Das goldene Kind (Fußball) und die heilige Kuh (Automobilbranche) müssen um jeden Preis gerettet werden, während man andere Branchen weitestgehend sich selbst überlässt.
Und bevor mir jetzt wieder jemand kommt, dass die Vereine und die angeschlossene Wirtschaft auch zum Mittelstand gehören:
Unternehmen bzw. Vereine, die so defizitär arbeiten und im großen Ausmaß TV Gelder benötigen um überhaupt in die Nähe der Rentabilität zukommen, u.a. weil man dem eigenen Personal viel zu viel Gehalt zahlt und dieses Personal im Angesicht der Krise maximal bereit dazu war, für drei Monate auf großzügige 20% zu verzichten, hat diese breite Unterstützung imo nicht verdient. Vor allem wenn selbst diese Akteure innerhalb des System in Teilen ganz offensichtlich (Klagen gegen die 20%) primär darin bestrebt sind, nur das Maximum für sich rauszuholen, obwohl sie (zumindest in weiten Teilen der 1. Liga) nicht darauf angewiesen sind und mit diesem Verhalten Ihrer Branche selbst massiv schaden. Warum soll dann die Öffentlichkeit dazu bereit diese Branche über das üblich Maß zu unterstützen, wenn selbst die Interessen der Betroffenen so kurzsichtig und egoistisch sind.
Wird sich denn auch um andere Akteure des Eventbereiches, die vor allem deutlich nachhaltiger wirtschaften, so bemüht? Ein Freund von mir hat(te) eine gutlaufende Eventagentur hier in Berlin mit ca. 15 Angestellten. Davon ist heute nicht mehr viel übrig. In Berlin stirbt eine ganze Kulturlandschaft aus und betroffenen leben mittlerweile am Existenzminimum, während sich 19 Jährige Fußballer geölt über Instagram auf einer Yacht inszenieren.
Mir fehlt es hier an Fairness und Verhältnismäßigkeit. Die Hilfe und Aufwendung von unterstützenden Ressourcen, müsste stärker an die Bereitschaft der einzelnen Akteure gekoppelt werden, an ihrem eigenen Verhalten und Status zu rütteln
1. Arbeiten die Vereine nicht defizitär
2. Was soll das für ein Argument sein, dass man auf "TV-Gelder angewiesen ist". Unternehmen sind auf Erlöse angewiesen. Arbeitet die Lebensmittelindustrie defizitär, weil sie auf Esser angewiesen ist?
3. Ich verstehe einfach nicht, wie man immer noch auf diese Idee kommt, dass der Fußball eine Extrawurst bekommt. So ein umfangreiches Hygienekonzept gibt es wohl in keiner Branche. JEder normale Arbeitnehmer sieht sich deutlich größeren Risiken auf der Arbeit ausgesetzt.
4. Was heißt bitte großartig "unterstützen"? Ich will Fußball schauen. Punkt. Der Staat greift aktuell so ziemlich jeden Industriezweig massiv ein, und etliche Berufsgruppen bekommen seit Monaten volles Gehalt bei quasi Null Arbeitsleistung. Ich verstehe nicht, was das Problem mit dem Fußball ist.
DIe SPieler verdienen das, was der Markt ihnen zusichert. Das tut er nur, weil die Nachfrage da ist. Bei anderen Berufsgruppen ist sie es halt nicht.
Die Gehälter von Fußballern sind obszön, keine Frage. Aktuell existiert bei uns ein gesellschaftlicher Konsens in Bezug auf das Wirtschaftssystem. Innerhalb dieses Wirtschaftssystems gibt es deutlich schlimmere Fälle, denn egal wie überbezahlt die Fußballer sein mögen, sind sie für ihr Produkt die Wertschöpfungskette. Es gibt zig Brachen, in denen Leute viel Rente extrahieren, ohne irgendwie an der Wertschöpfung beteiligt zu sein.
