wie gut er spielen könne. "Und wie es sich anfühlt, wenn ich gut spiele. Da bin ich zur Zeit sehr weit entfernt davon."
Auf die Frage, ob es nur die engen Niederlagen sind, die ihn beunruhigen, meinte Thiem: "Mich beunruhigt alles zur Zeit, weil alles schlecht ist. Andererseits beunruhigt es mich wieder nicht, weil ich sehe, wie gut es eigentlich im Training geht."
Ausgelaugt nach insgesamt 27 Turniereinsätzen fühlt sich Thiem im Gegensatz zum Vorjahr ("da war ich wirklich kaputt") nicht. "Ich habe mich vor den ganzen Turnieren top gefühlt - auch hier. Deshalb ist es doppelt enttäuschend, dass dann teilweise solche Leistungen zustandekommen, weil es keinen offensichtlichen Grund dafür gibt."
Für Thiem steht nun ein rund zehntägiger Urlaub an, ehe es am 30. November zur Saisonvorbereitung nach Teneriffa geht. Die Saison geht für ihn in Doha los, ehe er bei den Australian Open, danach den eingeplanten Davis-Cup-Heimländerkampf gegen Weißrussland und dann die Südamerika-Turniere in Buenos Aires, Acapulco und Rio spielt.
Thiem-Coach Günter Bresnik war selbstverständlich enttäuscht nach dem letzten Auftritt seines Schützlings - und auch etwas ratlos. "Erklären kann ich es gar nicht. Bis 3:0 läuft alles bestens... ", sagte der 56-jährige Niederösterreicher und beklagt einmal mehr, dass Thiem zu sehr nach Stand spielt. "Was mich stört, dass jemand nicht imstande ist, das Tennis zu spielen, dass er spielen soll und gut kann. Weil er Ergebnis verwalten möchte. Ein Tennisspieler ist kein Beamter, der etwas zu verwalten hat, sondern der muss ständig angreifen."
Fehlende Körner?
Die beste Form hat er derzeit nicht, aber das gilt auch für Federer und Cilic. Da kann ein Sock in guter Verfassung schon mal Glänzen. Dennoch sind die Beläge wie in Shanghai, Paris oder London imo nicht der bevorzugte Untergrund. Etwas langsamer und noch wichtiger höher sollte der Ball springen. Auch wenn er mittlerweile besser auf langsame flache Bälle reagiert und auch sein Netzspiel besser ist. Wusste sowohl Federer als auch Sock, dass der Slice und der Stopp ein wichtiges Mittel gegen Zverev ist. Gerade gegen Federer war zu sehen, wie er Ballwechsel mit dem longline Slice drehte. Zverev meist als Antwort mit dem langsamen Cross und Federer war wieder in der Offensive. Wenn der Aufschlag noch besser wird und er in diesem Bereich stärker wird, dann können es mal seine Bedingungen werden. Aber noch sind sie es nicht. Er ist halt ein Allrounder. Gegen Federer würde er lieber IW oder gleich Sand vorziehen, gegen Nadal muss er die Bedingungen meiden, da darf es gerne wie in London sein. Er steht halt dazwischen.
Zverev haderte vor allem mit dem dritten Durchgang. "Ich habe Nerven gezeigt, ganz einfach", sagte er. "Ich habe den zweiten Satz 6:1 gewonnen, habe dann 1:0 mit Break geführt, er hat einen Punktabzug bekommen. Und dann lag ich innerhalb von zehn Minuten mit 1:4 zurück. Dann kam ich zurück und habe beim 4:5 eines meiner schlechtesten Spiele des Jahres gezeigt."
Seine Saison sei unglaublich gewesen, stimmte Zverev zu, "aber das Ende war grottig. Wenn ich das ganze Jahr so gespielt hätte, weiß ich nicht, ob ich es in den Top 50 beendet hätte." Womöglich sei ihm nach einer langen Saison auch etwas die Luft ausgegangen. "Dieses Turnier habe ich mich recht fit gefühlt und gut gespielt - bis zu diesem Match. Ich bin trotzdem erst 20 Jahre alt, die Nerven kommen ab und an in den Weg." Er werde jetzt in Urlaub fahren, die Hochzeit seines Bruders genießen und hart für die nächste Saison arbeiten. Zwei Wochen Pause, drei Wochen Fitnesstraining, dann Tennis, so der Plan.
Bist du anderer Meinung als ich oder habe ich mich undeutlich ausgedrückt?
