Beitrag des Jahres - Nominierungen


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Ach. Hier das von Eric aus dem Non-Sports. Einfach herrlich:

Ist schon ein paar Jahre her, dass ich das folgende geschrieben habe.

Es gibt mit schöner Regelmässigkeit kaum einen Verein, der mich so auf die Palme bringt wie die Bahn. Schon beruflich bin ich gezwungen jeden Tag auf ihre zweifelhaften Dienstleistungen zurückzugreifen. Wenn Züge mal pünktlich kommen nehme ich das nur noch wohlwollend zur Kenntnis. Richtig freuen kann man sich darüber kaum noch - passiert viel zu selten. Na ja, das ist man ja gewohnt, aber heute mal wieder was, bei dem ich mich frage, wo die versteckte Kamera war.

Ich will nen Ticket von D-Dorf nach Aachen und zurück, muss aber nur eines ab irgendnem Dorf haben, weil ich im VRR ne Monatskarte Preisstufe C habe. Schön und gut, aber man ist ja schlau und geht sicherheitshalber trotzdem zum Schalter. Bei der Bahn und den Auskünften die diese Komiker einem da geben weiss man ja nie so recht, bei den Automaten allerdings oft noch viel weniger.

Ich bekam dann doch meine Karte und auf der Hinfahrt war alles OKI. Auf der Rückfahrt natürlich nicht. Da ich als Kunde eigentlich schon sehr entgegenkommend bin habe ich mir über die Jahre antrainiert nicht einfach in ICs, ECs und was es da sonst noch so alles gibt einzusteigen, bloss weil sie vllt. zu meinem Zielort unterwegs sind. Nein, ich suche mir den nächsten Regionalzug im Fahrplan, der Richtung D-Dorf geht, denn mit so einem bin ich ja auch gekommen.

So nach 2-3 Minuten kommen sie dann, dieses seltsame Volk, das seit ner Weile im öffentlichen Personennahverkehr sein Unwesen treibt. Ziemlich heruntergekommene Gestalten, die den Eindruck machen Dank Hartz IV dazu gezwungen worden zu sein für 1 Euro den Kontrolleur zu geben. Natürlich nerven sie, aber irgendwie tun sie einem ja auch leid.

Allerdings nicht so viel, dass ich es für nötig befunden hätte meinen Discman (Toni Braxton) abzustellen oder meine Napoleon Biografie kurz wegzulegen. Ich bin ja ein anständiger Bürger und absolut auf der sicheren Seite, dank in persönlicher Beratung gekauften Ticket. Manche dieser netten Menschen wirken richtiggehend enttäuscht darüber, wenn man nen Ticket hat. Ich halt dem Herrn einfach so die Karte hin und les weiter. Irgendwann, es können Minuten oder auch Sekunden gewesen sein, habe ich das Gefühl, dass da in meinem peripheren Blickfeld irgendwer am rumgestikulieren ist. Ich guck hoch und da steht der Typ immer noch vor mir und redet mit Händen und Füssen auf mich ein. Ich mach die die Mucke nun, ziemlich überrascht, was da jetzt kommen mag aus.

Der nette Herr erzählt mir, dass sei leider nicht das richtige Ticket. Ich frage wieso denn das, ich habe ja schliesslich ganz offensichtlich ne Hin- und Rückfahrt Karte und jetzt fahre ich ja "zurück" und das sogar noch zum Ausganspunkt und dann auch noch in nem Nahverkehrszug und das mit ner Karte die ich mir extra am Schalter geholt habe, damit das wasserdicht sei. Ja ja hiess es, aber so einfach sei das nicht. Dieser Zug fahre in der Tat von Aachen nach D-Dorf, allerdings über einen anderen Verbund.

Mein erster Gedanke ist "Shit, jetzt kommste wohl später zu Hause an". Der Herr lächelte so etwas geqäult, dass ich vermutete, er habe mit mir Mitleid, ob diesem Umstand, dass ich nen völlig nutzlosen viertelstündigen Umweg fahren muss.

Von wegen! In den nächsten Minuten hörte ich immer nur irgendwas von "...Verbundsgrenze...tut uns leid....VRR....Köln....klären sie das im Reisezentrum" und ähnlich tollen Dingen. Irgendwann redete auch seine Kollegin auf mich ein von wegen "Verbund usw."

Diese Geschichte endete irgendwann bei 40 Euro. Ich hielt das erst für nen schlechten Scherz, andererseits wurde mir versichert, dass ich, wenn ich das in D-Dorf im Reisezentrum erkläre, sicher nur nen paar Kröten für den nutzlosen Verbundsumwegsdreck bezahlen muss, der ja leider nicht abgedeckt sei durch meine Karte (Ja, ich soll für den nutzlosen Umweg auch noch bezahlen). Alternativ könnte ich, da ich ja sicher Internet habe, den Geldeintreibern von der DB Mafia ne Mail inkl Diggi Bild meiner Fahrkarte schicken und das alles erklären.

An dieser Stelle, ein kleiner Einschub. Eine Freundin von mir ist leidenschaftliche und überzeugte Schwarzfahrerin. Sie hat da aber gewisse Vorteile gegenüber mir. Sie ist sone superhübsche Superblondine und macht von diesem Umstand ordentlich Gebrauch. Sie hat mir das mal demonstriert. Der Schaffner kommt, sie sagt "Bei mir waren sie schon" und schenkt ihm ein göttliches Lächeln. Er, ca 45, Bierbauch, Schnauzer, Hemd aus der Hose, strahlt stolz übers ganze Gesicht, zwinkert zurück, und geht sofort weiter selbst mich und meine gezückte Karte übersehend bzw sofort vergessend....wahrscheinlich mit genug Inspiration für die nächste Woche.

Zurück zum Thema. Die nächsten 5 Minuten habe ich mit Kopfschütteln verbracht. Ich bezahle seit mehreren Jahren viel zuviel Geld für ein Abbo. Ich wolle von D-Dorf nach Aachen, mit nem Regionalzug. Ich hab dafür ne Karte und sitze in einem....haha....aber das ist der falsche...haha. Na ja, es wird sich in D-Dorf schon klären.