1. Nicht alle das ist richtig, aber Einige tun das. Es gab Vereine die bereits kurz nach dem Lockdown das Lied vom Tod gesungen haben. Es gibt genügend Vereine die ohne entsprechende Transfererlöse Ihre Fixkosten nicht decken können, weil die Spielergehälter drücken. Andere wiederum kalkulieren so weit am Limit und bekommen Probleme wenn sie sich nicht für Zusatzeinnahmen wie beispielsweise dem internationalen Wettbewerb qualifizieren. Das hohe Lohnniveau ist einer der Faktoren, die im Profifußball zu teilweise riskanten Kalkulationsmodellen führt.
2. Bei 2/3 aller BL CLubs machen die TV Gelder mehr als ein Drittel des Gesamtumsatzes aus. Abhängigkeit würde ich schon in etwa so definieren.
Die TV-Gelder der DFL und das sportliche Gleichgewicht in der Bundesliga – Möglichkeiten und Grenzen einer Reform
Dass es der Bundesliga an Spannung und einem ausgeglichenen Wettbewerb mangelt, wird in interessierten Kreisen schon seit langem problematisiert. In den letzten Monaten allerdings ist diese Diskussion zunehmend ins Licht einer breiteren Öffentlichkeit gerückt. Es war Corona-Pause und man hatte...miasanrot.de
3. Die politische Unterstützung und die Ressourcen die aktuell aufgewendet werden, erfährt in der Form keine andere Branche in Deutschland, mit Ausßnahme vielleicht der Automobilindustrie.
4. Ich finde obszöne Gehälter auch in anderen Wirtschaftzweigen und Unternehmen illegitim. Den "gesellschaftlichen Konsens" von dem du sprichst, teile ich nicht. Die Aufteilung und Verteilung von Gelder wird innerhalb unseres wirtschaftlichen Systems von einigen weingen zugusten einiger weniger entschieden. Das spiegelt häufig eben auch nicht den reellen Gegenwert innerhalb der Wertschöpfungskette wieder.
Mein grundsätzliches Problem ist einfach, dass ich bei Akteuren des Profifußballs wenig bis keine Motivation erkennen kann, sich außerhalb Ihrer Komfortzone zu bewegen. Als es losging und viele Vereine bereits mit dem hissen der weißen Fahne gedroht haben, gab es vielleicht eine Hand voll Profis die empathisch nachvollziehbar reagiert haben, indem sie beispielsweise mit Spenden Ihre alten Heimatvereine unterstützt haben. Die Meisten haben allerdings auf einen Großteil Ihres Gehalts bestanden, das im Übrigen auch weit über dem üblichen Mindestlohn lag. Einige habe sogar versucht Ihr volles Gehalt einzuklagen. In der echten Welt gabe es dagegen Menschen, die im Vergleich mit 66% von 2500€ auskommen mussten, während sich bspw. ein Reus 80% von 830.000€ jeden Monat auszahlen ließ und das obwohl er und seine Kollegen weder trainieren durften und der Spielbetrieb eingestellt wurde. 80% über drei MOnate zu verlangen in denen man sich lediglich mit Hometrainingeinheiten fithalten konnte, während der eigene Verein (wie z.B. bei Schalke) vielleicht ums Überleben kämpft, ist mehr als nur obszön. Wenn also selbst den betroffenden das Überleben der eigenen Branche als Ganzes mehr oder weniger egal ist, warum sollte es mich als Konsument dann kümmern? Ich will/ wollte auch Fußball schauen, aber nicht um jeden Preis.
Und was ist daran schlecht oder problematisch? Um bei dem Beispiel Lebensmittelindustrie zu bleiben: diese ist zu 100 % von Menschen abhängig, die ihre Waren verzehren. Händler sind zu 100 % von den Kunden abhängig, etc. Unter normalen Umständen gab es doch überhaupt keinen Grund nicht mit den Fernsehgeldern zu kalkulieren. Warum auch, die sind schließlich über mehrere Jahre durch Verträge zugesichert. Niemand kalkuliert damit, dass ein hervorragend laufendes Geschäftsmodell einfach für Monate komplett untersagt und danach nur unter Auflagen genehmigt wird.
