Borussia Dortmund - 2020/2021


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Gelöschtes Mitglied 8476

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Dann ist ja alles gut. Immerhin kann er dann mit Julian Brandt, laut SV DIE Zukunft des Weltfußballs, zusammenarbeiten. Vielleicht sehen wir dann den alles dominierenden Julian-Brandt-Fußball, den SV einst skizzierte. Fehlt nur noch, den laut SV stilprägenden Fußballer seiner Generation zurückzuholen: Den horizontalen Spieleröffner und Verbindungsnutzer Henrikh "Strukturdeuter" Mkhitaryan. Wenn dann noch Gegenpressing-Psychopath und Strippenzieher Jonas Veltman, der SV zufolge seiner Zeit weit voraus ist, verpflichtet wird, steht einer schwarzgelben Dominanz nichts mehr im Wege. Zur Sicherheit aber sollte man Julian 360-Grad-Fußballer Weigl fragen, ob er sich zurück in die Gegenwart beamt. Natürlich braucht Dortmund einen Fintensechser und spritzigen Pressingspieler. Niemand ist dazu besser geeignet als Alleskönner Weigl, natürlich auch laut SV der Spielertyp der Zukunft, ob nun als diagonaler Außenverteidiger, dribbelnder Innenverteidiger oder links herauskippender Doppelsechser.


Quellen: https://spielverlagerung.de/2017/12/18/tuerchen-18-julian-brandt/ ; https://spielverlagerung.de/2017/12/17/tuerchen-17-henrikh-mkhitaryan/ ; https://spielverlagerung.de/2017/12/23/tuerchen-23-julian-weigl/ ; https://spielverlagerung.de/2014/12/11/tuerchen-11-joel-veltman/
 
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ripkobebryant824rip

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Ich sehe einfach nichts an Gladbachs Spielanlage, was deren Trainer für uns attraktiv machen sollte. Die spielen gg die Leichtathleten aus Leipzig, die wir regelmäßig spielerisch vorführen, wie gegen City.
Ein klares Konzept im Ballbesitz sollte für potenzielle Trainer DAS Kriterium sein. Ich weiß nicht, was Rose von zig anderen Bundesliga-Trainern der letzten Jahre unterscheiden soll.
Glasner wäre die richtige Wahl gewesen.
 
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Coole Polemik.

Hab jetzt mal aus Langeweile geschaut, wer die Artikel zu Brandt und Mikhitaryan (zu mehr hatte ich keine Lust) geschrieben hat. Das Ergebnis ist für dich jetzt ein wenig unglücklich, weil diese nicht mal von Rene Maric stammen. Der Verfasser ist Martin Rafelt gewesen.

Dein Edit mit den Quellenangaben ist nett. Auch die Artikel über Weigl und Veltman stammen aus der Feder von Martin Rafelt. Inwieweit das jetzt zur Einschätzung über die Qualität von Rene Maric herhalten soll, ich weiss es nicht.
 

Angliru

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Dann ist ja alles gut. Immerhin kann er dann mit Julian Brandt, laut SV DIE Zukunft des Weltfußballs, zusammenarbeiten. Vielleicht sehen wir dann den alles dominierenden Julian-Brandt-Fußball, den SV einst skizzierte. Fehlt nur noch, den laut SV stilprägenden Fußballer seiner Generation zurückzuholen: Den horizontalen Spieleröffner und Verbindungsnutzer Henrikh "Strukturdeuter" Mkhitaryan. Wenn dann noch Gegenpressing-Psychopath und Strippenzieher Jonas Veltman, der SV zufolge seiner Zeit weit voraus ist, verpflichtet wird, steht einer schwarzgelben Dominanz nichts mehr im Wege. Zur Sicherheit aber sollte man Julian 360-Grad-Fußballer Weigl fragen, ob er sich zurück in die Gegenwart beamt. Natürlich braucht Dortmund einen Fintensechser und spritzigen Pressingspieler. Niemand ist dazu besser geeignet als Alleskönner Weigl, natürlich auch laut SV der Spielertyp der Zukunft, ob nun als diagonaler Außenverteidiger, dribbelnder Innenverteidiger oder links herauskippender Doppelsechser.