Das Reisezentrum ist natürlich total überfüllt. Überall riesige Schlangen und ich bin perfekt darin mich, egal ob bei McDoof oder im Supermarkt, immer an der falschen anzustellen. Nach ca 20 Minuten Schlangestehen wird einer der drei Schalter auf den meine Schlange sich zuwälzt dichtgemacht. Die Mitarbeiterin verschwindet und taucht wenige Minuten später in Zivil wieder auf und geht die ganze Schlange herunter in den Feierabend, begleitet von ungläubigen Blicken der ausdauerenden Steher. Dann machen noch drei weitere Schalter zu. Die Schlange endet jetzt an der Eingangstür zum Reisezentrum und wer denkt, dass das irgendwen der topmotivierten Bahn Mitarbeiter beeindruckt täuscht sich. Da wird munter getratscht und geflirtet, aber keiner kommt auf die Idee den hinten stehenden vllt. schonmal warme Decken für die Nacht zu bringen, denn so lange wird es dauern bis sie an die Reihe kommen, jetzt da sich nur noch 2 Leute um sie alle kümmern.

Nach 45 Minuten Schlangestehen bin ich dann dran und ich hatte im Grunde sogar Glück dabei (meine Gebete begleiten die weit hinten stehenden....wenn sie nicht gestorben sind...). Anstatt wie z.B. mein netter Herr Vater s-o-f-o-r-t mit dem Anwalt zu drohen und nach dem "Vorgesetzten" zu verlangen, lege ich die Situation zunächst erstaunlich höflich dar. Die nette Dame wusste erstmal gar nicht, was sie dazu sagen sollte. Es war ihr sichtlich peinlich, dazu schien sie etwas überfordert. Die gute Frau ist aber brillant aus der Sache rausgekommen, wofür ich sie allem Hass zum trotze ein klein wenig bewundert habe. Sie erzählte erst was von, sie wisse ja nicht wie das Verkaufsgespräch gelaufen sei. Und wer es geführt habe (Blödsinn, die genau Uhrzeit und der Schalter des Kaufs stehen drauf, es ist also alles nachvollziehbar, wer mir das Ding verkauft hat). Dann meinte sie auf einmal, sie sei auch gar nicht zuständig für sowas (genial!). Ich könne ja morgen wiederkommen, ab 7 Uhr sei da sonen Obermuckel da, vllt könne der mir weiterhelfen, ansonsten könne ich ja den Geldeintreibern schreiben, das alles mit einem Lächeln der Marke "Hau ab, lass mich in Ruhe....nen anderer soll sich mit dieser *******e auseinandersetzen....wieso musste dieser potentielle Amokläufer ausgerechnet zu mir kommen?.....ich hol gleich den BSG...". Auf meinen Einwand, es sei ja wohl nicht sehr kundenfreundlich, wenn ihre bezahlten Handlanger/Weggelagerer (ich hab das natürlich nett gesagt) mich erst an ihr, ach so tolles Reisezentrum mit den 10 Regeln der Kundenfreundlichkeit (kein Witz, die gibts wirklich. Die hingen da an einer Wand!) verweisen, ich 45 Minuten anstehe und mir dann anhören muss, sie sei ja gar nicht zuständig und ich soll selber "schreiben, mailen"...mich an irgendwen anders wenden....jedenfalls sie in Ruhe lassen, reagierte sie........gar nicht, ausser mit nem zu ca. 25% freundlichen Lächeln, was wohl mehr ihre Harmlosigkeit betonen und mich beruhigen sollte. Ich vermutete sofort die absolvieren da irgendein De-Eskalationstraining und man hat denen gesagt am besten gar nix sagen, wenn man nicht weiss was und das gegenüber muffig ist. Ich hätte fast sofort lachen müssen. Die Idee, dass die gute Frau mich einfach nur für nen armen Irren hält, der zu doof ist das völlig logische Verbundsystem der Bahn zu checken, hatte doch irgendwas.

Ich bin abgedreht und völlig frustriert nach Hause. Jetzt werde ich mich wohl tatsächlich soweit erniedrigen und diesen XXXX "schreiben".... "mailen" ...."alles erklären"..... inkl. Digitalbild meiner Fahrkarte. Es ist unglaublich, wie hilflos man dieser Willkür bei Unternehmen wie der Bahn ausgesetzt ist. Von daher steht einiges für mich fest.

1. Die Bahn ist eine der grössten Bedrohungen für die Lebensqualität der Bundesbürger

2. Entweder geht die Bahn oder ich!

3. Der Kampf gegen die Bahn kann nicht mit friedlichen Mitteln gewonnen werden! Es muss alles mobilisiert werden. Es darf auch keine Verhandlungen geben. Die Bahn muss bis zu ihrer vollständigen Vernichtung angegriffen werden wo man sie findet und geschlagen werden, wo sie sich zum Kampfe stellt!

4. Sobald ich an die Macht komme wird meine erste Amthandlung sein, alle Bahn-Mitarbeiter in Arbeitslager in die Innere Mongolei zu stecken.

Natürlich werden jetzt vllt. einige sagen, ich sei ja selber schuld. Ich hätte den Fahrplan etwas genauer lesen sollen, vor allem hätte ich bevor ich mit meinem nach persönlicher Beratung gekauften Ticket in einen Zug steige sicherheitshalber erstmal zu Hause alle deutschen Nahverkehrsverbundsgebiete und die dafür nötigen Ticketkombinationen durchspielen müssen. Wer das tut soll das mal ruhig machen. Nach meiner Machtergreifung werde ich mich daran erinnern.



.......und morgen werde ich wohl wieder Bahn fahren müssen.
 

Buscho

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Ein hervorragender Beitrag von Roberts bezüglich der Diskussionskultur. Zu finden auch im Sperrungen-Thread (Post 1136). Die neuerliche Diskussion wurde durch Pinsels Sperrung ausgelöst. Roberts zeigt hier Eindrucksvoll, woran es auch meiner Meinung nach hier im Non-Sports krankt.

Roberts schrieb:
Ich bin der Überzeugung, dass wir hier ein typisches System haben, in dem sich die Hauptvertreter der jeweiligen Gegenpole gegenseitig hochschaukeln und dabei auf die gleiche Palette an Stilmitteln, "Tricks und Kniffen" zurückgreifen, um den jeweiligen Gegenpart schlecht aussehen zu lassen und ihn zum kochen zu bringen.