Da brauche ich gar nicht so weit schauen, wenn ich rekapituliere wie der Berliner Senat in den letzten Monaten so agiert hat. Wenn der Druck vom Bund nicht gewesen wäre, hätten wir in der alten Försterei die ersten Zuschauer in den Stadien wieder erlebt, lange bevor sich der Intendant der deutschen Oper über sein Herbstprogramm Gedanken machen darf. Ich vergleiche die Bundesliga und DFL vornehmlich mit anderen Akteuren in der Unterhaltungsindustrie und stelle hier für mich häufig eine Ungleichbehandlung fest, die vielleicht rational sehr logisch mit den vorlkswirtschaftliche Nutzen der Branche erklärt werden kann aber moralisch mMn nur schwer zu argumentieren ist, vor allem wenn man berücksichtig wie das Geld innerhalb der Branche verteilt wird. Ethische Fragen sind mit solcher Art Agrumenten immer schwer zu verhandeln. Muss jeder für sich entscheiden, Ansichtssache.Was für eine Unterstützung und für Ressourcen sollen das denn sein? Es wird doch eher öffentlichkeitswirksam rumgeheult, und das auch noch z.T. mit rechtsstaatlich äußerst bedenklichen Begründungen wie "ist ja ein gutes Konzept, aber das falsche Signal". Die Tests zahlen die Clubs. Es steht jedem anderen Arbeitgeber frei, seine Mitarbeiter ebenfalls zu testen. Machen sie aber nicht, was vielleicht auch daran liegt, dass sie unter deutlich geringeren Auflagen (zum Großteil ohne überhaupt von Auflagen betroffen zu sein) ihrem Geschäft nachgehen können.
Was genau kritisiere ich denn konkret? Vielleicht hilft Dir ein kurzer Überblick: Mangelnde Achtsamkeit, mangelnde Solidarität, Egoismus, Selbstdarstellung, Gier. Ich finde das sind recht aktuelle Probleme unserer heutige Wertekultur. Meinst Du nicht, dass der Profifußball als Negativbeispiel und sozialer Stakeholder hier vielleicht sogar einige ganz brauchbarer Ansatzpunkte liefert?Meinst du nicht, dass der Profifußball bei einer generellen Systemkritik der falsche Ansatzpunkt ist?
Diese bösen Fußballer, bestehen einfach auf ihren Rechten. Auf Gehalt zu verzichten obwohl man einen Anspruch darauf hat ist ja wohl ein Zug, der sehr positiv zu bewerten ist. Wie schafft man es, das noch negativ auszulegen? Es wurden und werden übrigens eine ganze Menge Leute in der normalen Welt voll bezahlt, obwohl sie nicht vertragsgemäß oder gar nicht arbeiten. Ebenso haben einige Arbeitnehmer, deren Arbeitsverträge keine Möglichkeit zur einseitigen Einführung von Kurzarbeit vorsehen und auf deren Arbeitsverhältnis keine entsprechenden tariflichen oder betrieblichen Regelungen anwendbar sind, der Einführung von Kurzarbeit widersprochen, auf ihr volles Gehalt bestanden und dieses auch eingeklagt. Und die, die zugestimmt haben hatten eher Angst um ihren Arbeitsplatz. Die Frage ist, wie sie reagiert hätten, wenn sie in einer komfortableren Situation gewesen wären. Man kann es sich denken.
Da brauche ich gar nicht so weit schauen, wenn ich rekapituliere wie der Berliner Senat in den letzten Monaten so agiert hat. Wenn der Druck vom Bund nicht gewesen wäre, hätten wir in der alten Försterei die ersten Zuschauer in den Stadien wieder erlebt, lange bevor sich der Intendant der deutschen Oper über sein Herbstprogramm Gedanken machen darf. Ich vergleiche die Bundesliga und DFL vornehmlich mit anderen Akteuren in der Unterhaltungsindustrie und stelle hier für mich häufig eine Ungleichbehandlung fest, die vielleicht rational sehr logisch mit den vorlkswirtschaftliche Nutzen der Branche erklärt werden kann aber moralisch mMn nur schwer zu argumentieren ist, vor allem wenn man berücksichtig wie das Geld innerhalb der Branche verteilt wird. Ethische Fragen sind mit solcher Art Agrumenten immer schwer zu verhandeln. Muss jeder für sich entscheiden, Ansichtssache.