Quellen: https://spielverlagerung.de/2017/12/18/tuerchen-18-julian-brandt/ ; https://spielverlagerung.de/2017/12/17/tuerchen-17-henrikh-mkhitaryan/ ; https://spielverlagerung.de/2017/12/23/tuerchen-23-julian-weigl/ ; https://spielverlagerung.de/2014/12/11/tuerchen-11-joel-veltman/
MR ist übrigens nicht Maric, sondern Martin Rafelt.

Edit: frusciante war schneller.
 

le Tissier

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Das "nerdige" hat Maric erst den Weg geebnet, wo er heute ist. Wenn das so einfach wäre, wo sind dann zB. die vergleichbaren Beispiele? Der hat eine eigene Plattform aufgebaut, in der Fussball in die Tiefe diskutiert und in seine Einzelteile zerlegt wird. Womit er diverse Leute aus der Szene mit seinen detailversessenen Analysen überzeugt hat (zB Tuchel).

Wir kriegen da verflucht viel Fachwissen in den Verein. Wer ihn nur als SV-Nerd abtun möchte, macht das mMn zu unrecht.

Das ist aber auch eine verklärte Variante der Geschichte. Ich glaube ich war einer der ersten 10 Leser der Seite. Ein Großteil der Beiträge dort war in der Anfangsphase einfach nur vom englischsprachigen Blog von Cox übersetzt und schlecht abgeschrieben. Ansonsten auch viel schwulstig formuliertes Geschwafel.
Die Plattform war interessant weil es sonst im Internet nur wenige Möglichkeiten gab sich über Taktik auszutauschen. Aber die Qualität der Artikel war oft überschaubar und schwankte extrem. Maric hat umständlich formuliert aber seine Texte waren damals schon interessanter als die Werke der Kollegen. (Bis später einige externe englischsprachige Leute dazukamen. Die waren gut)
Die groß erwähnte Zusammenarbeit von Spielverlagerung mit Tuchel sah (nach deren eigenen Angaben) so aus, dass der sich einige Analysen zu Mainz "bestellt hat" und es danach keinen Kontakt mehr gab. Klingt demnach eher nicht so als hätte er da einen großen Mehrwert gesehen.

Natürlich ist der Weg von Maric etwas Besonderes.
Letztendlich diente die Seite zwar als Einstieg aber es wird einfach unterschlagen, dass Maric eben nicht "nur ein Nerd" war sondern auch in der Praxis eigene Mannschaften (wenngleich auf Amateurniveau) coachte. Das hat man auch seinen Texten angemerkt. Er hatte dann die Chance bei Jugendtrainer Rose reinzuschnuppern und die beiden haben gut harmoniert und waren erfolgreich. Wenn er keine Ahnung hätte, wäre er nicht in der Position. Aber ich glaube nicht, dass irgendjemand beurteilen kann ob der mehr oder weniger Ahnung hat als irgendein unbekannter Co Trainer von Augsburg, Freiburg oder Bielefeld über den die Presse noch nie geschrieben hat.

Und wenn es eine Seite gibt die etlichen "Nerds" den Weg in den Profifußball ermöglicht hat dann war das Statsbomb.
 
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Gelöschtes Mitglied 8476

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Ich habe ja niemals behauptet, dass diese messerscharfen Spieleranalysen von Maric selbst stammen, aber er war nun mal entscheidender Teil dieses Blogs. Man muss schon speziell gepolt sein, um bei so einer Seite mitzumachen. Für mich grenzt diese SV-lingo an realsatire und ist im Kern reine Scharlatanerie, wie diese Spieleranalysen zeigen.
Aber auch Rene Maric ist nicht frei von witzigen Analysen. Vielleicht ist es einfach nicht mein Geschmack, aber dieser prätentiöse Stil ist einfach nicht meins. Ich gebe aber zu, dass ich die Seite gerne mal besuche, weil sie für mich reinstes Comedy ist. Alleine seine Analyse zu Götze und die Frage, ob er zu Tuchels Dortmund passt, ist an Blenderei und Ahnungslosigkeit kaum zu überbieten: https://spielverlagerung.de/2016/03/30/passt-mario-goetze-zu-tuchels-bvb/
Diese Begriffe: Asymmetrieschöpfer.

