Mich überrascht echt, dass du das so sieht. Wenn der BVB sich wirklich so verhalten würde, hätte das imo Auswirkungen auf spätere Verträge und auf spätere Transfers. Ich glaube, da würde sich der ein oder andere Spieler aber genau überlegen, ob er zu einem Verein wechselt, der auf geschlossene Verträge einen dicken Haufen macht. Letztlich verlangst du damit von einem Spieler, dass der nicht nur Sportlich alles für den BVB gibt, sondern gleichzeitig soll er sich auch verpflichtet fühlen dem BVB im Falle eines Wechsels den größtmöglichen Profit zu ermöglichen. Der soll also schön, wenn er den BVB verlassen möchte, vorher nochmal ne Vertragsverlängerung durchziehen (oder halt ein Jahr früher wechseln), damit der BVB ordentlich absahnen kann. Was gleichzeitig auch bedeutet, dass der Spieler seine eigenen finanziellen Interessen dem Verein gegenüber hintenan zu stellen hat (und bei einem ablösefreien Wechsel auf zusätzliche Millionen verzichten soll). Das ist krass und damit wird der BVB bei den ganzen Spielervertretern bestimmt ne große Nummer werden.
Es gibt schon genug ******e im heutigen Fußball und wenig genug Anstand. Da muss man nicht auch noch anfangen Spieler auf die Tribüne zu setzen, die sich nicht mehr zu schulden kommen lassen, als ihren Vertrag (mit 100% Einsatz, das ist Voraussetzung!) zu erfüllen.
Moment, von der „Tribüne“ war in meinem Beitrag nie die Rede – außerdem habe ich die Rahmenbedingungen für meine These, sprich Verhalten des Spielers (analog Lewandowski) und vor allem die Besonderheit bei Gündogan (1 Jahr verletzt) ausdrücklich hervorgehoben. Es ging hier um den speziellen Fall Gündogan, nicht um die allgemeine Vorgehensweise bei auslaufenden Verträgen. Nochmal, warum muss man einen Gündogan nach einer so langen Verletzungspause und in der von mir geschilderten Fallkonstellation, zwingend in die Startelf setzen und jedes Spiel bringen um ihn sozusagen für den neuen Verein wieder „aufzubauen“? Desweiteren kann man im Umkehrschluss auch dem Spieler evtl. vorwerfen oder zumindest die Befürchtung haben, sich in einem solchen Fall, nur noch „präsentieren“ zu wollen um seinen Marktwert (sprich Verhandlungsposition bzgl. Handgeld/Gehalt) zu steigern, aber u.U. im Defensiv/Zweikampfverhalten – vor allem nach einer solchen Verletzung – einen Gang zurückzuschalten und gar „nur“ noch in den „großen“ Spielen, sprich CL, die große Bühne zu nutzen. Bei Lewandowski war ja zumindest in Sachen „Ego.-Show“ zeitweise ein ähnliches Phänomen zu beobachten.
Ich würde Gündogan so etwas sicherlich nicht unterstellen, aber auch so könnte man – neben der sportlichen Konkurrenz, die ihn ohnehin schon 1 Jahr vertreten hat – sicherlich aus BVB-Sicht argumentieren, wenn man die Setzliste der „8er“ überdenkt ohne großartige Folgeerscheinungen bei zukünftigen Neuzugängen zu befürchten. Von Tribüne war, wie bereits gesagt, nie die Rede…
Fußball ist in mittlerweile einfach ein Millionengeschäft, du wirfst dem Verein vor, dass er dem Spieler die Möglichkeit nimmt, einen ablösefreien Wechsel anzustreben um via Handgeld noch ordentlich abzukassieren. Im Gegenzug, willst du dem Verein allerdings die Möglichkeit nehmen a) den sportlichen Verlust durch eine Ablöse zu kompensieren und sich somit b) für die sportliche Entwicklung und Reputation eines Spielers zu entlohnen. Man ermöglicht Spielern, sich in einer europäischen Top-Liga und im Falle des BVB, auch auf der großen internationalen Bühne zu beweisen, sich sportlich weiterzuentwickeln – von sonstigen Zugeständnissen/Luxusleistungen (Trainingsgelände, medizinische Behandlung, pünktliche Gehaltszahlungen im Vergleich zu kleineren Ligen, Prämien, „Dienstwagen“ vom Sponsor etc) ganz zu schweigen – und soll dann auf eine Ablöse verzichten, weil der Spieler ja sonst kein Handgeld oder ein noch höheres Gehalt erhält?
Es ist wirklich ein schwieriges Thema…
Ich bin da einfach eher „auf der Seite“ von Spielern wie Hummels oder Vereinsphilosophien wie bspw. vom FC Porto und dabei habe ich – bei einem Sport, indem Millionengehälter an Spieler ausgeschüttet werden – keine moralischen Bedenken…
@Bure80: Wenn es nicht so traurig wäre, müsste ich fast schon darüber schmunzeln…
@Dex989: Sahin kannst du aus der Liste streichen, der hatte seine AK noch aus einem anderen „Zeitalter“, sprich vor der ersten Meisterschaft – dass er dann (unabhängig von seiner legendären Aussage) nach einer evtl. „One-Hit.Wonder“ Saison, eben diese AK zieht, kann man dem Verein nicht zwingend vorwerfen. Selbst Kagawa würde ich nur eingeschränkt nennen, da hat man im Anbetracht der Umstände noch eine akzeptable Ablöse (mit Bonuszahlungen) erzielt. Bei den anderen Jungs kann man dir sicherlich Recht geben.