Was genau kritisiere ich denn konkret? Vielleicht hilft Dir ein kurzer Überblick: Mangelnde Achtsamkeit, mangelnde Solidarität, Egoismus, Selbstdarstellung, Gier. Ich finde das sind recht aktuelle Probleme unserer heutige Wertekultur. Meinst Du nicht, dass der Profifußball als Negativbeispiel und sozialer Stakeholder hier vielleicht sogar einige ganz brauchbarer Ansatzpunkte liefert?
Genau auf sein Recht bestehen, egal zu Konsequenzen kann ja nie falsch sein, oder? Interessant. Klassicher Standpunkt eines Juristen, bis man selbst mal der Benachteiligte ist.
Der Unterschied zur normalen Welt ist, dass Fußballer nicht auf die 20%, 30%, 40% Ihre Gehaltes angewiesen sind, um zu überleben. Keiner kann mir erzählen, dass ein Profi oberhalb der dritten Liga sich extenzielle Sorgen machen müssten, wenn er 3-4 Monate auf ein Großteil seine Gehalts verzichten würde, um damit das Überleben seiner Brnache unabhängig von anderen Einflussfaktoren zu sichern.
Die Diskussion scheint hier wohl nicht mehr erwünscht zu sein. Ich will Euch deshalb auch nicht weiter nerven und euch den Spaß am Spiel verderben. In diesem Sinne....lasst es euch schmecken.
Gibt's da bzgl Berlin eine Quelle oder zumindest einen brauchbaren Anhaltspunkt? Der Berliner Senat ist übrigens nicht geeignet eine Vorzugsbehandlung der Branche durch die Politik zu begründen. Berlin ist ein Bundesland von 16. Des Weiteren handelt es sich nicht um eine Ungleichbehandlung, das hatten wir hier aber auch schon oft genug. Was ich aber überhaupt nicht verstehen kann ist folgendes: du sprichst die tatsächlich extrem leidende Unterhaltungsindustrie an. Wenn dort zu Unrecht manchen Branchen die Öffnung verweigert wird ist es doch extrem unethisch zu fordern, dass andere genauso ungerechtfertigt benachteiligt werden. Wo soll da die Moral sein?
Eine besonders exponierte Branche plakativ anzuprangern, obwohl das System an anderen, deutlich bedeutenderen Stellen krankt macht nicht wirklich Sinn. Mal davon abgesehen, dass die von dir ausgemachten Werteprobleme nicht neu sind, sondern wie die Geschichte zeigt leider zur menschlichen Natur gehören, sind zu Prinzessinnen verzogene Fußballer-Ich-AGs wohl nicht das dringendste Problem der Gesellschaft. Sie dürften im Gegenteil eher zu den kleinsten gehören.
Dein Klischeebild ist falsch. Ungeachtet der Konsequenzen auf seinem Recht zu bestehen ist, insbesondere im Arbeitsrecht, nicht der Standpunkt eines Juristen. Höchstens eines sehr schlechten ohne Ahnung von seinem Beruf. Und wer ist denn der Benachteiligte, weil Reus nur auf 20 % und nicht auf 80 % verzichtet hat? Bevor du damit kommst: ich würde Geld darauf setzen, dass die Schalker Minijobber auch bei einem 100 %-Verzicht des Teams entlassen worden wären. Ich würde sogar darauf wetten, dass ohne Corona genau dasselbe passiert wäre.
Und jetzt? Warum sollten die Spieler das tun? Glaubst du, dass die Vereine unter umgekehrten Voraussetzungen den Spielern aus Nettigkeit unter die Arme greifen würden? Auch nicht jeder normale Arbeitnehmer ist auf sein volles Gehalt angewiesen um zu überleben. Aber warum sollte er nicht sein volles Gehalt verlangen? Übrigens haben die Spieler ja zumindest zum Großteil auf einen erheblichen Teil ihres Gehalts, und das sind 20 - 30 %, verzichtet.