Deshalb stimme ich aus meiner Beobachtung auch Langer zu, wenn er feststellt, dass "Pinsel ist auch nicht schlimmer als andere" ist. Die "KGZ49=Pinsel=Wer-auch-immer"-Masche dient doch erkennbar dazu, die Meinung der genannten Personen nicht nur inhaltlich zu diskreditieren, sondern "Ihm" auch noch eine charakterliche Deformation nachzuweisen. Dem gegenüber steht von seiner Seite das gebetsmühlenartige Wiederholen immer gleicher Aussagen mit immer gleichen "Argumenten" unter zu Hilfenahme der Stilmittel Überzeichnung, Verallgemeinerung und unzulässige Gleichsetzung. Insofern sind die "Waffen" der jeweiligen Parteien von der Art her nicht immer gleich, die Wirkung ist jedoch meist ähnlich. Da sich die von mir verallgemeinernd als Hauptvertreter der jeweiligen Gegenpole benannten Leute auch immer gleich verhalten, weiß die Gegenseite genau, mit welchen Handlungen sich welche Wirkung erzielen lässt.

Wie geht man im Sinne eines guten Diskussionsklimas damit um? Man kann an die Konfliktparteien appellieren, was hier nichts gebracht hat. Man kann die Sache durch Androhung und dem Vollzug von Zwangsmitteln regeln. Wer den Boxsportbereichs über Jahre verfolgt hat, kann sich noch an einen lebensälteren Forumsnutzer erinnern, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, seine Bewertung eines medienpresenten Boxbrüderpaares zur Allgemeingültigkeit zu erheben. Diese Mission konnte er so lange durchziehen und damit garantiert jeden Thread zweckentfremden bis Ihn das verantwortliche Moderatorengespann aus dem Verkehr gezogen hat. Dabei wurde (und darauf kommt es mir hier an) aber darauf geachtet, dass er die Threads nicht im Alleingang kaputt bekommen hat, sondern dass ihm ein Widersacher stehts zur Seite gestanden, der dafür sorgte, dass sich dieses Empörungssystem immer wieder neu hochschaukeln konnte. Somit hat man dann nicht nur ihn gebannt, sondern seinen wichtigsten Provokateur gleich mit.

Wer als Anstoß an Pinsels Meinung nimmt, was man natürlich darf und dann meint, Pinsel dadurch treffen zu müssen, dass man ihm wiederholt die Existenz abspricht und ihn zum Zweitnick von kgz49 erklärt, obwohl von Seiten des Administrators/Verantwortlichen längst festgestellt wurde, dass das nicht stimmt, sollte als Wiederholungstäter ebenso gesperrt werden, wie die Anti-Ehrenmännleinfraktion, die zum drölfzigstenmal die ihre nun längst bekannte These in jedem Thread wiederholt, der sich mit der Türkei und dem Islam befasst.

Aus meiner Sicht kommt das absichtliche Missverstehen in Verbindung mit Gleichsetzungen und Unterstellungen täglich vor, wenn es um die Themen Rechtsextremismus/Nationalismus/Integration/Multikultur/Islam/Türkei geht.

Wenn es darum geht die EU-Untauglichkeit der Türkei und die moralische Verwerflichkeit des Islam nachzuweisen wird letztlich auf die gleiche Palette an Stilmitteln zurückgegriffen, wie bei dem Versuch die Verbindung von Ausländerfeindlichkeit/Türkeihass/imperialistischer Überheblichkeit des Christentums inkl. Kreuzzugsmentalität nachzuweisen. Alles das wird durch das kontinuierliche Einstellen tendenziell immer gleichere Zeitungsartikel zu untermauern versucht. Dabei ist der mahnende Finger immer auf Andere gerichtet. Wenn sich dann der erhoffte Effekt nicht einstellt, wird eben so lange provoziert bis der Gegner dort steht, wo man ihn hinhaben will.

Man schaue sich nur den "Neues aus der Türkei"-Thread an. Er zeigt eindrucksvoll, was ich mit meinen Aussagen meine. Provokativ ist schon der Threadtitel, der von der Intention her heißen müsste: "Neue Untaten, Verbrechen, Unterdrückungen und sonstige Vergehen in der Türkei" - Klar das alle Türken im Forum, alle türkischstämmigen Nutzer und Türkeisympathisanten sich sofort provoziert fühlen, das es gar nicht um einen Überblick der Neuigkeiten der Türkei, sondern nur um Hiobsbotschaften aus der Türkei inkl. verallgemeinernder Bewertung geht. Ein System, dass sich hochschaukeln muss. Wie kann man einen solchen Thread, genau genommen die Umwidmung eines solchen Threads zu einem bestimmten Zweck zulassen?

Als Gegenpart haben wir die drei Threads "Braunes Netzwerk" & "Der braune Mob schlägt wieder zu..." & "Rassistischer Überfall in Potsdam" die auch nur ab einem gewissen Punkt zum Zwecke des Nachweises existieren, wie sehr im Grunde genommen die Deutschen im Allgemeinen zumindest latent, in Ostdeutschland im Besonderen und hier im Forum einige Nutzer im Speziellen dem Rechten Gedankengut frönen. Auch dort ein System, dass sich hochschaukeln muss. Wie kann man solche Threads, genau genommen die Umwidmung solcher Threads zu bestimmten Zwecken zulassen?

Roberts
 

mister.d

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speech zum Thema Weihnachtszeit:

Mir geht diese ganze Weihnachtszeit schon einige Zeit gewaltig auf den Sack. Dieses Weihnachtszeit gibt mir rein gar nichts, obwohl ich die Zeit als Kind eigentlich immer mochte. Heute heißt es nur noch: Stress mit Geschenken (bin total unkreativ und hasse dieses Prestige-Schenken), das passende Gebäck gibt es doch eh schon seit September und hängt demnach seit Ende November zum Hals raus, es ist kein Ansatz von Schnee zu sehen (aber die Scheibe seines Autos darf man früh fein freikratzen), das Rumhocken bei Oma kann ich mir im Prinzip auch sparen (diese Farce von Besinnlichkeit - argh), das Essen an den Feiertagen schmeckt mir eh nicht (egal ob nun Gans, Ente, Karpfen, Biberschwanz ...), überall Werbung und Plakate mit "X-Mas-Time" und "Holiday-Fever" zu lesen (am Besten noch mit schönen Frauen in knappen rot-weißem Kleid), im Fernsehen laufen dahergelaufene Knabenchöre und kommunistische Tschechen-Märchenfilme, Glühwein schmeckt doch, wenn wir alle mal ehrlich sind, gar nicht und eigene Wünsche hab' ich auch nicht. Ich wünsche mir schon seit vielen Jahren immer um die Zeit Geld von meinen Verwandten, weil ich krampfhaftes Schenken auf den Tod nicht leiden kann und selbst weiß, wie pervers krank das eigentlich ist (s.o.). Und warum das alles? Weil irgend so ein Vogel geboren wurde. ;)[...]

