BORUSSIA DORTMUND 2017/2018 - Die ergebnisoffene Skatrunde


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LeZ

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Es ist ja auch nicht so dass Bosz schuld daran ist, dass Dembele sich zu seinem "Traumverein" gestreikt hat. Der war nunmal ein Unterschiedmacher, der andere in Gestalt von Reus ist halt selten zu Gast.
 

John Lennon

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Ich würde statt ständig auf Spieler einzuschlagen mal überlegen, wie viel oder wenig Spielerentwicklung im Fussball in der Bundesliga betrieben wird. Torhüter macht die kurze Ecke oft zu weit auf ? Bleibt auf der Linie wo er raus muss oder kommt raus wo er drin bleiben muss ? Neuen Spieler kaufen, für 23.7 Millionen von Benfica Moskau! Bürki hat starke Reflexe, trifft aber falsche Entscheidungen. Ich würde es da einfach mal mit vernünftigem Coaching des Torhüters anhand von Videomaterial und mit einem entsprechend guten Torwarttrainer versuchen, und zwar über längere Zeit.

Was soll das bringen? Selbst bei klarsten Fehlern hat Bürki doch schon öffentlich verlautbaren lassen, dass diejenigen, die ihn kritisieren, keine Ahnung haben. Da fehlt einfach eine realistische Selbsteinschätzung.
 

LeZ

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Er hat sich gegen öffentliche Schmähkritik zur Wehr gesetzt, das ist was anderes als kein internes ganz normales Coaching haben zu wollen. Wenn er meint er entscheidet selbst ob er rausgeht ohne an den Ball kommen zu können und dann lieber ein einfaches Tor kassiert, dann muss man ihm klar machen dass das ein Defizit ist das auch mal karriereentscheidend sein kann. Das ist ein Fehler den schon viele Torhüter gemacht haben, also auf der Linie zu kleben obwohl die Flanke bei 4m vor dem Tor runterkommt, oder rauszulaufen und dann einen Kullerball zu bekommen weil man daneben greift oder nicht da hin kommt vor dem Kopfball. Es war immer schon eine herausragende und die Offensivspieler entnervende Fähigkeit von starken Torhütern, immer zu allen Flanken die sie kriegen konnten auch tatsächlich rauszulaufen und den Ball aus der Luft zu pflücken. Dann fällt schlicht kein Kopfballtor aus 4-8 Metern, höchstens ein Glücksball von 15m in den Winkel.
 

M-shock

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Ich verstehe die leise Kritik an Herrn Bosz überhaupt nicht.
Man hat doch jetzt, nach dem geliebten völlig überschätzten Kloppo, wieder einen 1-System Trainer.
 
G

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So lange das eine System 2 Meisterschaften, 1 Pokalsieg und 1 CL Finale bringt ist doch alles ok.
 

Tony Jaa

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Schaust du eigentlich auch BVB Spiele?

Im gestrigen Spiel war die individuelle Klasse vollkommen egal. Es gab keinerlei Bewegung. Wenn Messi über 90 Minuten im Deckungschatten seiner Gegenspieler vegetiert kann ihn auch ein Kreisliga Verteidiger aus dem Spiel nehmen. Gestern war die Leistung als Mannschaft kacke. Selbst wenn Mario Götze gestern auf Weltklasse Niveau gezockt hätte wäre das nicht aufgefallen weil sich dann noch immer 10 Mitspieler auf dem Feld versteckt haben.
Nehm andere Spiele als Grundlage.

Liest du eigentlich auch Beiträge?

Ich habe nie geschrieben, dass das gestrige Ergebnis hauptsächlich auf die fehlende individuelle Klasse zurückzuführen ist, was auch absurd wäre, wenn man den Gegner betrachtet.
Es gibt immer Spiele, in den mannschaftlich nichts zusammen läuft, und in solchen Fällen haben die Genannten nicht die Fähigkeiten um durch individuelle Klasse das Spiel zu drehen. Pulisic, bei aller Inkonstanz, hat zum Schluss gezeigt, dass sowas dann doch den Unterschied machen kann. Unabhängig davon, sollte man darauf gg Nikosia nicht angewiesen sein.
 

