Bei solchen Dingen muss man aber berücksichtigen, dass es im tatsächlichen Gespräch bei so einem Angebot ja ein Vorfühlen ist. Aki wird ja keinen Blankoscheck auf den Tisch legen und Kloppo hätte nur Titel und Betrag aufschreiben müssen.
Wenn jemand unbedingt ins Unternehmen geholt werden soll, dann fühlt man doch eher vorsichtig vor, gibt zu Verstehen, dass ganz viele verschiedene Varianten möglich sind. Ultimativ gehe ich davon aus, dass Watzke Klopp als Sport-GF haben wollte, aber ansonsten gerne auch als neuer Sammer für den Sport GF oder sonstiges.
Ob man das machen muss, naja, aber ich glaube nicht, dass es so richtig peinlich unterwürfig gewesen sein muss, so wie es sich liest.
Naja, wenn man Watzke in all den Jahren nach Klopp in Interviews (wo er Nachfolgetraier direkt mit Klopp verglich), Buchvorstellungsterminen u.ä. gesehen hat, liegt der Schluss nahe: doch, genau so wird es gewesen sein. Dankbarkeit und Verbundenheit auch nach einer Trennung sind gut. Watzke zu Klopp ist aber eher Fetisch oder Affenliebe und diese selbsgeschaffene, komplett einseitige Abhängigkeit ist bis heute ein Riesenproblem für jeden neuen Trainer bei euch.
Und
dass Watzke Klopp als Sport-GF haben wollte, aber ansonsten gerne auch als neuer Sammer
glaube ich auch keine Sekunde. Dass ist doch, in Ermangelung des echten Klopp, Watzkes "neuer" Posterboy, dem er, wenn möglich, jeden Wunsch erfüllt. Weil Meisterspieler, Meistertrainer, DFB-Legende: nicht so geil wie Klopp, aber dafür mehr Schmuckstück als Fußball-Legende, das schmeckt dem Aki auch schon ziemlich gut. Natürlich würde Watzke fast alles preisgeben, um Klopp zurückzubekommen - aber den Matze hergeben? Das will er ganz sicher auch nicht.
Und beides sind für mich elementare Probleme des BVB. Um sich endlich mal von Klopp zu emanzipieren, ist das Brauseding von Kloppo irgendwo vielleicht ganz gut. Denn es ist allerhöchste Zeit, das endlich und endgültig mal zu tun. Jetzt einen jungen Trainer zu haben, finde ich gut: dass es ein Ex-Klopp Spieler ist, ist dagegen überhaupt nicht gut. Ein junger Trainer mit frischen, modernen Ideen, der aber
keine BVB-Vergangenheit hat, das wäre perfekt.
Ihr steckt immer noch zu sehr in der Vergangenheitsfalle, finde ich. Sahin als Ex-Klopp Entdeckung ist schwierig, als junger Trainer im Prinzip aber die richtige Richtung. Aber selbst wenn man ihn von Kloppo abkoppelt und ihn auch intern nur nach seiner Arbeit beurteilt - und ihn auch wirklich als
Cheftrainer sieht und ihn so behandelt (was nur dann geht, wenn Watzke seinen Retro-Fetisch endlich mal ad acta legt)....dann kann es nicht sein, dass da mit Sammer noch ein entwicklungsresistenter Einflüsterer mitregiert, der in den 90ern hängengeblieben ist.
Ihr müsst weg von Klopp (und er hat euch den Gefallen getan, einen Anlass zu liefern) und weg von Sammer. Komplett. Anders hat ein neuer, junger Trainer genau keine Chance, wirklich etwas zu verändern.