Word! :D
 

theGegen

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Ein prima Beitrag aus der hitzigen Debatte um die Rentner-Beinahe-Tot-Schläger:

Für mich müsste man den Begriff "rassistisch motivierte Tat" ersteinmal genauer definieren, bevor man jetzt den Spieß umdreht und lauthals "rassistischer Überfall auf einen Deutschen " schreit.

Wenn zwei alkoholisierte, latent gewaltbereite Deutsche einen Afrikaner zusammenschlagen, weil sie sich vorher mit ihm in ein Wortgefecht verwickelt haben und dabei auch "Du sch**ß N****r" gerufen wurde, kann man nicht unbedingt sagen das dies eine rassistische Gewalttat ist.
Und zwar unter der Vorraussetzung, das sie ihn in Ruhe gelassen hätten, wenn es zu keinem Wortgefecht gekommen wäre oder auch ein Deutscher unter gleichen umständen Opfer dieser Gewalttat geworden wäre.

Wenn Neonazis organisiert Jagd auf Ausländer machen, ohne das sie mit diesen vorher in irgendeiner Weise in Streit verwickelt wurden, eben nur deswegen weil sie Ausländer, bzw einer anderen Rasse zugehörig sind, dann wäre diese Tat rassistisch oder ideologisch motiviert.

Genauso wenn sich radikale Islamisten in die Luft sprengen oder Bombenanschläge verüben und keines er Opfer eigentlich gekannt haben oder irgendwelche Auseinandersetzungen vorgefallen sind, dann sind diese Taten rassistischen weil ideologisch motivierten Verbrechen gleichzusetzen.

Im aktuellen Fall kann man also meiner Meinung nach nicht von umgekehrt rassistisch motivierter Gewalt sprechen. Vielleicht wäre dem Rentner nichts passiert, wenn er sie nicht angesprochen hätte. Oder es hätte auch ein italienischer oder afrikanischer Rentner sein können, wenn er genauso wie ein leichtes Opfer erschienen wäre.

Ich verabscheue diese Tat und dem Opfer nützt es nichts, wenn derart spekuliert wird. Ob ideologisch motiviert oder spontan, Gewalt bleibt Gewalt. Trotzdem zielte das Eingangsposting in eine Richtung, zu der ich eben diese Gedanken hatte.

Die Täter sollten die volle Härte des Gesetzes zu spüren bekommen, da außer Härte bei solchen Menschen eh nichts anderes mehr ankommt. Leider ist es mit dieser "Härte des Gesetzes" nicht unbedingt weit her und wenn es die Möglichkeit gibt ein derartiges Subjekt abzuschieben, sollte endlich mal ein Exempel statuiert werden.

Hat 'ne Nominierung verdient, wie ich finde.
 

theGegen

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Zwei Dinge. Erst mal eine weitere Nominierung: (zum Thema "Pro und Contra lange Unterhosen" im Basketball-Smack)

Yinka Dare schrieb:
Im Skiurlaub ist es ja eh Standart.
Unsinn. Wenn man gute Skihosen hat, sorgen zusätzliche lange Unterhosen nur für ein Feuchtbiotop in der unteren Körperhälfte. Wenn man Ski fahren kann, hat man ohnehin genug Bewegung, so dass einem nicht kalt wird. Ausnahmen sind natürlich die Snowboarder, die sowieso den halben Tag mit dem Arsch in irgendeiner Schneewehe verbringen.

Hannes_derander schrieb:
So ab ca. 5 Grad und kälter trage ich welche...es gibt inzwischen ja auch ganz nette und schick aussehende Teile!

Und was machst du, wenn es mal kalt wird? 7 Stück übereinander? Die einzige Entschuldigung für das Tragen langer Unterhosen ist die Zugehörigkeit zu bestimmten Berufsgruppen. Und davon gibt es außer Elchzähler am Polarkreis oder Informationsstandbetreiber im Himalaya nicht gerade viele. Und nein, es gibt definitiv keine nett oder schick aussehenden Teile.

Übrigens sind die passionierten Träger langer Unterhosen zumeist diejenigen, die zwischen Oktober und April ständig schniefend und hustend durch die Gegend laufen, wenn sie nicht gerade mit Wärmflasche und Kamillentee im Bett liegen. Die Verweigerer erfreuen sich in dieser Zeit üblicherweise bester Gesundheit.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

theGegen

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Zweitens News vom beauftragten Wahl-Leiter (also von mir):

Das Wahlkommitee (also ich) hat einstimmig beschlossen, dass die Wahl zum Beitrag des Jahres am Jahresende 2008 erfolgt.
Es handelt sich dann einfach um die Wahl zum "Beitrag des Jahres 2007/2008".

Begründung: Diese Wahl soll den gelungensten Beitrag eines ganzen Jahres küren und für letztes Jahr gab es nur einen kurzen Bemessungszeitraum. Immerhin kam der Vorschlag dazu erst spät. Weil nun aber verständlicherweise sich keiner gerne die Mühe gemacht hat, sämtliche threads nach vorherigen gelungenen Beiträgen zu durchforsten, wäre das für das Jahr 2007 keine vollständige Wahl mehr geworden. Natürlich sollen die hier schon zitierten preiswürdigen Kandidaten auch für die Wahl für 2008 berücksichtigt werden, deswegen der Kniff mit einer Premierenwahl 2007/2008.

Vielleicht ist es sinnvoll, wenn die Moderatoren eines jeden Teilsportbereiches einen mit "Wichtig" deklarierten Hinweis auf diese Wahl geben würden, auf dass es zum Ende dieses Jahres eine richtig fette Wahl gibt mit Nominierungsrunden und Endrunde usw.

Der Wahlleiter
 

ManfredderTruck

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Zweitens News vom beauftragten Wahl-Leiter (also von mir):

Das Wahlkommitee (also ich) hat einstimmig beschlossen, dass die Wahl zum Beitrag des Jahres am Jahresende 2008 erfolgt.
Es handelt sich dann einfach um die Wahl zum "Beitrag des Jahres 2007/2008".