NcsHawk

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Ich habe nie geschrieben, dass das gestrige Ergebnis hauptsächlich auf die fehlende individuelle Klasse zurückzuführen ist, was auch absurd wäre, wenn man den Gegner betrachtet.
Es gibt immer Spiele, in den mannschaftlich nichts zusammen läuft, und in solchen Fällen haben die Genannten nicht die Fähigkeiten um durch individuelle Klasse das Spiel zu drehen. Pulisic, bei aller Inkonstanz, hat zum Schluss gezeigt, dass sowas dann doch den Unterschied machen kann. Unabhängig davon, sollte man darauf gg Nikosia nicht angewiesen sein.

Tue ich ja.

Es gibt Spieler die kannst du aus der Bundesliga rausnehmen und in die Regionalliga packen und kein Schwein wäre der Meinung "Hör ma, der wäre was für die 1. Liga!"
Viele Spieler profitieren zu einem viel größeren Teil davon, dass die Mitspieler ein entsprechendes Niveau haben.
Der Götze in der aktuellen Form ist eigentlich ein schönes Beispiel. Im Moment hat er seine Fähigkeiten im 1vs1 (hoffentlich noch) nicht. Heißt er kommt viel über saubere Abspiele, gute Ballannahmen und gute Mitspieler die er bedienen kann und die seinen Ideen folgen können. In einem Spiel wie gegen Nikosia geht so ein Spieler gnadenlos unter.

Auf der anderen Seite gibt es Spieler wie Pulisic die im 1vs1 ihre Stärken haben. Natürlich sieht so ein Spieler dann besser aus weil über 90 Minuten mit Sicherheit 1x ein Dribbling funktioniert und er eine gefährliche Situationen erspielen kann.

Weigl kam von 1860 und hat eine überragende erste Saison in Dortmund gespielt. Ein super Beispiel für einen Spieler der davon profitiert, dass seine Mitspieler ein ordentliches Niveau haben.

Die Argumentation, dass Spieler wie Götze, Weigl oder Gott weiß wer nicht in ein Team gehören, weil diese nicht durch eine gelungene 1vs1 Situation glänzen können ist daher einfach Quatsch.
Diese Argumentation hat die Bayern Toni Kroos gekostet.
 

sotarts

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Laut wahretabelle.de:
Torchancen in 8 BL-Spielen unter Bosz: 59 --> Schnitt 7,375
Torchancen in 34 BL-Spielen 2016/2017 unter Tuchel: 202 --> Schnitt 5,94
o_O

Fakten sind auch nicht mehr das, was sie mal waren...

Immer diese Abwatscher o_O...;)

Es geht mir um die Expected Goals. Die Qualität der Chancen unter Tuchel war höher...
 

Deffid

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Immer diese Abwatscher o_O...;)

Es geht mir um die Expected Goals. Die Qualität der Chancen unter Tuchel war höher...

Aber ich glaube jeder kann doch zumindest dahingehend zustimmen, dass man sowohl unter Tuchel als auch bei Klopp in den letzten Jahren etliche solcher Gurkenspiele ohne große Gefahr hingelegt hat? Da kamen dann auch meistens solche Unentschieden oder sogar Niederlagen raus, je nach dem wie viele Patzer man sich in der Defensive dann auch noch geleistet hat. ;)

Gegen schwache, aber gut organisierte Gegner passiert der Mannschaft das einfach allgemein viel zu häufig.
 

lastsamurai

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Immer diese Abwatscher o_O...;)

Es geht mir um die Expected Goals. Die Qualität der Chancen unter Tuchel war höher...

Da ging mein eigenes Gefühl mal mit den althergebrachten Statistiken einher - den Elfer musste ich also verwandeln. ;)

Ich dachte mir schon, dass du mit einem der neuen Advanced Stats argumentierst und gebe zu, mich damit nicht auszukennen.

Womit ich mich allerdings halbwegs auskenne, ist der Eye-Test: und der sagt zumindest mir, dass die Mannschaft das System von Bosz noch nicht verinnerlicht hat. Nuri hat zu Beginn der Saison mal gesagt, dass beim BVB unter Bosz alle deutlich höher stehen als unter Tuchel, der 6er z.B. 20 Meter weiter vorn, was für ihn eine extreme Umstellung ist/war. Dasselbe gilt für die Verteidiger. Damit erreiche ich als Mannschaft zwei Dinge:
1. ich stehe enger und mache dem Gegner die Räume in seiner Hälfte eng.
2. ich bin schneller mit 2,3 Leuten am Ballführenden, wenn der Ball verloren wird.

