Borussia Dortmund ist und bleibt nix für schwache Nerven. Heute hat das Spiel für viele BVB-Fans wieder einige Jahre gekostet.
Herzlichen Glückwunsch an die Mannschaft zum Auftaktsieg in der Euro-League. Aber das war heute ein sehr weiter Weg zum Sieg und vorallem, harte Arbeit. Das Krasnodar der schwerste Gegner in der Gruppe für den BVB werden würde, war allen bewusst, aber das es heute so schwer und eng wurde, damit hatte keiner gerechnet.
Von der ersten Sekunde an hat man gemerkt, dass die Jungs schwer ins Spiel kamen und die Gäste mutig nach vorne spielten. Das 0:1 darf nie und nimmer fallen und war grottenschlecht verteidigt - Ginter lässt sich wie ein "Anfänger" ausspielen und beim Torschützen von Krasnodar stand weit und breit kein Abwehrspieler. Wer so schlecht verteidigt, wird vorallem im internationalen Wettbewerb knallhart bestraft. Bei dieser Szene zeigt der BVB sein Gesicht aus der vergangenen Saison. Auch nach dem Rückstand fand man überhaupt nicht ins Spiel - dies lag aber auch an sehr starke Gäste, die taktisch und spielerisch einiges zu bieten hatten und den BVB vor echten Problemen stellten. Man spielte selber zu ungenau, viele Fehlpässe waren im Spiel drin und nach vorne ging fast gar nichts - in die Nähe des Strafraumes sah es ganz in Ordnung aus, was die Jungs spielten, aber am Ende fehlte die Entschlossenheit, die Durchschlagskraft und der geniale Moment, die Abwehr der Gäste zu knacken. Man sah, dass der BVB keine Ideen und Mitteln hatte, wenn die Gäste sich mal weit zurückzogen.
Ganz wichtig war der Ausgleich vor der Pause und das war ein klasse herausgespielter Treffer - Park´s Flanke war super und der Kopfball von unseren neuen "Torungeheuer" Ginter war Extraklasse, mit viel Wucht und Präzision ins Tor geköpft.
War das Spiel im ersten Durchgang trotz des hohen Ballbesitzes vom BVB doch eher ausgeglichen, so domierte der BVB klar die zweite Halbzeit. Man merkte so ab der 60. Spielminute, dass die Beine der Gäste immer schwerer wurden und der BVB den Druck noch mehr erhöhte. Und man sah auch da den "neuen" BVB - auch wenn Spielzeit immer weniger wurde, blieb der BVB ruhig und geduldig und fiel nicht in Hektik oder Unruhe, was teilweise im ersten Spielabschnitt zu erkennen war. Der BVB hatte dann einige Chancen, aber hundertprozentige waren da nicht dabei.
Und am Ende belohnte sich die Mannschaft von BVB-Trainer dank einer starken zweiten Halbzeit mit dem 2:1-Treffer, der auch super herausgespielt wurde. Ginter, unser neuer "Flanken- und Vorlagengott" mit einer super Hereingabe und auf den zweiten Pfosten köpfte Park das Leder unbedrängt ins Tor und das in der dritten Minute der Nachspielzeit.
Für unseren Neuzugang Joo-Ho Park war es natürlich ein gelungenes Pflichtspieldebüt - das 1:1 vorbereitet und der Schütze des goldenen Tores zum 2:1. Was kann man da von einem Spieler mehr verlangen im ersten Spiel im BVB-Trikot. Mehr geht nicht. Er hat gezeigt, dass er eine echte Verstärkung ist, aber er braucht noch ein wenig Zeit, um das komplette BVB-Spiel zu verinnerlichen.
Und was Ginter, seitdem er auf der rechten Außenverteitigerposition spielt, ist einfach nur noch der helle "Wahnsinn" - wo soll das bloß noch hinführen mit ihm. Heute glänzte er wieder mit einer Vorlage und einem Tor. Mittlerweile können wir echt froh sein, dass wir ihn im Sommer nicht verkauft haben und Tuchel so mutig war, ihn auf diese für ihn ungewohnte Position zu setzen. Da wird es für einen Piszczek sogar schwer, an ihn vorbeizukommen, so stark, wie Ginter derzeit auftrumpft. Hat Ginter in der Abwehr noch den einen oder anderen "Wackler" drin, spielt er offensivmäßig überragend. Seine Flanken sind scharf, präzise und kommen größtenteils immer beim Mitspieler an. Drücken wir die Daumen, dass es bei Ginter so weiter läuft und er uns noch viel Freude und Spaß bereitet, was wir auch von Park hoffen, unseren ersten Held in der Gruppenphase der Euro-League.
Grottenschlecht war heute wieder einmal Castro - was der spielt geht überhaupt nicht. Das ist einfach nur schlecht...da hatte er heute mal wieder die Chance, sich zu beweisen und liefert wieder so eine unterirdische Leistung ab...er hat seine Chance nicht genutzt und damit gehört er auf die Bank! Als Weigl reinkam, wurde das defensive Mittelfeld gleich wieder stabiler und sicherer. Die 11 Millionen, die wir für Castro bezahlt haben, haben wir echt verschenkt...für mich ist Castro ein großer Transferflop - ich war von Anfang an gegen eine Verpflichtung von ihm...
Der BVB hatte heute das glückliche Ende für sich und wir alle können uns über den Startsieg freuen. Nun heißt es ausruhen bis Sonntag um 17:30 Uhr und dann geht es weiter in der Bundesliga zu Hause gegen Leverkusen und da muss das Ziel lauten - "Sieg und Verteidigung der Tabellenführung."