Begründung: Diese Wahl soll den gelungensten Beitrag eines ganzen Jahres küren und für letztes Jahr gab es nur einen kurzen Bemessungszeitraum. Immerhin kam der Vorschlag dazu erst spät.
klingt natürlich vernünftig und ist auch sehr richtig das der bemessungszeitraum im jahr 07 zu kurz war! macht das ganze nur interessanter und mit sicherheit auch abwechslungsreicher ...
aber wird die wahl zum beitrag des jahres 07/08 nicht eine ziemlich anstrengende nummer für alle beteiligten? wenn ich mir angucke wieviele beiträge schon jetzt im thread stehen, will ich gar nicht wissen wieviele es im dezember 08 erst sein werden! ausserdem habe ich die befürchtung das manche beiträge ihren glanz verlieren, einfach weil der kontext in vergessenheit gerät oder das thema unpopulär geworden ist.

wie wäre es zum beispiel mit wahlen zum beitrag des monats, aus denen dann am ende des jahres 08 ein beitrag für ganz 07/08 gekürt wird?
 

theGegen

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Ich weiß nicht, ob das sinniger ist. Kann ja sein, dass es in einem Monat keinen Vorschlag gibt und in einem anderen zehn.
.... Ich stelle mir vor, dass es am Ende des Jahres Nominierungs-Vorrunden gibt, bis ca. 5 Beiträge zur Auswahl stehen.
Oder die ca. 10 Beiträge, die in einer Vorab-Wahl die meisten Stimmen erhalten haben, kommen in die Finalrunde, wo jeder nochmal für den dann ultimativ besten Beitrag abstimmen darf.
 

ManfredderTruck

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Ich stelle mir vor, dass es am Ende des Jahres Nominierungs-Vorrunden gibt, bis ca. 5 Beiträge zur Auswahl stehen.
Oder die ca. 10 Beiträge, die in einer Vorab-Wahl die meisten Stimmen erhalten haben, kommen in die Finalrunde, wo jeder nochmal für den dann ultimativ besten Beitrag abstimmen darf.
ok, das klingt nach nem guten plan. die details können ja auch noch in 12 monaten geklärt werden :)
na dann mal fleißig gute beiträge schreiben, allemann!
 

ManfredderTruck

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Ich befürchte leider, dass der brutalst mögliche Lügner wieder einmal als Ministerpräsident aus dieser Wahl hervor geht.

Was sich Koch im Moment wieder einmal erlaubt, ist eine bodenlose Unverschämtheit. Es geht mir gar nicht um den Populismus, dass machen alle, es geht um das Thema. Das er erneut Wahlkampf auf dem Rücken einer Minderheit macht, zeigt seine Skrupellosigkeit. Er spielt die Angstkarte aus, eine die in Wahlkämpfen fast immer zieht und verschweigt dabei, dass es hauptsächlich soziale Probleme sind, die zu solchen Übergriffen führen. Wer hatte die Möglichkeit in 9 Jahren Regierungszeit etwas gegen soziale Ungerechtigkeit oder zumindest für einen effektiveren Kampf gegen Kriminalität zu sorgen? Der brutalst mögliche Wahlkämpfer. Glaubt man den Zeitungen, wurden sowohl Justiz, Polizei und sozialen Verbänden Gelder gestrichen die sie zu dieser Problembekämpfung benötigten. Aber diese Zusammenhänge sollten wir den Bürgern lieber ersparen…

Wenn es ihm „nur“ um Populismus gegangen wäre, hätte er ein anderes Thema nehmen können, z.B. den Flughafenausbau. Er hätte so tun können als hätte die SPD den Ausbau nicht auch unterstützt und das er bald die Landebahn ganz alleine baut, aber er hat sich anders entschieden.

Übrigens hat sich für mich persönlich die Merkel mit ihrer Unterstützung für diese Art des Wahlkampfes erledigt. Jemand der bei allen politischen Themen solange die Klappe hält bis sich eine Mehrheit für eine Richtung abzeichnet (und diese dann als ihre Meinung verkauft, hat sie wohl von ihrem politischen Ziehvater) und dann ausgerechnet bei dieser Sache mitmacht, hat sich für mich disqualifiziert.

Aber zurück zur brutalst möglichen Landtagswahl. Schauen wir uns doch mal an was aus dem Siegbringenden Wahlkampfthema der letzten Landtagswahl geworden ist: Der Bildungspolitik.
Da wäre zunächst der grandiose Fehlschlag der Unterrichtsgarantie Plus (U-Plus) zu nennen. Für alle Nicht-Hessen möchte ich das kurz erklären: Die Regierung Koch wollte dafür sorgen, dass an hessischen Schulen weniger Unterricht ausfällt. Eine gute Sache wie ich finde, aber wie wurde es umgesetzt? Hier in Hessen darf mittlerweile jeder, vom Hausmeister bis zum Verkäufer, Kinder unterrichten. Jeder kann sich vorstellen was das für ein durcheinander ist. Die Abbrecherquote bei den U-Pluslern ist enorm hoch, weil viele überhaupt nicht abschätzen können was es bedeutet ein Kind zu unterrichten und dafür auch gar nicht ausgebildet sind. Es ist auch nicht so, dass diese Leute nur bei der Hausaufgabenbetreuung helfen um die Unterrichtszeit zu Gewährleisten. Mein Weibchen ist als Lehrkraft an einer Schule tätig und hat zu meiner Erstaunung erzählt, dass bei ihr ein U-Plusler Geschichtsunterricht gibt und mit der Klasse nicht zurecht kommt. Die Konsequenz daraus war das es überdurchschnittlich viele Fünfen gab die auch bei der Frage der Versetzung heran gezogen wurden. Diese neuen „Lehrkräfte“ sind auf den ersten Blick natürlich für das Land Hessen wesentlich günstiger, dabei wird aber übersehen, das weiter Lehrer an den Unis für viel mehr Geld ausgebildet werden, die am Ende ohne Job dastehen.