Ich weiß jetzt nicht woraus du ziehst, dass keine Diskussion mehr erwünscht ist, wenn man kein Interesse daran hat sich wieder im Kreis zu drehen, aber danke, werd ich!
Ich finde staatliche Unterstützung braucht der Fußball nicht wirklich. Die major League baseball Spieler haben dieses Jahr nur etwa 35% ihres normalen Jahresgehaltes bekommen.
Der Fußball könnte so was auch leisten, wenn Spieler, Trainer, Funktionäre etc auf die Hälfte ihres Gehaltes verzichten würden käme man gut über die Runden, keiner müsste hungern und wenn corona vorbei ist kann man wieder fett absahnen.
Ich finde dieses Gejammer von uberbezahlten Fußballern dämlich, solange der Markt diese Fantasiepreise bezahlt und die Branche die Umsätze macht haben die Spieler das auch verdient, aber momentan gibt der Markt das nunmal nicht her und ein gehaltsverzicht könnte das lösen ohne Steuergelder zu brauchen und Existenzen zu gefährden.
Das ist im übrigen woanders auch nicht anders, kurzarbeit wird auch nicht voll bezahlt, solche Hilfen sollen das Überleben sichern und die Miete bezahlen, aber keinen luxusstandard halten.
Also einfach dieses Jahr die Ausgaben an die Einnahmen anpassen und sobald die Wirtschaft wieder normal läuft können alle wieder verdienen.
Die Alternative zum gehaltsverzicht wären betriebsbedingte Kündigungen, das will sicher auch keiner.
Allein der atkuelle Beschluss wieder Spiele mit Zuschauern zu veranstalten halte ich für völlig wahnsinnig. Aufgrund der unterschiedliche behördlichen Auflagen sieht das je nach Bundesland zwar überall etwas anders aus, aber auf Schalke oder in Dortmund bedeutet es, dass immerhin knapp 12.000 Zuschauer kommen dürfen. 12.000. Wieviel Konzerte mit so viel Zuschauern durften dieses Jahr veranstaltet werden? Hygienekonzept hin oder her, aber man kann eben nur innerhalb des Stadions gewisse Bedingungen kontrollieren. Wie kommen diese Massen wieder nach Hause, wie verlassen sie das Stadion und wie verhalten sie sich davor. Ich finde es einfach unverantwortlich und es zeigt eben auch wie gerne man auf politischer Ebene der DFL entgegenkommt, so lange ein einigermaßen brauchbares Konzept vorgelegt wird. Ein entscheidenes Motiv dabei ist eben die volkswirtschaftliche Relevanz der Bundesliga.
https://media.dfl.de/sites/2/2018/11/McKinsey_2010.pdf
Fettgedrucktes zeigt mir außerdem deutlich, dass wir völlig unterschiedlich denken oder du mich vieliecht auch nicht verstehen möchtest. Ich rede in erster Linie von Gleichbehandlung. Verweigern möchte ich der DFL erst mal nichts, ich kann es moralisch nur nicht vertreten, dass man die Geschäftigkeit dieser Branche mit allen Mitteln unterstützt, während man es anderen Akteuren in der Unterhaltungsindustrie teilweise sehr schwer macht. Dass die Fußballbranche für Ihre teilweise finanzielle Schieflage aufgrund des pervertierten Lohnniveaus und Verteilungsystems eben auch selbst Schuld ist, kommt noch erschwerend hinzu.
Genau um diese Exponiertheit geht es. Ich glaube du unterschätzt die Reichweite und prägende Relevanz der Fußballprofis auf die heutige Jugend und andere Teile unserer Gesellschaft. Achtsamkeit/ Solidarität vs. Individualismus/ Egoismus sind imo ganz entscheide Wertekonflikte, die unsere heutiges Zusammenleben zum Teil stark negativ prägen. (simples Beispiel--> Ich trage alles was mich schick macht, aber ich möchte keine Maske tragen die andere Menschen vor mir schützt). Profis die in der Corona Primetime nichts anderes im Kopf haben, als Ihren Reichtum weiter abzusichern, ohne Rücksicht auf Verluste und sich über die Sozialen Medien entsprechend schamlos inszenieren, während im restlichen Teil des Landes Zusammenhalt und Rücksichtnahme gepredigt werden, sind nicht nur Symptom sondern in Teilen eben auch Ursache.