Das hat in den ersten Spielen ganz gut funktioniert, man hat den Gegner damit überrumpelt und es war nicht so dramatisch, dass man dadurch natürlich andere Lücken aufgerissen hat. Wie z.B. dass man bei langen Bällen schneller überlaufen werden kann, wenn die Verteidiger auf Höhe der Mittellinie stehen. Oder dass man selbst extrem pressinganfällig ist, wenn sich die vorderen 6 Spieler nach vorn orientieren und die hinteren 4 nicht mehr wissen, wo sie den Ball hinspielen sollen, wenn sie attackiert werden. Daraus resultieren dann eben die Rückspiele zu Bürki und dessen weite Schläge ins Niemandsland.
Gegen Nicosia und Leipzig hat man gesehen, dass auch der von einigen hochgelobte Weigl keinen Fuß auf den Boden kriegt, wenn die Lücken zwischen ihm und den Mitspielern zu groß sind.

Es ist also immens wichtig, dass die Mannschaft lernt, richtig zu verschieben im System Bosz - sowohl mit Ball als auch ohne. Dafür ist natürlich reichlich Bewegung nötig - der Ballführende muss jederzeit 2,3 Anspielstationen im Umkreis von 15 Metern haben. Mit Yarmolenko, Götze, Kagawa, Pulisic, Dahoud und auch Weigl hat man Spieler, die auf engstem Raum kombinieren können. Gerade Götze hat gegen Leipzig aus meiner Sicht eine überragende Leistung gezeigt, wenn man sein Spiel mal davon löst, wieviel Torgefahr er selbst ausstrahlt. Aber wie er sich freiläuft, die Bälle im Mittelfeld annimmt, verarbeitet und dann gestochen scharf auf die Mitspieler passt, sucht im BVB-Kader seinesgleichen.

Ich bin auch nicht begeistert von den letzten Ergebnissen, aber ich bin bereit, Bosz diese Saison zu geben, um der Mannschaft seinen Stempel aufzudrücken. Vor der Saison hieß es noch "er wird es schwer haben in den ersten Spielen", nach 6 Spielen hieß es "wir werden Meister" und jetzt ertönen die ersten leisen "Bosz raus"-Rufe. Gehts vielleicht auch etwas weniger Berg-und-Tal-mäßig?
 

xEr

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Aber ich glaube jeder kann doch zumindest dahingehend zustimmen, dass man sowohl unter Tuchel als auch bei Klopp in den letzten Jahren etliche solcher Gurkenspiele ohne große Gefahr hingelegt hat? Da kamen dann auch meistens solche Unentschieden oder sogar Niederlagen raus, je nach dem wie viele Patzer man sich in der Defensive dann auch noch geleistet hat. ;)


Dazu muss man allerdings sagen, dass das völlig normal ist, wenn man dem Gegner individuell nicht turmhoch überlegen ist. Schwankungen in der Leistungen sind bei jedem Team da, vor allem weil man nicht in jedem Spiel bei 3-Fach-Belastung hochmotiviert sein kann. Und je kleiner das individuelle Delta ist, desto größer die Chance, dass am Ende nix rausspringt.
Diese Gurkenspiele ab und zu sind keine plötzliche Schwäche, sondern normal für jedes Team, dass keine so krasse ind. Überlegenheit aufzuweisen hat wie Bayern. Das sieht man auch an den Punkeschnitten. Der BVB hat in den letzten Jahren viel indi. Topspieler verloren (Micky, Hummels, Günni, Dembele), Reus ist verletzt und wen außer Auba haben wir denn aktuell noch, der wirklich Extraklasse verkörpert? Yarmo vielleicht, falls er seine Leistungen bestätigen kann. Dazu noch ein paar Spieler die für gehobene Ansprüche stehen, aber auch viel Durschnitt und das reicht in der Summe dann nicht, um an schwächeren Tagen einen Gegner, der defensiv steht und engagiert spielt, zu dominieren.
 

sotarts

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Aber ich glaube jeder kann doch zumindest dahingehend zustimmen, dass man sowohl unter Tuchel als auch bei Klopp in den letzten Jahren etliche solcher Gurkenspiele ohne große Gefahr hingelegt hat? Da kamen dann auch meistens solche Unentschieden oder sogar Niederlagen raus, je nach dem wie viele Patzer man sich in der Defensive dann auch noch geleistet hat. ;)

Gegen schwache, aber gut organisierte Gegner passiert der Mannschaft das einfach allgemein viel zu häufig.

