Realistisch gesehen kann man Djokovic den Titel schon mal überreichen ...
Ja, ich glaube absolut, dass er körperlich nicht bei 100% ist, niemand hat aus reiner Freude einen Verband oder lässt sich behandeln. Aber, im Vergleich z.B. zu Nadals Verletzung in der 2. Runde, die Verletzung scheint aktuell absolut kontrollierbar zu sein. Ein Abnutzungskampf über 4-5 Sätze gegen einen Top Gegner und Djokovic müsste sich gewiss Gedanken machen, ob das dann reicht. Aber ein solcher Top Gegner ist aktuell nicht in Sicht.
Rublev ist es zu gönnen, dass er auch mal in einem engen Match die Oberhand behalten konnte, aber gegen Djokovic wird er natürlich keinen Satz gewinnen. Wenn Djokovic das Match so angeht wie das heutige, dann wird er dem Russen früh den Zahn ziehen. Diese permanente, aber trotzdem kontrollierte Offensive ist absolute Extraklasse, die man nur mit Weltklasse brechen kann. Rublev ist nicht konstant genug, mental zu anfällig. Und für die weitaus unerfahreneren Shelton und Paul gilt das erst recht. Für einen Djokovic sind das in einem GS HF "Freilose". Nicht zu vergleichen beispielsweise mit einem Zverev in Top Form, der beispielsweise 2021 auf GS Ebene zeigen konnte, dass er alles mitbringt, um den Serben an den Rande der Niederlage zu bringen.
Einzig Tsitsipas bringt theoretisch alles mit, um Djokovic ein Finale auf Augenhöhe zu bieten. Aber ist er endlich so weit, über 3-5 Sätze an der Leistungsgrenze zu performen?! Gegen Sinner hat er nach 2-0 Satzführung auch nachgelassen und konnte dann erst in 5 Sätzen gewinnen. Solche Schwankungen sind menschlich, aber fatal, um so einen "unmenschlichen" Titelsammler wie Djokovic zu besiegen.