Ich stelle euch nun aus dem Kabinett unseres brutalst möglichen Landesfürsten die zuständige Person für diese Politik vor: Frau Wolff. Fr. Wolff fordert schon mal – wie in einem Posting weiter oben erwähnt – die biblische Schöpfungslehre im Biologieunterricht zu behandeln. Da wird auf der einen Seite von unserem brutalst möglichen Religiösen (immerhin kennt er auch den Dalai Lama persönlich) zurecht ein Burka Verbot gefordert (obwohl die an Hessens Schulen noch nicht gesichtet wurden) um so zumindest symbolisch etwas gegen religiöse Extreme zu tun, um auf der anderen Seite fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse mit Bibel Geschichten zu vermischen?! Übrigens gab es erwartungsgemäß für diese Äußerung keinen Rüffel.

Der nächste bildungspolitische Schachzug: G8! G8 bedeutet (wie aus anderen Bundesländern bekannt), dass Gymnasium mit Abitur schon in 8 statt wie bisher 9 Jahren zu absolvieren. Dazu wurden und werden die Ganztagsschulen ausgebaut (mit Geldern die von der rot-grünen Regierung bereitgestellt wurden). Ich bin ein Befürworter von Ganztagsschulen, aber nicht wenn sie dazu so genutzt werden wie für die G8 Kinder. Da wird wieder besseren pädagogischen Wissens den 10 und 11 Jährigen jeden Tag mittels Frontalunterricht 6,7,8 oder 9 Stunden Stoff eingepaukt. Der Unterrichtsplan wurde nicht groß angepasst, das fehlende Jahr wurde auf die restlichen verteilt. Natürlich gibt es trotz Ganztagsschule Hausaufgaben. Die Folge: weitere Zunahme der privaten Nachhilfe (welche Bevölkerungsschicht sich das nur leisten kann?...) und aufgrund der zeitlichen Belastung weniger Möglichkeiten sich in den Vereinen zu engagieren.

Mir fällt eigentlich nichts Bedeutendes ein was Koch in den 9 Jahren bisher erreicht hat. Es ist – wie in einem Posting erwähnt wurde – die Aufrechterhaltung des Status Quo. Das Rhein-Main-Gebiet ist wirtschaftlich ein Selbstläufer und unterstützt weiterhin den Norden Hessens, deshalb weiß ich auch nicht was er wirtschaftspolitisch groß bewegt hat.

Was sind die Alternativen zu Koch?

FDP: Die FDP widerspricht in den meisten wirtschaftspolitischen Fragen meiner Einstellung und ist deshalb für mich unwählbar. Abgesehen davon weiß ich gar nicht wer hier für die kandidiert.

Die Grünen: Die Grünen schaffen es hier in Hessen wie auch bundespolitisch nicht, mit dem großen Faustpfand was sie haben, - der Umweltpolitik – zu wuchern. Mittlerweile ist das ja in jede Partei durchgedrungen und macht den Grünen zu schaffen. Der Spitzenkandidat der Grünen Al-Waziri hat einen Migrationshintergrund von Kochs Lieblingsklientel, weshalb er auch sinngemäß folgende differenzierte Aussage von sich gab: „Wir dürfen dieses Land nicht den Al-Waziris, Ypsilantis und Kommunisten überlassen“

Die Linke: Weiß auch hier den Namen des Spitzenkandidaten nicht. Sie scheinen aber wohl eine realistische Chance auf den Landtagseinzug zu haben und könnten dadurch die Regierungsbildung beeinflussen.

SPD: Die SPD hat mit ihrer Wahl von Ypsilanti bewusst auf einen Lagerwahlkampf mit Koch gesetzt. Finde sie aber bisher auch etwas farblos. Wahrscheinlich wird allein ihr Name und ihre Unbekanntheit die SPD viele potenzielle Stimmen kosten.
Inhaltlich will sie bei der Bildungspolitik vieles ändern z.b. Abschaffung von G8 und Studiengebühren. Das Interessanteste finde ich aber, dass sie den Herrn Scheer als Umweltminister im Schlepptau hat, Träger des alternativen Nobelpreises im Umweltbereich. Hier hat die SPD wohl ein sehr ambitioniertes Wahlprogramm was die Zukunft sauberer Energiegewinnung verspricht.

Ich werde wahrscheinlich die SPD wählen, zum einen um endlich Koch loszuwerden und zum anderen kann ich mich für deren Programm noch am ehesten erwärmen.

Mein Tipp ist im Moment: Wahlsieg Koch, aber große Koalition weil die Linke in den Landtag einzieht und es anders nicht zur Mehrheit reicht.

Übrigens ist der Text etwas länger geworden weil ich gerade Lust hatte mich mal wieder so richtig zu ärgern ;)
gutes ding :thumb: hat mich besser informiert als der ganze hiesiege wahlkampf bisher! kann mir den ekelhaften populismus nicht mehr anhören, da vergeht mir ja die lust zum nachdenken schon beim thema und dem wissen das selbiges nichtmal der kern sondern nur mittel zum zweck ist!

naja, den beitrag mit nominierung gewürdigt, alles richtig gemacht! :)
 

theGegen

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Direkt gefolgt von einem anderen ernsten und wohldurchformulierten Beitrag von Buscho im thread "Ausländerkriminalität nimmt zu" des Non-Sports:

Ich bin weit davon entfernt eine Lösung zu präsentieren und auch eigentlich nicht derjenige der das Gesamtproblem analysieren, bewerten und einen endgültigen Schluss ziehen kann.

