So, dann will ich nochmal was zum Spiel schreiben: Am Ende hab' ich mich dann auch dazu entschlossen, ihn Michael Jordan zu nennen, anstatt Hakim (was ich drei Viertel lang durchgehalten hab!), aber ohne ihn wäre das gestern nichts geworden.
Bayreuth hatte einen super Beginn, vor allem, weil Ovcina und Peacock bei Gießen schnell foulbelastet waren, was Jared Reiner viel Platz unter dem Korb verschafft hat, den der gut genutzt hat. Dazu war Mädrich gegen den wurfstarken Campbell oftmals einen Schritt zu langsam, sodass der BBC sich erstmal absetzen konnte. Leider haben die Referees meiner Meinung nach dann ihre restriktive Linie unter dem Korb irgendwann gewechselt, was Gießen nicht grade zu Gunsten kam - erst Recht nicht, als Reiner dann heiß gelaufen war. Die 46ers kamen dann langsam wieder ran, auch weil Bayreuth in der Defense nicht grade hart zupackte und offensiv die Würfe fielen, beispielsweise zwei wichtige Dreier von Chase Griffin.
Und dann hat Jordan das Spiel übernommen: Entweder den Mitspieler, gerne Ovcina, gefunden oder selber ganz wichtige Dinger gemacht - zwölf von 17 Punkten im Schlussabschnitt ist sehr stark. Da konnte ihm keiner auf Seiten der Gastgeber was entgegensetzen, die big plays gingen über den Mann mit der 23 (die er übrigens selber haben wollte. Ich sag's ja, Blasphemie!) und der hat bei seinem ersten Auftritt im 46ers-Trikot alles richtig gemacht.
Tut mir leid um Bayreuth, ich fand's eigentlich ganz nett (wobei es in der Halle irgendwie nach Fisch gerochen hat [nachdem die Cheerleader das erste Mal auf dem Feld waren, ehrlich!]), aber kann mir auch nichtmehr vorstellen, dass das mit Wagner an der Seitenlinie was wird. Ich verstehe nicht, warum er die Zonenverteidigung irgendwann nicht nochmal gebracht hat, die hat Gießen wenigstens etwas aus dem Konzept gebracht. Sollte der Archibong-Ersatz nicht ein echter Kracher sein, wird wohl vor allem die schwache Besetzung auf den großen Positionen am Saisonende als Grund dastehen: Campbell-Heyden-Reiner ist einfach zu wenig.
Bei Gießen muss man jetzt hoffen, dass entweder Jordan mal länger als nur beim ersten Spiel Leistung bringt - oder aber, dass die Stimmung im Team noch reicht, um aus den Heimspielen gegen Düsseldorf und Tübingen sowie dem Auswärtsspiel in Ulm mindestens zwei Partien zu gewinnen. Dieses Jahr könnten schon acht Siege reichen, um in der BBL zu bleiben.