Dann wieder mein Fazit zum Turniertag:
So richtig warm werde ich mit den Australian Open 2009 noch nicht so ganz, dafür haben mir bisher die ganz großen Partien noch gefehlt. Heute ging es aber deutlich in die richtige Richtung, acht Partien gingen über die Distanz, eine Verdopplung zu gestern. Die großen Überraschungen blieben aber dennoch auch am zweiten Turniertag aus, eher unerwartet waren die klaren Siege der beiden österreichischen Turnierteilnehmer, die beide das Potential haben ein gutes Turnier hinzulegen. Die Niederlage von Schüttler ist zwar schade, aber sie war schon zu befürchten, auch von Tursunov ist man frühe Niederlagen gegen vermeintlich schwächere Gegner fast schon gewohnt. Dennoch sind damit nur 3 gesetzte Spieler in der ersten Turnierrunde ausgeschieden, eine solche Bilanz gab es seit Einführung der 32er Setzliste im Jahr 2001 erst bei zwei anderen Grand-Slam-Turnieren.
Ansonsten war die bestimmende Frage des Tages erneut, wie die Turnierfavoriten in die Australian Open starten würden. Fazit: sie taten sich leichter, als ihre Konkurrenten der unteren Hälfte gestern. Murray profitierte von der Aufgabe Pavels, er führte aber bereits deutlich, auch Tsonga und Simon fuhren sichere Dreisatzerfolge ein. Nadal setzte am Abend noch einen Schlag drauf und hätte, wenn er unbedingt gewollt hätte, Rochus wohl auch ohne Spielgewinn aus dem Turnier prügeln können. Die Kandidaten aus dem (stark) erweiterten Favoritenkreis taten sich eher schwer: Monfils wirkte nach 3 Sätzen gegen Vassallo Arguello körperlich schon am Ende, Gasquet musste einen Satz gegen Junqueira abgeben und Blake mühte sich zu einem hartumkämpften Dreisatzsieg gegen Lucky Loser Dancevic. Fernando Gonzalez hatte den wohl unangenehmsten Auftaktgegner, den man bei den Australian Open erwischen kann, doch der Chilene setzte sich am Ende mit den besseren spielerischen Mitteln gegen Hewitt durch, der sich aber auf dem Weg dorthin zwei Sätze erkämpft hatte.
Aus deutscher Sicht heute überwiegend positive Nachrichten: Haas mit einem überraschend deutlichen Sieg gegen Schwank, Berrer und Beck mit Dreisatzerfolgen gegen ihre australischen Wildcardgegner. Dieter Kindlmann zeigte eine gute Leistung gegen Canas, am Ende war der Argentinier aber der etwas glücklichere Spieler. Die Niederlage von Schüttler trübt natürlich etwas den positiven Gesamteindruck. Dennoch haben immerhin 5 von 11 deutschen Teilnehmern die zweite Runde erreicht.
Für morgen stehen einige verheißungsvolle Partien auf dem Programm. Wer auf die wohl eher langweiligen Pflichtaufgaben von Federer und Djokovic verzichten möchte, findet mit Cilic-Tipsarevic, Hrbaty-Ferrer, Wawrinka-Klein, Roddick-Malisse und insbesondere Söderling-Baghdatis einige Highlights im Spielplan. Aus deutscher Sicht sind morgen die Partien Santoro-Kohlschreiber und del Potro-Mayer relevant. Zuletzt natürlich nicht zu vergessen die Partie von Australiens Jungstar Bernard Tomic gegen den Luxemburger Gilles Muller.