Ja, klar, bloß wurden selbst in Gurkenspielen bessere Chancen generiert. Nikosia soll jetzt kein Beispiel sein. Und ganz im allgemeinen sollte man abwarten. Im Moment ist das nur ne Tendenz. Wäre aber katastrophal, in meinen Augen, wenn man Spitzenspiele nicht mehr gewinnnen kann.

Ich bin furchtbar gespannt wie das mit Guerreiro aussieht. Ich sehe nicht alles schwarz nur weil ich den Tuchel hier gerne reinwürge.

Da ging mein eigenes Gefühl mal mit den althergebrachten Statistiken einher - den Elfer musste ich also verwandeln. ;)

Ich dachte mir schon, dass du mit einem der neuen Advanced Stats argumentierst und gebe zu, mich damit nicht auszukennen.

Womit ich mich allerdings halbwegs auskenne, ist der Eye-Test: und der sagt zumindest mir, dass die Mannschaft das System von Bosz noch nicht verinnerlicht hat. Nuri hat zu Beginn der Saison mal gesagt, dass beim BVB unter Bosz alle deutlich höher stehen als unter Tuchel, der 6er z.B. 20 Meter weiter vorn, was für ihn eine extreme Umstellung ist/war. Dasselbe gilt für die Verteidiger. Damit erreiche ich als Mannschaft zwei Dinge:
1. ich stehe enger und mache dem Gegner die Räume in seiner Hälfte eng.
2. ich bin schneller mit 2,3 Leuten am Ballführenden, wenn der Ball verloren wird.

Das hat in den ersten Spielen ganz gut funktioniert, man hat den Gegner damit überrumpelt und es war nicht so dramatisch, dass man dadurch natürlich andere Lücken aufgerissen hat. Wie z.B. dass man bei langen Bällen schneller überlaufen werden kann, wenn die Verteidiger auf Höhe der Mittellinie stehen. Oder dass man selbst extrem pressinganfällig ist, wenn sich die vorderen 6 Spieler nach vorn orientieren und die hinteren 4 nicht mehr wissen, wo sie den Ball hinspielen sollen, wenn sie attackiert werden. Daraus resultieren dann eben die Rückspiele zu Bürki und dessen weite Schläge ins Niemandsland.
Gegen Nicosia und Leipzig hat man gesehen, dass auch der von einigen hochgelobte Weigl keinen Fuß auf den Boden kriegt, wenn die Lücken zwischen ihm und den Mitspielern zu groß sind.

Es ist also immens wichtig, dass die Mannschaft lernt, richtig zu verschieben im System Bosz - sowohl mit Ball als auch ohne. Dafür ist natürlich reichlich Bewegung nötig - der Ballführende muss jederzeit 2,3 Anspielstationen im Umkreis von 15 Metern haben. Mit Yarmolenko, Götze, Kagawa, Pulisic, Dahoud und auch Weigl hat man Spieler, die auf engstem Raum kombinieren können. Gerade Götze hat gegen Leipzig aus meiner Sicht eine überragende Leistung gezeigt, wenn man sein Spiel mal davon löst, wieviel Torgefahr er selbst ausstrahlt. Aber wie er sich freiläuft, die Bälle im Mittelfeld annimmt, verarbeitet und dann gestochen scharf auf die Mitspieler passt, sucht im BVB-Kader seinesgleichen.

Ich bin auch nicht begeistert von den letzten Ergebnissen, aber ich bin bereit, Bosz diese Saison zu geben, um der Mannschaft seinen Stempel aufzudrücken. Vor der Saison hieß es noch "er wird es schwer haben in den ersten Spielen", nach 6 Spielen hieß es "wir werden Meister" und jetzt ertönen die ersten leisen "Bosz raus"-Rufe. Gehts vielleicht auch etwas weniger Berg-und-Tal-mäßig?

Jo. Bosz sollte man Zeit geben. Punktverluste schmerzen einfach.

Gegen Nicosia und Leipzig hat man gesehen, dass auch der von einigen hochgelobte Weigl keinen Fuß auf den Boden kriegt, wenn die Lücken zwischen ihm und den Mitspielern zu groß sind.

