Glasner wäre die richtige Wahl gewesen.Ich sehe einfach nichts an Gladbachs Spielanlage, was deren Trainer für uns attraktiv machen sollte. Die spielen gg die Leichtathleten aus Leipzig, die wir regelmäßig spielerisch vorführen, wie gegen City.
Ein klares Konzept im Ballbesitz sollte für potenzielle Trainer DAS Kriterium sein. Ich weiß nicht, was Rose von zig anderen Bundesliga-Trainern der letzten Jahre unterscheiden soll.
MR ist übrigens nicht Maric, sondern Martin Rafelt.Dann ist ja alles gut. Immerhin kann er dann mit Julian Brandt, laut SV DIE Zukunft des Weltfußballs, zusammenarbeiten. Vielleicht sehen wir dann den alles dominierenden Julian-Brandt-Fußball, den SV einst skizzierte. Fehlt nur noch, den laut SV stilprägenden Fußballer seiner Generation zurückzuholen: Den horizontalen Spieleröffner und Verbindungsnutzer Henrikh "Strukturdeuter" Mkhitaryan. Wenn dann noch Gegenpressing-Psychopath und Strippenzieher Jonas Veltman, der SV zufolge seiner Zeit weit voraus ist, verpflichtet wird, steht einer schwarzgelben Dominanz nichts mehr im Wege. Zur Sicherheit aber sollte man Julian 360-Grad-Fußballer Weigl fragen, ob er sich zurück in die Gegenwart beamt. Natürlich braucht Dortmund einen Fintensechser und spritzigen Pressingspieler. Niemand ist dazu besser geeignet als Alleskönner Weigl, natürlich auch laut SV der Spielertyp der Zukunft, ob nun als diagonaler Außenverteidiger, dribbelnder Innenverteidiger oder links herauskippender Doppelsechser.
Quellen: https://spielverlagerung.de/2017/12/18/tuerchen-18-julian-brandt/ ; https://spielverlagerung.de/2017/12/17/tuerchen-17-henrikh-mkhitaryan/ ; https://spielverlagerung.de/2017/12/23/tuerchen-23-julian-weigl/ ; https://spielverlagerung.de/2014/12/11/tuerchen-11-joel-veltman/
Das "nerdige" hat Maric erst den Weg geebnet, wo er heute ist. Wenn das so einfach wäre, wo sind dann zB. die vergleichbaren Beispiele? Der hat eine eigene Plattform aufgebaut, in der Fussball in die Tiefe diskutiert und in seine Einzelteile zerlegt wird. Womit er diverse Leute aus der Szene mit seinen detailversessenen Analysen überzeugt hat (zB Tuchel).
Wir kriegen da verflucht viel Fachwissen in den Verein. Wer ihn nur als SV-Nerd abtun möchte, macht das mMn zu unrecht.
Der Asymmetrieschöpfer
Schon in seiner Zeit beim FSV Mainz 05 hat sich Tuchel oft an den Gegner angepasst und während einer Saison sowie innerhalb einzelner Spiele umgestellt. Beim BVB hat er nicht nur höhere individuelle Qualität, die er flexibler einbinden kann, sondern zeigt auch als Trainer seine persönliche Weiterentwicklung durch die Nutzung eines besseren Ballbesitzspiels. In seinen spezifischen Anpassungen nutzt Tuchel beim BVB unterschiedliche Orientierungen.
Mal gibt es einen Fokus auf Mkhitaryan-Dribblings über eine Seite und gewisse strukturelle Unterstützungen, im anderen Spiel läuft Mkhitaryan auf der Acht oder auf dem anderen Flügel auf und es wird mehr über die Ballzirkulation und andere Spieler gemacht; bspw. über einen Fokus im Spielaufbau auf eine Seite und dann Verlagerungen oder auch der typische Fokus auf Hummels‘ Pässe in der ersten Linie.
