Ich tue mir ein bisschen schwer bei der Diskussion. Ich habe bei Stratos manchmal den Eindruck, als wäre er beim Training und beim Mannschaftsessen bei allen 18 Bundesligisten + Chelsea, Real, Barca usw. mit dabei und dazu ausgebildeter Trainer und Koch, so wie er das alles beurteilt. Dabei reden wir von Dingen, von denen die Öffentlichkeit nicht allzu viel weiß.
Aber: er hat eben grundsätzlich schon Recht. Trainingssteuerung und Ernährung ist elementar wichtig im Profisport. Generell würde ich sagen, dass der Fußball anderen Sportarten sehr weit in der Einbindung moderner sportwissenschaftlicher Erkenntnisse hinterherhinkt. Ich muss das aber immer einschränken: Es wird da (a) Ausnahmen von geben und (b) kann es auch sein, dass mich der Eindruck täuscht. Nur weil man selten davon hört bedeutet es nicht, dass es nicht umgesetzt wird. Es ist nur kein gutes Zeichen, wenn man wenig davon hört. Ich kann es mir bei manchen Trainern und bei manchen Vereinen auch nicht so recht vorstellen, dass sie da up to date sind, aber auch das muss nichts heißen.
Fakt ist: das ist alles kein Vodoo Zeug, das sieht man im US-Sport, wo manche Teams sehr weit und andere Teams nicht so weit in der Einbindung von "sport science" sind. Man wird irgendwelche schweren Verletzungen durch eine Grätsche oder im Rasen hängenbleiben nicht verhindern können. Aber die kleineren Muskelverletzungen, die 1-4 Wochen brauchen, die lassen sich zwar nicht ausschließen, aber eben verringern. Stratos betont das gerne und er hat Recht. Ich würde nur nicht pauschal einigen Teams unterstellen, nichts in dieser Hinsicht zu unternehmen.
Wenn Teams, die sich das leisten können (und bis zu einem gewissen Grad sollte sich das jeder Bundesligist leisten können), das nicht machen, dann hat Stratos recht. Dann ist das mMn amateurhaftes Verhalten.