Der Asymmetrieschöpfer
Schon in seiner Zeit beim FSV Mainz 05 hat sich Tuchel oft an den Gegner angepasst und während einer Saison sowie innerhalb einzelner Spiele umgestellt. Beim BVB hat er nicht nur höhere individuelle Qualität, die er flexibler einbinden kann, sondern zeigt auch als Trainer seine persönliche Weiterentwicklung durch die Nutzung eines besseren Ballbesitzspiels. In seinen spezifischen Anpassungen nutzt Tuchel beim BVB unterschiedliche Orientierungen.
Mal gibt es einen Fokus auf Mkhitaryan-Dribblings über eine Seite und gewisse strukturelle Unterstützungen, im anderen Spiel läuft Mkhitaryan auf der Acht oder auf dem anderen Flügel auf und es wird mehr über die Ballzirkulation und andere Spieler gemacht; bspw. über einen Fokus im Spielaufbau auf eine Seite und dann Verlagerungen oder auch der typische Fokus auf Hummels‘ Pässe in der ersten Linie.

Mit Götze könnte man diese Variabilität noch verstärken. Götze, Kagawa, Mkhitaryan, Aubameyang, Reus und gegebenenfalls Castro, Leitner, Pulicis und Passlack für die vorderen drei bis fünf Positionen sind eine sehr interessante Zusammenstellung aus Spielertypen. Speziell bei einem Verbleib Aubameyangs, Gündogans und der Ankunft des hochtalentierten Merino wäre hier viel möglich. Jederzeit könnte Tuchel im Spiel Gündogan und Götze auf den Achterpositionen die Seiten tauschen lassen und von einem Fokus auf einen anderen umstellen.

Ein vereinfachtes Beispiel: Götze und Gündogan agieren in einem Spiel vor Weigl als Achter, dabei schiebt Götze wie üblich in den Zehnerraum. Dabei geht er vorrangig über die rechte Seite nach vorne, Mkhitaryan lässt sich dorthin fallen und rückt ein. Aus unterschiedlichen Gründen – beispielsweise einem sehr engen 4-3-3(-0) des Gegners – kommt dies jedoch kaum zu tragen. Götze und Mkhitaryan hängen isoliert in der Luft, Gündogan und Weigl werden isoliert. [...]

Fazit
Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass Götze bei Tuchel als Achter oder Zehner agieren würde. Hier könnte er das Aufbauspiel mit seiner Pressingresistenz sehr gut unterstützen, dazu ist er ein spielintelligenter Ballverteiler. Rein formativ passt Tuchels Spielweise besser zu ihm.

Desweiteren sind die Dortmunder in vorderen Zonen nicht so flügelfokussiert, nicht so breit angelegt und haben einen anderen Fokus in ihren Aktionen. Man ist oftmals enger und kombinativer ausgelegt, dazu dringt man anders in den Strafraum ein. Das passt besser zu Götze; hier könnte er sogar in ein paar Spielen als Flügelstürmer agieren, weil die Aufgaben anders gelagert sind.

Insofern denke ich, dass Tuchel für Götze das Beste aus zwei Welten vereint: Ein starkes und fokussiertes Positions- und Ballbesitzspiel wie Guardiola, aber andere Mechanismen im zweiten und letzten Drittel, die teilweise eher an Klopp als an Guardiola erinnern, dabei jedoch dennoch strukturierter und effizienter sind. Götze wiederum könnte Tuchel und dem Team dabei helfen, dies weiterzuentwickeln. Seine Stärken – wenn fit, wobei auch hier Tuchels Periodisierung helfen könnte – würden gut zu Mkhitaryan und Co. passen.