Mit Götze könnte man diese Variabilität noch verstärken. Götze, Kagawa, Mkhitaryan, Aubameyang, Reus und gegebenenfalls Castro, Leitner, Pulicis und Passlack für die vorderen drei bis fünf Positionen sind eine sehr interessante Zusammenstellung aus Spielertypen. Speziell bei einem Verbleib Aubameyangs, Gündogans und der Ankunft des hochtalentierten Merino wäre hier viel möglich. Jederzeit könnte Tuchel im Spiel Gündogan und Götze auf den Achterpositionen die Seiten tauschen lassen und von einem Fokus auf einen anderen umstellen.
Ein vereinfachtes Beispiel: Götze und Gündogan agieren in einem Spiel vor Weigl als Achter, dabei schiebt Götze wie üblich in den Zehnerraum. Dabei geht er vorrangig über die rechte Seite nach vorne, Mkhitaryan lässt sich dorthin fallen und rückt ein. Aus unterschiedlichen Gründen – beispielsweise einem sehr engen 4-3-3(-0) des Gegners – kommt dies jedoch kaum zu tragen. Götze und Mkhitaryan hängen isoliert in der Luft, Gündogan und Weigl werden isoliert. [...]
Fazit
Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass Götze bei Tuchel als Achter oder Zehner agieren würde. Hier könnte er das Aufbauspiel mit seiner Pressingresistenz sehr gut unterstützen, dazu ist er ein spielintelligenter Ballverteiler. Rein formativ passt Tuchels Spielweise besser zu ihm.
Desweiteren sind die Dortmunder in vorderen Zonen nicht so flügelfokussiert, nicht so breit angelegt und haben einen anderen Fokus in ihren Aktionen. Man ist oftmals enger und kombinativer ausgelegt, dazu dringt man anders in den Strafraum ein. Das passt besser zu Götze; hier könnte er sogar in ein paar Spielen als Flügelstürmer agieren, weil die Aufgaben anders gelagert sind.
Insofern denke ich, dass Tuchel für Götze das Beste aus zwei Welten vereint: Ein starkes und fokussiertes Positions- und Ballbesitzspiel wie Guardiola, aber andere Mechanismen im zweiten und letzten Drittel, die teilweise eher an Klopp als an Guardiola erinnern, dabei jedoch dennoch strukturierter und effizienter sind. Götze wiederum könnte Tuchel und dem Team dabei helfen, dies weiterzuentwickeln. Seine Stärken – wenn fit, wobei auch hier Tuchels Periodisierung helfen könnte – würden gut zu Mkhitaryan und Co. passen.
Der BVB wäre auch für einen möglichen Abgang der zentralen Spieler gewappnet. Insbesondere bei einem Wechsel Gündogans könnte Götze hier Dribbelstärke und Pressingresistenz einbringen. Auch bei Verletzungen oder Rotation könnte Götze auf unterschiedlichen Positionen aushelfen
André Schubert und Roger Schmidt gehören zu den zwei interessantesten Trainern in der Liga [....] In der vergangenen Saison sorgte Gladbach-Trainer Schubert taktisch durchaus für Aufsehen. Mit teilweise wild anmutendem Pressing, der Nutzung von Manndeckungen und häufig drei zentralen Verteidigern ging er nicht nur einen gänzlich anderen Weg als sein Vorgänger Lucien Favre, sondern unterschied sich auch klar vom aktuellen Standard in der deutschen Bundesliga; auch wenn Mannorientierungen nach wie vor prävalent sind. Diese Saison starteten die Gladbacher ebenfalls mit drei zentralen Verteidigern. In einem 3-4-1-2 begann man die Partie. Auffallend war hierbei auch die Rollenverteilung in der Spielfeldmitte im Spielaufbau. [....]
Was sich aber bisweilen etwas problematisch auswirkte, war die nicht immer optimale und einheitliche Intensität in der Arbeit gegen den Ball. Jene Kompromisslosigkeit, welche Schmidt-Mannschaften wohl wie weltweit sonst nur Atlético Madrid auszeichnet, war noch nicht auf dem üblichen Level vorhanden. Das könnte aber noch im Laufe der Saison zurückkehren; kommt Zeit, kommt Intensität?
Wie löst man die Raumdeuterprobleme?
