Die französische Sportzeitung "L'Équipe" sah "ein absolutes Fiasko". Es sei eine "Inkompetenz der französischen Organisatoren" gewesen, die "dramatische Folgen hätte haben können, wenn die Liverpool-Fans nicht unendlich geduldig gewesen wären". Und das zwei Jahre vor den Olympischen Spielen in der Metropole.
"Die Organisation um und im Stadion ist nicht nur eines Champions-Leagues-Finales unwürdig", sagte der frühere Fußballprofi Marvin Matip, Bruder von Liverpools Joel Matip, bei Sky. "Tränengas in Bereichen mit Kindern und unbeteiligten Fans einzusetzen ist gemeingefährlich."
"Ich bin nicht sicher, dass es möglich ist, ein Event schlechter zu organisieren, sogar falls man es versuchen würde. Absolut chaotisch und gefährlich", twitterte die englische Fußball-Legende Gary Lineker mit der UEFA als Adressat. Die Begründung der Verzögerung durch eine späte Ankunft der Fans bezeichnete er als "Bullshit".
Die Pariser Polizei, das Innen- und das Sportministerium machten in ihren ersten Statements vor allem "britische" Fans für das Chaos verantwortlich. Augenzeugenberichte und Videoaufnahmen legen nahe, dass bei den Tumulten am Stadion einheimische Jugendliche eine Rolle spielten. Vereinzelt hatten in dem Durcheinander Personen versucht, über Zäune zu klettern und ohne Eintrittskarte ins Stadion zu gelangen.