Ich würde statt ständig auf Spieler einzuschlagen mal überlegen, wie viel oder wenig Spielerentwicklung im Fussball in der Bundesliga betrieben wird. Torhüter macht die kurze Ecke oft zu weit auf ? Bleibt auf der Linie wo er raus muss oder kommt raus wo er drin bleiben muss ? Neuen Spieler kaufen, für 23.7 Millionen von Benfica Moskau! Bürki hat starke Reflexe, trifft aber falsche Entscheidungen. Ich würde es da einfach mal mit vernünftigem Coaching des Torhüters anhand von Videomaterial und mit einem entsprechend guten Torwarttrainer versuchen, und zwar über längere Zeit.
Schaust du eigentlich auch BVB Spiele?
Im gestrigen Spiel war die individuelle Klasse vollkommen egal. Es gab keinerlei Bewegung. Wenn Messi über 90 Minuten im Deckungschatten seiner Gegenspieler vegetiert kann ihn auch ein Kreisliga Verteidiger aus dem Spiel nehmen. Gestern war die Leistung als Mannschaft kacke. Selbst wenn Mario Götze gestern auf Weltklasse Niveau gezockt hätte wäre das nicht aufgefallen weil sich dann noch immer 10 Mitspieler auf dem Feld versteckt haben.
Nehm andere Spiele als Grundlage.
Liest du eigentlich auch Beiträge?
Ich habe nie geschrieben, dass das gestrige Ergebnis hauptsächlich auf die fehlende individuelle Klasse zurückzuführen ist, was auch absurd wäre, wenn man den Gegner betrachtet.
Es gibt immer Spiele, in den mannschaftlich nichts zusammen läuft, und in solchen Fällen haben die Genannten nicht die Fähigkeiten um durch individuelle Klasse das Spiel zu drehen. Pulisic, bei aller Inkonstanz, hat zum Schluss gezeigt, dass sowas dann doch den Unterschied machen kann. Unabhängig davon, sollte man darauf gg Nikosia nicht angewiesen sein.
:ricardo::confused_O... Auch wenn ich den Frust insofern verstehen kann, dass das Management auf dem Transfermarkt eher schwach agiert....
Laut wahretabelle.de:
Torchancen in 8 BL-Spielen unter Bosz: 59 --> Schnitt 7,375
Torchancen in 34 BL-Spielen 2016/2017 unter Tuchel: 202 --> Schnitt 5,94
Fakten sind auch nicht mehr das, was sie mal waren...
Immer diese Abwatscher ...
Es geht mir um die Expected Goals. Die Qualität der Chancen unter Tuchel war höher...
Immer diese Abwatscher ...
Es geht mir um die Expected Goals. Die Qualität der Chancen unter Tuchel war höher...
Aber ich glaube jeder kann doch zumindest dahingehend zustimmen, dass man sowohl unter Tuchel als auch bei Klopp in den letzten Jahren etliche solcher Gurkenspiele ohne große Gefahr hingelegt hat? Da kamen dann auch meistens solche Unentschieden oder sogar Niederlagen raus, je nach dem wie viele Patzer man sich in der Defensive dann auch noch geleistet hat.
Aber ich glaube jeder kann doch zumindest dahingehend zustimmen, dass man sowohl unter Tuchel als auch bei Klopp in den letzten Jahren etliche solcher Gurkenspiele ohne große Gefahr hingelegt hat? Da kamen dann auch meistens solche Unentschieden oder sogar Niederlagen raus, je nach dem wie viele Patzer man sich in der Defensive dann auch noch geleistet hat.
Gegen schwache, aber gut organisierte Gegner passiert der Mannschaft das einfach allgemein viel zu häufig.
Da ging mein eigenes Gefühl mal mit den althergebrachten Statistiken einher - den Elfer musste ich also verwandeln.
Ich dachte mir schon, dass du mit einem der neuen Advanced Stats argumentierst und gebe zu, mich damit nicht auszukennen.
Womit ich mich allerdings halbwegs auskenne, ist der Eye-Test: und der sagt zumindest mir, dass die Mannschaft das System von Bosz noch nicht verinnerlicht hat. Nuri hat zu Beginn der Saison mal gesagt, dass beim BVB unter Bosz alle deutlich höher stehen als unter Tuchel, der 6er z.B. 20 Meter weiter vorn, was für ihn eine extreme Umstellung ist/war. Dasselbe gilt für die Verteidiger. Damit erreiche ich als Mannschaft zwei Dinge:
1. ich stehe enger und mache dem Gegner die Räume in seiner Hälfte eng.
2. ich bin schneller mit 2,3 Leuten am Ballführenden, wenn der Ball verloren wird.
