Über was für Handwerker reden wir denn hier bitte? Ich verstehe dein Problem ehrlich gesagt nicht. Infektion über Kundenkontakt kann mMn kein wirkliches Problem sein. Wenn wir über eine Produktionsstätte reden, kann ich doch genau einteilen, wann wer mit wem arbeitet bzw. kann das prüfen. Dann fällt auch nicht meine komplette Mannschaft aus.
Das ist natürlich auch im Handwerk branchenabhängig. Zudem gibt es eine Vielzahl kleiner Handwerksbetriebe, in denen eine entsprechende Koordination gar nicht möglich ist (weil zu klein). Prüfen wer mit wem gearbeitet hat kannst du im Fußball erst recht. Dass potentiell die ganze Mannschaft ausfallen könnte kann auch kein Argument sein, dass der Spielbetrieb nicht wieder aufgenommen werden darf. Diese Gefahr besteht doch für z.B. jedes kleinere Büro oder auch sämtliche Hausarztpraxen.
Ich verstehe auch nicht wieso man hier systemrelevanten ÖPNV oder andere Firmen/Betriebe, bei denen wortwörtlich Existenzen dranhängen mit Profifußball vermischt.
Auch am Profifußball hängen Existenzen. Auch die fehlende Systemrelevanz kann, insbesondere in der aktuellen, relativ entspannten Lage, doch kein Argument sein. Fußballvereine sind ebenso Arbeitgeber wie ein Einzelhändler, ein Frisör, eine Anwaltskanzlei oder die Deutsche Bahn. Warum soll er schlechter behandelt werden als andere Branchen?
Nochmal, die Ausgangsdiskussion war doch (zumindest für mich) dass ein Fußballer in der Lage ist durch Infektion seiner Kollegen eine komplette Mannschaft für 10-14 Tage in Quarantäne zu schicken. Begünstigt durch den vermeintlich kontrollierten Kontaktsport, den es so mMn bei keinem anderen Beruf gibt.
Wenn in unserem Büro ein Fall auftreten würde müssten ebenfalls alle anderen Mitarbeiter in Quarantäne. Trotz Bemühungen Abstand zu halten. Das ist nunmal die Realität in vielen Betrieben.
Ich würde gerne wissen, bei welchen Tätigkeiten in den genannten Branchen kein Abstand eingehalten werden kann. Versuche es doch mal. Vielleicht lerne ich ja etwas, das mir bisher nicht bewusst war. Kurzfristig gibt es da Probleme, aber man kann überall Lösungen finden. Das ist zumindest das, woran ich glaube.
Wenn du nicht verstehst, bei welchen Tätigkeiten in der Gastronomie, beim Schneider, dem ÖPNV, vor Gericht oder den anderen von mir aufgezählten Beispielen das Einhalten eines mindestens 1,5 m betragenden Abstands nicht möglich ist und warum es auch dafür auch keine mittelfristige Lösung gibt kann ich dir auch nicht helfen. Das wird mir jetzt echt zu blöd. Hast du schonmal eine Restaurantküche gesehen? Eine Baustelle? Schonmal Zug gefahren? Die Hose abstecken lassen? Barbara Salesch geschaut?