Der BVB wäre auch für einen möglichen Abgang der zentralen Spieler gewappnet. Insbesondere bei einem Wechsel Gündogans könnte Götze hier Dribbelstärke und Pressingresistenz einbringen. Auch bei Verletzungen oder Rotation könnte Götze auf unterschiedlichen Positionen aushelfen


Quelle: https://spielverlagerung.de/2016/08/27/gladbacher-nadelstiche-bezwingen-schmidt-elf/
André Schubert und Roger Schmidt gehören zu den zwei interessantesten Trainern in der Liga [....] In der vergangenen Saison sorgte Gladbach-Trainer Schubert taktisch durchaus für Aufsehen. Mit teilweise wild anmutendem Pressing, der Nutzung von Manndeckungen und häufig drei zentralen Verteidigern ging er nicht nur einen gänzlich anderen Weg als sein Vorgänger Lucien Favre, sondern unterschied sich auch klar vom aktuellen Standard in der deutschen Bundesliga; auch wenn Mannorientierungen nach wie vor prävalent sind. Diese Saison starteten die Gladbacher ebenfalls mit drei zentralen Verteidigern. In einem 3-4-1-2 begann man die Partie. Auffallend war hierbei auch die Rollenverteilung in der Spielfeldmitte im Spielaufbau. [....]

Was sich aber bisweilen etwas problematisch auswirkte, war die nicht immer optimale und einheitliche Intensität in der Arbeit gegen den Ball. Jene Kompromisslosigkeit, welche Schmidt-Mannschaften wohl wie weltweit sonst nur Atlético Madrid auszeichnet, war noch nicht auf dem üblichen Level vorhanden. Das könnte aber noch im Laufe der Saison zurückkehren; kommt Zeit, kommt Intensität?

Zum Spiel Deutschland-Polen: https://spielverlagerung.de/2016/06/16/deutschland-mit-raumdeuteproblemen/
Wie löst man die Raumdeuterprobleme?
Zur Halbzeit versuchte Löw das zu verändern. Müller spielte nicht mehr konstant als rechter Flügelstürmer, sondern agierte immer wieder im Zentrum. Götze wiederum kam verstärkt über die rechte Seite. Grundsätzlich eine interessante Idee: Götze und Özil können hier kombinieren und enge Kombinationen lösen, gegebenenfalls sogar die Position tauschen, während Müller die gegnerische Viererkette beschäftigt. Dazu kann Müller sich aus der Mitte immer wieder auf die Seite bewegen und Götze besetzt dynamisch die Sturmmitte. Auch Draxler schaltete sich im Spielverlauf verstärkt in diese Rochaden zwischen Götze und Müller ein. Damit wollte Löw vermutlich die Flexibilität im letzten Drittel erhöhen und die polnische Abwehr vor Probleme stellen sowie Durchbruchsmöglichkeiten kreieren.
 
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@le Tissier

Die Seite war ja auch nie als das gedacht, was sie letztendlich wurde. Es sollte eigentlich nur ein Ort zum Austausch für eine überschaubare Gruppe werden.

Ich will hier einen Maric auch gar nicht überhöhen, aber dass er ein ausgeprägtes theoretisches Fachwissen mitbringt, ist wohl schwer zu bestreiten. Er erzählt ja eh nicht so viel über sich. Daher will ich da jetzt nicht beurteilen, ob zB. Tuchel einen Mehrwert in den Analysen gesehen hat oder nicht.

@Tijuana Tornado

Aha, es geht um Rene Maric und du verwendest dann Analysen von seinen Kollegen um einen polemischen Rant rauszuhauen? Sinn?

Niemand hier bestreitet, dass auch ein Maric fehlerhafte Einschätzungen in seinen Leben gemacht hat. Das ist doch völlig normal. Warum also dieser eher krampfhafte Versuch des Diskreditierens? Niemand hebt Maric auf einen Thron, von dem du ihn runterholen müsstest.
 