Das sehe ich mal überhaupt nicht. Gegen Leipzig hat Weigl in der 2. Halbzeit so einige sehr lange geile Laserpässe gespielt. Problem ist doch eher das das System noch nicht so verinnerlicht wurde und das Spieler nicht optimal eingesetzt werden bzw performen.
 

L-james

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Das hat in den ersten Spielen ganz gut funktioniert, man hat den Gegner damit überrumpelt und es war nicht so dramatisch, dass man dadurch natürlich andere Lücken aufgerissen hat. Wie z.B. dass man bei langen Bällen schneller überlaufen werden kann, wenn die Verteidiger auf Höhe der Mittellinie stehen. Oder dass man selbst extrem pressinganfällig ist, wenn sich die vorderen 6 Spieler nach vorn orientieren und die hinteren 4 nicht mehr wissen, wo sie den Ball hinspielen sollen, wenn sie attackiert werden. Daraus resultieren dann eben die Rückspiele zu Bürki und dessen weite Schläge ins Niemandsland.
Gegen Nicosia und Leipzig hat man gesehen, dass auch der von einigen hochgelobte Weigl keinen Fuß auf den Boden kriegt, wenn die Lücken zwischen ihm und den Mitspielern zu groß sind.

Es ist also immens wichtig, dass die Mannschaft lernt, richtig zu verschieben im System Bosz - sowohl mit Ball als auch ohne.

Klasse Analyse, allerdings hebt sich das ja auf. Entweder du positionierst dich wie es Bosz vorgibt und stehst mit allen Mittelfeldspielern höher, was zur Folge hat dass die Anspielstationen bei gegnerischem Druck rar sind, oder du passt dein Spiel soweit an, in dem auch tiefer mehr Anspielstationen bietest um den Gegner in die eigene Hälfte zu drücken. Ist ja schön wenn du mit 6 Leuten im Ballbesitz hoch stehst um sofort ins Gegenpressing zu kommen, aber dies ist doch nur sinnvoll wenn du in der gegnerischen Hälfte bist. Was bringt es dir wenn du hinten aufbaust und kommst garnicht vernünftig in die gegnerische Hälfte? Verlierst du den Ball im Aufbau dann ist nichts mit Gegenpressing, dann brennt der Baum. Aus meiner Sicht muss Bosz für den Aufbau mehr Optionen bieten und erst wenn wir es schaffen die erste Welle des Gegners zu überspielen und kommen in unser Positionsspiel, wo der Gegner dann tiefer stehen muss, dann können die zentralen Spieler auch höher stehen um dann in das sofortige und sinnvolle Gegenpressing zu kommen. Im Endeffekt ist das aber auch nix anderes wie Pep es spielen lässt oder Tuchel im 1. BVB-Jahr.

Bosz hat bis heute noch überhaubt keine Antwort auf gegnerischen Druck. Der HSV hat es zum ersten mal gemacht und wir haben nur die Bälle rausgeschlagen. Leipzig war dann die Mannschaft die das Pressing mit Qualität verbunden hat. Mir fehlen Anpassungen auch auf Gegner der Marke Tottenham, aber vor allem Real Madrid. Im Endeffekt hatte Bosz in allen 12 Pflichtspielen, egal ob gegen Rielasingen-Arlen oder Real Madrid den exakt gleichen Gameplan. Ob der Gegner pressingressistent ist, selber früh draufgeht oder tief steht, hat ihn mehr oder weniger nicht groß interessiert. Ich habe fast das Gefühl der hat die taktische Stärke der Bundesliga und wie es umgesetzt wird ziemlich unterschätzt. Die Mannschaft wirkt ziemlich ratlos wenn der Gegner früh draufgeht, zudem meinte man, man könne eine Mannschaft wie Real an die Wand spielen, es war doch klar dass Kroos, Modric und Isco sich aus Drucksituationen befreien werden und danach brennt halt nunmal der Baum.

