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Finde das bei Mainz immer vorbildlich, wie die auch ihre eigene Trainerschmiede sind und der BVB war da imo auf ähnlichem Weg, hat es aber irgendwie nicht durchgezogen. Natürlich ist der BVB nicht Mainz, ist klar. Aber ein Hannes Wolf wäre jetzt ein echt interessantes Projekt und mMn besser als alle die jetzt gehandelt werden. Abgesehen davon ein Sympathieträger, was in der jetzigen Situation nicht unwichtig wäre.
Ich glaube du wirst hier im Forum keinen größeren Fan von Wolf finden als mich. Aber sowohl bei enormer Antipathie als auch bei enormer Sympathie sollte man trotzdem objektiv bleiben. Ich persönlich würde Wolf den Job sogar zutrauen. Er ist ein Menschenfänger vor dem Herrn, weiß aber trotzdem sehr genau, was er will. Er hat einen unfassbaren EQ, was ihm im Umgang mit den Medien helfen würde, trotz wenig Erfahrung. Als Typ ist er Klopp sehr ähnlich. Aber ich kann dem BVB beim besten Willen keinen Vorwurf machen, dass man bei ihm erst einmal abwarten will. Er hat beim VfB jetzt weniger als ein Jahr lang gute Arbeit geleistet und das Saisonziel erreicht. Wenn er den VfB jetzt ein, zwei Jahre lang gut in der Bundesliga etablieren sollte wird er automatisch bei der nächsten Trainersuche ein Thema, durch das Potential, seine Persönlichkeit und den Stallgeruch. Auch Klopp hatte die Zeit in Mainz. Man vergisst nach den krassen Jahren in Dortmund schnell, dass das sein Heimatverein ist. Objektiv wäre es schon sehr früh, Wolf jetzt für den BVB ins Gespräch zu bringen.
Topteams haben nunmal den Luxus, dass sie abwarten können, wie sich ein Trainer im Profibereich schlägt, bevor sie ihn zum Cheftrainer machen. Das einzige Topteam, das da anders tickt, ist Barcelona. Aber Barca ist eh ein sehr spezieller Verein, wie wir alle wissen. Zidane war als Trainer sehr unerfahren, als er Real Coach wurde, aber er ist einer der besten Spieler aller Zeiten und hat viel Real Stallgeruch. Das kann man nicht vergleichen.
Ein Nagelsmann oder ein Tuchel (bei Mainz) haben deswegen ihre Chance bekommen, weil ihr Verein eben kein Topteam war. Der Pool an verfügbaren Trainern ist dann deutlich kleiner und dann liegt es näher, das "Risiko" mit einem hochtalentierten Trainer aus den eigenen Reihen einzugehen. Der BVB muss das nicht.
Und Wolf ist dem BVB so verbunden, wenn sie den wollen, dann bekommen sie ihn auch. Zumindest auf absehbare Zeit (nächste 3-5 Jahre), zu weit willl ich jetzt nicht in die Zukunft schauen.
"Die grösste Frechheit fand ich, dass noch auf dem Spielfeld, unmittelbar nach unserem Pokalsieg, ein Journalist mich fragte, ob ich möchte, dass der Trainer weiterhin bei uns arbeitet."
Also sorry, aber das ist für mich keine Frechheit. Bürki mag das als Spieler so empfinden, aber das Thema war vor dem Finale derart heiß, das kannst du als Journalist nicht ignorieren. Das war ein gigantischer Elefant im Raum. Und dass das Thema so heiß war liegt nunmal an Watzke. Völlig egal wie berechtigt oder unberechtigt das Watzke Interview war, der oberste Verantwortliche des Vereins hat das Thema auf die Tagesordnung gebracht. Das ist Fakt.