Das hat in den ersten Spielen ganz gut funktioniert, man hat den Gegner damit überrumpelt und es war nicht so dramatisch, dass man dadurch natürlich andere Lücken aufgerissen hat. Wie z.B. dass man bei langen Bällen schneller überlaufen werden kann, wenn die Verteidiger auf Höhe der Mittellinie stehen. Oder dass man selbst extrem pressinganfällig ist, wenn sich die vorderen 6 Spieler nach vorn orientieren und die hinteren 4 nicht mehr wissen, wo sie den Ball hinspielen sollen, wenn sie attackiert werden. Daraus resultieren dann eben die Rückspiele zu Bürki und dessen weite Schläge ins Niemandsland.
Gegen Nicosia und Leipzig hat man gesehen, dass auch der von einigen hochgelobte Weigl keinen Fuß auf den Boden kriegt, wenn die Lücken zwischen ihm und den Mitspielern zu groß sind.
Es ist also immens wichtig, dass die Mannschaft lernt, richtig zu verschieben im System Bosz - sowohl mit Ball als auch ohne. Dafür ist natürlich reichlich Bewegung nötig - der Ballführende muss jederzeit 2,3 Anspielstationen im Umkreis von 15 Metern haben. Mit Yarmolenko, Götze, Kagawa, Pulisic, Dahoud und auch Weigl hat man Spieler, die auf engstem Raum kombinieren können. Gerade Götze hat gegen Leipzig aus meiner Sicht eine überragende Leistung gezeigt, wenn man sein Spiel mal davon löst, wieviel Torgefahr er selbst ausstrahlt. Aber wie er sich freiläuft, die Bälle im Mittelfeld annimmt, verarbeitet und dann gestochen scharf auf die Mitspieler passt, sucht im BVB-Kader seinesgleichen.
Ich bin auch nicht begeistert von den letzten Ergebnissen, aber ich bin bereit, Bosz diese Saison zu geben, um der Mannschaft seinen Stempel aufzudrücken. Vor der Saison hieß es noch "er wird es schwer haben in den ersten Spielen", nach 6 Spielen hieß es "wir werden Meister" und jetzt ertönen die ersten leisen "Bosz raus"-Rufe. Gehts vielleicht auch etwas weniger Berg-und-Tal-mäßig?
Gegen Nicosia und Leipzig hat man gesehen, dass auch der von einigen hochgelobte Weigl keinen Fuß auf den Boden kriegt, wenn die Lücken zwischen ihm und den Mitspielern zu groß sind.
Das hat in den ersten Spielen ganz gut funktioniert, man hat den Gegner damit überrumpelt und es war nicht so dramatisch, dass man dadurch natürlich andere Lücken aufgerissen hat. Wie z.B. dass man bei langen Bällen schneller überlaufen werden kann, wenn die Verteidiger auf Höhe der Mittellinie stehen. Oder dass man selbst extrem pressinganfällig ist, wenn sich die vorderen 6 Spieler nach vorn orientieren und die hinteren 4 nicht mehr wissen, wo sie den Ball hinspielen sollen, wenn sie attackiert werden. Daraus resultieren dann eben die Rückspiele zu Bürki und dessen weite Schläge ins Niemandsland.
Gegen Nicosia und Leipzig hat man gesehen, dass auch der von einigen hochgelobte Weigl keinen Fuß auf den Boden kriegt, wenn die Lücken zwischen ihm und den Mitspielern zu groß sind.
Es ist also immens wichtig, dass die Mannschaft lernt, richtig zu verschieben im System Bosz - sowohl mit Ball als auch ohne.
Klasse Analyse, allerdings hebt sich das ja auf. Entweder du positionierst dich wie es Bosz vorgibt und stehst mit allen Mittelfeldspielern höher, was zur Folge hat dass die Anspielstationen bei gegnerischem Druck rar sind, oder du passt dein Spiel soweit an, in dem auch tiefer mehr Anspielstationen bietest um den Gegner in die eigene Hälfte zu drücken. Ist ja schön wenn du mit 6 Leuten im Ballbesitz hoch stehst um sofort ins Gegenpressing zu kommen, aber dies ist doch nur sinnvoll wenn du in der gegnerischen Hälfte bist. Was bringt es dir wenn du hinten aufbaust und kommst garnicht vernünftig in die gegnerische Hälfte?
Man kann da durchaus auch an van Gaal bei Bayern denken. Der hatte nicht mal so einen Granatenstart wie Bosz, es sah teilweise furchtbar aus und im Herbst stand er vor der Entlassung. Am Ende war man Meister, Pokalsieger und im CL-Finale. Logisch war da Robben die 1-Mann-Armee und man hatte auch Glück, aber man kam halt anfangs gar nicht mit der Philosophie von LvG klar. Mit der Zeit hat sie dann besser und besser gegriffen.