Die Grundtaktik/Philosophie ist gut, aber ohne Anpassungen auf die unterschiedlichen Gegner wird man keine Ziele erreichen.
 

lastsamurai

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Klasse Analyse, allerdings hebt sich das ja auf. Entweder du positionierst dich wie es Bosz vorgibt und stehst mit allen Mittelfeldspielern höher, was zur Folge hat dass die Anspielstationen bei gegnerischem Druck rar sind, oder du passt dein Spiel soweit an, in dem auch tiefer mehr Anspielstationen bietest um den Gegner in die eigene Hälfte zu drücken. Ist ja schön wenn du mit 6 Leuten im Ballbesitz hoch stehst um sofort ins Gegenpressing zu kommen, aber dies ist doch nur sinnvoll wenn du in der gegnerischen Hälfte bist. Was bringt es dir wenn du hinten aufbaust und kommst garnicht vernünftig in die gegnerische Hälfte?

Ich denke, wir meinen das gleiche. Bosz gibt ja vor, dass die komplette Mannschaft hoch steht, um das Gegenpressing zu vereinfachen. Blöd ist nur, dass Bürki eine Anspielstation braucht und die Viererkette somit nicht vorrennen können zur Mittellinie bei eigenem Ballbesitz. Um aber Leuten wie Sokratis oder Zagadou ebenfalls kurze Wege für den nächsten Pass zu ermöglichen, ist es zwingend notwendig, dass sich die komplette Elf erstmal zurück- und danach gemeinsam nach vorn bewegt. Die Alternative sind halt hohe Abschläge, um den Ball direkt 30 Meter vor dem Tor des Gegners entgegenzunehmen, aber dann brauchst du vorn eben Poulsen oder Wagner und nicht Aubameyang und Philipp.

Ich denke, da passt einfach die Abstimmung noch nicht: Weigl, Castro, Götze, Pulisic und Co. wollten den Gegner binden, indem sie sich tief in die Hälfte des Gegners bewegen und RB z.B. hat einfach gesagt "uns doch egal, wir gehen mit 3 Leute vorne drauf und stellen noch 3 Mittelfeldspieler fürs Pressing dahinter". Da kannst du dann mit 6 Leuten vor dem Strafraum des Gegners gegen 4 stehen - wenn der Ball da gar nicht erst hinkommt, weil man eben keinen Hummels mehr hat, der einen 30-Meter-Flachpass spielen oder einen 50-Meter-Diagonalball schlagen kann, nützt dir das nichts.

Alles steht und fällt mit der richtigen Positionierung der Mitspieler zueinander und eben auch mit präzisem Passspiel. Die Zeiten, wo man 3 Sekunden Zeit hatte, um einen Ball anzunehmen und zu verarbeiten, sind einfach vorbei, weil das Spiel deutlich athletischer geworden ist. Selbst spielerisch schwache Mannschaften können eben zumindest rennen und ihren Gegenspieler unter Druck setzen. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir die Qualität haben, diese Spielweise auf Dauer auszuhebeln, wenn das System Bosz erstmal richtig greift.
 

R.w.jr.

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@ L-James & lastsamurai

:thumb:

Wobei die Gründe für die Niederlage gegen Tottenham noch ein mal andere waren, als wie gegen Leipzig und Madrid. Die drei Spiele werden von den Medien gerade über einen Kamm geschoren, aber damit möchte ja auch gerne einen brennenden Baum auf dem Borsigplatz herbei schreiben.

Tottenham hat man in der 1 HZ zu Hause im Chancenplus dominiert und ist dann sehr unglücklich in Rückstand geraten. Plus der Aberkennung eines regulären Tores.

Die Spiele gegen Tottenham und vor allem Real haben dann aber in der Folge doch deutlich mehr Spuren bei einigen hinterlassen, als man glauben mag. Ich sehe bei einigen auch viel Unsicherheit das System Bosz konsequent umzusetzen. Ein zögern im Anlaufen, ein zögern im aufdrehen und vertikal Spielen (und dann lieber zu Seite) etc., macht dann schon eine Menge aus.

Außerdem war mir Sahin als einziger 6er gg RB zuwenig, zumindest wenn dann Castro und Götze so weit vorgezogen spielen. Die Passabstände waren dann einfach zu groß, um sich zielgerichtet zu befreien. Nuri war in der Folge auch komplett überfordert und wurde quasi von Kampl und Keita aufgefressen. Die beiden haben sich die Räume drumherum sehr gut aufgeteilt. Dass Nuri imo grundsätzlich das Spiel vor sich braucht und generell Probleme damit hat sich mit dem Rücken zum gegnerischen Tor schnell aufzudrehen und agieren, kam halt noch erschwerend hinzu. RB hat damit den kompletten Aufbau dicht gemacht, weil weder die IV noch die AVs für Entlastung in der Eröffnung sorgen konnten.