Legal ist nicht legitim. Ich denke hier werden wir nicht übereinkommen. Natürlich ist es sein gutes Recht. Darum ging es mir auch nicht. Kleines Beispiel aus der Wirtschaft. Bei der Marke DIESEL hat das gesamte Top Management auf große Teile Ihrer Gehäter verzichtet um die Fortzahlung der vollen Gehälter für die Kollegen zu gewährleisten die sich Kurzarbeit nicht leisten können.
Der Fußball könnte so was auch leisten, wenn Spieler, Trainer, Funktionäre etc auf die Hälfte ihres Gehaltes verzichten würden käme man gut über die Runden, keiner müsste hungern und wenn corona vorbei ist kann man wieder fett absahnen.
Ich finde dieses Gejammer von uberbezahlten Fußballern dämlich, solange der Markt diese Fantasiepreise bezahlt und die Branche die Umsätze macht haben die Spieler das auch verdient, aber momentan gibt der Markt das nunmal nicht her und ein gehaltsverzicht könnte das lösen ohne Steuergelder zu brauchen und Existenzen zu gefährden.
Das ist im übrigen woanders auch nicht anders, kurzarbeit wird auch nicht voll bezahlt, solche Hilfen sollen das Überleben sichern und die Miete bezahlen, aber keinen luxusstandard halten.
Also einfach dieses Jahr die Ausgaben an die Einnahmen anpassen und sobald die Wirtschaft wieder normal läuft können alle wieder verdienen.
Die Alternative zum gehaltsverzicht wären betriebsbedingte Kündigungen, das will sicher auch keiner.
12.000 in einem Stadion das für knapp 81.000 ausgelegt ist. In jeder nennenswerten Stadt bewegen sich im Berufsverkehr wesentlich mehr Menschen gleichzeitig im ÖPNV. Dass ein Konzept genehmigt wird, wenn es ausreichend ist sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Alles andere wäre höchst ungerecht und rechtlich wohl auch kaum zu halten. Der Verweis auf Konzerte ist übrigens gleich aus mehreren Gründen verfehlt. Erstens finden diese mangels entsprechender Zuschauerzahlen meist in geschlossenen Räumen statt, was alles deutlich komplizierter macht. Zweitens können Konzerte - je nach Bundesland mag sich das unterscheiden, das ist beim Fußball aber auch der Fall - sehr wohl auch mit mehreren tausend Zuschauern stattfinden, wenn ein entsprechendes Konzept vorgelegt wird. Und drittens wird genau daran häufig die Durchführung scheitern, weil es wirtschaftlich keinen Sinn macht, das Konzert stattfinden zu lassen. Die Vereine machen mit den aktuellen Zuschauerzahlen ja auch keinen Gewinn, z.T. ist es wohl sogar ein Minusgeschäft.
Allein der atkuelle Beschluss wieder Spiele mit Zuschauern zu veranstalten halte ich für völlig wahnsinnig. Aufgrund der unterschiedliche behördlichen Auflagen sieht das je nach Bundesland zwar überall etwas anders aus, aber auf Schalke oder in Dortmund bedeutet es, dass immerhin knapp 12.000 Zuschauer kommen dürfen. 12.000. Wieviel Konzerte mit so viel Zuschauern durften dieses Jahr veranstaltet werden? Hygienekonzept hin oder her, aber man kann eben nur innerhalb des Stadions gewisse Bedingungen kontrollieren.
Es ist für mich nicht im Ansatz nachzuvollziehen, wie man behaupten kann, die Gegenseite wünsche keine Diskussion, nachdem dir mit @Tony Jaa und mir zwei User ausführlich geantwortet haben.
Ich weiß jetzt nicht woraus du ziehst, dass keine Diskussion mehr erwünscht ist, wenn man kein Interesse daran hat sich wieder im Kreis zu drehen, aber danke, werd ich!
Warte nur noch, dass die Tennisbälle wieder tief fliegen...
Jetzt geht diese nervige Diskussion wieder los