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Gelöschtes Mitglied 8476

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Mein Eingangsstatement war: Gibt es irgendeinen Anlass zur Hoffnung, dass Maric irgendwelche neuen Impulse bringen könnte? Diese Frage war eine direkte Antwort auf die von dir geäußerte Hoffnung, die du in Maric (und Zickler) setzt. Und für mich hat Maric bislang nun wirklich nichts Substantielles vorzuweisen. Einzig seine Biografie macht ihn halbwegs für manche interessant. Ich würde übrigens anders denken, wenn die von ihm bisher mittrainierten Teams innovative Spielkonzepte gezeigt hätten. Taten sie aber nicht, also sehe ich ihn auch nicht als Hoffnungsträger. Ist ja auch egal: time will tell. Was man aber sicher sagen kann: Dortmund wird in der nächsten Saison so "analytisch" (um das Wort nerdig zu vermeiden) aufgestellt sein, wie niemals zuvor.
 

danifan

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Dann ist ja alles gut. Immerhin kann er dann mit Julian Brandt, laut SV DIE Zukunft des Weltfußballs, zusammenarbeiten. Vielleicht sehen wir dann den alles dominierenden Julian-Brandt-Fußball, den SV einst skizzierte. Fehlt nur noch, den laut SV stilprägenden Fußballer seiner Generation zurückzuholen: Den horizontalen Spieleröffner und Verbindungsnutzer Henrikh "Strukturdeuter" Mkhitaryan. Wenn dann noch Gegenpressing-Psychopath und Strippenzieher Jonas Veltman, der SV zufolge seiner Zeit weit voraus ist, verpflichtet wird, steht einer schwarzgelben Dominanz nichts mehr im Wege. Zur Sicherheit aber sollte man Julian 360-Grad-Fußballer Weigl fragen, ob er sich zurück in die Gegenwart beamt. Natürlich braucht Dortmund einen Fintensechser und spritzigen Pressingspieler. Niemand ist dazu besser geeignet als Alleskönner Weigl, natürlich auch laut SV der Spielertyp der Zukunft, ob nun als diagonaler Außenverteidiger, dribbelnder Innenverteidiger oder links herauskippender Doppelsechser.


Quellen: https://spielverlagerung.de/2017/12/18/tuerchen-18-julian-brandt/ ; https://spielverlagerung.de/2017/12/17/tuerchen-17-henrikh-mkhitaryan/ ; https://spielverlagerung.de/2017/12/23/tuerchen-23-julian-weigl/ ; https://spielverlagerung.de/2014/12/11/tuerchen-11-joel-veltman/

Den deutschen (mittlerweile russischen) Busquets Roman Neustädter könnte man auch gut gebrauchen (die Einschätzung kam sogar von Maric).

Rafelts Beiträge waren in der Tat pure Comedy. Brandt mit der besten Ballmitnahme im Weltfußball, was man für so eine Einschätzung geraucht haben muss...

Der Beitrag von Maric im Trainerteam beschränkt sich meines Wissens allerdings eh darauf, dass er Rose Spieldaten liefert, Gegneranalyse macht, usw. Dafür hat aber eh schon jeder Spitzenclub einen im Trainerstab, ob er sich da jetzt so stark abhebt, kann man bezweifeln. Da könnte Zickler eher konkreten Einfluss haben, wenn er es schaffen sollte, den BVB bei Standardsituationen zu verbessern.
 

le freaque

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Coole Polemik.

