Glaube ich ihm nicht. Was soll er auch sagen...
Die Geschichte um Susi, der seit letzten Sommer quasi keinen Kontakt zum Trainer hatte, bestätigt eher die Theorie, dass Tuchels Abgang schon vor dem Anschlag beschlossene Sache war. Da kann sich Watzke noch so sehr in die Schusslinie werfen.
Aber ziemlich widerlich alles...Andeutungen, Halbwahrheiten, Lügen und es wird nicht besser.
Es ist oft so, dass man Entscheidungen dann trifft, wenn entweder ein bestimmtes Thema eine gewisse kritische Masse erreicht hat oder aber mehrere Themen aufkommen, für die es dieselbe Lösung gibt.
Watzke hat also entweder, wie ZEIT es mutmaßt, das WAZ Interview geführt um eine Botschaft in Richtung BVB zu bringen. Diese Botschaft war, dass er Tuchel nicht mehr vertraut. Und sollte für Susi, Mislintat und große Teile der Mannschaft Sicherheit bringen, dass nach dem Finale Schluss ist.
Das scheint sogar wahrscheinlich, denn ZEIT würde maßgeblich von Tuchel gefüttert und ein paar Spieler scheinen den Abgang zu begrüßen (Schmelle, Sahin).
Dann bleibt aber die Frage, warum Watzke diesen Weg gewählt hat? Vielleicht aus demselben Grund weshalb er jetzt zum SPIEGEL gegangen ist. Weil er, opulent formuliert, die Geschichtsschreibung aktiv in seinem Interesse beeinflussen möchte.
Das war auch bei der WAZ so. Das kann man nun Ego nennen und liegt damit nicht so falsch.
Damit hat er halt, das schreibe ich seit vier Wochen, einen großen Fehler gemacht. Denn Tuchel hat scheinbar ebenso großes Interesse die Geschichtsschreibung zu beeinflussen. Und anstatt intern irgendwie den Laden zusammenzuhalten, Tuchel einen "Abgang auf dem Höhepunkt mit super Presse und einer netten Entschädigung" nach dem Finale zu versprechen, hat er sich halt für einen Weg entschieden, der auch ihm persönlich besser lag. Auch hier also: Ego spielte eine Rolle.
Die Alternative war nicht möglich, weil Aki den 12.4. nicht ertrug. Das hat er selbst bestätigt. Und auch das ist also eher persönlich motiviert.
Wie man es dreht und wendet, selbst wenn Aki hier eine Kugel fürs Team abfängt: er macht es auch aus persönlichen Gründen. Und das mag eine Erklärung sein, weshalb sein Weg so schlecht war. Gut gemeint kann manchmal ganz ganz falsch sein.