Gegen solche Mannschaften hätte ich dann doch lieber zwei tiefere bewegliche und dynamische Sechser gewünscht.

Ausserdem wird mit dann eben auch unterschätzt wie wichtig fußballerisch starke AVs in solchen Spielen seien können. Mit Guerreiro auf links hätte man sich auch über die Flügel freispielen können.

RB hat an diesem Abend auch einfach alles abgerufen. Ich kann gar nicht aufhören mich zu wiederholen, aber das war schlicht außergewöhnlich und hätte jeder Mannschaft auf der Welt an diesem Abend vor eine Herausforderung gestellt.
 
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LeZ

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Man kann einfach sagen, Bosz muss jetzt in Ruhe mehrere Monate lang Detailarbeit leisten und die Positionierungen, Laufwege und -ideen optimieren bzw. etablieren. Das geht nicht über Nacht wenn man diverse nicht so clevere Typen hat. Erst danach sieht man wie das System mit diesen Leuten so funktioniert, und solange muss man schlicht abwarten. Man sieht ja an Bayern was passiert, wenn an sich gute Spieler die zur erweiterten europäischen Spitze taugen mit einem bekloppten Nicht-System verunsichert werden. Diese Zeit muss man Bosz lassen. Sieht es in drei Monaten immer noch so aus, muss man sich Gedanken machen, über die Spieler und das System, und das Coaching.
 

Solomo

Hundsbua
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Man kann da durchaus auch an van Gaal bei Bayern denken. Der hatte nicht mal so einen Granatenstart wie Bosz, es sah teilweise furchtbar aus und im Herbst stand er vor der Entlassung. Am Ende war man Meister, Pokalsieger und im CL-Finale. Logisch war da Robben die 1-Mann-Armee und man hatte auch Glück, aber man kam halt anfangs gar nicht mit der Philosophie von LvG klar. Mit der Zeit hat sie dann besser und besser gegriffen.
 

L-james

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Man kann da durchaus auch an van Gaal bei Bayern denken. Der hatte nicht mal so einen Granatenstart wie Bosz, es sah teilweise furchtbar aus und im Herbst stand er vor der Entlassung. Am Ende war man Meister, Pokalsieger und im CL-Finale. Logisch war da Robben die 1-Mann-Armee und man hatte auch Glück, aber man kam halt anfangs gar nicht mit der Philosophie von LvG klar. Mit der Zeit hat sie dann besser und besser gegriffen.

Wobei der Tulpengeneral der größte Glücksgriff in der Neuzeit der Bayern war. Der Unterschied zwischen Louis und Peter ist, der Tulpengeneral folgte auf Klinsmann und die Bayern haben bis zum Sommer 2009 überhaubt keine Handschrift gehabt, es war immer nur die individuelle Klasse und sonst nichts. Van Gaal hat da Basics geschaffen, in München haben die vorher noch nie was von Positionsspiel gehört. Von den Spieler die der Tulpengeneral hochgezogen hat, brauche ich nicht zu sprechen, der Typ ist bezüglich Talentförderung die nr.1 in der Fußballgeschichte, da kann man von einigen Hall of Famer von Ajax und Barca über Bayern bis zuletzt United mehrere top Teams formen die er allesamt hochgezogen hat. Ohne Louis wäre Schweinsteiger vll. als Flügelspieler zu Wolfsburg gewechselt und hätte ab 2011 keine Nominierung mehr von Jogi Löw bekommen.

Bosz folgte auf Klopp und Tuchel, auch wenn die vergangene Saison eher wild war, es waren taktisch 2 bockstarke Trainer, klare Handschriften(Tuchel erstes Jahr), ganz andere Situation als Van Gaal damals. Beim Tulpengeneral guckte man beim Positionsspiel als hätte jemand den Fußball neu erfunden(diverse Aussagen von Spielern wie, "wir haben vorher überhaubt nicht gewusst was Taktik überhaubt ist", glaube Schweini war das), bei Bosz fliegen schon die Fetzen wenn man gegen das Pressing vom Gegner keine passende Raumauteilung hat und sich lösen kann, andere Welt.
 
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