Hab jetzt mal aus Langeweile geschaut, wer die Artikel zu Brandt und Mikhitaryan (zu mehr hatte ich keine Lust) geschrieben hat. Das Ergebnis ist für dich jetzt ein wenig unglücklich, weil diese nicht mal von Rene Maric stammen. Der Verfasser ist Martin Rafelt gewesen.
Der sieht den Schreibstil heute übrigens auch eher kritisch, vor ein paar Tagen gab es ein Interview mit ihm bei spox, falls es wen interessiert
Martin Rafelt im Interview
spielverlagerung.de wurde teils für die umständliche Sprache verlacht, die immer wieder neue und nie gehörte Wortschöpfungen kreierte. Hat man diese Sprache schlicht auch deshalb benutzt, weil eben Taktik zuvor kaum einmal so ausführlich beschrieben wurde?

Rafelt: Teils wurde uns vorgeworfen, wir würden absichtlich so schreiben, um schlau zu wirken. Das war sicher Unsinn. Tatsächlich haben wir meistens versucht, es so verständlich wie möglich zu machen. Das ist uns ganz einfach oft nicht gut gelungen. Die meisten von uns hatten keine journalistische Ausbildung und auch keine journalistische Herangehensweise. Wir wollten Fußball diskutieren. Es gab außerdem keine Referenzpunkte. Neue Wörter wurden deshalb kreiert, weil es kaum eine etablierte Fußballsprache für taktische Zusammenhänge gab. So klangen die Sachen manchmal komplizierter, als sie tatsächlich waren. Außerdem waren wir noch nicht auf dem Verständnislevel, um die Dinge so konkret zu benennen, wie wir es heute könnten

Immerhin haben auch Rafelt (war bis Dezember Co-Trainer und Analyst der 2. Mannschaft von Hajduk Split), Schmidt (Analyst St Gallen) und Pelka (Analyst Kiel) in den Profifußball geschafft, ganz ahnungslos können sie also auch nicht sein. Auch wenn ich viele Spielereinschätzungen auf sv nicht teile und ich die Sprache nach wie vor ziemlich fürchterlich finde. Aber in der Gegneranalyse scheinen sie ja schon patent zu sein, von daher gehe ich davon aus, dass das auch Marics hauptsächliches Betätigungsfeld sein wird. Leigt ja nahe.
 

nbatibo

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Ich fand SV damals auch recht suspekt, aber mittlerweile hat sich ja bei vielen das Fan-Sein in eine ähnliche Schublade entwickelt - man muss seine Meinung eben auch „am Laptop“ begründen können (gibt ja hier einige interessante Beispiele im Forum ;)) und nicht mehr nur an der „Theke“ - es wird mMn auch viel mehr hinterfragt, als einfach nur „blind“ die eigenen Farben unterstützt und alles aus Prinzip toll gefunden (zähle mich da natürlich auch in gewisser Art & Weise dazu).

Auf Vereinsebene und in den Coaching-Staff‘s dürfte es ähnlich sein (natürlich auf einem anderen Niveau/Level), da reicht eine „mittelmäßige“ Sportlerkarriere und/oder ein paar Connections wohl auch nicht mehr ganz so einfach aus um sich in diesem Business zu etablieren wie „früher“ - egal in welcher Form.

Daher stört mich das Ganze rückblickend weniger, aber ja - damals waren die Jungs von SV schon ein sehr schräges Thema, jetzt sind sie aber fast schon als „Vorreiter“ zu bezeichnen - zumindest was die allgemeine Diskussionskultur in der Fangemeinde angeht...
:saint:
 
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le Tissier

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Die Seite hat definitiv viel Aufmerksamkeit bekommen und ich bin sicher, dass viele Leute dadurch eher einen Blick für taktische Zusammenhänge bekommen haben. Insofern gab es dadurch sicher einen positiven Impact. Aber es war inhaltlich (vor allem am Anfang) oft einfach nicht besonders gut sondern sehr viel Gelaber. Man hat am Anfang alles von Michael Cox und dessen Blog Zonal Marking übernommen. Die haben auch oft einfach seine Texte (schlecht) übersetzt. Das wurde damals auch von den Lesern kritisiert aber man war froh, dass es eine deutsche Plattform zum Austausch gab. Oft waren die Diskussionen in den Kommentaren aber gehaltvoller als die eigentlichen Artikel. Die Autoren wollten ihre eigene Nische finden und es ging immer mehr weg von sachlicher und leicht verständlicher Analyse (wie bei Cox) in die Richtung von philosophischem Geschwafel.