Zur Halbzeit versuchte Löw das zu verändern. Müller spielte nicht mehr konstant als rechter Flügelstürmer, sondern agierte immer wieder im Zentrum. Götze wiederum kam verstärkt über die rechte Seite. Grundsätzlich eine interessante Idee: Götze und Özil können hier kombinieren und enge Kombinationen lösen, gegebenenfalls sogar die Position tauschen, während Müller die gegnerische Viererkette beschäftigt. Dazu kann Müller sich aus der Mitte immer wieder auf die Seite bewegen und Götze besetzt dynamisch die Sturmmitte. Auch Draxler schaltete sich im Spielverlauf verstärkt in diese Rochaden zwischen Götze und Müller ein. Damit wollte Löw vermutlich die Flexibilität im letzten Drittel erhöhen und die polnische Abwehr vor Probleme stellen sowie Durchbruchsmöglichkeiten kreieren.
Dann ist ja alles gut. Immerhin kann er dann mit Julian Brandt, laut SV DIE Zukunft des Weltfußballs, zusammenarbeiten. Vielleicht sehen wir dann den alles dominierenden Julian-Brandt-Fußball, den SV einst skizzierte. Fehlt nur noch, den laut SV stilprägenden Fußballer seiner Generation zurückzuholen: Den horizontalen Spieleröffner und Verbindungsnutzer Henrikh "Strukturdeuter" Mkhitaryan. Wenn dann noch Gegenpressing-Psychopath und Strippenzieher Jonas Veltman, der SV zufolge seiner Zeit weit voraus ist, verpflichtet wird, steht einer schwarzgelben Dominanz nichts mehr im Wege. Zur Sicherheit aber sollte man Julian 360-Grad-Fußballer Weigl fragen, ob er sich zurück in die Gegenwart beamt. Natürlich braucht Dortmund einen Fintensechser und spritzigen Pressingspieler. Niemand ist dazu besser geeignet als Alleskönner Weigl, natürlich auch laut SV der Spielertyp der Zukunft, ob nun als diagonaler Außenverteidiger, dribbelnder Innenverteidiger oder links herauskippender Doppelsechser.
Quellen: https://spielverlagerung.de/2017/12/18/tuerchen-18-julian-brandt/ ; https://spielverlagerung.de/2017/12/17/tuerchen-17-henrikh-mkhitaryan/ ; https://spielverlagerung.de/2017/12/23/tuerchen-23-julian-weigl/ ; https://spielverlagerung.de/2014/12/11/tuerchen-11-joel-veltman/
Was man aber sicher sagen kann: Dortmund wird in der nächsten Saison so "analytisch" (um das Wort nerdig zu vermeiden) aufgestellt sein, wie niemals zuvor.
Der sieht den Schreibstil heute übrigens auch eher kritisch, vor ein paar Tagen gab es ein Interview mit ihm bei spox, falls es wen interessiertCoole Polemik.
Hab jetzt mal aus Langeweile geschaut, wer die Artikel zu Brandt und Mikhitaryan (zu mehr hatte ich keine Lust) geschrieben hat. Das Ergebnis ist für dich jetzt ein wenig unglücklich, weil diese nicht mal von Rene Maric stammen. Der Verfasser ist Martin Rafelt gewesen.
spielverlagerung.de wurde teils für die umständliche Sprache verlacht, die immer wieder neue und nie gehörte Wortschöpfungen kreierte. Hat man diese Sprache schlicht auch deshalb benutzt, weil eben Taktik zuvor kaum einmal so ausführlich beschrieben wurde?
Rafelt: Teils wurde uns vorgeworfen, wir würden absichtlich so schreiben, um schlau zu wirken. Das war sicher Unsinn. Tatsächlich haben wir meistens versucht, es so verständlich wie möglich zu machen. Das ist uns ganz einfach oft nicht gut gelungen. Die meisten von uns hatten keine journalistische Ausbildung und auch keine journalistische Herangehensweise. Wir wollten Fußball diskutieren. Es gab außerdem keine Referenzpunkte. Neue Wörter wurden deshalb kreiert, weil es kaum eine etablierte Fußballsprache für taktische Zusammenhänge gab. So klangen die Sachen manchmal komplizierter, als sie tatsächlich waren. Außerdem waren wir noch nicht auf dem Verständnislevel, um die Dinge so konkret zu benennen, wie wir es heute könnten