Aber ich sehe einiges. Dazu kann ich nur sagen, dass ich gewissen Statistiken, die besagen, die Kriminalität sinkt, zwar glauben kann aber in vielen Bereichen hat die Kriminalität einfach eine ganz andere Qualität gewonnen und das ist meiner Meinung nach schlimmer und höher zu bewerten als reine Zahlen, die das Problem nur verniedlichen und vor Allem auch abstrakt machen. Die Bandenkriminalität wächst und vor Allem werden die Mitglieder immer jünger. Das ist jedenfalls meine Erfahrung auf diesem Gebiet. Gewaltkriminalität ist nicht mehr die Gewaltkriminalität von früher. Junge Menschen gehen heute mit einer immer größer werdenden Brutalität vor. Die einfache Körperverletzung hat meiner Meinung nach mittlerweile den Status eines Bagatelldelikts erreicht, auch in der öffentlichen Wahrnehmung und auch in der Wahrnehmung der Justiz.
Ein Delikt, bei dem die körperliche Unversehrtheit verletzt wird, darf aber in Meinen Augen nie ein Kavaliersdelikt sein. Das muss ganz hoch angesiedelt sein. Und hier hapert es meiner Meinung nach eben und ist für mich auch ein Grund für die größer werdende Verrohung. Wenn jemand den klassischen Faustschlag auf die Nase bekommt, holt das keine Katze mehr hinter dem Ofen vor. Das finde ich traurig. Es muss schon jemand halb tot geschlagen und getreten werden, damit's überhaupt jemanden interessiert.
Raub (abzocken) gehört unter Jugendlichen mittlerweile zum Alltag. Das ist ein Verbrechenstatbestand aber man geht damit um als sei es wischiwaschi.
10, 11, 12 Jährige erpressen Mitschüler oder noch jüngere Kinder. Das sind keine Einzelfälle mehr. Das nimmt stetig zu und vor Allem die Vorgehensweisen sind teils erschreckend. Da wird auch vor Morddrohungen nicht zurückgeschreckt.
Angesichts solcher Verhaltensweisen frage ich mich, wie lange man da zuschauen will. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir in nicht ferner Zukunft von einer Häufung von Tötungsdelikten von Jugendlichen und sogar Kindern lesen und hören werden. Die Spirale dreht sich nämlich weiter und Gewalt schaukelt sich nunmal hoch, wenn nichts dagegen getan wird.

Ich weiß, dass es nicht die Lösung schlechthin ist und auch nicht allein stehen kann aber ich bin der Meinung, dass frühere Strafen zwingend erforderlich sind. Das heißt für mich einerseits die Herabsetzung der Strafmündigkeit, einhergehend mit der konsequenten und strengen Umsetzung der strafrechtlichen Möglichkeiten. Es muss schneller bestraft werden und zwar in Bezug auf die Auffälligkeit der Strafmündigen und auch in der Dauer von Feststellung bis Aburteilung. Ein Jugendlicher muss spüren, dass die Gesellschaft in Form ihrer Sicherheitsorgane ein Auge auf ihn hat. Er muss auch schon beim ersten Verstoß bestraft werden. Kriminelle Karieren entwickeln sich meines Wissens nicht zuletzt deswegen weil entweder gar nicht oder viel zu spät eingegriffen wird. Wie soll ein eh orientierungsloser Jugendlicher begreifen dass sein Leben falsch läuft, wenn er trotz zigfacher Vergehen immer noch keine Konsequenzen spürt. Wie soll er überhaupt bemerken, dass er sich selbst und seiner Umwelt schadet, wenn ihm die Gesellschaft nicht zeigt das es so ist und ihn nicht zeigt, dass man es nicht akzeptiert was er tut. Dies geht aber meiner Meinung nach nur auch mit Bestrafung. Das schließt in keinster Weise sämtliche sozialen Aspekte und Resozialisierungsgedanken aus. Das muss Hand in Hand gehen und dennoch muss er auch die Konsequenz in Form von Bestrafung tragen. Ich kann einen Jugendlichen auch an Projekten zum Aggressionsabbau, zur Steigerung des sozialen Verständnisses usw. teilhaben lassen, wenn ich ihn abends wieder einsperre. Das muss möglich sein.
Ich muss ihm zeigen, dass er seine Familie, seine Freunde usw. verlieren wird, wenn er sich nicht ändert.

Ich bin der Meinung, dass das was unsere Justiz in der Bewertung vieler Jugendlicher tut, Kindergeburtstag ist. Das Traurige ist nur, dass diese Jugendlichen oft längst nicht mehr wissen was Kindergeburtstag ist. Offensichtlich haben viele in der Justiz und auch in der Politik noch nicht verstanden, dass diese Jugendlichen in einer anderen Welt leben und ein ganz anderes Verständnis von Recht und Unrecht haben, als die "normale" Gesellschaft. Da herrscht oft das Recht des Stärkeren. Man muss sich auch bewusst machen, dass es Jugendliche gibt, die nicht mehr resozialisierbar sind und das vor Allem auch gar nicht wollen. Diesen Jugendlichen komme ich beispielsweise mit Soziaslstunden nicht bei. Da pellen die sich, auf gut Deutsch, ein Ei drauf.
Nicht jeder kriminelle Jugendliche ist auch gleichzeitig ein Opfer der Gesellschaft. Das halte ich einfach für eine Mär.

Ich würde es von daher schonmal sehr begrüßen, wenn in jeder größeren Polizeidienststelle ein Staats- oder Amtsanwalt sitzt, der auch vor Ort sein Büro hat. Der kann nämlich dann ad hoc entscheiden. Besser wären noch Amtsrichter auf den Polizeidienststellen. Ich glaube sogar, da wären einige Richter und Staatsanwälte nicht einmal abgeneigt.
Denn auch die haben oft aufgrund der langen Zeiten zwischen Feststellung und Gericht oft wenig Möglichkeiten noch einzuwirken. Wenn erstmal 6 Monate ins Land gegangen sind, einhergehend mit weiteren 20 bis 30 Straftaten des Jugendlichen, ist es oft doch gar nicht mehr auf die Reihe zu bringen, was eigentlich angesagt ist. Diesen Missstand könnte man zumindest mit den Sofortrichtern oder Staatsanwälten mildern. Ich bin überzeugt, dass es nicht wenige Jugendliche gibt, die von einer sofortigen Aburteilung beeindruckt wären. Gerade die, die vielleicht noch am Anfang einer kriminellen Karriere stehen oder einfach mal "reinschnuppern", wenn man das so sagen kann. Man wird niemals alle damit beeindrucken und man wird auch nicht alle zu besseren Menschen dadurch machen aber das ist sowieso nicht möglich. Es wird immer welche geben, die durchs Raster fallen aber man sollte irgendwo mal anfangen. Nur reden ohne zu handeln hat noch nie irgend etwas gebracht und auch noch nie jemandem geholfen.
 

theGegen

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Das mir das bloß nicht in Vergessenheit gerät, hier.... :skepsis:

@Jigga & andere kroatischen Anhänger.

(Nach verlängertem Wochenende) erst einmal einen verspäteten Glückwunsch für die Leistung eurer Mannschaft am Donnerstag. :thumb: Kroatien in allen Bereichen (Taktik, Einstellung, Läuferischem, Herz und Einwechslungen) absolut überlegen und somit verdient gewonnen. Die Mannschaft scheint dann wohl nach dem Oesi Spiel ihr wahres Gesicht gezeigt zu haben...

