Ich frage mich die ganze Zeit, wie Menschen, die nur irgendwo am Rechner sitzen, beurteilen wollen, ob das Spiel gestern für Trainer und Spieler "zumutbar" war, oder nicht.
Klar, Tuchel und einige Spieler sprechen davon, dass sie sich etwas mehr Zeit zur Verarbeitung gewünscht hätten und das es schwer gefallen ist (was natürlich vollkommen nachvollziehbar ist), aber das stand nun mal leider nicht zur Debatte.
Zur Debatte stand: Entweder spielen oder boykottieren.
Watzke hat sich fürs "Spielen" entschieden. Die Spieler mussten ran und haben ihre Sache gut gemacht.
Ja, sie haben verloren. Aber wer bitteschön kann beurteilen, dass diese drei dummen Gegentore nicht auch gefallen wären, wenn vorher kein Anschlag stattgefunden hätte.??
Die angeschlagene Psyche der Spieler als Begründung für die mäßige Leistung in der 1. HZ heranzuziehen, ist für Hobbypsychologen sicher leicht.
Ja, es kann sein. Aber es
muss nicht so gewesen sein. Die "Wahrheit" kennen nur die Spieler selbst.
Wieviele Fans gibts denn wirklich, die Aki dafür auf die Schulter geklopft hätten, hätte er die Mannschaft angewiesen, das Spiel zu boykottieren?
Dann wäre man aus der CL RAUS gewesen.
Aber wäre es den Spielern damit wirklich besser ergangen??
So hat man noch eine gute Chance, nächsten Dienstag im CL-Halbfinale !! zu stehen. Dies auch unabhängig vom wirtschaftlichen Erfolg.
Mit anderen Worten, man hat aus der schwierigen Situation das Beste gemacht.
Und wenn man nächste Woche tatsächlich gegen Monaco ausscheidet, kommen sicher wieder die gleichen Leute, die sich bestätigt fühlen, dass es ein "Unding" war, überhaupt anzutreten.
Gewinnt man das Ding, wird eher geschwiegen und sich gefreut und das meiste ist schon wieder vergessen.
So tickt nun mal der Mensch.
btw. mal angenommen, der BVB hätte gestern 4 : 0 gewonnen..
Wer von Euch hätte danach immer noch gesagt, es wäre besser gewesen, das Spiel zu boykottieren.. für Mannschaft und überhaupt...