Maric hatte einerseits einige wahnwitzige ewig lange Artikel mit abstrusen Behauptungen aber er war auch derjenige der sich mit ganz nüchterner Trainingsmethodik beschäftigt hat. Diese Artikel wurden wahrscheinlich deutlich weniger wahrgenommen als die Spielanalysen aber er hatte sich da in die aktuelle sportwissenschaftliche Literatur eingelesen und das war dementsprechend durchaus auf einem objektiv hohen Niveau.

Ich vergleiche Spielverlagerung gerne mit dem Packing was plötzlich bei einem Turnier von ARD/ZDF gepusht wurde. Der eher uninteressierte Fußballfan hatte den Eindruck Spielverlagerung/Packing sind die spannenden modernen Projekte die den Fußball der Zukunft beeinflussen. Für Leute die sich tatsächlich mit solchen Themen beschäftigt haben gab es aber schon damals inhaltlich deutlich bessere, einflussreichere und spannendere Bewegungen.

Bei Spielverlagerung haben sie ständig einen Typen gepusht der eine Fußballformel zum Bewerten von einzelnen Spielern und einzelnen Teams entwickelt hatte. Das war purer Schwachsinn. Damit wäre man an der Uni aus dem Seminarraum geprügelt worden. Aber sie haben ständig anhand dieser Zahlen argumentiert. Daher auch einige der wahnwitzigen Prognosen zum Talent bestimmter Spieler. Man hätte auch damals (das liegt ja alles schon über 10 Jahre zurück) über expected Goals und andere wichtige Entwicklungen sprechen können. Viele Teams waren zu der Zeit schon regelmäßiger Gast bei der Sloan Sports Analytics Conference und "Data" war schon ein großes Thema bei einigen modernen Clubs. Bei Spielverlagerung ging es immer in eine andere Richtung. Das war immer mehr subjektives Geschwafel statt sachlicher und objektiver Analyse.

Die haben immer so getan als wäre jeder Schritt und jede einzelne Aktion auf dem Feld direkt auf den Trainer und die Taktik zurückzuführen. Das war teilweise wirklich ziemlich absurd und ohne Bezug zur Realität.
 
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Umsetzung vom Hygienekonzept und Veränderungen in der medizinischen Abteilung klingt aber auch mehr danach, als musste man krampfhaft etwas finden und benennen, um überhaupt etwas seine bisherige Arbeit aussagen zu können.
 

L-james

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Zumindest was Kaderplanung betrifft, kann Kehl nicht schlechter agieren als Zorc. Bezüglich Talente kann er auf die vorhandene Scoutingabteilung setzen.
Ist natürlich schwer einzuschätzen von Außen, bei Mislintat hätte ich ein besseres Gefühl, aber nachdem ich bei Zorc in einigen wichtigen Bereichen eklatante Schwächen sehe, kann man nur auf Verbesserung hoffen.
 
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Problem ist halt, dass ein Kehl ein kompletter Anfänger ist. Und so jemanden die Macht über den Kader und die Finanzen zu geben, ist mindestens mal mutig. Dazu wird Kehl nicht den Spielraum für Fehler haben, den hier Zorc jahrelang hatte. Die Pandemie hat diesen genommen. Eigentlich muss fast jeder Transfer sitzen und Kehl schon vehement im kommernden Sommer Einfluss nehmen (wenn er denn überhaupt etwas anders sieht als Zorc). Denn uns werden nicht nur kurz- bis mittelfristig die Top-Talente mit Haaland und Sancho verlassen, sondern es steht auch ein Umbruch bei den Führungsspielern wie Hummels, Reus und Witsel an.
 

Blayde

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Irgendwo hatte ich gelesen, dass eine Doppellösung denkbar wäre.. Kehl UND Mislintat. Noch hoffe ich.
 
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