Ich denke, dass es einfach eine lange Saison war und ihm für das höchste Level nun die Kraft, Energie usw. (=die fehlenden Körner) fehlen. Ist ja auch absolut okay, habe eine Statistik im Kopf nach der er einer der Spieler mit den meisten Turnieren/Spielen in 2017 war. Er hätte das Spiel natürlich auch trotzdem gewinnen können. Und es gibt sicherlich auch noch andere Gründe, die eine Rolle gespielt haben. Ich glaube aber, dass er das gleiche Spiel im August noch gewonnen hätte. Generell hatte ich mir ein wenig mehr erhofft aus den letzten Wochen, aber insgesamt war die Saison natürlich top. Nächstes Jahr läuft es dann hoffentlich bei den Grand Slams ebenso.
Beim Belag sehe ich da keine Probleme. In Washington war der Belag extrem schnell für heutige Verhältnisse und Zverev spielte sein bestes Tennis überhaupt. Bei den US Open hingegen war es langsamer und der Ball ist höher abgesprungen und dennoch hat Zverev die schwächste Saisonleistung überhaupt abgeliefert. Mit den langsamen, feuchten Bedingungen in Paris kam er auch nicht zurecht. Für diese These gibt es also keine Grundlage. Sicherlich wäre es noch etwas besser, wenn der Ball höher abspringen würde, aber dass der Platz schnell ist, kommt ihm entgegen.
Dass Zverev jemals ganz große Probleme mit dem flachen Ballsprung hat, ist auch etwas konstruiert, da er von Anfang sehr gut auf Rasen zurechtkam und ein für seine Größe sehr agiler Spieler ist. Zverev kann man da einfach nicht als normalen 1,98 m großen Spieler sehen.
Einleuchtend ist allerdings, dass Federer dieser Belag noch besser liegt und er mit seinen Slice-Bällen einges anstellen kann. Sock hingegen favorisiert Rasen nicht und in London spielt es sich so ein bisschen wie auf Rasen. Dass Zverev Cilic geschlagen hat, ist ja auch kein Zufall. Vor allem aber hat er gegen Sock einfach sehr knapp verloren. Im ersten Satz spielt Sock Tennis von einem anderen Stern, im zweiten Satz dominiert Zverev, um im dritten Satz unglücklich zu verlieren. Zverev hat sogar mehr Punkte als Sock gemacht. Das spricht gegen die These, dass Zverev Probleme mit dem Belag hat.
Das Hauptproblem ist, dass Zverev nicht mehr voll bei Kräften ist und gegen Sock und Federer mental etwas eingebrochen ist. Da sind die Gründe viel eher zu suchen. In London ging es aufwärts und es lief besser als in Wien, wo er noch mit Magen-Darm-Problem zu kämpfen hatte, aber die lange Saison hat schon an seinen Kräften gezerrt. Kaum jemand hat im Einzel so viel gespielt wie Zverev. Auch im Doppel war er recht häufig unterwegs. Das muss einfach Auswirkungen haben. Das ist auch der Grund, warum er beim Aufschlag zuletzt teilweise etwas schwächelt. Im Washington und Montreal gab es hier keine Spur der Schwäche, weshalb generelle Probleme beim Aufschlag ebenfalls eher konstruiert sind. Zverev hat einfach nicht mehr diese Explosivität, die er noch in Rom oder Washington hatte. Das gilt auch für die Schläge. Zverev war in London wieder etwas frischer, aber in Top-Form war er eben auch nicht.
Zverev hat die Gründe für die Niederlage auch im körperlichen und besonders im mentalen Bereich gesehen. Ich glaube nicht, dass er hier den Journalisten und uns einen vom Pferd erzählt.
http://www.spox.com/de/tennisnet/turniere/atp/finals/1711/Artikel/alexander-zverev-jack-sock.html
Washington ist sicherlich zügig, aber der Ball springt einigermaßen hoch ab und schon ist alles im grünen Bereich. Die gesamte USO Tour geht in diese Richtung und sollte ihm grundsätzlich liegen, ob die USO einen Tick langsamer sind oder nicht ist nicht so entscheidend. In Cincinnati geht es auch schnell zu und geholfen hat es nichts.
Mich reißen die Ergebnisse bei flachem Absprung noch nicht wirklich vom Hocker, dass er in der Presse als Rasenspezialist oder ähnliches dargestellt wird ist für mich nicht verständlich. Ich will auch keine ganz großen Probleme auf irgendeinem Belag herbeireden, aber wenn Jemand einen guten Slice spielt und den auch longline spielen kann, hat Zverev schon mehrfach Probleme bekommen ob nun Darcis, Johnson oder Federer. Ein Teil der Müdigkeit kommt dann eben auch auf, wenn die 1,98m ständig den Ball knapp über dem Boden spielen müssen.
Bei den Junioren stand er im FO Finale und nicht in Wimbledon. Bei den Profis hat er Rom gewonnen und nicht Halle oder eine vergleichbare Veranstaltung mit flachem Absprung. Er bleibt für mich ein Allrounder, aber wenn er bei den extremen ein Problem hat, dann kam es meist bei flachem Absprung.