Tja, da hat der Jogi es doch geschafft mich mit seinem Konzeptgefasel, Auf-den-Punkt-Fit Versprechungen und Holt-sich-während-dem Turnier-Spielpraxis-Illusionen und gedrehtem MTV-Video einzullen und erreicht dass ich meine anfängliche Skepsis (bei Bedarf suche ich euch gerne ein paar Posts heraus) über Bord geworfen haben. Presseberichte, Forumsbeiträge und Vorfreude etc haben ihr übrigens dazu getan dass jetzt jeder mir meine arroganten Sprüche um die Ohren hauen kann. :D

Zum deutschen Spiel: da hat aber auch nix geklappt. Lehmann kristalisiert sich zum unsicherstem Torwart des Spiels (2tes Tor hätten bei den momentanen Torwartleistungen der EM nicht viele kassiert), die Abwehr ein Torso, die Einwechslungen hannebüchen, ein nicht zu übersehender Konditionsmangel, Stürmer die nun merken dass Polen/Kroatien halt nicht Cottbus oder Hannover sind, die Standards nicht mal Kreisklasse und die Dummheit einiger Spieler (Schweinsteiger) sind die Krönung des ganzen. :mad: Was hat man eigentlich in der Vorbereitung gemacht? Urlaub?

Wenn da nicht der Schalter umgelegt wird (und man komme bitte nicht mit dem Polenspiel, denn auch ich hatte die ca. 35 Minuten Leerlauf, Lehmanns Patzer am Anfang (da kann man nach 1 Minute auch mal 1:0 hinten legen) und das Verdaddeln 100%iger Torchancen bewusst verdrängt) dann ist am Donnerstag, wie schon richtig erwähnt wurde, Endstation Basislager. :cry: :(

So, jetzt Mund abputzen und die Oesis 6:0 weghauen. :rocky:
 

mystic

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Heart-for-tha-street oder auch "Wie wählt man einen Flaggenträger":

Die - wenn man so will - richtige Entscheidung für den Fahnenträger hängt doch eigentlich von den Kriterien ab, die man in den Auswahlprozess einfließen lassen möchte, und ob man möglicherweise eine Botschaft mit der Benennung verknüpft. In Abhängigkeit davon ergeben sich nun mal völlig unterschiedliche Idealbesetzungen.

a) Das Respect-to-the-Man-at-the-Chinese-Pan-Kriterium oder auch "Wir vom ehemaligen NOK lieben den WOK"
Ein Fall für Timo Boll oder einen anderern Athleten bzw. Athletin mit chinesischen Wurzeln.

b) Das Mr.T-Kriterium oder auch "Gesammeltes Geschmeide nach vorn!"
Schumann, Boron, Dittmer - noch jemand?

c) Das Cannot-Be-Olympic-if-You-Like-it-Kriterium oder auch "Sportliche Freizeitaktivitäten gelten nur dann als Hobby, wenn es sich um nicht-olympische Sportarten handelt!"
Der Bankangestellte Dittmer oder auch jeder andere Athlet mit einem unsportlichen Haupt-oder Nebenberuf.

d) Das As-Andy-Told-You-Kriterium oder auch "Deine 15 Minuten außerhalb des Schattens beginnen genau jetzt. Tick-tack-tick-tack..."
Jeder Sportler aus einer irgendwie nicht so ganz medientauglichen Sportart.

e) Das Look-at-Your-Role-Model-Kriterium oder auch "Freistunden sind kacke, wenn dafür Sport ausfällt!"
Ein Athlet aus einer der olympischen Kernsportarten des Schulunterrichts. Also Turnen, Schwimmen, Leichtathletik, Fuß-, Hand-, Volley-, Basketball.

f) Das Can't-Live-without-You-Kriterium oder auch "Der Mutter-Teresa-Effekt."
Ein Sportler, der nahezu im Alleingang nicht nur sich selbst sondern auch 11 Kumpels den olympischen Traum ermöglicht hat. Sprich: Dirk Nowitzki.

g) Das United-We-Stand-Kriterium oder auch "Das Team ist der Star."
Ein Mannschaftssportler. Vorzugsweise ein Ersatztorwart oder ein Handtuchwedler.

h) Das Give-Peace-a-Chance-Kriterium oder auch "Keine Waffen und keine Kloppereien!"
Keinesfalls ein Schütze, Fechter oder Kampfsportler.

i) Das When-in-Rome-Kriterium oder auch "Bestell dir doch watt einheimisches, Helmut, datt de auch watt vonne Kultur mitkriss! Hier, Ohsobudschoh, klingt doch jut. Haxe mach ich dir, wemmer wieder zu Hause sind."
Potenziell jeder Athlet. Aus Gründen der Symbolkraft empfehlen sich momentan besonders Radsportler oder Gewichtheber.

j) Das Move-Your-Ass-Kriterium oder auch "Videospiele machen fett!"
Kein Vertreter einer Sportart, bei der Bewegungsarmut zweckdienlich ist. Also keine Schützen oder Dressurreiter.

Wahrscheinlich gibt es noch unzählige andere sinnvolle Kriterien. Aber mit dem Angebot sollte man schon relativ weit kommen. Außerdem kann man die Kriterien nach Herzenslust unterschiedlich gewichten und kombinieren.
Die englischen Titel wurden übrigens gewählt, um auch das Interesse der Fans von Ghetto-Sportarten zu wecken. Die deutsche Entsprechung richtet sich an die Nicht-Fans dieser Sportarten, damit sie verstehen, worum es geht.
 

De Dreier

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Sach mal bin ich blöde? Hier stand doch mal ein post von UrbanAlice.:confused:

Wie macht die das, dass ständig (ist mir schon mehrfach aufgefallen)ihre posts verschwinden oder geändert werden ohne das ein edit-Hinweis dasteht.:confused:
 

Omega

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Sach mal bin ich blöde? Hier stand doch mal ein post von UrbanAlice.:confused:

Wie macht die das, dass ständig (ist mir schon mehrfach aufgefallen)ihre posts verschwinden oder geändert werden ohne das ein edit-Hinweis dasteht.:confused:
Und ich dachte immer die Gerüchte über den weiblichen Forengeist wären erfunden.:ricardo:

Stimmt es, dass sie immer erscheint, wenn man Liebeskummer hat?
 
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